Baubericht: Fly Baby von woodwings.de

Rippenaufleimer

Rippenaufleimer

Hallo Joe,

Anschrägung der D-Box Beplankung für Passung Rippenaufleimer: Dremel mit Mini-Fräser nehmen (vorher anzeichnen) - geht schnell (Hand sollte ruhig sein). Mit der Feile geht's auch, aber die führst Du dann doch ein Stück über die Rippe. Bin gespannt, wie Du es machst. Und am hinterem Aufleimerende das Gleiche in Grün?

mit einer Dremel habe ich es noch nicht probiert. Da habe ich immer Angst abzurutschen. Aber hier ein Bild wie das mit der Feile gemacht werden kann. Die 4-Kant Schlüsselfeile ist an dem vorderen Ende zugespitzt. Wenn man nun mit der Spitze vorsichtig arbeitet, geht das schon. Klar kriegt man keine perfekte Schräge hin, aber für meine bescheidenen Verhältnisse reicht das ;). Die zwei Minuten pro Aufleimer gönne ich mir.

DSCF3363 (800x600).jpg

Das hintere Ende der Aufleimer habe ich, dort wo eine breitere Auflagefläche durch die Scharnierlager gegeben ist, einfach stumpf abgeschnitten. Ansonsten wie oben beschrieben ebenso geschäftet. Apropos, der Aufleimer liegt der Anschaulichkeit halber lose daneben. Nicht dass hier einer denkt, das gehört sich so :D.

DSCF3364 (800x600).jpg

Das letzte Bild ist übrigens eine gute Gelegenheit euch eine Frage zu stellen. Ich habe vor, das Modell mit Textilfolie (ob Oratex, Solartex oder Proficover weiß ich noch nicht) zu bespannen. Alle genannten Folien sind mit einen Heißsiegelkleber ausgestattet. Das ist bequem zu verarbeiten und ich habe bislang damit auch gute Erfahrungen gemacht. Da die Aufleimer nur 0,6mm Dicke haben ist der Abstand zu den Ruderholmen äußerst gering und es besteht die Gefahr, die Folie am Holm fest zu bügeln, was gelinde gesagt beschi..en aussieht. Gibt es einen Trick das zu verhindern?

Hi Christian,

luketappe schrieb:
So schön wie du könnte ich das eh nicht, außerdem will ich doch auch erst im Frühjahr fertig sein, wolltest du das nicht auch ? Bei deinem Tempo wirst du das Jahr noch fliegen ! Im übrigen ist dein Bericht wirklich sehr informativ, weiter so !

Danke für die Blumen :). Mein Zeitplan das Fly Baby nächstes Frühjahr fertig zu haben besteht weiterhin, obwohl ich das Gefühl nicht los werde, zu langsam zu arbeiten. Rund 6 Wochen für eine Flügelhälfte ... zum Glück ist das mein Hobby :D.

Viele Grüße,
Steffen
 

calamity joe

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Hallo Steffen,

zu Deiner abschließenden Frage (ist kein Zynismus von mir, bitte nicht falsch verstehen): Bespannmaterial wird in offenen Feldern immer dazu tendieren, sich einzusenken; d.h. hier auf dem Holm aufliegen. Das ist im Grunde einfach zu vermeiden, wenn man den Holm - beim Bau - etwa 2mm einsenkt; d.h. die Aussparungen der Rippen entsprechend tiefer setzt und dann über dem Holm wieder bis auf Kontur auffüttert. Ist jetzt entweder sehr mühsam (Holm wieder lösen, alle Ausschnitte gleichmäßig tiefer machen und neuen Holm einsetzen/-leimen, dann auffüttern, beischleifen) oder nicht mehr machbar. Es ist selbstverständlich Deine Entscheidung - ich würde mir überlegen, ob es für mich mit der Sache, so wie jetzt zu erwarten, ok wäre, ohne daß es mich später ärgert (dann so lassen) oder Letzteres erwarte, dann würde ich mir die nicht unerhebliche Mehrarbeit der Nachbesserung machen. Entlang der Holmlängskante, gegen die Verkastung, hilft ein Lineal und die Trennscheibe der Dremel (auch an der gegenüber liegenden Holmlängskante, die ohne Verkastung ist). Unterm Holm hilft nur ein Skalpel, nach Holmentfernung die Feile oder Fräse. Andere Flächenseite wäre ja auch noch dran...

Bin erstaunt, wie gut das mit dem Feilen der vorderen Aufleimerkante in der Beplankung geht - alle Achtung, prima, Du hast ein gutes Auge und reichlich Fingerspitzengefühl, sonst würde die Rippe anders aussehen. Wirklich top gemacht. Und reichlich Geduld hast Du auch, da kann man sich ein Beispiel nehmen.

