Geht bei dieser Auslegung mit 4 Klappen Butterfly?
Moin Mike,
Butterfly geht zum bremsen, aber nicht als Wölbklappe, das ist bei allen Brettern wegen der Hebelverhältnisse so. Die Bremswirkung ist vorhanden, aber deutlich geringer als bei Leitwerkern weil man die Innenklappe nicht so weit herunter fahren kann ohne Probleme mit der Höhen- und Querruderwirkung der zum Ausgleich nach oben fahrenden äußeren Klappen zu bekommen.
8% Profildicke über den ganzen Flügel? Ganz schön dünn....SAL Bedingungen....
Wäre in Mylar-Positivbauweise mit einem richtigen Holm eine Herausforderung.
3-teiliger Flügel wäre bei mir obligatorisch wegen dem Packmaß. Möglichst Teilung so daß alle drei Teile ungefähr gleiche Länge haben.
Die Statik ist bei Brettern viel weniger kritisch als bei SAL weil der Flügel viel weniger Maximalauftrieb hat, die aerodynamischen Kräfte um den Flügel zu zerstören werden nie so groß wie beim Leitwerker. Ob ein "richtiger" Holm notwendig ist hängt davon ab was Du mit dem Brett machen willst. Bei schnellem DS ist er notwendig, bei normalem Allroundeinsatz bis 40 g/dm² Flächenbelastung und < 250 km/h frontside reicht eine gestaffelte 3-2-1 CFK-UD-Bandeinlage mit einem Steg aus Glasschlauch oder stehendem Balsa vollkommen aus.
Bei 3-teiliger Bauweise muß allerdings die Steckung sauber eingebunden werden um auch bei einer härteren Landung nicht auszureißen, die Länge der Flügelteile sollte jedoch von der Aerodynamik abhängig gemacht werden, sonst ist die Auslegungsarbeit umsonst.
Bei diesem Entwurf besteht ein dreiteiliger Flügel aus einem Mittelstück mit 750 mm Länge und 2 Ohren mit je 625 mm Länge.
Wie kritisch ist die Torsionssteifigkeit des Flügels bei einer solchen Brettauslegung?
Die Problematik gekoppelter Biege-Torsionsbelastung beim Brett ist mir vom Ansatz bekannt, interessant wären zur Auslegung der Gewebe (Gelege-)lagen der Schale tatsächliche Größen.
Die Biege-Torsionsbelastung wird erst bei einer Pfeilung interessant. Dieses Brett hat eine gerade t/4-Linie und ist damit ungepfeilt, die Torsionskräfte sind sehr gering, CFK ist für diesen Belastungsfall nicht notwendig, außer bei schnellem DS.
Eine abnehmbare SLW-Finne wäre auch sehr nützlich wegen dem Packmaß. Gibts damit Erfahrungen?
Könnte mir vorstellen einen relativ einfachen Faserverbundrumpf ohne integrierte Seitenfinne zu bauen. Die Finne dann auch in Mylar positiv.
Die Finne liegt beim Brett direkt in der Überlagerungszone der Rumpfturbulenz und des Abwindfelds des Flügels und ist damit flatterempfindlich, ich würde die fest am Rumpf verbauen.
Ein Brett hat eh ein kleines Packmaß, ich habe an meinem abgesägten 1,5 m Sunbird-Brett eine abnehmbare Finne gebaut weil das Seitenleitwerk eine ehemalige Höhenleitwerkshälfte mit bereits eingebauter Steckung ist. Dieses Seitenleitwerk habe ich zum Transport noch nie abgenommen und auch für deses 2 m-Brett hätte ich persönlich noch kein Problem mit dem Packmaß des Rumpfes mit fester Finne. Blöd ist ja immer wenn der Rumpf noch Teile quer hat, wie V-Leitwerke oder fest verbaute Höhenleitwerke.
Was soll ich noch mehr zur Auslegung erzählen
...Norbert wollte einen Flügel für seinen Rumpf und ich hab ihm halt eine Auslegung gemacht, Bretter fliegen zum Glück auch in recht einfacher Ausführung brauchbar wenn man absolut spielfreie und rückstellgenaue Anlenkungen hin bekommt und das dann auch richtig einfliegen kann
Gruß,
Uwe.