"End of Window" als Nomination in Poker

RetoF3X

User
Hallo Zusammen

Wenn man in F3K Poker auf hohem Niveau (sprich mit minimalen Bodenzeiten) fliegt, stellt man schnell fest, dass die Belastung des Helfers für die Nomination des letzten Fluges extrem ist: Der Helfer muss den zweitletzten Flug auf die Sekunde genau herunterzählen und im Moment des Fangens die verbleibende Rahmenzeit ansagen. Diese Ansage muss extrem schnell erfolgen, denn der Pilot ist schon am Durchstarten, muss aber noch vor dem losslassen des Modells die nächste Zeit nominieren. Kommt die Ansage zu spät oder unpräzise, kann es 0 Punkte geben.

In der Praxis werden vorallem unerfahrene Zeitnehmer überlastet und machen Fehler. Auch der Pilot kann eine Fehlnomination machen (nominierte Zeit länger als offiziell verbleibende Rahmenzeit), wenn er in der ~einen Sekunde, die er zur Verfügung hat um die Nomination zu nennen, einen Rechenfehler macht. Erschwerend kommt hinzu, dass oft die Rahmenzeit nach 10 Minuten nicht mehr mit der Stopuhr übereinstimmt, was auch zu Fehlnominationen führen kann.

Es sollte in F3K nach meiner Meinung nicht ausschlaggebend sein, wie gut der Helfer ist, wie fix der Pilot in Mathe ist oder wie präzise die offizielle Rahmenzeit läuft.

Daher folgender Vorschlag:

Warum nicht die bestehenden Poker Regeln um den folgenden Passus erweitern:

-"Der Pilot kann für den letzten Flug "End of Window" (EOW) nominieren. EOW bedeutet, dass das Modell vom Start bis ans Ende der Rahmenzeit in der Luft bleiben muss. Die Zeit wird vom Start des Models bis zum Ertönen des "Ende der Rahmenzeit" Signal gestoppt.

An der Essenz des Pokerns wird nichts geändert. Nur die Mathe für die letzte Nomination und die Belastung des Helfers fallen weg. Als Nebeneffekt werden unpräzise offizielle Uhren ausgeglichen: Wenn ich z.B. als erste Nomination EOW sage, bedeutet dass, ich gehe All in. Ich muss nicht überlegen, ob ich nun 9:57 oder 9:58 ansagen kann (abhängig von der Präzision der offiziellen Uhr).

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüsse:
Reto
 
Hallo Reto,

interessanterweise kam dieses Verbot im FAI sproting code:

"Towards the end of the working time, the competitor must still announce a real time specified in minutes and/or
seconds. Calling only "until the end of the working time" is not permitted."

erst 2008 mit der Anerkennung von F3K als offizielle FAI Klasse in das Regelwerk. In den provisional class rules (bis einschließlich 2007) war das noch nicht verboten - allerdings auch nicht explizit erlaubt. Gelegentlich haben zumindest wir in Österreich das auch so geflogen.

Bei diesem Übergang wurde ein Gutteil des Regelwerks neu formuliert und vor allem auch der Aufgabenkatalog massiv ausgemistet. Federführend (zumindest in meiner Wahrnehmung) waren dabei die deutschen Kollegen. Viele überholte Aufgaben (aus der HLG Zeit, als 60s noch eine Herausforderung waren) schafften es nicht mehr in die offiziellen Rules. Auch Poker stand bei Vielen auf der Abschussliste. Warum es letztlich aber zu dieser Änderung kam, weiss ich auch nicht. Ich bin sicher, Alex Wunschheim könnte diese Frage erhellend beantworten - vielleicht liest er ja mit.

Gruß,
Matthias

P.S.: In den provisional rules gab es noch die Aufgabe "Steigern um mindestens 1 Sekunde". Dabei musste jeder Flug (um zu zählen) mindestens eine Sekunde länger als der vorhergehende sein. Das war eine Killeraufgabe für die Zeitnehmer, weil man schon vor beim potentiell vorletzten Flug abschätzen musste, ob sich noch ein weiteres Steigern ausgehen wird, oder die Rahmenzeit ausgeflogen werden muss.
 

