Sopwith Pup von T.C. elektrisch

Puko

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Werner der Praktiker! Mache ich sehr oft auch so. Du wirst sehen, dass beide von mir vorgeschlagenen Lösungen dazu führen, dass es keine lockeren Seile mehr gibt. Ob es tatsächlich erforderlich ist, bezweifle ich allerdings. Da dieser Bauabschnitt noch vor mir liegt, werde ich das aber auf jeden Fall ändern. Wenn es soweit ist, werde ich natürlich darüber berichten.

Gruss und viel Spass - du wirst uns bestimmt auf dem Laufenden halten
Andreas
 

bendh

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Beim Original wird das obere Seil mit einer Stange durch eine Öse auf dem Höhenleitwerk geführt. Es liegt dort also auch auf und scheint eine nicht unerhebliche Reibung zu haben, sonst hätte man wohl nicht diesen Aufwand getrieben.
 
Beim Original wird das obere Seil mit einer Stange durch eine Öse auf dem Höhenleitwerk geführt. Es liegt dort also auch auf und scheint eine nicht unerhebliche Reibung zu haben, sonst hätte man wohl nicht diesen Aufwand getrieben.
Hallo Bernd,

ja, es gibt eine Führung für das obere Seil auf dem HL. Ob das bei allen Pubs so war, weiß ich nicht.

Allerdings denke ich, dass die weniger zur Verringerung der Reibung dienten.

M. E. ist das Problem, dass die Seile natürlich schwingen (z. B. Vibrationen durch den Motor, Resonanzen durch Luft-Turbulenzen ....) und dabei nur knapp oberhalb des HL liegen, so dass sie auf die HL-Bespannung kommen können, besonders wenn das HL nach oben ausschlägt. Dieser Leinen-Stoff der Bespannung ist dann aber auch schnell durchgescheuert. Das kann durch die Führung verhindert werden.

Als ich meine Pup Anfang der 1990er Jahre gebaut hatte, habe ich mir auch etliche Dokumentationen dazu zugelegt (z. B. Windsock DataFile, Aircraft Number 110 publications, Aircraft Archive ... ). Ich habe die mal wieder rausgesucht und von einigen Darstellungen am HL Fotos gemacht und beigefügt.

Da sieht man (mehr oder weniger gut) diesen Bereich und erkennt auch, dass in Mittelstellung des HR das obere Seil wohl nicht das HL berührt.

Es zeigt sich auch, dass die T.C. Pup auch hier wohl sehr scale ist, prima so. Die Seilanlenkung am Steuerknüppel ist natürlich komlett anders, logisch.

Viele Grüße
Werner

Das 3. bis 5. Bild zeigt Originale, davon Bild 4 + 5 im Flug, die Zeichnungen sind maßstabsgerecht scale.

20201229_134317_resized.jpg
20201229_140825_resized.jpg
20201229_140933_resized.jpg
20201229_141015_resized.jpg
20201229_141048_resized.jpg
20201229_141214_resized.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Puko

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Leider wird nur ein Bild angezeigt, Werner. Da stehen bloss Fragezeichen. Oder mache ich was falsch?
 

Puko

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........Seite nochmals neu geöffnet und nun sehe ich alle Bilder - vielen Dank dafür!
 

Puko

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Hallo Werner,

mal eine ganz andere Frage:
Deine Sopwith Pup wird bald 30 Jahre alt. Wie sieht das aus mit den Klebeverbindungen mit Harz und Weissleim? Hält da alles noch wie in jungen Jahren oder musstest du ggf. nacharbeiten?

Gruss Andreas
 
Hallo Andreas,

das sieht alles immer noch sehr gut aus.

Bei Entkernen zum Umbau innen im Rumpf musste ich jetzt viele verklebte Einbauten rausnehmen, das saß alles noch bombenfest.

Teilweise habe ich auch mit Heißluft Epoxystellen "aufgeweicht", um die mechanischen Belastungen beim "Herauswürgen" bei den verbleibenden Teilen gering zu halten. Bei so eingeklebten Metallteilen war auch ein 150 W Lötkolben beim "Aufweichen" hilfreich.

Als Kleber hatte ich hauptsächlich 12 bzw. 24 h Epoxy und an nicht hoch belasteten Stellen Weißleim genommen, Sekundenkleber war tabu.

Den gesamten vorderen Rumpf hatte ich innen nach Fertigstellung mehrfach mit Spannlack gestrichen. So sind Öl-, Abgas- und Spritnebel auch über die vielen Jahre nicht ins Holz gekommen.

Damit habe ich aber jetzt beim Umbau viel Arbeit, denn auf Spannlack kann man nur schlecht kleben.

