"Thermikbremse" wie früher: Auch bei RC-Seglern sinnvoll? - Wenn ja, welcher Winkel??

"Thermikbremse" wie früher: Auch bei RC-Seglern sinnvoll? - Wenn ja, welcher Winkel??

hi,

kann man eigentlich Segler mit Pendelhöhenruder durch ein 45° hochgeklapptes Höhenruder wirksam aus der Thermik befreien? So wie früher die kleinen Uhus etc. mit Glimmschnur hintendran? Einbauen möchte ich es in einen Bird of Time (3m Spannweite, nur HR+SR), da leider mein erster BoT den Thermiktod gestorben ist (er stieg trotz Trudelns mit einigen Metern pro Sekunde weiter, den anschliessenden kontrollierten nicht übertriebenen Schnellflug haben die zarten Höhenruder nicht überlebt).

Eine Thermikbremse wie früher wäre eine elegante Lösung. Was wäre der perfekte Winkel? 45°? 60°? 90° wohl kaum, da ging die Nase senkrecht nach unten und die Bremswirkung (und Stabilität) der HR wäre wohl nicht ausreichend.

Bertram
 
Zumindest wurde eine dazu dienende extrem progressive Pendelrudermechanik eine Zeitlang verkauft. Sogenannte rückholbare Thermikbremse. Sehe keinen Grund, warum das nicht gehen sollte. Bis zum Aufschlag sollte man es wegen der doch deutlich höheren Flächenbelastung wohl eher nicht kommen lassen.

Und in einem alpinen Hammerbart ist es je nach dem auch nicht genug... Glaube nicht, dass die Sinkgeschwindigkeit höher ist als im Trudeln. Bei obigem Hebel wurden 45° empfohlen. Vom Freiflug kann ich mich an 45..60° erinnern.
 
...Pendelhöhenruder durch ein 45° hochgeklapptes Höhenruder ...

Pumpen? Also im 5s-Rhythmus Nase hoch, Nase runter. Warum nicht. Du kommst komplett aus der Fahrt. Das habe ich ein Mal gemacht, wo mein Flieger in eine dichte Wolke/Nebelschicht geflogen ist. Irgendwann war er darunter wieder sichtbar.
Wirklich Interessant finde ich die 90° Methode. :D Kinematisch aber leider schwer machbar.
Gruß,
if
 
hoi Markus,

der Hebel hat mir zu viel Spiel. Ich würde zwei Servos nehmen und mit einer Brücke verbinden. Für Spielfreiheit und Nullagestabilität das "Brems"servo verkniet bauen (Servohebel bei Normalflug gerade nach hinten). Die Schubstange zum HR an der Brücke nahe beim Bremsservo anbringen.
Evtl. würde ich mit dem Bremsservo auch noch 50g Blei (RC-Akku?) nach vorne schieben, um die Flugbahn abzusenken.

Bertram
 
Hallo Bertram,

was hälts Du davon einfach eine große Bremsklappe auf dem Mittelteil des Flügels zu integrieren, ähnlich den RES-Wettbewerbs-Modellen,
oder eine Bremsklappe auf dem Rumpf?
 
Mal ehrlich wie oft kommt ihr in eine Thermik wo ihr nicht mehr runter kommt ?

Einmal oder 2 Mal im Leben ? Das erinnert mich an das Reserverad im Auto. Deren Spritverbrauch (mehr) über all die Jahre so viel kostet so das man .... egal seit all den Pannendiensten.

Mir ist in den vergangenen rund 40 Jahren ein Modell davon geflogen. Da war es egal denn der Akku war lehr. Etwas was "glüht" oder eine Zeitschaltuhr hätte ich mir nie raufgebaut alleine wegen dem Gewicht und Rsiko das brennt oder es dann auf dem höchsten Baum sicher wenn man schon Pech hat das Ding sicher laden wird. :D
 
hi David,

so eine Thermik gibt es hier im Frühjahr oft. Gestandene Gleitschirmpiloten bekommen Angst darin! Zur Zeit haben wir jeden schönen Tag von 10°°-12°° (bevor der Talwind quer kommt) an der Parsenn Hangwinde, die blasen Klaviere nach oben, wenn man sie nicht festbindet. Da kreist man nicht, sondern fliegt 80°-85° nach oben.
Ich habe z.B. auch eine LS-10 von Kugler, da kann ich einfach runterbolzen (und auf der anderen Talseite wieder hoch oder so), aber mit so zarten Dingern wie einem Bird of Time geht das nicht - der hat glaube ich eine FB um die 24g/dm2 und die kommt nicht von ungefähr (zarte Bauweise). Auch der Graupner Cumulus von 1970 hat zarte Flächen: leichtestes Styro mit weichem Balsa beplankt, kein Abachi, und kein Holm. Ich glaube, solche Segler kennst Du gar nicht bzw. würdest Du nicht fliegen ;)

Das hoch geklappte Höhenruder würde das Erscheinungsbild des BoT nicht stören und wäre obendrein die absolut einfachste zu bauende Variante.