Peer

User
Hoi Reto,

ja, es stimmt, was Du sagst: Das Herunterzählen kann sehr lästig sein - Abhilfe
schafft da ein Palm mit dem DLG Timer (von Ralf Metzger).

Warum die "End of Window" - Regelung gekippt wurde, weiss ich auch nicht.
Evtl., weil der offizielle Zeitnehmer dann nicht weiss, wieviele Sekunden geflogen
werden sollen - im Gegensatz zur Situation, wo der Pilot klar ansagt, wieviele
Sekunden er fliegen will.

Peer
 
Hi Reto,

ich finde die Poker Aufgabe so wie sie jetzt ist okay. Schließlich möchte man auch mit einem gewissen Einsatz spielen.

Das bedeutet, man muss entweder gut in Mathe sein und gleichzeitig schnell fangen-werfen ODER gut Thermik fliegen können und die volle Zeit ansagen, wenn man viele Punkte haben möchte! Natürlich gibt es in Abhängigkeit der Wetterentwicklung während der Aufgabe beliebig viele Zwischenlösungen. Das alles macht meiner Meinung nach aber die Poker Aufgabe aus.

Viele Grüße,
Benjamin
 

pro021

User
Hallo Zusammen


Es sollte in F3K nach meiner Meinung nicht ausschlaggebend sein, wie gut der Helfer ist, wie fix der Pilot in Mathe ist oder wie präzise die offizielle Rahmenzeit läuft.

Daher folgender Vorschlag:

Warum nicht die bestehenden Poker Regeln um den folgenden Passus erweitern:

-"Der Pilot kann für den letzten Flug "End of Window" (EOW) nominieren. EOW bedeutet, dass das Modell vom Start bis ans Ende der Rahmenzeit in der Luft bleiben muss. Die Zeit wird vom Start des Models bis zum Ertönen des "Ende der Rahmenzeit" Signal gestoppt.
Viele Grüsse:
Reto

Dein Vorschlag ist sehr zu begrüßen. Wer diesen ursprünglichen Fauxpass veranlasst und dafür Lobbying betrieben hat ist (nur schemenhaft) bekannt, aber "Er" gehört ordentlich gebrieft um ihm das Verständnis eines Pokers mit Zeitdruck und zwei unterschiedlichen, sich annähernden Werten, in die eine Startphase zu unterzubringen ist, auch tatsächlich mit dem bestmöglichen Ergebnis gelingt....nahezubringen. Pfft langer Satz ;)
Ich würde gerne jene Leute die das verbockt haben einladen um es mal durchzuexerzieren. Mann gegen Mann:D Vermutlich würden die Herren dann sehen was daran falsch ist.
Wenn jemand nicht verstanden dass bis zum Ende der Rahmenzeit ein Landen nach dem "Gong" bedeutet dem ist sowieso nicht zu helfen. Rechnen hin und Rechnen her!
Vielleicht fällt dann auch die völlig sinnfremde Regel das Modell erst zu bergen, dann abzulegen und dann mit dem Ersatzmodell zu starten. Eine einzige Außenlandung bei den heutigen Toppiloten kommt dem Verlust einer "unter 10 Platzierungsmöglichkeit" gleich. Selbst wenn dir nur 10 Sekunden abgehen!
Vielleicht kommen wir auch dahin dass es Reflights auch dann gibt wenn man abgeschossen wird.
Dann wäre noch die Aussenlandung (Absturz in der restricted Area) im Falle eines Abschusses zu klären. Mir kommt vor dass es da noch viel Überlegungspotential geben würde.
Das Alex da einen guten Anteil an hinterfragenswürdigen Regeln mitgetragen hat wird stark vermutet.

Gruß Heinz

PS: Matthias du bist ein Gentleman!
 

RetoF3X

User
Hallo Leute

Danke fuer die Antworten.

