Stobel V3 - Flügel gestaucht - Wie am Besten vorgehen?

Hallo miteinander,

es wurde endlich Zeit, dass ich mich hier auch anmelde, anstatt nur als Gast zu lesen. Allerdings ist der Auslöser heute hierfür weniger erfreulich. Ich fliege seit August 2013 mit Quadcoptern und Fliegern herum und habe mir vor zwei Wochen einen Stobel V3 gegönnt. Gestern Nacht habe ich dann den Bau abgeschlossen und heute den Jungfernflug gemacht.

Es hat wahnsinnig gut geklappt, nach ein paar Würfen kam ich auf ca. 30-35m und die Flüge waren absolut toll. Zwischendurch ein paar Einstell-Pausen und weiter gings.


Absturz
Dummerweise kippte er bei einer Höhe von ca. 3 m nach links unten weg und „landete“ auf dem linken Flügel. Man hörte ein knacken und ich dachte eigentlich, dass der Flügel ganz ab sei und am Heck auch einiges hin wäre. Nach dem Aufheben sprangen die Servos wieder an und ich befürchtete schon, was passiert war. Akkuspannung gemessen. 3,42 / 2,82...…hmm (Redpower 2s 600mah), einfach zu lange geflogen und vor Freude vergessen zwischendurch mal zu messen. Sehr sehr schade. Noch nie passiert und sehr ärgelich

Wie?
Nun ja, jetzt meine eigentlich Frage. Wie gehe ich am besten hier bei der Reparatur vor? Das Decklaminat ist "intakt", etwas gestaucht, aber nicht aufgerissen. Die D-Box ist unversehrt. Innen merkt man schon, dass die Disser und Schaum nicht mehr ganz sind. Ich bin in Sachen Schalenreparatur absolut unerfahren, würde aber ohne Vorwissen davon ausgehen, in dem Bereich oben und unten mit einer dünnen GFK Matte und Epoxy eine Schicht aufzulaminieren. Oder evtl mit einer Kanüle durchstechen und am Bruch von innen Epoxy aufspritzen? (wird vmtl. nicht reichen nehme ich an).

Wie geht’s richtig?

Ich habe euch ein paar Fotos gemacht und zwei Videos (oben & unten) auf denen ich etwas drücke.

https://www.dropbox.com/sh/g7b22jvlgmmvh7e/Xq29UfRW__


Ich bin euch für Eure Tipps sehr dankbar.

Gruß
Christian
 
Wenn der Holm ok ist:

Die gestauchten Stellen mit einer Nadel perforieren (nur die deckschicht, nie durchstoßen)
Wenn möglich sollte die zu reparierende Stelle ein wenig hineingedrückt werden, auf keinem Fall soll sie zu hoch sein!
Dann mit dünnem sekundenkleber diese Stelle beträufeln und einsaugen lassen.

Am Schluss mit einer skalpellklinge (ich verwende eine geschwungene Klinge)den überschüssigen Kleber vorsichtig wegschaben und

Wieder fliegen gehen.

Lg
Wolfgang
 
Wolfgang hat es sehr gut beschrieben! Hatte das selbe bei meinem Stobel hatte aber keinen Absturz!
Es gibt sehr dünnen Sekundenkleber der ist perfekt dafür!

Gruß Christoph
 
Dünnen Sekundenkleber ?

Dünnen Sekundenkleber ?

Hallo
Habe mal mein Elf Leitwerk mit "styrofreundlichem" Seku geklebt
Danach war der Stützstoff weg :cry:
Das wird doch auch das gleiche Zeug gewesen sein (Rohazell oder so ?)

MfG
Philipp
 
danke für die Antworten. Das ist sehr erfreulich dass es mit dieser rel. einfachen Methode funktioniert.

@Christoph W.: wie ist das ohne Sturz passiert?

@heitzer98: die Heckleitwerke haben den CA super vertragen. Ist das ein anderer Schaum? Ich habe neben die Querruderservos je ein aus Carbon geklebtes dreieck mit CA aufs Rohacell geklebt, dass die Servostange nicht rausrutschen kann. Das hat wunderbar gehalten (musste es dann nochmal entfernen und neu einklebe und da war alles prima) Wie bist du dann nach dem aufgelösten Stützstoff (ja, müsste es sein) vorgegangen?
 
