Thermik Ablösung erkennen?

Hallo,

ok über das Thema Thermikfliegen gibts sicher einige Abhandlungen und meine aktuelle Lektüre ist das Sonderheft Thermikfliegen.

Dazu eine Frage an die Experten:

Es wird beschrieben dass man die Ablösung der Thermik zb. am Blätter rascheln oder auch einem Windzug erkennt, da wenn die Blase aufsteigt Luft von unten nach fließt. Nur wo suche ich in einem solchen Fall die Ablösung. Bläst mir der Wind ins Gesicht ist nun die Blase vor oder hinter mir aufgestiegen :confused: müsste doch eigentlich hinter mir sein, da ja Luft in Richtung der Ablösung fließt oder? gleiches würde für die Blätter gelten die sich in Richtung der Ablösung neigen.. .d.h die Ablösung fand in Richtung des Windes statt?
 
Hi,

wenn sonst kein Wind ist/war und dir pustet es auf einmal ins Gesicht, dann geht irgendwo hinter dir ne Blase hoch. Das ist der einfache Fall ;-)
Wenn aber schon etwas Wind ist, dann wird durch das Aufsteigen der Blase die generelle Windrichtung lokal nur etwas "verdreht", dass bemerke ich zumindest längst nicht so gut, ich werde aber langsam etwas besser darin solche Änderungen zu erkennen, zündeten und auch zu nutzen!

Neben der Thermik-Zeitschrift gibt es übrigens noch das "Thermikbuch" und auch ne ganze Reihe von recht gut gemachten DVDs (ich glaub, die waren von Radio-Carbon-Art oder so ähnlich).

Aber neben der Theorie (die sicher sehr wichtig ist) sollte man die Praxis nicht vergessen ;-)

Viele Grüße
Peter
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied

Maggi

User
Also am Hang werf ich gerne mein Modell, wenn der Wind, der auf den Hang bläst, schwächer wird, bzw, es fast Windstill wird....meist steht genau vor einem dann die Ablösung.
Sollte sich im Sichtfeld Hangabwärts dann noch Büsche oder Bäume (Laubbäume am besten) stehen, dann sieht man meistens wenn es ordentlich anzieht....ist dann quasi die letzte CHance sein Modell noch raus zu schmeißen, bevor Ablösung vorbei ist.

Hört sich jetzt einfach an, aber frag nicht wieviele Höhenmeter ich dann schon gelaufen bin, weil ichs nicht erwarten konnte, oder es verpennt hab.....daher Üben Üben Üben....die Pausenzeiten, wenn man sich erholt vom vielen Modell holen, kann man dann übrigens damit vertreiben, das lokale Wind/Wetter system zu beobachten.....sprich wann bewegt sich was, und wie lange dauert es bis Wind ins Gesicht bläst....ist es dann warmer Wind oder kalter Wind...usw.

Extrem leichter beim lernen, tut man sich, wenn man allerdings noch ein hochwertiges Vario benutzt.....hier bekommst du gerade bei schwachen Ablösungen doch zuverlässig ne Rückmeldung obs steigt oder nicht...da lohnt sich manchmal der eine Kreis dann doch mehr als man glaubt und erhöht somit extrem seine Airtime....ohne Vario fliegt man meistens durch solche Felder einfach durch, und erkennt es nichtmal.
Und klar kommt jetzt das Arrgument, dass man ja oft auch das Steigen mit blosem Auge erkennen kann, bevor das Vario angibt...ja aber bei solchen Bedingungen fliegen auch oft Klodeckel ;-) Leider hab ich solche Bedinungen eher selten...daher lohnt auch hier die Investition, wenn man halt statt 3 Stunden nur rum zu sitzen um auf bessere Bedinungen zu warten, doch 2 Stunden geflogen ist, weil ich mit Vario auch etwas Sicherheit habe, dass mir das kleinste Steigen angezeigt wird!
 

Porkus

User
die Ablösungen wandern meist mit dem Wind, am Hang also vom Tal aus nach oben. Wenn also eine Ablösung über dem Tal die Luft hoch saugt läßt der Wind nach, dann sollte man werfen. Generell saugt eine Thermik immer Luft weg, weil neue von den Seiten nachströmt ändert sich der Wind in Richtung Ablösung.

Wenn der Wind wieder zunimmt ist die Thermik über einen weg gezogen, wenn man hoch genug ist kann man noch ein Stück hinterher, muss halt mit dem Wind mitfliegen und brauch entsprechend Höhe um wieder zurück zu kommen.

Viel wichtiger finde ich aber, dass das Modell die Thermik auch anzeigt. Nach meiner Erfahrung fliegen kopflastige Modelle eigenstabiel und ohne zu wackeln durch eine Thermik durch. Also muss der Schwerpunkt weit nach hinten, so dass das Stabilitätsmaß gering wird.