Vorerst: Ich habe nichts gegen Poker, es ist eine der spannendsten Aufgaben: wie beim Kurzstart in F3J muss man die thermischen Bedingungen und eigenen Faehigkeiten abschaetzen koennen. An der WM war es die spektakulaerste Aufgabe und hat fuer viel Drama gesorgt. Ich hatte eine 0 in Poker, bereue es aber keine Sekunde und wuerde wohl wieder all in gehen. Also die Aufgabe selber ist klasse.

Aber: Heute sind Durchstartzeiten von unter einer Sekunde die Norm bei Toppiloten. Und da kommt ein Helfer auch mit einem PALM nicht mehr mit.

Nochmals, der Helfer ist konzentriert darauf, sicherzustellen, dass Du den vorletzten Flug erfolgreich (also ja nicht zu frueh) beendest. Im selben Moment muss er dann aber auch die verbleibende Rahmenzeit schreien und der Pilot muss waehrend er sich dreht die Flugzeit nominieren.

Das klappt mit den meisten Helfern schlicht nicht, die fangen an zu stottern, verdaddeln die Rahmenzeit oder sagen mal lange nichts (ich mache es nicht viel besser als Helfer).

Und apropos PALM: Die laufen gerne eine Sekunde zu langsam ueber 10 minuten. Wenn die offizielle Rahmenzeit eine Sekunde zu schnell ist, dann nominierst Du eine Zeit, die offiziell zwei Sekunden zu lang ist - 0 Punkte. Mit "end of Window" Nomination wuerden die Synchronisationsprobleme der Uhren wegfallen und der Helfer muss nicht ein Hyperaktiver Typ auf Speed sein:).

viele Gruesse:
Reto

PS: Was kann man mit den gueltigen Regeln nominieren, wenn man "all in" geht? 9:58? 9:59? Wie gesagt, laeuft die offizielle Uhr zu schnell, gibt es eine 0, auch wenn man 10 Minuten in der Luft ist. An der WM haben die Helfer bei All up last down munter 2:59 notiert, obwohl die Piloten nach dem Ende der Rahmenzeit noch in der Luft waren - die offizielle Rahmenzeit war zu kurz. Es wurde dann entschieden, dass man doch 3 Minuten eintraegt. Warum gilt die gleiche Analogie nicht fuer Poker?
 

pro021

User
Hallo Leute

Danke fuer die Antworten.

Und apropos PALM: Die laufen gerne eine Sekunde zu langsam ueber 10 minuten. Wenn die offizielle Rahmenzeit eine Sekunde zu schnell ist, dann nominierst Du eine Zeit, die offiziell zwei Sekunden zu lang ist - 0 Punkte. Mit "end of Window" Nomination wuerden die Synchronisationsprobleme der Uhren wegfallen und der Helfer muss nicht ein Hyperaktiver Typ auf Speed sein:).

PS: Was kann man mit den gueltigen Regeln nominieren, wenn man "all in" geht? 9:58? 9:59? Wie gesagt, laeuft die offizielle Uhr zu schnell, gibt es eine 0, auch wenn man 10 Minuten in der Luft ist. An der WM haben die Helfer bei All up last down munter 2:59 notiert, obwohl die Piloten nach dem Ende der Rahmenzeit noch in der Luft waren - die offizielle Rahmenzeit war zu kurz. Es wurde dann entschieden, dass man doch 3 Minuten eintraegt. Warum gilt die gleiche Analogie nicht fuer Poker?

Reto du sprichst mir aus der Seele....
Es ist noch heute Gesprächsthema was damals abgelaufen ist. Rechnen hätte in diesem Fall also nichts gebracht. Einfach bis zum Ende der Rahmenzeit hätte es aber gebracht, denn die angesagte Zeit wurde sowieso überflogen. Die Verantwortlichen sollten sich diese Disziplin nochmal genau anschauen und auf gerechte Durchführbarkeit prüfen. So wie's jetzt ist ist es nicht für alle gleich und das wäre ja wohl der mindeste Ansatz das zu überdenken. Vielleicht versteht es ja nicht jeder:rolleyes:

Gruß Heinz
 

RetoF3X

User
Heinz
Bitte keine wilden anschuldigungen an den Author der Regeln. Hinter jeder Regel steckt eine Logik. Zudem wurde an der CIAM über die Regeln abgestimmt, wir sind also alle mitverantwortlich.

