Amokka 2.0

Hallo zusammen

Ich werde hier den Bauthread meines F3F Nurflügels Amokka 2.0 reinstellen.
Das wird so ein on/off Thread werden, das heisst manchmal wird es Pausen geben, ich hoffe aber, dass es einigermassen zügig vorangeht. Ziel ist es nicht nur den Bau zu dokumentieren, sondern auch einige Anregungen zu geben, was ich mir so beim Design des Amokka 2.0 überlegt habe.
Anbei die Fotos der Form die mir Manfred Weichert ( http://www.pitbull-team.de/News.html) dankenswerterweise gefräst hat...das ist leider schon einige Jahre her, sorry Manfred und Torsten.
Die Formen sind noch nicht poliert!

IMG_3187 (768x1024).jpg

In der Zwischenzeit habe ich die Schalen eingelegt und 2 mal abgesaugt. Der Aufbau ist ziemlich klassisch: Lack, 25 Glas, 80 Spread Tow, 1,2 Herex, 58 Glas. Was interessanter ist, ist dass der Flügel eine leicht nach vorne gepfeilte (-4 Grad) Endleiste aufweist. Der Holm ist allerdings gerade und rechtwinklig zur Wurzel gemacht und liegt gleich hinter der Ballaststange. Das ist meiner Einschätzung nach recht optimal in Bezug auf Minimierung des Torsionsmoment. Deshalb hat der Flügel auch diese Geometrie. Der Auftriebsschwerpunkt ist bei einem Brett ja fast immer an der gleichen Stelle, was die Torsionsbelastungen schon mal viel kleiner macht. Die Zentrifugalkräfte von Rumpf und Flügelschale greifen aber ein wenig hinter diesem Punkt an, was natürlich in der Wende eine Rolle spielt, da diese versuchen den Flügel um den Holm zu wickeln. Also muss der Holm etwas hinter dem Auftriebsschwerpunkt sein. Zusätzlich kann die D Box recht schwer gebaut werden. Deshalb habe ich vorne eine Doppelkohle Box. Wenn man die Klappen am Brett ausschlägt entsteht eine nach unten gerichtete Kraft an der Klappe. Diese hat einen Hebelarm zum Holm. Diese Kräfte werden über die Flügelschale übertragen. Da Brettprofile im allgemeinen hinten raus dünn sind, die Amokka Profile sind da keine Ausnahme, hat man das Problem, dass sich die ganze Flügelschale hinter dem Holm in sich verbiegt. Dem kann man mit Rippen abhelfen, was baulich mühsam ist. Deshalb habe ich Kohlerovings LÄNGS eingebracht, was mir am Brett aus geschilderten Gründen mehr richtig ist als diagonal.
So weit so gut...mehr sobald es was Neues gibt.DSCN2509 (768x1024).jpgDSCN2510 (1024x768).jpg
 
Hallo Peter,

sehr interessant dein Aufbau! Und Super erklärt! Die Idee mit den "Rippen Imitaten" hat was! Ich werde den Bericht auf jeden Fall verfolgen!

Gruß vom Tobi
 

UweH

User
...das ist leider schon einige Jahre her, sorry Manfred und Torsten.

...der Aufbau von Amokka 2.0 dauert sicher nicht so lange wie der Ausbau von Amokka 1.0 eines bestimmten Pitbulls, dem ich den Flieger Gestern abgenommen hätte wenn er ihn nicht zum Schutz vor Beschädigung und Konfiszierung höchstfürsorglich Zuhause gelassen hätte :eek::p:rolleyes:

Peter, ich lese auch sehr interessiert mit ;)

Gruß,

Uwe.
 
Hallo zusammen

hier ein wenig mehr:

Gestern Steckverbindertasche (Kevlar, 25x15mm) und Holmsteg eingeklebt (mit Schaumharz).
Holmauslegung nach Baron: Fasertyp M40J, Ca max. 0,9, v max. 70m/s, Gewicht 4,5 kg

DSCN2514 (768x1024).jpgDSCN2515 (768x1024).jpg

Manche werden meinen dass ca max.=0,9 für ein Brett recht optimistisch ist

allerdings ist das Profil recht viel auf Ca max ausgelegt (damit man auch schwer fliegen kann), und die Polare im Xfoil sehen auch recht ok aus. Allerdings ist Xfoil ja nicht allzu sehr verlässlich was ca max angeht. Aber 0,9 ist bei diesen hohen Re zahlen schon möglich. Immerhin hat das MH 45 im Windkanal schon ein Ca max von 1,15 bei re=300k. Beim Brett geht da allerdings noch was weg wegen dem neg. Klappenausschlag und wegen der Überziehreserve. Mein Hauptprofil hat 7,95% Dicke und 1,65% Wölbung.

