Was ist bei Gewalt-Großsegler los?

Gewalt Liefertermin?

Gewalt Liefertermin?

Letztes Jahr im August hab ich einen Rumpf bestellt der innerhalb sechs Wochen geliefert werden sollte. Es verging Monat um Monat und ich wurde immer wieder vertröstet.
Seit Dezember ist der Kontakt abgebrochen, keine Antwort auf meine Mails obwohl der Rumpf für mich schon gefertigt wurde und ausgeliefert werden könnte.
Kann mir jemand sagen was da los ist. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es die Firma überhaupt noch?
Das waren früher schöne Zeiten wo die Firma noch Uwe Gewalt geführt hat.
 
Update

Update

Auch ich habe per Mail und Handy (Whats App) Leitwerke und 2 Hauben angefragt, bis heute keine Antwort erhalten. Ich finde es schade, dass der Name Gewalt der einen guten Ruf hatte so zersrört wird.
 

Börny

User
Servus,

ja, Herr Uwe Gewalt ist gestorben. Würde er diesen Zirkus mitbekommen, würde er sich im Grabe herum drehen! Es geht um die "Helden" aus Bedburg, die sich vollmundig dem weiteren Vertrieb und der Herstellung des Gewalt-Programms annehmen wollten.

Ich weine Firmen, die sich so verhalten, nicht eine Träne nach! Offensichtlich ist der Gebrauchtwagenhandel interessanter...
 

funkle95

User
.…. also jetzt ist nicht mal mehr die Homepage online:

''Diese Präsenz ist derzeit nicht verfügbar''

Klingt nicht sehr gut :-(
 

GC

User
Uwe hat mir noch zu Lebzeiten gesagt, dass er den Verkauf seiner Firma in dieser Form stark bereut. Das sagt wohl alles.
 

Börny

User
.…. also jetzt ist nicht mal mehr die Homepage online:''Diese Präsenz ist derzeit nicht verfügbar''(
Servus,

ja, alles hat ein Ende...aber wie ich schon schrieb: Auf Grund der Erfahrung der letzten Jahre, siehe Beiträge in dieser Diskussion, weine ich hier nicht eine Träne nach.


Wenn jemand Interesse hat: Ein Teil der Formen wird in der Börse angeboten...z.B.: diese. Vielleicht gibt es auf Nachfrage noch mehr?
 

Milan

User
wenn jemand Interesse hat: Ein Teil der Formen wird in der Börse angeboten...

Irgendwie ist das zum heulen.

Es muss wohl so sein, das es derart wenig Nachfrage/Bedarf nach GfK-Rümpfen gibt, das damit nicht genug Geld zu verdienen ist, um davon Leben zu können.

Ja, alles hat seine Zeit - die des umfangreichen Angebotes nach solchen Artikeln ist leider vorbei.

LG

Harry
 

Börny

User
Servus Harry,

ich denke schon, dass es eine Nachfrage gibt. Nur mit dieser Art des Geschäftsgebaren lässt sich letzt genannte nicht befriedigen. Es tummeln sich, seltsamer Weise ausgerechnet im Segelflugmodellbereich, der Art viele Schaumschläger und Luftpumpen, welche vollmundig etwas ankündigen und anbieten, aber dann nicht liefern können oder wollen oder schlimmeres. Siehe die ganzen Diskussion im Bereich "Ich habe eine Anzahlung / Vorkasse geleistet und bekomme meine Ware nicht".

Anders herum erschließt sich mir nicht, warum der Segelflugmodellbauer sich soetwas bieten lässt und hin nimmt und zur Krönung immer wieder darauf rein fällt. Siehe die Diskussionen im Bereich "Ist doch gerade Urlaubszeit..." oder "Das ist eine ganz kleine Firma, da dauert es eben länger...".

Wenn einer sich selbstständig macht, eine Firma eröffnet und etwas anbietet, dann bitte richtig! Ansonsten sein lassen und besser Angestellter bleiben. Wobei man da dann für gewisse Verhaltensarten auch raus fliegen kann...

Nunja, wie man sehen kann siebt die Zeit die unseriösen Anbieter dann doch aus. Und glücklicher Weise gibt es ausreichend genug seriöse und professionell agierende Firmen am Markt, bei denen der geneigte Segelflugmodellbauer und Pilot seine Ware in unterschiedlichster Qualität und Vorfertigung sicher und preiswert -also den Preis wert- bekommen kann. Und wo findet man diese? Na zum Beispiel beim Saison Opening auf dem Wächtersberg...
 