Wenn eine Regel überholt ist, steht es Dir frei, eine Änderung zu beantragen.

Viele Grüße:
Reto
 
Hallo Reto

An der WM haben die Helfer bei All up last down munter 2:59 notiert, obwohl die Piloten nach dem Ende der Rahmenzeit noch in der Luft waren - die offizielle Rahmenzeit war zu kurz. Es wurde dann entschieden, dass man doch 3 Minuten eintraegt.

Ist mir hier auch schon passiert (mit offiziellen Zeitnehmern) - Ist aber ein klassischer Fall von Regeln nicht genau gelesen. Unter All up/last down im ruleset (zumindest noch im 2010er):

"No working time is necessary"

Wenn es da einen akustischen 3min Countdown gibt, dann hat der lediglich informativen Character für die Piloten.

Warum gilt die gleiche Analogie nicht fuer Poker?

Weil Poker, im Gegensatz zu AULD, sehr wohl eine Working Time hat.

Gruß,
Matthias
 
Heinz
Bitte keine wilden anschuldigungen an den Autor der Regeln. Hinter jeder Regel steckt eine Logik. Zudem wurde an der CIAM über die Regeln abgestimmt, wir sind also alle mitverantwortlich.

Genau. Statt über diese oder jene Regelpassage zu meckern, ist es jedem freigestellt, über den Klassenverantwortlichen seines Nationalen Aeroclubs einen passenden Änderungsvorschlag einzubringen. Die CIAM-Delegierten aller Länder entscheiden dann demokratisch über den Vorschlag. Da die Delegierten selten über alle Klassen im Detail Bescheid wissen, beraten sie sich oft im Vorfeld mit einem "technical expert". Bei den deutschen Segelflugklassen übernimmt oft der jeweilige Klassenreferent diese Funktion.

Unter http://www.fai.org/component/phocadownload/category/?download=4183:2010-ciam-proposal-form-and-guidelines kann man sich übrigens das Formblatt für Proposals herunterladen. Damit ein Vorschlag Chancen hat in den Regeln aufgenommen zu werden, sollte er im Vorfeld natürlich unter den Aktiven abgestimmt und hinreichend begründet sein.

Nachdem es ein Jahr "rule freeze" gab, ist das nächste CIAM-Meeting im April, weshalb jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sich Gedanken zu machen (das hat Reto sicherlich auch mit seinem Ursprungsbeitrag im Hinterkopf gehabt).

Friedmar
 

pro021

User
Genau. Statt über diese oder jene Regelpassage zu meckern, ist es jedem freigestellt, über den Klassenverantwortlichen seines Nationalen Aeroclubs einen passenden Änderungsvorschlag einzubringen. Die CIAM-Delegierten aller Länder entscheiden dann demokratisch über den Vorschlag. Da die Delegierten selten über alle Klassen im Detail Bescheid wissen, beraten sie sich oft im Vorfeld mit einem "technical expert". Bei den deutschen Segelflugklassen übernimmt oft der jeweilige Klassenreferent diese Funktion.

Unter http://www.fai.org/component/phocadownload/category/?download=4183:2010-ciam-proposal-form-and-guidelines kann man sich übrigens das Formblatt für Proposals herunterladen. Damit ein Vorschlag Chancen hat in den Regeln aufgenommen zu werden, sollte er im Vorfeld natürlich unter den Aktiven abgestimmt und hinreichend begründet sein.