Bertram
 
Wegen Deiner Bemerkung vom nicht ausreichenden Trudeln würde ich aber eine Sturzflugbremse nach Bertis Vorschlag bevorzugen. Etwas, was robust und gross genug ist, dass Du voll steuerbar mit - sagen wir - 45° absteigen kannst.

Ist vielversprechender als das welke Blatt mit der Thermikbremse das
A) nicht steuerbar ist
und
B) wahrscheinlich nicht annähernd die Sinkgeschwindigkeit erreicht.
 
........ die blasen Klaviere nach oben, wenn man sie nicht festbindet........Ich glaube, solche Segler kennst Du gar nicht bzw. würdest Du nicht fliegen ;).......


Tja, ich sage dazu falsches Modell zur falschen Zeit ! Bei uns sagt man das Scheunentore fliegen, egal jetzt wenn das so ist dann packt man so ein Modell auch nicht aus. Ich kenne natürlich nach nun 3 Jahrzehnten auch solche Modelle. Das nennt man dann Wiesenschleicher und wurde bei Wind stille oder zumindest in geringer höhe geflogen.
 
wg. falschem Modell: es ist manchmal nicht möglich, vom Talboden aus den Thermikeinstieg in 400m Höhe zu finden (ich fliege ohne Vario, macht mehr Spass). Die Thermik im Frühjahr ist im unteren Bereich (Auslösehöhe) unberechenbar (je nach einsetzendem Talwind). Wenn man es aber schafft, geht es manchmal im Minutentakt jeweils 100m höher. Mein "Unfall" passierte in >600m Höhe - der BoT hat eine schön grosse Flächentiefe.

ok, Bremsklappe auf dem Rumpf. Wie muss die angeordnet sein, damit sie möglichst wenig Lastwechsel um die Querachse erzeugt? Lieber Haifischmaul oder lieber wie bei den Jets? Geht das ohne Hydraulik? :cool:

Bertram
 
Bremse

Bremse

Ich fliege auch den Vogel und habe die 20cm Bremsklappen mit angebauten Motor verbaut. Da es mir nicht genug Bremswirkung gewesen ist , hab ich noch die Querruder zum Aufstellen dazu programmiert.
Beim Bremsen fahren nun die Bremsklappen aus und die Querruder stellen sich proportional dazu auf , Bremswirkung und Abstiegshilfe auch bei starker Thermik eigentlich genug vorhanden.
Vom Anstellen des Höhenruder als Thermikbremse würde ich abraten , da ein Freilieger ja doch anders aufgebaut , auch in den Auslegungen der Struktur anders ist.
mfg
werner
 

Dix

User
Tja, ich sage dazu falsches Modell zur falschen Zeit !

Vielleicht war der Name "Bird of Time" auch so gemeint... ;):p

Die besten (wiedereinziehbaren) Sturzflugbremsen sind immernoch die Hinterkantenbremsdrehklappen und die alten Schempp-Hirth-Störklappen, welche auf der Ober- und Unterseite ausfahren... Dann kommt auch schon der Bremsfallschirm.
 
hi Werner, der originale BoT hat keine QR...

Bertram
 

GC

User
hi David,

so eine Thermik gibt es hier im Frühjahr oft. Gestandene Gleitschirmpiloten bekommen Angst darin! Zur Zeit haben wir jeden schönen Tag von 10°°-12°° (bevor der Talwind quer kommt) an der Parsenn Hangwinde, die blasen Klaviere nach oben, wenn man sie nicht festbindet. Da kreist man nicht, sondern fliegt 80°-85° nach oben.
Ich habe z.B. auch eine LS-10 von Kugler, da kann ich einfach runterbolzen (und auf der anderen Talseite wieder hoch oder so), aber mit so zarten Dingern wie einem Bird of Time geht das nicht - der hat glaube ich eine FB um die 24g/dm2 und die kommt nicht von ungefähr (zarte Bauweise). Auch der Graupner Cumulus von 1970 hat zarte Flächen: leichtestes Styro mit weichem Balsa beplankt, kein Abachi, und kein Holm. Ich glaube, solche Segler kennst Du gar nicht bzw. würdest Du nicht fliegen ;)

Das hoch geklappte Höhenruder würde das Erscheinungsbild des BoT nicht stören und wäre obendrein die absolut einfachste zu bauende Variante.

