Vorspur am Trimaran

Moin Jungens,

in der Bauanleitung des Butterfly (und in anderen Anleitungen von RC Trimaranen) steht, dass man die Schwimmer mit Vorspur montieren soll, d.h. der Abstand zwischen den Schwimmern vorne soll kleiner sein als der Abstand zwischen den Schwimmern hinten (gemessen jeweils an der Mittellinie).

So weit, so gut.

1. Frage: warum soll das so gemacht werden? Leegierigkeit? besseres Wendeverhalten? der Sinn dieser Massnahme erschliesst sich mir nicht.

2. Frage: wer gibt die Differenz vorn/hinten vor, wonach richtet sich das?

3. Frage: was passiert, wenn ich die Differenz grösser/kleiner mache?

Hintergrund ist, dass ich die Beams am Tri einstellbar bauen werde, d.h., der Tri wird von 850 - 1200 mm in Rasterabständen in der Breite variabel sein, und da möchte ich gerne wissen, wie sich das mit der Vorspur verhält.

Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der Unwissend ist, deswegen danke an alle, die mir (uns) hier weiterhelfen können.


LG, Wilfried.
 
Ganz einfach. Der Vortrieb kommt vom Mittelrumpf und in Lee bremst ein Aussen-Rumpf das Boot ab und will es nach Lee drehen. Um dem entgegenzuwirken, kann man Vorspur einstellen, damit das Boot neutraler segelt. Sollte man aber nur wenig machen, da das schnell stark bremst. Ich hab bei der Nightmare eine Vorspur eingestellt, wieviel weiss ich nicht mehr, steht irgendwo im Bauthread.

Ist doch bei ideal bei deiner Konstruktion, weil du mit deinen verstellbaren BEams experimentieren kannst.

Grüße! Chris
 
Chris,


vielen Dank für Deine Antwort; ja, Deinen Baubericht hab ich gelesen (und hab viel daraus gelernt, vielen Dank dafür), kann mich aber nicht an ein bestimmtes Mass erinnern.


Für mich heisst das ja dann jetzt: je breiter ich die Schwimmer einstelle, desto grösser sollte ich die Vorspur wählen, weil ja der aussenliegende (Brems)Hebel grösser wird.

Experimentieren kann ich nur bedingt: da ich ineinandergeschobene Kohlerohre mit 1,5 mm Stiften verstiften werde, kann ich da nur begrenzt Löcher reinbohren, sonst sieht mein Beam nachher aus wie`n Schweizer Käse...:D.
Allerdings könnte ich (für Versuche) das grössere Rohr aufschlitzen und die ganze Sache provisorisch mit einer Schlauchschelle klemmen.....


Werde mich ggf dazu wieder melden.

Da fällt mir nochwas ein: was ist denn, wenn der Tri auf einen Rumpf steigt? Dann ändert sich doch die Geometrie.... Muss ich nochmal drüber nachdenken.

Grüsse, Wilfried.
 
Soweit ich mich erinnern kann, war die Vorspur ca. 10-15mm. Also die Diff zw. Gesamtbreite zwischen den Bugspitzen ggenüber den Hecks der Aussenrümpfe.

Generell spielt aber Rigg und Schwertposition, -grösse und neigung noch eine grosse Rolle. Ausserdem habe ich gerade gelernt, wie stark ein T am Ruder bei steigender Krängung das Boot hinten wegreisst, während es aufrecht wunderbar segelt. Ohne T wird das Boot auf einem Rumpf meist leicht luvgiereig und wunderbar steuerbar.

Ich würde nicht mehr als 10mm machen.
 

ersch

User
. Ausserdem habe ich gerade gelernt, wie stark ein T am Ruder bei steigender Krängung das Boot hinten wegreisst, während es aufrecht wunderbar segelt. Ohne T wird das Boot auf einem Rumpf meist leicht luvgiereig und wunderbar steuerbar.

Verwendest du kein T mehr am Ruder? Ist der einzige Vorteil vom T, dass das Boot nicht so leicht kippt?
 
Verwendest du kein T mehr am Ruder? Ist der einzige Vorteil vom T, dass das Boot nicht so leicht kippt?

Doch doch! Ohne T gehe ich nicht mehr los. Immerhin bin ich MIT T noch nie gekentert. Ausserdem gehen die Dinger dann vor dem WInd so richtig ab. Man muss es halt nur genau austarieren. Bei der Shinobi ist der Effekt bei der Krängung nicht so stark, weil das Leeschwert ja voll im Wasser bleibt. Und bei der kampai40 (aus dem Video) ist der Effekt auch nur bei richtig viel Schräglage da. Und Wiesel hat ganz recht, dass man die Boote möglichst aufrecht segeln sollte.

