Jamara Sun3600 NiMh, Erfahrungsbericht, Einzelfall?

Hallo

Erstmal kurz zur Vorgeschichte
Mein RC2000 hat nach vielen Jahren doch sehr nachgelassen, die Restkapazität ist selbst nach dem Aufpäppeln nur noch 1,2 Ah, Die Spannungslage bei 40A ist natürlich auch nicht mehr die beste, also mußte Ersatz her.

In der letzten Modell fiel mir die Pressemitteilung von Jamara auf, "Sun3600, 10c Dauer, 15c für 60sec. empf. Preis: 2,79€/Zelle" hört sich doch Super an, 36A dauerstrom, 52A für 60sec. Mein Antrieb zieht zwar 42A aber ist ein Thermiksegler, nach 30sec ist der auf Ausgangshöhe also alles im grünen Bereich, ab zum Händler

Nun der erste Tiefschlag, die 2,79€ sind nicht der empf. Verkaufspreis sonder der Händler EK incl. MwSt. Toll, Aber für 38€ hat mir mein Händler den von Jamara fertig konfektionierten 10er Inline angeboten. Ist auch ein guter Preis, also bestellt. Nach gut einer Woche angekommen.

Zuersteinmal mußte der von Jamara angebrachte AMP Blechstecker entfernt werden, für 52A (selbst kurzzeitig) halte ich diesen Stecker für eine Frechheit. Na ja, sag tschüß zur Garantie und MPX (grün) angelötet.

Erstmal ans Entladegerät um sicherzugehen daß der Pack beim ersten Formierungsladen nicht hops geht, 0,5Ah gingen mit 1A Belastung aus dem Pack. Dann Formierungsladung mit 1/10C, 350mA für 14h. Um den Akku in Schwung zu bringen ging es dann ans Schulze ISL6, 2x 3EL, bedeutet 6 kompl. Zyklen, Entlademenge immer 3,5Ah mit 1A Belastung, Lademenge immer 3,7Ah im Automatik Modus (in der Hauptladephase 5,6A). Also ab ins Modell.

Motor an und los mit dem Ding, Irgendwie kam es mir so vor als hätte der alte RC2000er etwas mehr Druck entwickelt (selbst in seinem nicht mehr so guten Zustand), aber der Steigwinkel war immer noch gut jedoch so in 20m höhe also nach ein paar Sekunden Motor aus, nochmaliges Starten des Motors bringt eine Motorlaufzeit von max 2 Sec. Landung mit Rückenwind, aber nichts passiert, Test am Boden, nach kurzer Zeit Motor aus, mit Halbgas Lange Motorlaufzeit.

Zurück nach Hause, nochmals "3EL", Entlademenge das erste Mal 2,7Ah (also waren 0,8Ah raus) Lademenge 3,7Ah, Entlademenge 3,5Ah also immer noch alles im grünen Bereich.

Testlauf am Boden, Testaufbau, Akku mit 10cm Kabel, Kabel zum Simprop 3in1 Amperemeter 20cm, Dort Abgriff der Spannung mit Voltmeter, dann 10cm Kabel zum Regler (Jeti Gold 70A) und 15cm Kabel zum Motor (Mega 22/30/2 mit Planeta 3,7/1 und 17x11er Aeronaut Folder. Der Antrieb zog mit dem RC2000 (zu guten Zeiten) 42A

10Sec auf 11A, Spannung 11,6V
5 Sec auf 20A, Spannung 10,7V
Hochregelversuche auf 30A blieben Erfolglos, immer bei etwas über 28A Abschaltung, Spannung 7,9V (die Abschaltung des Jeti passt also)

Mein Akku ist also definitiv nicht in der lage die als Dauerstrom angegebenen 36A zu liefern, da er bereits bei 28A nach wenigen Sekunden unter 0,8V pro Zelle zusammenbricht. Bin ja mal gespannt was Jamara dazu sagt, aber ich vermute daß Jamara sich wegen des umgelöteten Steckers Querlegen wird.

Meine Momentane Stimmungslage:
Kaufst du billig kaufst du zweimal.

gp 3300 da wird dir geholfen

oder die neuen gp 3700 von z.b.hopf,..........usw
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hattest du die zellen richtig warm?
das x fache formieren ist auch nicht das gelbe vom ei.
1x mit 0,1C 140%laden und dann entladen,von nun an volle pulle.

gruß andreas

Oder GP2200.
Wiegen nur 42g statt ca. 60, halten die 42A auch gut aus und sind recht bezahlbar, P&M muss imo nicht sein.