Nachdem es ein Jahr "rule freeze" gab, ist das nächste CIAM-Meeting im April, weshalb jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sich Gedanken zu machen (das hat Reto sicherlich auch mit seinem Ursprungsbeitrag im Hinterkopf gehabt).

Friedmar

Hallo Friedmar,
ja wir werden über die Regeln reden. Meckern ist hoffentlich nicht verboten :rolleyes:
Immerhin kann man damit ausloten wie die Andern das sehen und man hört auch deren Meinungen.
Ein wilder Angriff sieht sowieso anders aus.

Gruß Heinz
 
Nachdem es ein Jahr "rule freeze" gab, ist das nächste CIAM-Meeting im April, weshalb jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sich Gedanken zu machen (das hat Reto sicherlich auch mit seinem Ursprungsbeitrag im Hinterkopf gehabt).

Korrektur: Habe jetzt gelesen, dass laut Tomas Bartovsky wohl schon bei der FAI-Konferenz vom 16.-21.10.2012 in Antalya abgestimmt werden soll und nicht erst im April in Lausanne.

Friedmar
 
Hallo Reto,

noch mal: Niemand zwingt Dich Poker als 5x2min zu fliegen. Entweder Du nimmst das Risiko in einem Flug auszufliegen, oder Du kalkulierst damit, je nach Tagesform, ein paar mehr Sekunden liegen zu lassen mit einer Mehrflugstrategie. Die Sekunden sind der Preis den Du für sichere Punkte zahlen musst.

Mir geht darüber hinaus auf die Nerven, dass du zum Übertreiben neigst. Genau so wie Du schon behauptet hast, in F3B müsste man permanent 14er Speedzeiten zu fliegen um vorne zu sein (was aber eben auch die Besten nur in wirklich guten Bedingungen schaffen), ist es falsch, dass alle Toppiloten weniger als eine Sekunde Bodenzeit schaffen. Oder ist das in Amerika wirklich so? Die Realität auf der EM sah anders aus: Es ist stark von den Witterungsbedigungen, Pilotengeschick, Tagesform des Piloten sowie der präzisen Ansage des Helfers abhängig ob fangen/werfen mit ~ einer Sekunde Bodenzeit geschafft werden kann.

Das Argument mit den Uhren ist völlig richtig und betrifft quasi jede Aufgabe ausser "all up last down". Im Vorwettbewerb und während der ersten Runde kann man jedoch die eigene Uhr genau so gegen die offizielle prüfen wie beim 2 Minutensignal.

Heinz
Bitte keine wilden anschuldigungen an den Author der Regeln. Hinter jeder Regel steckt eine Logik. Zudem wurde an der CIAM über die Regeln abgestimmt, wir sind also alle mitverantwortlich.

Wenn eine Regel überholt ist, steht es Dir frei, eine Änderung zu beantragen.

Sehr richtig formuliert! Der Ton macht eben auch die Musik, aber Mozart lebt offensichtlich schon lange nicht mehr in Wien...

Viele Grüße,
Benjamin
 

pro021

User
Mozart....in Braunschweig?

Mozart....in Braunschweig?

Hallo Reto,

noch mal: Niemand zwingt Dich Poker als 5x2min zu fliegen. Entweder Du nimmst das Risiko in einem Flug auszufliegen, oder Du kalkulierst damit, je nach Tagesform, ein paar mehr Sekunden liegen zu lassen mit einer Mehrflugstrategie. Die Sekunden sind der Preis den Du für sichere Punkte zahlen musst.

Mir geht darüber hinaus auf die Nerven, dass du zum Übertreiben neigst. Genau so wie Du schon behauptet hast, in F3B müsste man permanent 14er Speedzeiten zu fliegen um vorne zu sein (was aber eben auch die Besten nur in wirklich guten Bedingungen schaffen), ist es falsch, dass alle Toppiloten weniger als eine Sekunde Bodenzeit schaffen. Oder ist das in Amerika wirklich so? Die Realität auf der EM sah anders aus: Es ist stark von den Witterungsbedigungen, Pilotengeschick, Tagesform des Piloten sowie der präzisen Ansage des Helfers abhängig ob fangen/werfen mit ~ einer Sekunde Bodenzeit geschafft werden kann.

