Entwurf MOD40 Semiscale-Tri

Glas ist leichter und dadurch dicker...bringt mir die nötige Wandstärke und dadurch "Beulsteifigkeit".
Festigkeit brauche ich beim Rumpf ja nur bedingt. Im Endeffekt soll das Ding ja nur Wasser draussen halten und seine Form bewahren.
Ich sehe keinen Grund, dafür teure Kohle zu verschwenden...
 

Gideon

Vereinsmitglied
Glas ist mitnichten leichter. Wenn Du Aramid geschrieben hättest, hätte ich das noch durchgehen lassen können ;).
 

Gideon

Vereinsmitglied
Warum hast du denn ne 89g Innenlage aus Glas gemacht? Festigkeit bringt die doch kaum?
Grüße! Chris

Festigkeit ist in der Tat nicht das Thema, sonst dürften Sandwich-Konstruktionen mit Deckschichten aus Glas ja überhaupt nicht funktionieren. Ich schreibe bewusst im Konjunktiv, da zum einen Glas nicht wesentlich weniger fest als Kohle ist und zum anderen nur der Abstand zwischen den Deckschichten letzendlich relevant ist.

Flachs könnte ein sehr interessantes Material für ein Micro-Sandwich sein. Es gibt hier neue Gewebe mit 100 & 200 g/m² in Köperbindung.
 
Heute ist Post gekommen

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Ok, dann habe ich da nen bösen Denkfehler drin, danke Stefan!
...aber was dann nehmen? Kohle ist mir zu teuer für ne "Füll-Lage" und verarbeitet sich nicht so schön wie dünnes Glas-Köper.
Mit Kohleflies habe ich noch nicht gearbeitet. Wie legt sich das in enge Radien?
Stefan, würdest du mich bitte mal anschreiben? Habe da nen paar spezielle Fragen...
 
2. ST Rumpf

2. ST Rumpf

Der zweite Rumpf, diesmal ein Nebenrumpf ist in Textreame, bzw. eigentlich A-Spread-Gewebe laminiert. Diesmal bin ich durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Die Luftblasen kriege ich nicht ganz weg und die paar grösseren kann ich nachbessern. Der Hammer ist aber das Gewicht: Glas 2x160g = 280g, Kohle 2x93g = 220g, A-Spread 1x160g = 180g!!! Also ganze 100g leichter als in Glas. Und auch 20% leichter als das 93g Karbon Boot. Das summiert sich über das ganze Boot sicher auch 200-250g weniger. Dafür ist der Rumpf natürlich vieeeel empfindlicher, geht aber noch aus meiner Sicht.

Inzwischen härtet der nächste A-Spread Rumpf. Diesmal mit einer Glas-Innenlage 49g in der Rumpfschale, wegen der Beulenfestigkeit. Beim Laminieren sieht man richtig, wie das Gewebe sich nicht 100% anlegt. Wo aber genau die Luftblasen sind, sieht man nicht, überhaupt nicht. Also man darf gespannt sein!

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Ausserdem ist der erste Beam verschlossen mit einer Rückwand aus Balsa 3mm und Glas 1x160g und 1x49g. Er ist extrem fest worden, wie erwartet. Ich werde das nächste Mal jedenfalls die Kohlerovings und evtl. eine Lage 160g Glas weglassen. Evtl mache ich dafür die Rückwand aus A-Spread Kohle.

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Wenn ich einen derartigen Beam zu bauen hätte, würde ich das vordere Teil mit 200g/m² Glas über alles und in der Spitze und hinten unten und oben einen 1cm breiten UD-Kohlefaserstreifen 200g/m² einsetzen. Das senkrechte Teil aus quadriaxialer Kohle 200g/m² oder 200g/m² Kohlegewebe auf +/- 45° gechnitten bauen.

Wieso? Die UDs um die Biegefestigkeit in Längs- und Querbelastung zu bekommen und das 45°-Gewebe um die Schubbelastung aufzunehmen.
 
Ich habe an den Beams schon mal angefangen.
Ich meine der Chris hat 2 Lagen 93er Kohle genommen.
Die Rückwand die ich einsetze besteht aus Airex als Stützstoff ( 4mm ) und jeweils mit 80gr. Biaxial Kohlegelege belegt.
Außen ist noch eine Lage 49er Glas

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Eine Rückwand ist schon verklebt und der fertige Beam wiegt ca. 140gr.
 
Auf Grund des großen Volumens der Beams ist die Steifigkeit enorm, ich befürte auch momentan das die Beams zu steif werden könnten. Von daher kann ich Chris seine Überlegung verstehen.
 
Chris, hast du die Rückwand aus einem Stück Balsa geschnitten?
Wenn ja, solltest du nächstes mal hochkant stückeln. Im Endeffekt ist die Rückplatte der Holm. Er soll ja das Verschieben der Schalen untereinander verhindern und Druck aufnehmen...Holz kann das am Besten auf der Stirnseite.
Da finde ich die Airexlösung etwas eleganter...;)

...und lass deinen laminierten Teilen Zeit zum Aushärten. Da kommt noch Einiges im Laufe der nächsten Tage.
Wenn ich so ein Teil nach 1-2 Tagen aus der Form hole, denke ich jedes Mal "Was hast du denn da wieder angestellt.", aber nach ein paar Tagen in der warmen Bude siehts dann richtig gut aus.
 