Zu Deinem Arbeitstempo: natürlich sieht es jeder aus seiner eigenen Sicht, aber ich finde Deine Arbeit geht recht flott und dabei wirklich sehr sauber / genau. Auch wenn die erste Flächenhälfte bis jetzt (so verstehe ich Dich) ca. 6 Wochen dauerte, ist zu erwarten, daß Du bei der zweiten schneller bist - schließlich hast Du mit der ersten gelernt / Erfahrung gesammelt, die Du dann direkt umsetzen kannst. Das wird schon.
 
... Ist jetzt entweder sehr mühsam (Holm wieder lösen, alle Ausschnitte gleichmäßig tiefer machen und neuen Holm einsetzen/-leimen, dann auffüttern, beischleifen) oder nicht mehr machbar. Es ist selbstverständlich Deine Entscheidung - ich würde mir überlegen, ob es für mich mit der Sache, so wie jetzt zu erwarten, ok wäre, ohne daß es mich später ärgert (dann so lassen) oder Letzteres erwarte, dann würde ich mir die nicht unerhebliche Mehrarbeit der Nachbesserung machen. Entlang der Holmlängskante, gegen die Verkastung, hilft ein Lineal und die Trennscheibe der Dremel (auch an der gegenüber liegenden Holmlängskante, die ohne Verkastung ist). Unterm Holm hilft nur ein Skalpel, nach Holmentfernung die Feile oder Fräse. Andere Flächenseite wäre ja auch noch dran...

Hallo Joe,

hast Du so was schon mal gemacht? Wie sind Deine Erfahrungen damit?

Viele Grüße,
Steffen
 

calamity joe

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So vermeide ich zB bei Rumpfrücken-Spanten den Effekt, die Spanten quer als "Störenfriede" bei zwischen den Rumpflängsgurten einfallender Bespannung zu sehen:

Anhang anzeigen img018.pdf

Wenn man dabei die Gurte noch 1mm aus der Spantkontur nach Außen überstehen läßt, sieht man den Spant selbst nur als Schatten im Durch-/ Gegenlicht, nicht aber als den Bespannungsverlauf störende Erhebung.
 
Ich meinte, ob Du schon mal Holme aus einem fertigen Flügel entfernt und anschließend tiefer eingesetzt hast. Klingt ein wenig "abenteuerlich".
 

calamity joe

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Hallo Steffen,

ehrliche Antwort: vor sehr langer Zeit 1x, damals kannte man noch keine Dremel - alles von Hand, mit dem Skalpell, der Wahnsinn. Am Ende hätte ich mit Neubau Zeit gespart, wenn auch Geld drauf gelegt. Das Ergebnis der "Handarbeit", obwohl man sagt, ich sei ein guter "Schreiner", hat mich nicht befriedigt (bin da sehr genau).

Den Schnitt der Dremel-Trennscheibe zu führen, wird schwierig, weil die Zähne des Sägeblattes das Führungslineal auch streifen und somit das Lineal unbrauchbar wird, es sei denn, Du "fütterst" den Spanndorn vor dem Schließen überm Sägeblatt mit einer "zahnlosen" Metallscheibe, die weniger Durchmesser hat, als das Sägeblatt - zur beschädigungslosen Führung am Lineal. Dann sehe ich gute Chancen, den Holm von den Rippen in der Draufsicht zu trennen. Bei der Verbindung zur Verkastung entsteht das nächste Problem, weil Harz (weiß nicht, ob Du dort mit Harz oder Weißleim gearbeitet hast) durch die entstehende Reibungshitze klebrig reagiert und mit der Zeit das Sägeblatt der Dremel schädigt, der Schnitt dann ausreißen könnte usw. - nicht ohne. Bei Weißleim vielleicht nicht ganz so, aber letzten Endes auch nicht einfach. Ohne die Verkastung hätte ich gesagt, "wer nicht wagt, der nicht gewinnt" und gute Chancen auf Gelingen gesehen. Mit, auf diese Strecke, sehe ich es wirklich als ein wahnsinns Geduldsspiel mit ungewissem Ausgang.

Oder Du löst die Verkastung mit und gibst sie zum Müll, machst sie nach dem Einsenken der Holme etc. neu zwischen die Rippen - so oder so enorm Arbeit. Weiß nicht, ob das lohnt, wenn Du an die Risiken, am sonstigen Aufbau der Fläche Schäden dabei zu verursachen, denkst. Kurzum, laß es, oder bau die ganze Fläche neu. (Sorry, mußte mir das eben auch erst mal vollständig vor Augen führen).