Das Argument mit den Uhren ist völlig richtig und betrifft quasi jede Aufgabe ausser "all up last down". Im Vorwettbewerb und während der ersten Runde kann man jedoch die eigene Uhr genau so gegen die offizielle prüfen wie beim 2 Minutensignal.



Sehr richtig formuliert! Der Ton macht eben auch die Musik, aber Mozart lebt offensichtlich schon lange nicht mehr in Wien...

Viele Grüße,
Benjamin

a...bisserl unverständnis schwingt jetzt aber schon mit. O.k ich will nicht persönlich werden, aber es obliegt nicht allein dem Piloten ob er 9:59 fliegen kann. Ich hoffe dass den Verfechtern der derzeitigen Pokerregel klar ist.....das Wetter lässt es manchmal zu manchmal nicht und ist gruppenbezogen auch kein großes Malheur, aber die Zeit welche in Sekunden angesagt werden muss (der Helfer hat dann echten Stress) wird einfach bei dem wo es wie blöd in den Orbit geht und beim andern wo grad mal 2 Minuten drinnen sind anders erlebt. Wenn dann die Rechnerei losgeht muss man dem Piloten die Aufmerksamkeit entziehen und ihn als Helfer bequatschen ob er vielleicht doch, oder doch nicht und er muss antworten und und und....
Wozu? Es geht doch um Zeit. Um die geflogene Zeit und nicht um die Zeit die man bei Besprechungen mit seinem Helfer liegen lässt während die Zeit läuft. Man nimmt dem Funktionär und auch seinen Konkurrenten nichts weg ob ich jetzt 2 Minuten ansage und fliege oder ob ich bis zum Ende der Rahmenzeit ebenso diese 2 Minuten fliege. Die Zeit wird doch nicht gebogen!
Es ist mindestens ebenso eindeutig "Bis zum Ende"! UND es ist einfacher für den Helfer und schließt somit Fehler desselben aus!

Lange Rede kurzer Sinn: was macht es für einen Unterschied für die Funktionäre (und offenbar geht es nur darum) ob der Pilot kurz und präzise bis zum Ende fliegt oder 2:54 Minuten minus 5 Sekunden für einen vielleicht misslungenen Start oder doch vielleicht nur 1 Sekunde minus für gelungenen Start rufen kann. Der Pilot trägt die Veranwortung für etwas was der Helfer entscheidet....Hmmm will das wirklich wer?
Ich denke die Flugzeit für die sich der Pilot entschieden hat ist wichtig und nicht irgendeine vielleicht fehlerhafte Rechnerei oder ein Hörfehler des Helfers. Das interessiert keinen Menschen und hoffentlich auch nicht die CIAM!
Also bitte worüber sprechen wir hier. Die Funktionäre, das haben wir bereits gehört, wissen zum Teil gar nicht worum es geht und es dürfte ihnen auch egal sein. Wäre schön wenn es unter den Piloten wenigstens eine gerade Linie gibt die auch sinnvoll ist.

@Das Argument mit den Uhren ist völlig richtig und betrifft quasi jede Aufgabe ausser "all up last down".
....Stimmt nicht ganz. Der Pilot sagt da gar nix und der Helfer muss dem Piloten nur sagen wieviel er noch zu fliegen hat und es wird einfach nur gestoppt. Die Zeit des Offiziellen gilt!
Im andern Fall hat der Pilot keine Kontrolle über die tatsächliche zeitliche Situation und ob's auch wiklich machbar ist.
Im Normalfall muss man ja nicht mal darüber reden, aber wenn es vom Grund her nicht verstanden wird ist es natürlich schwer jemanden davon zu überzeugen. Weiß nicht ob es mir gelungen ist. Wenn nicht: ist mein Fehler!