Stabilitätsmaß: http://wiki.rc-network.de/index.php/Flugstabilität

So ein Modell zu fliegen mit fast neutralem Schwerpunkt ist halt eine Kunst, läßt sich aber trainieren. So kann man dann enger kreisen, erkennt die Thermik besser am Gewackel. Dann noch die Querruder 3mm nach unten beim 2 Klappen Segler und es wird richtig giftig mit weniger Schränkung: http://wiki.rc-network.de/index.php/Schränkung

Es lohnt sich aber so fliegen zu lernen, ohne Vario mit seinem fliegenden Klodeckel die voll-CFK Orchideen auskurbeln - Unbezahlbar :)
 
Kann dir dieses Buch empfehlen, habe es mehrmals mit Gewinn gelesen:

"Das Thermikbuch für Modellflieger"
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Liebi Grüess und viel Thermik
marcel
 

Merlin

User
Lektüre

Lektüre

Schau mal hier:
http://www.cirrus-rcfk.no/wp-content/uploads/2012/08/joewurtslecture.pdf
ca ab Seite 7. Da ist das Konzept beschrieben, wie man aus der Änderung der Windrichtung auf den Ort der Thermik schließt.
Funktioniert wunderbar :p
Auf dem Platz könnte man z.B. mehrere Windanzeiger aufstellen, mit deren Anzeigen man dann ein bischen Vektorrechnung im Kopf macht und dann den Segler direkt in den Bart wirft :D

Gruß
Bernd
 

bero

User
Das Thermikbuch für Modellflieger

Das Thermikbuch für Modellflieger

Kann dir dieses Buch empfehlen, habe es mehrmals mit Gewinn gelesen:
"Das Thermikbuch für Modellflieger"

dito, dem kann ich mich nur anschließen! Das Buch ist eigentlich der heilige Gral unter den Thermikbüchern...
Es ist schwer, dieses Buch zu toppen.
 
Wenn dein Fliegerle den Schwanz lupft, da ist dann Thermik. Dann musst nur noch richtig einkreisen und dann geht's hoch.

Es gibt Theorien das du gegen die drehrichtung des Barts Kreisen solltest, Da es dann besser hoch geht. Was ich übrigens aus der echten Fliegerei bestätigen kann.

Wenn du einen Segelflieger kennst, frag ihn nach dem Hesse. Das ist das Weltbeste Buch über Wetter, Wolken und Thermik.

MfG Thomas
 
Kann dir dieses Buch empfehlen, habe es mehrmals mit Gewinn gelesen:

"Das Thermikbuch für Modellflieger"
Anhang anzeigen 928939

Liebi Grüess und viel Thermik
marcel



Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber aus den erklährungen eines Freundes wage ich zu schließen das in dem Kapitel über die vorraussetzungen für Thermik ein fehler steckt.
Er meinte laut buch sollte man über hellen Flächen fliegen was in der Praxis aber genau falsch währe da dunkle flächen sich einfach besser aufheizen (logisch oder) und somit auch eher Thermik auslösen.


Generell gibt es ja 5 eigenschaften die ein Boden wen möglich erfüllen sollte um Thermik zu erzeugen.

er sollte sein:

Dunkel /klar
Trocken /auch klar
zur Sonne geneigt /kann somit mehr energie einfangen
durchlüftet / Rauhe strucktur, damit sich eine großes Luftvolumen aufheizen kann ohne frühzeitig ab zu lösen z.b. loses frisch gemähtes trockenes Gras oder Maisfelder (wen Boden trocken)
groß /klar oder zu kleine flächen zu kleine Blasen bzw zu wenig luft die sich erhitzen kann. In der Praxis haben sich zu große flächen aber als fürs Modellfliegen untauglich herausgestellt da man
nicht so hoch fliegt wie Segelflugzeuge und nicht so weiträumig suchen kann wo die Blase ablöst.

grüße Benjamin


PS: je nachdem welches Modell du fliegst und wie es eingestellt ist kann es auch sein das das Modell reagiert wie wen du gegen eine Mauer fliegst (übertrieben) und man drücken muss um rein zu kommen oder das dass Modell den Schwanz nicht lupft wie von chefle12 beschrieben sondern ihn senkt.
Auf jeden fall tut sich was in welche richtung ist dan Modell und Thermikabhängig. Schwere schnelle Flieger werden bei geringer bis Mäßiger Thermik und relativ neutraler einstellung evtl auch garnichts machen (ganz normal weiter fliegen) und einfach nur langsam höhe gewinnen.
 
Es gibt Theorien das du gegen die drehrichtung des Barts Kreisen solltest, Da es dann besser hoch geht. Was ich übrigens aus der echten Fliegerei bestätigen kann.


MfG Thomas
Die Theorie kann ich auch bestätigen. Wenn mit der Drehrichtung gekreist wird erhöht sich
die Fluggeschwindigkeit ohne den schnellen Höhengewinn. Vögel kreisen überwiegend trotzdem mit der
Drehrichtung. Die haben auch mehr Zeit dem Bart zu folgen.

Gruß Tom
 
Hallo,

Ich kann aus eigener Erfahrung nur zum Vario raten (z.B. eine preisgünstige Graupner Hott MX12 mit Variomodul). Ich hab früher hier im norddeutschen
Flachland meist nur durch Zufall Thermik gefunden. Am besten ging es immer, wenn ein Pulk Schwalben auftauchte und man den Segler zusammen mit
diesen hochsteigen ließ. Das Vario schult ganz enorm, man sieht die Reaktionen des Modells und lernt, wie man einkreisen muß um Höhe zu gewinnen.