Vielleicht hilft, wenn Du es einfach läßt und Dir sagst, es ist so oder so ein sehr gutes und schönes Modell, daß Du fliegst und nach ein paar Tagen denkst Du gar nicht mehr dran. Wenn es einem Freund oder Kollegen gefällt, der sich daran nicht stört, kannst Du Dir eine Abgabe an ihn überlegen und, wenn Du das Modell auch haben möchtest, noch eines bauen? Es ist schwer, da zu raten.
 
.....wenn du nicht willst dass das Bespannmaterial anklebt, verwende ein Gewebe dass nicht mit Kleber beschichtet ist. Du musst den Kleber dann halt auch Rippen und D-Box etc. auftrage, trocknen lassen und Bügeln.Dann klebt am Holm natürlich nichts......
 

toobo

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Das letzte Bild ist übrigens eine gute Gelegenheit euch eine Frage zu stellen. Ich habe vor, das Modell mit Textilfolie (ob Oratex, Solartex oder Proficover weiß ich noch nicht) zu bespannen. Alle genannten Folien sind mit einen Heißsiegelkleber ausgestattet. Das ist bequem zu verarbeiten und ich habe bislang damit auch gute Erfahrungen gemacht. Da die Aufleimer nur 0,6mm Dicke haben ist der Abstand zu den Ruderholmen äußerst gering und es besteht die Gefahr, die Folie am Holm fest zu bügeln, was gelinde gesagt beschi..en aussieht. Gibt es einen Trick das zu verhindern?

Hallo Steffen,

auch von mir noch mal großes Lob! Ich kann es kaum glauben, dass Du zum ersten Mal eine Sperrholzbeplankung machst. Sehr sauber. Da könntest Du glatt ein Naturholzfinish machen, was aber zu einem Fly Baby nicht so recht passen würde.

Zu Deiner Frage: Ich habe die Querruder-Hilfsholme ebenfalls mit 0,6mm Aufleimern versehen und die Bespannung dort auch festgebügelt. Du wirst das nachher unter dem Lack kaum noch sehen.
 

calamity joe

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Also, was Tom gerade geschrieben hat, klingt doch gut - laß es, wie es ist. Halt beim Bespannen wirklich auf viel Spannung achten und wie Christian schreibt, nicht Oratex o.ä. mit Kleberschicht nehmen. Du wirst nach den ersten Flügen so viel Spaß an dem Modell haben, daß Du daran gar nicht mehr denkst. Und beim nächsten weißt Du es sofort.
 
... Kurzum, laß es, oder bau die ganze Fläche neu. (Sorry, mußte mir das eben auch erst mal vollständig vor Augen führen)...

So sehe ich das auch.

luketappe schrieb:
... verwende ein Gewebe dass nicht mit Kleber beschichtet ist. ...

Hhmm, das war auch mein erster Gedanke, aber da ich mit solchen Materialien (z.B. Coverite) überhaupt keine Erfahrungen habe, wollte ich das zunächst mal ausschließen.

toobo schrieb:
...Ich habe die Querruder-Hilfsholme ebenfalls mit 0,6mm Aufleimern versehen und die Bespannung dort auch festgebügelt...

Ich habe mir nochmals diesbezüglich die Bilder Deines Fly Babys auf Deiner Webseite angeschaut. Ich denke, das dürfte die praktikabelste Lösung sein.

Vielen Dank euch allen,
Steffen
 

toobo

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Hallo Steffen,

das ist natürlich nicht der Querruder-Hilfsholm, sondern der der Hinterholm - um das mal richtig zu stellen ;)

Leider habe ich kein aussagekräftiges Foto von einem Original gefunden wo das genau zu sehen ist. Der Hinterholm zeichnet sich unter der Bespannung leicht ab, was mich aber optisch überhaupt nicht stört. Der Flügel bekommt ja durch Zackenbänder, verschiedene Oberflächen (Holz-D-Box bzw. Bespannung) sowieso eine lebendige Oberfläche, die lackiert sehr schön aussieht.

Als Bespannmaterial habe ich Proficover von Toni Clark benutzt.
 
Hallo zusammen,

offenbar habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe kein Problem damit, wenn sich der hintere Holm durch die Bespannung abzeichnet. Auch wenn dies beim Original vielleicht nicht so aussieht (hier ein Beispiel).

Stören würde mich, wenn die Bespannung "versehentlich" und damit unregelmässig an einem Bauteil anklebt. Hierfür hatte ich nach einer Lösung gesucht.