Gruß Heinz:)

PS: Bitte, lieber Benjamin, laß Mozart in Braunschweig schön grüßen ;)
 
Hallo Heinz,

Bitte, lieber Benjamin, laß Mozart in Braunschweig schön grüßen

Bei meiner ursprünglichen Aussage war Transferleistung gefragt, aber ich bin mir sicher, Du hast verstanden, was ich ausdrücken wollte.


...das Wetter lässt es manchmal zu manchmal nicht und ist gruppenbezogen auch kein großes Malheur, aber die Zeit welche in Sekunden angesagt werden muss (der Helfer hat dann echten Stress) wird einfach bei dem wo es wie blöd in den Orbit geht und beim andern wo grad mal 2 Minuten drinnen sind anders erlebt.

Das stimmt doch nicht. Auf der EM wurde es z.B. so geregelt, dass der Pilot seinem Helfer vor dem Start die Zeit ansagt und der Helfer unmittelbar nach dem Start diese Zeit im Format [Minuten:Sekunden] (z.B. 1:52) auf einen Zettel schreibt. Dieser Zettel wird dem Offiziellen direkt nach Freigabe des Modells, sprich im Steigflug gezeigt. Vorgeschlagen vom Englischen TM und international in jeder Sprache verständlich (Englisch, Französisch, Österreichisch...)

Die Essenz des Pokers wird durch die Ansage "bis zum Ende der Arbeitszeit" sehr wohl genommen. Mit diesem Zusatz kann ich Pokern als 5x2 Aufgabe fliegen und habe sogar den Vorteil je nach Wetter auch mal 1:30 oder 2:30 ansagen zu können. 5 Sekunden Bodenzeit sind dann machbar und stellen ein sehr überschaubares Risiko dar. In Punkten ausgedrückt: 1000 (=> 9:58 in einem Flug) zu 994.98 (9:55 in 5 Flügen). Wieso sollte ich dann überhaupt das Risiko eingehen und eine volle Zeit ansagen, für 5.02 Punkte in einem Wettbewerb der fast über eine volle Woche geht?
Mit einer gewissen Sicherheit beim Überfliegen der angesagten Zeiten und einer Reserve gegen Rahmenzeit Ende sind je nach Geschick des Piloten/Helfers schnell 10 bis 20 Sekunden, also zwischen 986.62 und 969.90 auf eine angesagte und geflogene 9:58 auf dem Zettel. Das sind immer noch sichere Punkte für die 5x2 Lösung, aber das Risiko eine 9:58 anzusagen wird im Erfolgsfall auch ein bisschen belohnt!

Noch mal zu den Uhren: Hier ist wichtig, dass die Rahmenzeituhr wiederholgenau gleich läuft. Die gilt schließlich für alle. Die Uhren der offiziellen Helfer sollten ebenfalls hochwertig sein. Das heißt, dass diese in einer engen Toleranz gleich genau messen können müssen. Das ist die technische Grundlage und in der Tat für jede Aufgabe wichtig.

Viele Grüße,
Benjamin
 

pro021

User
Anderer Meinung

Anderer Meinung

Sorry, ich bin anderer Meinung...aber dazu ist das Forum da um Meinungen auszutauschen.

Das mit den 5 mal 2 Minuten und einer Bodenzeit ist beim Poker eher normal schwierig. Schwierig, aber von der Absprache, wie es weiterlaufen soll, wird es dann beim letzen Wurf...... einfach eine Challenge und ich bleib dabei, für den Helfer wenn es keine gerade Zahl oder leicht abschätzbare Zahl wird. Es könnten ja auch 4:32 Minuten sein, oder 6:59 und dann kommt die Rechnerei ins Spiel bzw. das was der Helfer, in der Eile (minus der Sicherheitsreserve), halt hergeben kann! Daneben weiß der Helfer dass er so knapp wie möglich kalkulieren muss sonst wird der Abstand zum nächst knapperen Poker zu groß und das muss er dem Piloten klarmachen und der muss dann entsprechend rechtzeitig wissen was er tut und rufen.
Selbst die Stoppuhr des Offiziellen kann ja von der Stoppuhr am Platz abweichen (was bei der Variante "bis zum E...." eher weniger Schaden durch Offiziellen oder Helfer verursacht")!
Es ist also nicht nur alleine eine Sache des nicht erreichens, sondern des "drücken auch wirklich alle, zu derselben Zeit, den Knopf an der Stoppuhr und hat die offizielle Stoppuhr, die Stoppuhr am Platz und die Stoppuhr des Helfers dieselbe Zeiteinheit und zu guter letzt der Individualität des jeweiligen letzten Starts"!
Viele UND Verknüpfungen...ich weiß :D
Der Gedanke, dass man sich vor dem ersten Start für eine Strategie entscheidet und diese beinhart durchzieht liegt dann natürlich auf der Hand. Auch wenn's anders besser wäre!