Das geringere Gewicht dürfte sich durchaus positiv bemerkbar machen, sind ja immerhinn um die 200g bei einem 10er.

p+m sind bei normaler anwendung sogar langlebiger.
diese werden nicht so warm,dadurch steigt der innendruck nicht so an.
und wenn du welche unter 5,- p+m bekommst ist doch io.
oder schau mal was bei hopf ein 10er pack kostet.

gruß andreas

Danke erstmal für die vielen Antworten.

Als Ersatzakku werd ich vermutlich auf LiPo umrüsten (3erPack 3200er Kokam 20C),der Akku war eigentlich nur als Überbückung gedacht weil ich mir gerade die Lipos nicht leisten wollte. Aber, wie gesagt, kaufst du billig, kaufst du zweimal.

Bin aber erstmal gespannt, was Jamara zu meiner Anfrage sagt (den Text des Themas etwas entschärft aber mit allen Details) unter der Rubrik "Reklamation", Abgeschickt, kurz nach der Eröffnugn dieses Themas. Bis jetzt noch keine Reaktion.

Das mit dem Akku warm könnt ich vieleicht nochmal Probieren, bei den Testläufen lag zwischen Volladen und Testlauf ca 30min, also der Akku war schon wieder kalt. Dürfte sich aber nicht so extrem auswirken daß der Akku schon bei 28A auf 0,8V/Zelle zusammenbricht.

Soweit ich das weiß sind alle Akkus prinzipiell von einer Garantie ausgeschlossen, ganz egal ob Du die Stecker umlötest oder nicht. Irgendein unwissendes Akku-Greenhorn könnte die Akkus ja direkt nach dem Kauf mit irgendeinem Drecks-Lader mit 20 Ampere kaputtgrillen und dann auf Garantieleistung bestehen. Der Hersteller kann dann aber fast nicht mehr den falschen Umgang mit den Akkus von einem fehlerhaft produzierten Pack unterscheiden. Übrigens kann auch einfach beim Versand eine Lötstelle gebrochen sein, die ist aber nicht von einer Bruchstelle durch Fallenlassen zu unterscheiden

Vielleicht kann man mit einem geschickten Auftreten auf eine Kulanzleistung des Herstellers hoffen. Ich drücke jedenfalls alle 4 Daumen

Wenn's keine Garantieleistung gibt würde ich den Pack aufschneiden, neu löten und den Kabelquerschnitt überprüfen! (Vielleicht liegts auch an Deiner Steckerlötstelle?)

Soweit ich das weiß sind alle Akkus prinzipiell von einer Garantie ausgeschlossen

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Ein verbreitetes Vorurteil. Für Akkus gilt die gesetzliche Gewährleistung.

Die beliebten Absätze ("Akkus sind als Verbrauchsmaterial .. von der Gewährleistung ausgeschlossen") in den AGB diverser Firmen sind ungültig. Verbrauchsmaterial sind Batterien, aber Akkus nicht.

Der Händler kann nicht einfach behaupten, man hätte den Akku mißhandelt und so eine Gewährleistung ablehnen. Innerhalb von 6 Monaten nach dem Kauf muß er es schon beweisen. Das Anlöten eines anderen Steckers ist ebenfalls kein Grund, Gewährleistung abzulehnen.

Allerdings geht es hier nur um die (Prospekt-)Aussage "Sun3600, 10c Dauer, 15c für 60sec", die das Produkt auch einhalten muß. Ich sehe nirgends, dass dabei eine bestimmte Spannung nicht unterschritten werden darf.. daher sind solche Aussagen ohne ein entsprechendes Spannungsdiagramm oder die Angabe des Innenwiderstands kaum aussagekräftig.

Leider hatte ich schon Noname-Akkupacks auf dem Meßtisch, deren Innenwiderstand so grottenschlecht war, dass man damit schon im Neuzustand nichts antreiben konnte, was im Modellbau relevant ist. Solange aber die Prospektspezifikation nur aus Zellenzahl und Kapazität besteht, kann man nichts machen, wenn die Kapazität tatsächlich erreicht wird, und sei es in Form von Kriechströmen..

Nichts gegen preiswerte Zellen, aber wenn der Anbieter diese wichtigen Angaben nicht dazu liefert, wird er wissen, warum.

Grüße, Ulrich

Hallo

Danke an alle Tips.

Da Jamara (wie erwartet) nicht von sich hören ließ, hab ich den Akku mal zerlegt.