Bertram

Das ist ein wichtiger Grund, warum ich fast nur noch GfK-Modell fliege: Anstechen und fertig. :D

Ich habe mit Holzmodellen schön öfters gekämpft, damit ein Modell nicht aus Sichtweite kam. Und der Tip mit dem Rückenflug taugt gar nicht. Wenn ich ein Modell kaum noch sehen kann, würde ich niemals versuchen auf dem Rücken zu fliegen!

Hier im Flachland habe ich schon mal gesehen, wie jemand die Flügel bei solch einem Kampf verloren hat. Der Rumpf war relativ schnell unten ;), eine Flügelhälfte brauchte ca 5 Minuten und die zweite kam in einer weiteren viertel Stunde herunter.

Auch ich habe mal so was mit meinem ersten Modell, einem Dandy erlebt. Die zweite Flügelhälfte wurde trotz intensiven Suchens nicht mehr gefunden.
 
ok, Bremsklappe auf dem Rumpf. Wie muss die angeordnet sein, damit sie möglichst wenig Lastwechsel um die Querachse erzeugt? Lieber Haifischmaul oder lieber wie bei den Jets? Geht das ohne Hydraulik? :cool:
Die aufrichtbare Kabinenhaube war doch ungefähr zur Generation Dassel in F3B Mode (alles tun, um den Flügel sauber zu halten...). Die wurde AFAIK als Haifischmaul mit einem normalen Servo betätigt.

Edith sagt: Ha! Bingo!
 
Bertram Radelow schrieb:
wg. falschem Modell: es ist manchmal nicht möglich, vom Talboden aus den Thermikeinstieg in 400m Höhe zu finden ..

.........Und der Tip mit dem Rückenflug taugt gar nicht. Wenn ich ein Modell kaum noch sehen kann, würde ich niemals versuchen auf dem Rücken zu fliegen!....

wer so hoch fliegt mit so einem Model hat so einiges falsch gemacht ......
 
och David,
das driftet jetzt ab. Es soll jedenfalls ziemlich viele Piloten geben, die extra herkommen, um bei bester Sicht hoch zu fliegen... Im Winter ist das Einstieg in den Wellenflug und so ein grossflächiges, nach oben zunehmendes Steigen ist recht hübsch, glaub mir. Einen Cirrus 69 kann man dann an guten Tagen in 1000m Höhe problemlos sehen und steuern. In der Thermiksaison kann ich nichts dafür, dass der Einstieg so hoch liegt. Und falls Du die Höhe meinst: in der Schweiz dürfen Modellflieger ziemlich hoch fliegen. Wenn der Schnee weg ist und die Luft wieder feuchter, reduzieren sich auch die Flughöhen wieder.

zum Thema:
hat noch jemand Erinnerungen, ob sich beim Haifischmaul der Flieger aufbäumt oder ob er eher abtaucht?

Bertram
 
hat noch jemand Erinnerungen, ob sich beim Haifischmaul der Flieger aufbäumt oder ob er eher abtaucht?

weder noch wenn richtig angeordnet bremst die aufgestellte Kabinenhaube ohne einen Momentenbeiwert,

der bremsfaktor ist eher gering sodass bei deinem Wiesenschleicher in der Thermik es halt im stand nach oben geht.:rolleyes:

Wie schon oben angemerkt Falsches Modell am falschen Ort.
 
...hat noch jemand Erinnerungen, ob sich beim Haifischmaul der Flieger aufbäumt oder ob er eher abtaucht?

Bertram

Ich glaube das kann man auch ohne spezielle diesbezügliche Erfahrungen sagen. Das Moment um die Querachse wirkt aufbäumend, wenn die Kraft über dem Schwerpunkt angreift (ist hier der Fall). Wenn die Geschwindigkeit so weit absinkt, dass die Strömung abreist, wird die Nase nach unten gehen.
 
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