Es kommt halt wirklich auf die Fläche des T und den Anstellwinkel an. Und die notwendige Fläche ist viel kleiner, als ich bisher dachte. Zusammen mit Vorspur, Schwert, usw. ,muss man die Sache halt austarieren. Und das mache ich jetzt mit meinen Booten.

Grüße! Chris
 

ersch

User
Merkt man denn wirklich so Feinheiten wie 1° Unterschied am T ? Da kommt wohl noch eine ganze Menge auf mich zu...
 
Merkt man denn wirklich so Feinheiten wie 1° Unterschied am T ? Da kommt wohl noch eine ganze Menge auf mich zu...

Du merkst dies im gesamtem Trimm, weil der Auftriebspunkt auf dem Leefloat verschoben wird.
@ Wilfred, auch in der Tendenz zu weniger oder mehr Leegierigkeit neben dem Einfluß der Vorspur...
Übrigens verändert sich dies bei meinem Schiff auch mit der Windstärke, bei mittleren Windstärken ist die Leegierigkeit plötzlich weg...

Gruß


Rene

GER530
 
ich hab etwa 10mm vorspur auf jeder Seite...

neben den Gründen die Kampai aufführt, bedeutet es für mich auch, sobald der Tri auf einen Schwimmer geht ein gewisses automatisches 'anluven' -> ich fahr mehr Höhe und ich nehme mir automatisch etwas druck aus dem Segel, womit ich automatisch wieder etwas weniger steige.
Soweit die Theorie, denke die Vorspur ist vorsichtig und gemächig auszuprobieren, weil sie, wie bereits geschrieben von der gesamten Symmmetrie des Bootes abhängt.

Eric
 
zum thema breite einstellen. ich habe in meine carbonrohre ein alurohr einlaminiert. das ermöglicht mehrere löcher zu haben, ohne das sie ausreißen. im prinzip kannst du das auch machen. dünnwandiges alurohr rein, und dann halt verschiedene löcher für die vorspur.
 
Danke Henning + Eric,

der Tip mit dem einlaminierten Alurohr ist Gold wert; und Eric - durch Deinen Tip habe ich mich erinnert, irgendwann bei einem Installateur mal sowas gesehen zu haben:

http://shop.stober-online.de/shop.php?cat=138ID4872&SessID=e2a25054a392782dd666250aaa34a879

Ich werde mir mal ein paar von den Dingens besorgen und dann mal schauen, ob ich meine 14 + 12 mm Rohre damit rutschfest verbunden bekomme. Dann hab ich mir nicht nur die Bohrerei gespart, dann kann ich auch stufenlos verstellen, das wäre mit Bohrungen ganz schwierig geworden.

Danke Euch beiden....


LG, Wilfried.
 
da mal kurz der einwurf VORSICHT!!! erinnerst du dich an fühlingen, wo ich mich über komisches segelverhalten beschwert hatte? da war einer der beams auf einmal ein wenig ausgefahren, weil ich nur einen anschlag für dicht drin hatte und nicht für offen. soll heißen, wenn du nur die rosetten drauf machst, dann kann sich das ding bei kollision oder auch ander in der breite vestellen. wenn du bohrungen hast, dann sitzt er fix und du kannst es vor allem jederzeit exakt reproduzieren. daher würde ich auf bohrungen und sicherungsstifte gehen. schau mal in meinen bauthread. da sind bilder von stiften mit schlauchsicherung drin.
 
Henning, hat was für sich: für mich wichtig ist die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse nach Versuchen. Das ist mit der Stiftmethode sicherlich einfacher.

Ich gehe in mich und werde berichten......
 
ich hab zZ leider keine Kamera, sonst könnte ich Dir nen Foto zeigen, wie ich die Halterung bei meiner EGI08 plattform habe.
Kurz beschrieben:
auf Deck wirds montiert.

Laminiert habe ich Kohle streifen, 8mal einfach und 8 mal übers Rohr geschlagen jeweils 160er Kohlestreifen, den Abschluß dann mit Metallstreifen als Schlitz distanziert und mit abreissgewebe dazwischen, alles gut getrennt (vor allen Dingen das Rohr mit butterbrotpapier und gut Formula5 als Trennmittel.
Danach schön ausschneiden und man hat ein gutes, klemmendes Teil, etwa 20mm breit, gut 3/4 des Rohrumfangs umspannend, hält bombe, da vertut sich nix!

Wie gesagt, sobald ich Kamera habe, kann ich ein Foto reinstellen.

Eric
 

skaut

User
Servus
Das ist EGIS TRI 08 Beambefestigung.
P1180005.JPGP1180006.JPG
 
Danke! fürs Foto.
Mal sehen, ob ich die Schwimmer so modifizieren kann, dass ich sowas ähnliches sicher befestigt bekomme.
 
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