Naja Sekundenkleber wird da nicht ausrechend helfen :/ denn wenn man dein erstes Video anguckt sieht man das dein voderer Hilfsholm, also der der sich vor dem Ruder befindet hinüber ist :(
Dort müsstes du mit 24h Harz arbeiten,denn sonst wird das nur wieder ein kurzer Spaß wenn das Teil mal feste geworfen wird.

MfG
Sebastian
 
ja das stimmt, der hintere holm, also der rel dünne vorm ruder ist wie es aussieht durch. hmm :(

Wie genau geht mann dann hier vor? von hinten einstechen und Harz auf den Holm aufbringen?
 
Da die geklebte Stelle an der Wippe war, und der Seku dies weiträumig "wegfraß
(ungefähr ne 10Cent Münze) habe ich bei FVK grad ein neues Leitwerk bestellt :p

MfG
Philipp
 
Also ich würde wie folgt vorgehen:

Tesa über die Stauchungen kleben und die Fläche vorsichtig biegen, sodass sich die Stauchungen nach außen beulen. Dann sehr dünnflüssigen Sekundenkleber in die Fläche in die Fläche mit einer sehr dünnen Nadel spritzen. Erst Sekundenkleber zwischen dem Laminat und dem Rohacell spritzen und alles schön mit dem Finger einmassieren und verteilen. Dann die Nadel komplett in die Fläche stechen und Seku reinspritzen. Dabei musst du die Fläche so drehen das so wenig Seku wie möglich auf die Unterseite der Beschädigung läuft.
Das wird alles bitte ohne Aktivator gemacht.
Dann würde ich das ganze eine Stunde aushärten lassen. Anschließend nimmst du 24h Hartz und spritzt es mit einer Spritze und einer dünnen Kanüle vor den Hilfsholm. Dann das QR soweit es geht nach unten bewegen und dort auch den Holm etwas mit Hartz benetzen. Dann kommt ein etwa 1-2cm langer und mit Hartz getränkter Roving davor. Der wird gut angedrückt und falls nötig zwischen den beiden Schalen gedrückt.
Man kann auch erst den Hilfsholm mit Seku kleben und dann einen Roving anbringen aber ich würde von anfang an Hartz nehmen ;)
Ich hoffe es hilft dir deinen Stobel zu reanimieren :)

MfG
Sebastian
 
Dann sehr dünnflüssigen Sekundenkleber in die Fläche in die Fläche mit einer sehr dünnen Nadel spritzen. Erst Sekundenkleber zwischen dem Laminat und dem Rohacell spritzen und alles schön mit dem Finger einmassieren und verteilen. Dann die Nadel komplett in die Fläche stechen und Seku reinspritzen. Dabei musst du die Fläche so drehen das so wenig Seku wie möglich auf die Unterseite der Beschädigung läuft.
Das wird alles bitte ohne Aktivator gemacht.

Okay, dem zweiten Schritt kann ich nicht ganz folgen bzw. bin mir nicht ganz sicher ob ich es richtig verstanden habe. Also zuerst wie auch im zweiten Poste beschrieben zwischen Laminat und Stuetzschicht, soweit klar.

Und danach (wenn die Stuetzschicht schon wieder teilweise vom CA hart geworden ist?) dann doch ganz in die Flaeche einstechen? Wohin genau soll ich dann spritzen. Meinst du die Innenseite der jeweiligen Flaechenhaelfte und vermeiden die gegenueberliegende Seite zu beruehren?

Das mit dem Harz und dem Holm ist mir dann wieder klar.

Waere klasse wenn du mir den Schritt nochmal erklaeren koenntest.
Danke vorab.

Ps. Da ja oberseite und Unterseite gestaucht/gebrochen ist, bin ich mir nicht ganz sicher ob das biegen und nach aussen beulen dann so funktioniert, da ja immer die ggue. liegende Seite logischweise entgegengesetzt gebogen wird. Klappt das? Ist der erste Schalenvogel und da ist man noch recht zimperlich :)
 
Und danach (wenn die Stuetzschicht schon wieder teilweise vom CA hart geworden ist?) dann doch ganz in die Flaeche einstechen? Wohin genau soll ich dann spritzen. Meinst du die Innenseite der jeweiligen Flaechenhaelfte und vermeiden die gegenueberliegende Seite zu beruehren?