Viele Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:

Elfman

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Stören würde mich, wenn die Bespannung "versehentlich" und damit unregelmässig an einem Bauteil anklebt

Dann wäre für dich ein Textilgewebe wie Coverite, Vlies usw ohne eigene Klebeschicht genau das richtige. Da brauchste nur die Holzteile auf denen die Bespannung halten soll mit Heißsiegelkleber einstreichen und anschließend aufbügeln. Somit klebt nichts auf den Holmen fest:)
 
Hallo Ralf,

besten Dank für Deinen Hinweis. Müssen solche Gewebe noch mit Spannlack behandelt werden? Falls ja, läuft man da nicht Gefahr, die Bespannung doch versehentlich irgendwo "aufzupinseln"? Sorry für meine Fragen, aber wie oben erwähnt habe ich null Erfahrung mit solchen Materialien.

Viele Grüße,
Steffen
 

Elfman

User
Müssen solche Gewebe noch mit Spannlack behandelt werden?
Genau. Damit das Ganze luftdicht wird ist der Schritt notwendig. Allerdings ist der Spannlack in diesem Fall nicht gedacht das ganze zu spannen sondern nur Winddicht zu machen.
Wenn das Material aufgebügelt ist, wird es vor dem lackieren mit dem Heißluftföhn gespannt.
Wenn man seeehr vorsichtig vorgeht dürfte die Bespannung nicht auf den Holmen aufkleben.

Aber es gibt auch eine Bespannung ohne Kleber die braucht nicht lackiert zu werden. Den Namen weiß ich leider nicht mehr. Gibt es in mehreren Farben. Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand der es kennt.

Allerdings 0,6mm Abstand zum Holm ist echt wenig und du musst da grundsätzlich aufpassen das durch eine Lackierung nix am Holm klebt. Ist ne vertrackte Sache:(

Ich würde das ganze mit Oracover Textil bespannen und vorsichtig mit einem Folienbügeleisen auf den Aufleimern festbügeln und das eigentliche Spannen der freien Felder mit einen Heißluftföhn machen. Das Oracover braucht nicht lackiert zu werden und damit klebt nicht auf den Holmen fest.
Ich würde das als die sicherste Methode ansehen
 
Hallo Ralf,

vielen lieben Dank, dass Du Dir so viele Gedanken zu "meinem" Problem machst. Das Thema scheint wohl doch nicht ganz trivial zu sein.

Die Bespannung werde ich aber auf jeden Fall lackieren (müssen). Es handelt sich ja schließlich um ein Motormodell mit entsprechenden "Auswürfen" :D. Vielleicht sollte ich mal eins, zwei Rippenfelder testweise mit Folie bespannen und schauen was dabei rauskommt.

Viele Grüße,
Steffen
 

toobo

User
Hallo Steffen,

ich glaube das "Problem" ist gar keins. Als Beispiel habe ich mal ein Bild von meinem Rhönsperber Flügel angehängt. Dort kannst Du erkennen, dass die Bespannung nur auf den Rippen festgebügelt ist. Der Hilfsholm hat keinen Kontakt zur Bespannung. Auch hier sind nur 0,8mm Luft zwischen Folie (Proficover) und Holm. Wie Du schon sagst, probier es einfach mal an einem Rippenfeld aus.
Folie mit etwas Spannung auflegen - ich fixiere sie an den Ecken mit Tape - an den Außenkonturen etwas festbügeln, leicht mit einem Fön vorspannen, Rippen & Außenkanten festbügeln, Folie endgültig mit dem Fön spannen. Das sollte so funktionieren.


M_02_.jpg
 
Hallo Tom,

super, das klingt doch sehr postiv. Dann kann ich ja jetzt beruhigt schlafen :D.

Sieht ja prächtig aus, Dein Rhönsperber Flügel. Wenn ich mal "groß" bin, muss ich solch ein Traummodell auch mal versuchen ;).

Viele Grüße,
Steffen
 
Hallo Steffen,

ich würde den Hilfsholm mit Porenfüller streichen, kurz drüber schleifen und dann einwachsen (mit Skiwachs o.ä.). Mit etwas Glück klebt es dann am Hilfsholm nicht fest.

Viele Grüße
Walter
 

calamity joe

User gesperrt
Post #117 ist ein 1a Beleg von Tom, daß es funktionieren kann - alle Achtung.

Posts #115 und #119 sind auch ein gute Tips.

ggf. zu Zweit arbeiten - 4 Augen sehen mehr / schneller als 2 und 4 Hände können uU schneller eingreifen, wenn's nötig würde.

Viel Erfolg!
 
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