Also alles an den erforderlichen Stellen abschleifen so weit es geht. Das ist eine ziemliche Sauerei kopfüber im Rumpf, auch mit beißenden Staubmengen.

Na ja, man macht es ja freiwillig ...

Grüße
Werner
 
Hallo,

so, ich habe mir jetzt mal so ein Testbrett für die HR-Anlenkung gebaut, der Aufwand ist ja nicht sooo hoch:

- Transarentpapier auf den Plan mit der Rumpf-Seitenansicht gelgt und die relevanten Stellen durchgepaust

- dieses Papier auf ein Brett geklebt und nun die erforderlichen Stellen bearbeitet

- bei den Mittelpunkten vom Umlenkungshebel Servoseite und dem Ruderhorn am HR Löcher gebort und je ein M3 Schraube von unten eingeschraubt mit ausreichend freiem Gewinde in der Höhe

- Umlenkhebel und HR-Ruderhörner aus Holz gesägt und drehbar an den beiden Schrauben befestigt

- für die Seilumlenkungen oben am Rumpf einfach Nägel eingeschlagen

- die Seilanlenkungen aus etwa 60 Jahren alten Fesselfluglitzen (ja, das habe ich auch mal gemacht ...) ausgeführt. Die Seilspannung erfolgt einfach über Lüsterklemmen, so kann man alles leicht verändern. Die Seillängen haben ein großes Übermaß, damit man die Seilführungen stark verändern kann, ohne immer neue Seile einbauen zu müssen. Die Längenanpassung der Seile erfolgt dann flexibel über die Lüsterklemmen

- dann noch ein kleines Gummi von der HR-Mitte zu einer Holzschraube im Brett gespannt (ganz außen rechts), so dass damit ein "Anpressdruck" wie durch die Anströmung simuliert wird. Das HR bleibt damit immer in definierter (Auslenkungs)Lage, die Größe der Gummispannung ist dabei ja egal.

HR-Testbrett_20201230.jpg


Bei einem kurzen Test stellen sich die gleichen Seil-Verhältnisse ein wie beim fertigen Modell.
Damit ist auch ganz einwandfrei klar, dass die Ursache der einseitigen Seillockerung durch die Art der Anlenkung bedingt ist.

Dann werde ich demnächst damit mal "konstruktiv spielen" - ohne das Gewürge im Rumpf des ja fertigen Modells.

Viele Grüße
Werner
 
Hallo zusammen,

wie schon kurz erwähnt hatte ich Anfang der 1990er Jahre zusammen mit dem T.C. Baukasten der Pup auch einige Dokumentationen besorgt. Die Technik dieser interesanten Flieger interessierte (und interessiert) mich doch schon sehr.

Für Euch zur Info hier mal eine Übersicht der Dokumentationen, die ich dazu habe, vielleicht habt Ihr ja auch Interesse.

Doku-Pup-1_20201231d.jpg


Doku-Pup-2_20201231.jpg


Doku-Pup-3_20201231.jpg


Doku-Pup-4_20201231.jpg


Doku-Pup-5_20201231.jpg


Doku-Pup-6_20201231.jpg



Dann viel Spaß damit.

Für Euch alles Gute, einen guten Rutsch - und immer schön gesund bleiben!
In 2021 wird alles besser, ganz bestimmt ...

Grüße
Werner
 

Puko

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Hallo Werner,

alle Achtung vor deinem Aufwand, um das Verhalten der Seile aufzuzeigen! Jetzt kannst du im nächsten Schritt verschiedene Lösungen testen - eventuell auch meinen Vorschlag.

Besten Dank für die Bilder, welche ich zum Teil bereits kenne/habe - aber man kann ja nicht genug davon bekommen! ;-)

Wünsche dir einen guten Start ins 2021, hoffentlich bald viele spektakuläre, grandiose Flüge mit deiner Sopwith Pup und natürlich weiterhin gute Gesundheit!

Grüsse
Andreas
 
Hallo, ich habe die Idee meine alte, ziemlich Scale gebaute Pub in 1:4 elektrisch umzurüsten. Ich habe sie mit einem Laser V 200 geflogen. Ich hatte sie seinerzeit aus einer zur Verfügung gestellten Blaupause aus dem Handon Museum aufgebaut.
Ein Freund druckt mir eine sehr vorbildgetreue Attrappe des Le Rhone 9c. Mich würde reizen den Motor an der Luftschraube mitdrehen zu lassen. Gibt es hierzu Erfahrungen oder nutzbare Links?
 
Hallo, ich habe die Idee meine alte, ziemlich Scale gebaute Pub in 1:4 elektrisch umzurüsten.
Ein Freund druckt mir eine sehr vorbildgetreue Attrappe des Le Rhone 9c. Mndon Museum aufgebaut.
ich würde reizen den Motor an der Luftschraube mitdrehen zu lassen. Gibt es hierzu Erfahrungen oder nutzbare Links?