Ja so mein ich das ;) und bis dahin ist das noch nicht ausgehärtet. Ich würde die Nadel um 90grad zur Flasche einfach biegen und in das schon vorhandene Loch erneut reinstechen. Du musst dann die Fläche soweit drehen das so wenig Seku auf die andere Schale tropfen kann.
Und keine sorge ;) die Fäche hält das Biegen schon aus, da deine D-Box und dein Hauptholm noch intakt sind ;)

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian
 
Okay das klingt dann gar nicht sooo wild. Erst spaeter ganz durchstechen, dass der Kleber im Rohacell verlaeuft und nicht innen alles volltropft, verstehe. Eine Frage vorerst noch. Das roving (der Begriff war fuer mich bisher neu) aus gfk oder cfk? Wieviel Filamente sollte das haben?

Kommen aus der Kiteszene, da wechseln man Carbonstaebe einfach und repariert nur Tuecher ;)
 
Der Roving muss aus CFK bestehen ;) Wie viele Filamente ist eigentlich egal. Hauptsache es sind so viele das der Spalt von Ober und Unterschale gut gefüllt ist und der Hilfsholm an der beschädigten Stelle gut bedeckt ist.
 
Alles klar. Mir ist doch noch eine Frage eingefallen :rolleyes:

Wie haeufig sticht man im knick ein. Alle 5 mm, alle 10? Direkt in den nKick oder lieber daneben und im zickzack einmal links einmal rechts.

Jetzt weiß ich wieder wie sich die ganze neuen Mitglieder in nem Forum fuehlen, bei denen an allen Ecken die Fragezeichen nur so rausquellen ;)
 
Dafür ist ein Forum doch da :p
Die Einstiche erfolgen je nachdem wie gut sich der Sekundenkleber verteilt. Das kannst du aber gut sehen wo er hin fließt ;)

MfG
Sebastian
 
Ich habe mir gestern abend mal den vogel vorgenommen und den ersten teil mit kanuele und co erledigt. Klappte wunderbar und man sieht wirklich sehr gut, wohin es den CA zieht. Ich habe allerdings dann nicht durchgestochen sondern hinten durch den bruch am holm die nadel gefuehrt und kam so auch an alle Stellen von innen ran. Heute abend mal noch den holm harzen und die flaeche glaetten, dann waere er wieder fit. Bin gespannt ob es auch gut haelt.

Danke nochmal
 
wollte nur noch mal meinen Dank aussprechen. Seit der Reparatur bin ich nun schon einige Male geflogen und alles hält wunderbar, ist optisch wirklich kaum zu erkennen und so gut wie neu.

Danke euch.
 
Stobel erneut "leicht" gestaucht

Stobel erneut "leicht" gestaucht

Also das mit der Sekundenklebermethode ist doch nicht so einfach, wie man denkt. Habe nun schon zwei Tuben Zacki verbraucht aber stabil wird das nicht :D

Nachfolgend die Bilder der div. kleinen Mängel:

DSC_0830tn.jpg
DSC_0831tn.jpg
DSC_0832tn.jpg
DSC_0834tn.jpg

Wie es dazu kam:
In meiner Funkenprogrammierung steckte ein Fehler, den ich an sich behoben hatte und dann 2 Tage flog ohne Probleme. Auch div. Tests nach dem Umstellen waren ohne Macken. Das Flaps-Poti regelt entsprechend das Höhenruder mit. Die komplette Funktion ist aber im Startmode deaktiviert. Normalerweise....Denn genau in einer einzigen Position außerhalb des eingestellten Bereichs klappte dann das Höhenruder ca. 2mm auf tief. Was dass dann beim Abwurf bedeutet ist jedem klar. Er schlug dann dummerweise in einen schmalen Schotterweg ein, deshalb ist die Spitze weich wie Butterbrot.

Der Rumpf ist vorn ziemlich zerborsten, bei der Öffnung dann auch eingerissen, hinterm Flügel komplett ab und am Pylon auch ab. Der ist also hinüber.