Der reine Besitz einer Rumpfform macht noch kein Modellkonzept. Viele Herstellter haben in der Vergangenheit selber die Rümpfe laminiert bzw. laminieren lassen und bei diversen Herstellern die Flächen.

Leider erlebten wir in den letzen Jahren einen eklatanten Schwund an professionellen Flächenbauern (gerade für Kleinserien).

Der Trend geht auf jeden Fall weiter ... Massenware auf der einen - individuelle Manufakturarbeit auf der anderen Seite. Hersteller die noch bis vor wenigen Jahren das Mittelfeld bedient haben - sind zunehmens mit Voll-Composite Modellen aus Osteuropäischer Produktion im Preissegment noch oben gerutscht. Damit wurden natürlich auch Lieferengpässe bei konventionellen Tragflächenbauern umgangen.

Ein weiteres Problem sehe ich schon auch in den seit längerer Zeit viral puplizierten Flugvideos. In den meisten Videos werden nur noch die wirklichen krassen Speedpassagen und Ablasser zusammengeschnitten. Und jeder der nicht so ein Modell sein eigen nennt - muss schon fast mit Minderwertigkeitskomplexen kämpfen.

Sicher hat sich die letzten Jahre einiges in Sachen Profilen getan. Es muss aber auch nicht alles was schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat schlecht geredet werden. Die meisten Piloten können das Potential einer wirklich modernen Auslegung meist nicht bis ins letzte Detail erfliegen.

Wem reicht heute noch ein ganz normales Modell? Woran werden die Maßstäbe gesetzt bzw. geeicht.

Trotzdem kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen ...

Ich habe Uwe Gewalt persönlich gekannt. Ja man(n) ist auch mal etwas derber am Hang geflogen. Aber bei dem was im Moment teilweise an den Hängen abgeht hätte auch er nur mit dem Kopf geschüttelt. Da hätte so manche seiner erfolgreichen Konstruktionen das nachsehen ... aber war das jemals auch die Zielsetzung?

Gruß
Christian
 
Dilemma

Dilemma

Diesen Spruch habe ich auch von Uwe zu hören bekommen.

Uwe hat mir noch zu Lebzeiten gesagt, dass er den Verkauf seiner Firma in dieser Form stark bereut. Das sagt wohl alles.

ich hatte selbst oft bei Uwe Rümpfe gekauft. Es waren immer faire Geschäfte. So etwas gab es damals nie.

Hoffentlich verschwinden diese unseriösen Firmen bald von der Bildfläche.

Andi
 
Hallo zusammen,
Christian, das sind sehr wahre Worte die du schreibst.
Das Problem ist, dass die sog. "Vollgasfestigkeit" mittlerweile von Allem gefordert wird.
Das hat auch nichts mehr mit "etwas derber am Hang" zu tun.
Es sei denn man ist preislich so weit unten (z.B. Beineke), dann verlangt das anscheinend auch keiner mehr. Aber ob man davon leben will, bzw. kann weiß ich auch nicht.
Natürlich kann man auch in Styro Abachi sehr fest bauen, aber das ist wirtschaftlich meiner Meinung nach noch weniger rentabel.
Also was bleibt übrig? Das Hobby als Hobby zu betreiben oder eine Niesche suchen die rentabel ist.
Es könnte sein, dass die Formen im Privatbesitz gar nicht so schlecht aufgehoben sind. Dort werden die Formen noch viele Jahre überdauern, ggf. auch mal weiter gegeben und es könnte sich eine Art "Tauschmarkt" entwickeln. Durch das Internet sind wir mittlerweile so gut vernetzt, dass man den Besitzer einer Form schon wieder ausfindig machen kann.
Schöne Grüße,
Johannes
p.s. für unseriöses Geschäftsgebahren, darf es natürlich kein Toleranz geben.
 
...
Ein weiteres Problem sehe ich schon auch in den seit längerer Zeit viral puplizierten Flugvideos. In den meisten Videos werden nur noch die wirklichen krassen Speedpassagen und Ablasser zusammengeschnitten. Und jeder...