Gruß Hans
 

Reinhard

User
Hallo,

.....für Thermik ein fehler steckt.
Er meinte laut buch sollte man über hellen Flächen fliegen was in der Praxis aber genau falsch währe da dunkle flächen sich einfach besser aufheizen (logisch oder) und somit auch eher Thermik auslösen.
:(:confused:
Mmh, also aus meiner Paragliderzeit weiß ich sicher, dass es über hellen Geröllfeldern und Steinbrüchen (TROCKEN!) immer "super" aufwärts ging.
Das mit den dunklen Flächen stimmt dann im Winter, z.B. südlich ausgerichtete Waldflächen, die schon schneefrei sind, daneben dann Schneefelder.
Da ist selbst im Hochwinter (Ende Jan. / Anfang Feb.) schon prima Thermikfliegen möglich.
Allerdings auch gefährlich, denn ich bin da mal "gerade noch rechtzeitig" gelandet, kurz vor Erfrierungen und Kreislaufzusammenbruch.
Gott sei Dank lag die Landefläche in der Sonne, es war windstill und ich hatte Standard-Cola (viel Zucker) dabei........

Aber wieder zurück zum Modellfliegen:
Auch ich kann das "Üben" mit Vario bestätigen. Seit ich das in meinen Modellen nachgerüstet habe, dazu Sprachausgabe im Sender, erkenne ich jetzt auch bei Flügen ohne Vario "Thermikbereiche" viel besser.
Auch das mit dem "nachlassenden" Wind am Hang kann ich bestätigen. Es war/ist eine Binsenweisheit beim Paragliden, dass man "tunlichst" nicht bei "bestem" Gegenwind am Hang startet (bei Thermikwetter), sondern bei nachlassendem Wind. Hierzu sollte man aber auch beobachten, wie der Hang "atmet". Es gibt eigentlich immer ein "Muster". Wenn man das dann "abpasst", ist die Startüberhöhung gleich zu Anfang garantiert.......
 
Er meinte laut buch sollte man über hellen Flächen fliegen was in der Praxis aber genau falsch währe da dunkle flächen sich einfach besser aufheizen (logisch oder) und somit auch eher Thermik auslösen.
Im Prinzip ja, ABER:

Typische dunkle Flächen in einer Landschaft habe einen Haufen thermikbremsende Eigenschaften. Sie sind normalerweise feucht und heizen sich relativ langsam auf.

Optimal sind die, die das nicht haben, z.B. dunkle Felsen. Je nach Geologie des Untergrunds sind aber Felsen (die eigentlich immer gut sind) in Gottes Name hell.

Das Thermikbuch enthält auch sonst einige zweifelhafte Aussagen (z.B. man solle einen gebuchteten (mehrzelligen) Aufwind quasi in Schlangenline der Kontur entlang ausfliegen.) Trotzdem ist es im Grossen aund Ganzen eine Goldgrube.
 

PIK 20

User
Hallo Maistaucher,

dein Beitrag ist doch ziemlich sinnfrei, meinst du nicht. Vielleicht kann ich aber auch nicht deinen eventuell tiefsinnigen Gedanken folgen. Dann erklär das bitte

Gruß Heinz:)
 

Relaxr

User
Was man sich auch mal überlegen sollte, niemand sieht Thermik wirklich, klar man bemerkt wenn man welche hat oder welche verlässt, es mag auch regionale (zB die eigene Flugwiese, der Lieblingshang) Regelmässigkeiten / Indikatoren geben, dennoch sind die meisten hochdetaillierten Tips zum allgemeinen Thermikflug mE Interpretationen eigener, pers. Erfahrungen. Daher erstaunt mich die Detailliertheit mancher Aussagen dazu. Thermik an sich müsste extrem multifaktoriell sein, entstehen und auch zusammenbrechen, da glaube ich kaum, dass irgendein Luftzug sagt, wo nun der Bart genau steht. Ich vermute(!) eher, die ewigen Obenbleiber haben eher ein gutes Gespür, einem existenten Bart längstmöglich zu folgen. Vermutlich fährt man am besten mit eigener, zunehmender Erfahrung zum Thermikflug (dh. die Flugstunden zählen) oder man hat eben eine wirkliche Quantifizierungsmöglichkeit durch ein Variometer noch mit dabei. Aber gut - ich bin zugegeben selbst noch Thermikgeselle :) - habe aber das Gefühl, auch der Thermikflug kommt (wie das Steuern selbst) irgendwann aus dem "Rückenmark", dh man macht dies irgendwann eher intuitiv.

Dennoch eine Frage: warum hat man eigentlich in recht hohen Höhen (sagen wir mal ab 500m) meist nutzbare Thermik, d.h. so gut wie immer, die aber unterhalb ca. 200-300m Höhe oft schlagartig weg ist, dh. es geht dann oft flott runter. Habe irgendwas von hochliegenden Luftschichtungskeilen in Erinnerung, die angeblich auch gut "Tragen".....

Gruss Markus
 
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