Frage zu Stromversorgung einer Skalpell 2
Frage zu Stromversorgung einer Skalpell 2
@ Thorsten
Sorry, da steht ja noch deine Frage zur Stromversorgung im Raum.
Da kann ich leider nur allgemein antworten, da ich nicht weiss, was in deinem Boot eingebaut ist und nur raten kann. Vielleicht hilft ja ein allgemeine Info zum damaligen Stand?
Allgemein wurden die Boote der Zeit mit 6V oder 7,2V aus 5 bzw. 6 NiCd-Zellen betrieben. Das war ein ziemlicher Standard, seit sich die Segelwinde Whirlwind Olympic von David Andrews / England quasi zu einer Grundausrüstung in den Booten etabliert hatte. Diese Winden sind in einem etwas größeren und typisch roten Gehäuse ausgeführt, Bilder und Anleitung finden sich im www.
Hier z.B.
Es gab da noch eine andere, ältere Gehäuseform mit einer Abschrägung oben im Getriebebereich:
(Bilderlinks rcgroups.net)
Die Winde bot zudem auch eine integrierte Spannungsversorgung für Empfänger + Ruderservo (BEC 5 V) an, was aber im Betrieb nicht ganz risikolos war, weil es oft fast schlagartig abschaltete. So ein Akkupack hatte damals meist auch nur nominal 500mAh, also für heutige Zeiten reichlich wenig, es reichte aber je nach Wind/Wetter für einige Läufe. Mehrere Wechselakkus waren allerdings Pflicht. Aber es war eigentlich normal, das Boote wegen leerer (oder schlechter) Akkus ganz plötzlich ausfielen…
Was Walicki da nun in deinem Exemplar eingebaut hat, oder evtl. der Vorbesitzer da später vielleicht mal eingesetzt hat, ist nicht erkennbar. Ich tippe mal auf eine der besagten Whirlwind-Winden (m.E. hat Walicki damals auch noch nicht selbst an den Winden Hand angelegt, das kam erst später mit irgendwelchen Sonderausführungen / Modifikationen). Würde daher eine 6V Versorgung vorschlagen. Damit kann man m. E. nicht viel falsch machen. Die Winden gab es nämlich damals noch in 6 V oder 7,2 V Ausführung. Mit 6V müsste auch die 7,2 Ausführung gehen, umgekehrt Risiko… Da die Winden damals auch öfters wegen Überlastung mal früher oder später defekt gingen, sind etliche Skipper auch lieber mit den Motor und die Elektronik schonenderen 6 V unterwegs gewesen, als mit leistungsoptimierten 7,2 (die halt den letzten Dreh Wickelspeed und Kraft gebracht haben). Zudem bietet der Betrieb an 6V auch die Möglichkeit, den Empfänger und das Ruderservo auch direkt aus dem Akku zu zapfen, ohne über das Winden-BEC zu gehen. Was manchmal doch noch etwas mehr Rettungszeit bei einem "Huch-jetzt-ist-der-Akku-alle"-Fall ergab.
Da du das Boot ja jetzt eh nicht top wettbewerbsorientiert einsetzen wirst, brauchst du dir da auch keine Gedanken über ein paar g mehr oder weniger und das letzte an Windenspeed etc. machen. Eher auf sicheren Betrieb achten. Daher vielleicht auf zwei einzelne Akkus gehen, 6V nur für die Winde und 4,8 V nur für Empfänger/Ruderservo/Trimmservo.
Zunächst aber prüfen, ob die Winde mit BEC arbeitet bzw. für BEC-Betrieb am Empfänger angeschlossen ist. A) nur einen Windenakku anschließen und schauen, ob der Empfänger versorgt wird. B) Kann man auch am Empfänger-Anschlußkabel erkennen, wenn das nur zwei Kabel hat (der Pluspol abgeschnitten / rausgezogen ist), dann wurde BEC nicht genutzt und der Empfänger/Ruderservo separat versorgt.
Wenn BEC aktiv, auf keinen Fall zusätzlich einen eigenen Empfängerakku verwenden!
Die Kappa der aktuellen Zellen reicht auch für etwas längeres Segeln ohne einen Wechselakku. Ich würde Eneloop-Zellen verwenden und keinen z.B. Lipo oder auch keinen LiFe Akku verwenden, auch wenn der LiFe ja mit nominal 6,6 nur wenig mehr an Nennspannung liefert. Er liefert die aber deutlich stabiler und länger und auch unter Last konstanter, als es die Eneloop-NiMh, und das kann die damalige Elektrik evtl. dann doch überlasten. Die relativ stromleistungsschwachen Eneloops (sind ja für lange aber relativ niedrige Belastung ausgelegt) sind in meinen Augen schonender, da sie keine hohen Ströme liefern. Wobei das dann auch nachteilig bei einer BEC-Versorgung sein kann, wenn der Akku quasi in der Spannung zu weit einbricht und das BEC abschaltet…
So ganz ohne war (und ist) das damals (und auch heute noch) mit der Stromversorgung oft nicht, + wie gesagt, Ausfälle gehörten früher eigentlich zu fast jeder Regatta dazu (wenn auch eher selten bei den vorderen Leuten).
Gruß
Thomas