So'n bisschen kommen mir da schon die Steine und der Glaskasten in den Sinn ;)
https://youtu.be/5sletdX0OfA
Anyway, ich stimme euch in einigen Punkten zu, sehe es aber auch so dass es aus Kundensicht nie eine größere Auswahl an wirklich hochwertigen und leistungsfähigen Modellen aller Klassen und Budgets gibt. Auch haben sich früher nie so viele Privatleute daran gemacht, eigene Vorstellungen in ihren Projekten erfolgreich umzusetzen. Die Möglichkeiten und Techniken die uns durch cnc, Werkstoffe, Softwaretools etc. heute zur Verfügung stehen demokratisierten und relativieren eben auch bis zum gewissen Grad das, was noch bis vor wenigen Jahren einzelnen Pionieren wie Uwe vorbehalten war- daher erodiert auch das entsprechende Geschäftsmodell. Übrig bleibt für gewerbliche Anbieter eben nur das geschilderte polarisierte Geschäft - Masse oder Premium- möglichst weit vorgefertigt...aber das Angebot ist dennoch riesig.
 

alois1

User
Hallo !
Die Zeiten verändern sich halt, alles wird globaler und technisierter, anspruchsvoller, auch der Modellbau.
Zu Gewalts Zeiten gab es noch keine Chinaflieger ,im Osten war der „eiserne Vorhang“,
es wurde hauptsächlich in germany produziert.
Schaum- und Gfk- Flieger waren eher eine Ausnahme !
Damals waren 4m Segler richtig groß, Großsegler halt , heute hat der „Gigantismus“ Einzug gehalten.
Jetzt gibt es für genügend Geld alles, was man(n) sich vorstellt ,fix und fertig aufgebaut obendrein.
So ändern sich die Zeiten, was früher als Geschäft funktionierte, muß heute noch lange
nicht mehr taugen.
 
Umdenken notwendig

Umdenken notwendig

solange es Leute gibt die viel Geld für ein Modell ausgeben wird sich der Markt nicht ändern.
Oft ist zu beobachten das Modelle gekauft, gebaut und dann wieder verkauft werden.
Es wird scheinbar erst am Ende klar wieviel Geld man ausgegeben hat. Teilweise kommt mir vor das die Eigner richtig Angst bekommen so ein Modell zu fliegen und es dann lieber wieder hergeben. Die Modelle dienen nur mehr der Prestige so wie auch die PS starken Autos. Andere wieder erzählen wie toll ihr neuer Sender ist. Im Endefekt zählt, sein Modell zu kennen und es regelmäßig zu fliegen. Egal ob Voll GFK, Styro-Balsa mit GFK Rumpf. Zu bewundern auch wie sich die Menschen von Berichten mitreisen lassen und Zeug ins Modell einbauen das man niemals braucht. Toll wenn ich lese das jemand ein 10 kg Servo auf ein gedämpftes Höhenruder einbaut. Oder gleich 2 starke Digi Servo auf eine Wölbklappe usw.. Aber super, solche Modelle kann man meist den ganzen Tag am gleichen Platz bewundern, denn zum Fliegen sind sie zu schade:D. Lieber ein normales Modell das sich gutmütig fliegen und landen läßt.

In diesem Sinne viel Spaß am Bauen eurer Modelle. Vielleicht auch nur aus Holz?
"Keine Form kann so kompliziert sein um sie nicht in Holz zu bauen"
Es gibt haufenweise Pläne die nur darauf warten als Grundstein zu dienen, ein Modell daraus entstehen zu lassen.
Gruß Andi
 

Niklaus

User
Der grosse Unterschied zwischen Lieferant und Kunde in unserem Hobby ...

Der grosse Unterschied zwischen Lieferant und Kunde in unserem Hobby ...

N' schönen Abend,

also dieser Thread ist ja fast schon ein wenig philosophisch. Ein bisschen Retroperspektive, aber auch sicher ein paar richtige Bemerkungen zum nicht einfachen "Business Case" Modellbau.

Ich bin eigentlich nur ein leidenschaftlicher Modellflieger und verbringe auch gerne ein paar Stunden in der Werkstatt. Und ehrlich gesagt, ich möchte besser gar nicht wissen, wieviel Geld ich für dieses Hobby schon ausgegeben habe. Nicht jede Anschaffungen war zufriedenstellend und das ganze Geld ist weg und dahin, verschwunden in der "Modellbauindustrie": Nach China (Servos), nach Taiwan (Elektronik), nach Slowenien (mein erster F3x Flieger), Tschechien (die nächsten F3xen), Polen (Holz und Voll-GFK), Deutschland und ein nicht unerheblicher Teil ist hier bei Modellbauhändlern in der Schweiz hängen geblieben. In all diesen Ländern wurde Mehrwert geschaffen, damit ich mein Geld in Spass verwandle.