Hallo Thomas,

sehr interessante Idee - und sicher eine Herausforderung. Eine Info dazu kenne ich leider nicht.

Zum Grundsatz:

Die Morordrehzahl sollte dazu sicher recht reduziert sein, um die Zentrifugalkräfte auf die Motorattrape möglichst klein zu halten. Das könnte man aber sicher mit einem Getriebeantrieb erreichen. Ich weiß auch nicht, was so ein gedrucktes Teil sicher verträgt, einschließlich aller unvermeidbaren Vibrationen.

Die Original-Pup hatte so um die 3.000 rpm, das hat auch so ZG 38 Antrieb mit Getriebe bei der T.C.-Pup.

Auch das Gewicht ist zu beachten. Weniger wegen des Schwerpunkts, da muss ohnehin viel nach vorne, aber wegen der Kreiselkräfte aufgrund der rotierenden Massen. Beim Original war das ein oft "tötliches" Problem für Piloten, da dadurch die Steuerreaktionen in Links- und Rechtskurven sehr deutlich unterschiedlich waren ...

Viel Erfolg - ich bin gespannt.

Grüße
Werner
 
Hallo Werner,

alle Achtung vor deinem Aufwand, um das Verhalten der Seile aufzuzeigen! Jetzt kannst du im nächsten Schritt verschiedene Lösungen testen - eventuell auch meinen Vorschlag.
...

Grüsse
Andreas

Hallo Andreas,

da ich hier gerade unterwegs bin, schnell eine kurze Info zu den Steuerseilen.

Leider bin ich wieder einmal nicht so richtig mit dem Umbau weiter gekommen.
Aktuell bin ich zu einer Lötorgie der Verkabelung aller Teile in die Pup abgetaucht, ich hasse diese Braterei im Rumpf ... :mad:

Aber auf meinem Testbrett hatte ich doch auch mal "gespielt" und eine Lösung gefunden, so dass die Seile stramm bleiben bei HR-Auslenkung in beide Richtungen. Dazu habe ich für jedes Seil eine eigene Umlenkung benötigt.

Eigentlich ist das ja kein wesentlicher Aufwand, bei meiner fertigen Pup aber doch ein ziemlich heftiges Gefummel.
Auf dem Testbrett ganz einfach: zwei Nägel als Umlenkung an passende Stellen ins Brett gehauen - fertig ... 🙂

Das Problem mit den Seilen wird - unabhängig voneinander - an zwei Stellen erzeugt:

- auf der Servoseite durch die asymmetriche Seilführung steil hoch zur Umlenkung am oberen Rumpfbereich
- durch die ebenfalls asymmetrische Seilführung von der Umlenkung am oberen Rumpfbereich zum HR.

Es ist daher auch nicht einfach möglich, ausschließlich durch Verdrehen des Hebels auf der Servoseite in der Weise, dass die Seilführung dadurch symmetrisch zum oberen Umlenkpunkt geführt wird, das Problem zu lösen, da die Unsymmetrie zum HR noch bleibt (siehe dazu in Deinem früheren Post den rot markierten Hebel auf der Servoseite).

Aber ich habe noch eine Idee dazu, die ich in Kürze testen werde.
Dann melde ich mich wieder dazu.

Eine gute Zeit für Dich und alle hier - und bitte gesund bleiben.

Viele Grüße
Werner
 

bendh

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Keine direkte Verbindung Attrappe / Motorwelle.
Auf die Motorwelle ein Kugellager schieben, darauf die Attrappe befestigen. Durch den leichten Widerstand des Kugellagers wird die Attrappe mitgenommen, der Luftwiderstand verhindert eine zu hohe Drehzahl.
 
Hallo Bernd,

eine sehr interessante Idee!

Ich weiß nicht, ob das einigermaßen rpm-konform mit dem Prop funktioniert - für mich wäre das sehr wichtig, besonders auch beim Rollen in Betrachternähe.

Dreht das Teil dann auch noch nach Stopp des Motors eine zeitlang weiter?

Viele Grüße
Werner
 

bendh

User
Das ist der Nachteil. Da der Prop nicht mit der Attrappe gekoppelt ist läuft die Attrappe natürlich weiter und der Prop steht, weil auf der Motorwelle befestigt.
Ich würde den Motor über ein Zahnriemengetriebe (klingt auch super) mit mindestens 1:4 übersetzen und eine Luftschraube mit hoher Steigung einsetzen. Dann kann, wegen der geringeren Drehzahl sicher die Attrappe 1:1 mitdrehen.

Setze dich einmal mit Markus-P in Verbindung, der hat mich auch schon beraten.
 
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