Egal es wird mir klar...wir kommen hier, im Moment, scheinbar nicht auf einen, gemeinsamen, grünen Zweig. Ich brings nicht rüber!
Es dürfte nicht wichtig genug sein sonst würden hier mehr posten und ihre Meinung und auch evtl. Lösungen dazu äußern. Vielleicht findet ja ein Pilot die ideale Lösung....

...ich geh jetzt fliegen:)
Gruß Heinz
 

RetoF3X

User
Hallo Reto,

noch mal: Niemand zwingt Dich Poker als 5x2min zu fliegen. Entweder Du nimmst das Risiko in einem Flug auszufliegen, oder Du kalkulierst damit, je nach Tagesform, ein paar mehr Sekunden liegen zu lassen mit einer Mehrflugstrategie. Die Sekunden sind der Preis den Du für sichere Punkte zahlen musst.

Das Argument mit den Uhren ist völlig richtig und betrifft quasi jede Aufgabe ausser "all up last down". Im Vorwettbewerb und während der ersten Runde kann man jedoch die eigene Uhr genau so gegen die offizielle prüfen wie beim 2 Minutensignal.

Viele Grüße,
Benjamin

Hi Benjamin

Danke fuer Deine Ausfuehrungen und dass Du Deinen Standpunkt klar gemacht hast. Wie gesagt, nach meiner Meinung ist schnelle Mathe unter Stress zu machen oder den schnellsten Helfer zu haben nicht ein Kriterium, um den besten Segelflug Piloten zu finden. Und im Falle einer versehentlichen Uebernomination ist die Strafe drakonisch, 0 Punkte fuer den letzten Flug. Mit End Of Window wuerde dieser Fehler eliminiert, der nicht mit den fliegerischen Qualitaeten zu tun hat.

Aber die Aufgabe ist fuer alle gleich und man kann sich darauf einstellen.

Sorry wegen meinen Aussagen bezueglich den Speedfluegen in den USA. Ich hoffe ich hatte auch oft genug klargemacht, dass die Luft, vorallem in Cal Valley, oft massiv besser ist als im Schnitt in Europa. Meine persoehniche Bestzeit in Speed ist um 2s gesunken, und ich fliege nicht besser. Kommt mal rueber und dann faellt der Speedrekord, wenn Herrig und Co in der Luft fliegen.

Bezueglich schnellen Turnarounds: Ein Herrig oder ein Jun kriegen Turnarounds unter einer Sekunde hin, selbst wenn das Wetter schwierig ist. Ich habe mal 5s drop in 5x2 hingekriegt, aber das ist eher die Ausnahme bei mir. Ob nun eine Sekunde oder etwas mehr, fuer den letzten Flug in Poker kann man so einen schnellen Durchstart nicht machen, man muss ja noch die Zeit irgendwie klar machen und nominieren.

Wie gesagt, ich akzeptiere Dein Argument, dass Du den Pilot der All in geht, mehr belohnen willst.

Offizielle Uhren muessen praezise sein, Computeransagen sind oft ~1s daneben und fluktuieren, habe ich in F3K und F3J erlebt.

Viele Gruesse:
Reto
 
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