Und woran wir Spass haben, das kann ja ganz unterschiedlich sein. Da wollen wir doch weiterhin ganz tolerant und respektvoll bleiben. Die einen bauen am liebsten, andere wollen nur fliegen und ganz andere kaufen, sammeln und träumen. Jedem das seine und am Hang oder bei Flugveranstaltungen oder bei Messen trifft man sich und staunt über die Leistung (bauen, fliegen, haben) des anderen. Das Soziale kommt hinzu, wenn wir Freude haben, an überschneidenden Interessen oder gemeinsamen Erlebnissen.

Um nun auf den Thread zurückzukommen: Ich habe grössten Respekt vor Herstellern, aber auch für Händler, die sich in diesem nicht einfachem und kontinuierlich wechselnden Marktumfeld behaupten können. Leidenschaft alleine genügt da nicht. Bei Uwe Gewalt war es eben auch, neben Leidenschaft, das Gespür für den Markt, der Kontakt zu Kunden und das glückliche Händchen, das anzubieten was gebraucht wird oder spannend ist.

Ich liebe es, wenn man von dieser Leidenschaft beim Einkauf, der Modellübergabe oder einem Messebesuch etwas spürt. Mein Hobby wird dadurch um ein paar Emotionen reicher und es mag dumm klingen, aber diese Emotionen sind mir tatsächlich Geld wert. Bevor nun hämische Kommentare kommen, ich bin niemanden böse, der behauptet etwas mehr Vernunft sei beim Hobby gescheiter. Aber Hand auf's Herz, die Vernunft und den logischen Verstand, das Gespür für's erfolgreiche Geschäft, überlassen wir Kunden bei diesem Hobby doch eher den Lieferanten und Herstellern. Ist es nicht so?

Noch so ein Tipp für Piloten, die das Gefühl bekommen, ein neues Modell sei nun doch zu teuer gewesen. Einfach genügend Arbeiten am Modell selber machen! Wenn man lange genug am Modell herumgebastelt hat, und ich kann ein Lied davon singen, dann will man das Modell doch nur noch endlich in der Luft sehen und weg haben von der Werkbank. Dann ist es ganz gleich, wer den Erstflug macht, ob die Bedingungen ideal sind und wieviel das Modell insgesamt gekostet hat. Und schon hat man den Schritt in die nächste Preisliga geschafft ...

Aber Achtung! Wiederholung und Suchtgefahr bei steigender Dosis!
In diesem Sinne alles Gute den Herstellern und Händlern, die sich fair diesem unvernünftigen Markt stellen.

Gruss Niklaus
 
Ich schliesse mich Niklaus da zu 100% an.
Als Rückkehrer zum Modellflug nach 25 Jahren, sehe ich eigentlich keine
wirkliche Veränderung, denn die Firmen haben sich auch damals an den Stukturwandel
angepasst oder sind verschwunden. Natürlich sind auch einige aus Altersgründen ausgestiegen oder sogar verstorben
und habe Nachfolger mit anderen Idee oder sogar keine.

Der Wunsch vieler ist eben das gewohnte nicht zu verlieren.
Leider haben wir seit der Nachwendezeit eine neue Öffnung nach Osten und Asien, der "Geiz ist Geil-Mentalität"
konnte sich auch der Modellflieger nicht verschliessen und hat natürlich das bisherige Geschäftsmodell
der lokalen Produzenten geschwächt oder auch gekillt. Die Digitalisierung tut Ihr übriges.

Heute wird in die digitalen Schaufenster bei Alibaba, Banggood und Konsorten geschaut und die Betrachter halten dann Produkte in Deutschland
für überteuert. Ohne sich aber Gedanken zu machen, das da mit anderen Lebenshaltungskosten, teilweise Nichteinhaltung
der Umwelt- und Gesundheitsstandards der Preis niedrig ist.

Die Generation ALDI erwartet heute ein "vollgasfestes" D-Box cfk/aramid Modell , Ready to Fly für 99,-Euro.
Und dann wird noch daran ein Haar in der Suppe gefunden. Gruselig!

Wenn jemand sich über Modelle beklagt, die "zu teuer" sind, erinnere ich mich an früher und da war das auch schon so.
Ich möchte hier auch mal von Sportgeiz der Käufer sprechen. Es gab aber auch Leute denen es das Wert war.

In diesem Sinne würde ich sagen es hat sich vieles verändert, aber eigentlich auch nix.

Letztendlich sollte das Hobby Spass machen! Tolle Momente sind unbezahlbar, für alles andere muss man eben Geld in die Hand nehmen.
Aber es ist doch in jeder Preisklasse etwas, was Spass macht.

Gruss,
sheepshead
 
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