Als erstes fiel auf, daß die Einzelzellen ohne Isolierung in einem Papprohr gelagert waren, die als Kontaktschutz verwendeten Papierplätchen waren ca 1mm kleiner als der Akku, dadurch konnten sich die Becher der Batterien schon bei leichtem abknicken berühren. Die Verbindung war über diese dünnen, Punktgeschweißten verbinder gelöst, diese Zusammengefaltet, und schon war der Akku "inline". Die Punktschweißungen waren so schlecht ausgeführt, daß die Bleche rückstandsfrei von den Akkus abgezogen werden konnten. Wirklich tolle Arbeit !!

Also, den Akku komplett neu verlötet (mit Kupferverbindern, also nicht inline), Akku geladen und Testlauf.

Hab jetzt gerade den 2. Testlauf durch, 45A, 10V, also etwas mehr Druck als die RC2000 zu ihren besten Zeiten, 1min Vollgas, 2min Pause, 1min. Vollgas ....
immer alles im grünen bereich. Beim 2. Testlauf hab ich 1,5min Vollgas stehen lassen, da war der Akku zwar warm, man konnte ihn aber noch schmerzfrei anfassen.

Die Zellen scheinen also zu halten was die Werbung verspricht, die Zellenverbindung ist aber völlig ungeeignet.

-> Wenn dann Einzelzellen kaufen und selber löten.

Mal sehen was die Langzeiterprobung bringt.

Hallo Georg,

ja die Zellenverbindung an den fertigen Packs ist wirklich unter aller sau. Ich nutze nun schon zwei Sun 3600 Packs (8 Zellen inline selber verlötet) kurz nach dem sie auf dem Markt gekommen sind. Beide Packs haben ca. je 50 Ladungen hinter sich und ich bin recht zufrieden mit den Zellen. Aber man darf die Sun 3600 nicht mit den GP`s vergleichen da merkt man deutlich die schlechtere Spannungslage der Zellen. Meine Meinung ist für "normale" Modelle gut (35A dauer) aber Piloten die die GP 3000 o. 3300 kennen werden mit dieser Zelle eher nicht zufrieden sein.

MfG VolkerZ

Hallo Leute

Kurzes Update, Hab heute (nach 10 Tagen, gigantisch) Mail von Jamara bekommen: Aber immerhin, sie sagen nicht von Vornherein, nicht unser Problem.
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Guten Tag Herr Funk

Da es schwierig ist per Ferndiagnose Ihr Problem zu klären.
Bitte ich Sie es an uns zu senden frei Haus, mit einer Kopie vom Kaufbeleg, und einer kleinen Fehlerbeschreibung.
Unser Techniker überprüft es dann und gibt Ihne dann wieder bescheid.

Mit freundlichen Grüßen
Jamara Modelltechnik
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Hab das darauf geantwortet:
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Sehr geehrte Damen und Herren

Die Geschwindigkeit ihrer Reklamationsbearbeitung ist ja wirklich beeindruckend. Ich habe ja schon fast vergessen, ihnen ein Mail geschickt zu haben.

Nachdem ich nichts von ihnen gehöhrt habe, habe ich den Akku einfach Zerlegt. Der Fehler war dann schnell gefunden. Die Punktgeschweißten Laschen ließen sich nahezu Rückstandsfrei von den Zellen abnehmen, hier war offensichtlich der Schweißstrom viel zu gering. Mal ganz abgesehen davon daß für einen Akku, der von ihrer Seite aus für 60sec bis zu 52A freigegeben ist meiner Meinung nach die Punktgeschweißte Verbindung von Haus aus ungeeignet ist.

Die Schutzplätchen über den Pluspolen waren auch so klein geraten (ca2mm weniger Druchmesser als Die Zelle) daß schon bei einem geringen knicken der Papprolle ein Kurzschluß entstehen konnte. Alles in allem ist die Verarbeitung dieses Akkus aus Meiner sicht völlig ungeeignet.

Ich habe die Zellen komplett neu verlötet, und schon hatte ich vernünftige Werte (45A, 10,2V an meinem Antrieb) Die Zellen haben jetzt 3 komplette Lade/Entlandezyklen hinter sich und funktionieren bis jetzt.

Die Zellen würde ich wiederkaufen, jedoch mit Sicherheit nicht als fertigen Pack.


Mit freundlichen Grüßen


Georg Funk
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Bin ja gespannt ob, und wenn ja wann hier eine Antwortmail komt.