Du hast ja sowas von Recht mit dem Aushärten lassen. Ich bin nur extrem ungeduldig. Die Dinger lösen sich auch wie nix und nen richtigen Unterschied kann ich mit der Aushärtezeit eigentlich nicht feststellen. Zumindest nicht beim CL Härter von RG. Vorher hat das immer etwa eine Woche gedauert, bis zum engültigen Aushärten.
Ich will aber unbedingt mal tempern und denk die ganze Zeit über einen ordentlichen Ofen nach. Muss ja 1,2m lang sein mindestens und dann ca 60 Grad halten. Kennt jemand was?
Micha: 200g Glas wären einen Versuch wert. Evtl auch ein ganzes Boot daraus. Das spart schon wieder Zuschneide-Zeit.

Chris
 
Versuche doch mal an eine alte Tiefkühltruhe zu kommen. Die Dinger sind gut isoliert und lassen sich super umbauen.
 
Eine Temperbox kannst Du ganz einfach aus großen Styroplatten bauen.
Wenn wir Reparaturstellen an Flugzeugtragflächen Tempern müssen bauen wir auch nur eine Styrokiste auf die Fläche und erzeugen die Temperatur mit einem Heissluftfön der da rein bläst.
Das Volumen sollte nicht zu klein sein, man brauch ja nur ca. 60 grad.

Es dauert einen Moment bis es eingeregelt ist und hin und wie etwas nach gestellt werden.

MfG Nico
 
Meine Temperkammer

Meine Temperkammer

Eine Temperbox kannst Du ganz einfach aus großen Styroplatten bauen.
Wenn wir Reparaturstellen an Flugzeugtragflächen Tempern müssen bauen wir auch nur eine Styrokiste auf die Fläche und erzeugen die Temperatur mit einem Heissluftfön der da rein bläst.
Das Volumen sollte nicht zu klein sein, man brauch ja nur ca. 60 grad.

Es dauert einen Moment bis es eingeregelt ist und hin und wie etwas nach gestellt werden.

MfG Nico

Nico, du meinst bestimmt so etwas!


Hier eine kleine Bauanleitung:

* 50 Stk. lange Stecknadeln
* ausreichende Fläche an XPS-Platten (20mm und eine 60mm), passend zuschneiden. Achtung XPS ist besser als Styropor !! Schmelpunkt und Brandgefahr!!!
* Steckdose mit Anschlußkabel
* stufenlos regelbaren Thermostatregler aus alter Gasheizung (fragt mal im nächsten Klemptnerladen nach der Schrottkiste)
* 1 x Heißluftföhn evtl 2-stufig regelbar

Die Kiste kann individuell je nach Bauteilgrße zusammengesteckt werden.
Deckel drauf Thermofühler durch nen Schlitz im Kleid reinstecken.
Gew. Temperatur einstellen und los gehts bis 90°C:D

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Temperk005_AK_klein.jpg

Temperk001_AK_klein.jpg

Temperk002_AK_klein.jpg

Achtung bei der Erstinbetriebnahme nicht unbeaufsichtig lassen.!!!
Thermostat schaltet etwa alle 5Minuten je nach Größe der Luftschlitze die man auch vorsehen sollte - bessere Zirkulation und Verteilung der warmen Luft in der Temperkammer-
Temperzeit und Temperatur nach Angaben des Harzherstellers!!

:cool:
 
Der zweite A-Spread Rumpf ist entformt (nach nur 24 Std...!!) und richtig gut geworden. Diesmal habe ich innen in die Rumpfschale eine 49g Lage Glas einlaminiert und der Rumpf ist tatsächlich klar stabiler. Insgesamt ist er sogar nur 20g schwerer, also 200g gesamt. So muss es sein! Den Mittelrumpf werde ich genauso bauen, mit 3 "Spanten", indem ich dort das A-Spread aufdopple.

Fotos später..
 
Inzwischen ist jetzt auch ein Mittelrumpf in A-Spread laminiert und härtet aus. Wahrscheinlich halte ich es morgen Abend wieder nicht aus und muss entformen...!

Hier sind die Fotos der beiden Nebenrümpfe. Wie gesagt, einer 180g und der neue, mit etwas weniger Fehlern, 200g schwer. Danke für den Tipp mit dem Glasgewebe innen! Da wär ich nie drauf gekommen. Weil die Versuche so gut waren, wird ein Boot draus entstehen. Vor allem die Naht ist jetzt wirklich gut. Inzwischen baue ich nur noch nass in nass, da stehen die Kanten von Deck und Rumpf wirklich exakt übereinander.

Als nächstes kommt noch eine weitere 200g-Version für einen neuen Interessenten. Viel zu tun!

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Schönes Ergebnis Chris,

bei mir geht es mit Heling Bau weiter.
Das Ziel ist eine solide Heling wo die Rümpfe im passenden Winkel drin stehen und sich vernümpftig verkleben lassen.

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