Die Fläche ist wie zu erkennen in der Mitte entzwei. Da der Wurfstift dann auch einschlug, hat es da die Carbonfront etwas auseinandergezogen, das könnte man aber einfach reparieren. Wie sieht es mit dem Bruch in der Mitte aus? Kann man das reparieren, dass die Fläche noch verwendet werden kann oder kann das nur ein Profi?

Freue mich auf Tipps

Gruß Christian
 

Lownoise

User
das mit der fläche sollte kein problem sein, die meisten positiv-bausätze haben ja auch zweiteilige flächen, die in der mitte "nur" zusammen geklebt werden. der bruch sieht sehr sauber aus, ich persönlich würde es ausrichten und mit sekundenkleber zusammen kleben, dann ca. 2cm breit anschleifen, und dann zb eine 93er kohle und 25er glas drüber legen, im holmbereich evtl einige rovings einlassen. den rumpf könnte man auch mit einigen "rhön manschetten" sprich kohle (gewebe, UD oder schlauch) zb mit kräuselband abgewickelt oder freiluftlaminiert wieder hinbekommen. klar, schöner und leichter wirds dadurch nicht, aber was solls... besser als das modell komplett aufzugeben.
 
Projekt mal voranbringen

Projekt mal voranbringen

Hallo Leute,

ich greife meinen Thread mal auf, da ich den Stobel beim aufräumen "wieder gefunden habe" und ich nun die Lust hätte, das Projekt mal durchzuziehen bzw. zumindest mal vorzubereiten.

Hier die Bilder im Detail vom Googledrive: https://drive.google.com/drive/folders/1IVw60R59itGcPosXxOIJIuQ3j2Wcgx6V?usp=sharing

Mir schweben zwei Möglichkeiten vor, wobei die erste wohl zumindest für mich nur schwer umzusetzen wäre.

1. DLG wieder mit Nase komplett herrichten und ihn als Hangfräse bei leichterer Brise hernehmen.
2. E-Modell daraus machen, wie z.B. Stratair Ultegra Elektro.

Im DLG Wurf möchte ich ihn eigentlich gar nicht mehr werfen, also er muss keine starken Wurfbelastungen mehr aushalten

Ich Sachen laminieren und CFK habe ich wenig bis keine Erfahrung. Mit GFK Gewebe hab ich schon einiges laminiert bzw. repariert...Schönheitswettbewerbe hätte ich keine gewonnen, aber war ok. Die Nase wieder so hinzuformen, dass das passt, traue ich mir aber nicht zu. Daher die Idee mit der abgeschnittenen Nase und Mikromotor. Der Stobelrumpf ist schon recht schmal (anders als de E Rumpf vom Ultegra). Fraglich ob ich da alles so unterbringe.

Meine Fragen zum reparieren sind eigentlich wie folgt:

1. Rumpf
Der Rumpf ist mittig und hinten sehr sauber gebrochen. Zusammenstecken und man sieht es fast nicht mehr. Rundherum ist dort nichts weich.
a) Welches CFK Gewebe nimmt man hierfür (g/m²)?
b) Ein- oder zweilagig vorgehen? Hinten ist es schwieriger wegen dem HLW, da kann man nicht einfach einen "Verband" drumlegen.
c) Arbeitet man hinten mit Rovings?

Die Front ist vor der Flächenaufnahme 2 Mal angeknackt und an den Stellen etwas weich. Es sieht aber so aus, als käme das nur von den beiden Brüchen selbst und nicht von einer großflächigen Delamination.
d) Wie laminiert man hier? Ich würde hier auch ohne Erfahrung Gewebe nehmen, aber welches und wieder ein-zweilagig?

2. Fläche:
Die Fläche hätte eigentlich nicht besser abreißen können. Nicht gestaucht oder gedrückt...perfekt. Im Prinzip wie die Rumpfteile zusammenstecken und fast unsichtbar.
a) Schiebt man hier an den Holmen noch jeweils einen kleine Stützholm ein der auf beide Seiten dann etwas drübergeht oder nur zusammenkleben?
b) mit CFK oder GFK drüberlaminieren
c) wieviel g/m² und einfach oder Plätzchen?
d) wie Großflächig laminiert man über den Bruch drüber

Soweit mal die Fragen vorab zur Materialbeschaffung. Vielen Dank und Gruß
 
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