PW Amokka Vollblut 2 mod.JPG
 
Gut, dass Bretter keine Winglets haben :-)

es geht weiter....

Servos eingebaut. MKS mini an der inneren Klappe (da die ja kürzer ist) und aussen das DS 6125 glider, die Klappe ist da ja ziemlich lang. Mit Gegenlager! So ich nähere mich dem F3F Standart. Wurde auch Zeit.DSCN2541 (1024x768).jpg
 
In der Zwischenzeit ist der Flügel entformt. Alles ganz prima geworden, finde ich. 680 Gramm pro Flügelhälfte mit Servos und allem.
Erstaunt bin ich über dass die ganz leicht Vorpfeilung optisch so stark zum Ausdruck kommt. Immerhin ist mal was Neues am Himmel.

Vielen Dank an Manfred für die Fräsarbeit und an Rainer für das CAD.
 
Leider ist der Weg, bis das Teil fliegt noch lang.
Es fehlen nämlich noch die Form für den Rumpf und den Steckverbinder. Desweiteren muss ich auch die Schwerpunktverschiebung an der Amokka 1.0 austesten, weil ich erst dann weiss wie der Rumpf aussehen soll.
 

br1150

User
Respekt!

Respekt!

Also wenn der nur annähernd so gut fliegt, wie er aussieht, fliegt der in einer ganz anderen Liga als alles, was ich sonst so kenne. Klar, das liegt auch immer im Auge des Betrachters, die Vorpfeilung ist zumindest optisch der Hammer und hebt den Flieger sofort aus der Menge! Zusammen mit der Folie kommt das wirklich gut zur Geltung!
Begeisterte Grüße
Wolf
 

UweH

User
Hallo Peter,

das ist ja der Hammer, Du hast meine nach den letzten Aximo-Bildern schon hohen Erwartungen an das Design bei weitem übertroffen...Klasse Arbeit!!!!!!:eek::cool:

Ich drück die Daumen dass die Schwerpunktversuche mit Amokka1 erfolgreich sind, ich hatte Gestern wieder so ein Landeerlebnis mit dem Sunboard, den Videolink schick ich Dir mit ein paar Erklärungen noch.

Bin gespannt wie es weiter geht ;)

Gruß,

Uwe.
 

laqui

User
Hi Peter,

hammergeil, haste schön gemacht.
Durch das Dekor verstärkst du natürlich den Effekt der Vorpfeilung noch zusätzlich.

Gruß
Thomas
 
Hallo zusammen

vielen Dank für die aufmunterenden Kommentare. Ist übrigens keine Folie....ist ja in der Form lackiert :-).....eigentlich sollte da auch 2.0 im Kreis stehen.
@ Torsten: vielen Dank nochmals für den Transport...ich denke das die Amokka 2.0 im Herbst in die Luft kommt.
 
Mehr Infos

Mehr Infos

Hallo Peter,
ich hab mich seinerzeit nicht an den Bau einer Form für einen F3F Brettnurflügel heran getraut, um so mehr finde ich Deine Arbeit interessant.

Ein paar Daten zum Grundriss, Spannweite, und Fläche wären sehr interessant. Auch der Rumpf würde interessieren.

Die fertigen Flügel sind sicher eine tolle Motivation,
Dein Stefan
 
Hallo Stefan

ob das ne gute Entscheidung war gleich in Formen zu bauen, wird sich zeigen :-)
Hier noch ein paar konkrete Infos:
Spannweite 2,83m
Fläche: 59,2dm2
Streckung 13,53
Die Hinterkante ist gerade und um -4Grad vorgepfeilt
Insgesamt sind 5 verschiedene Profile im Strak
Auf den ersten 5 cm wird zum Rumpf hin auf ein Re-zahl unkritisches Profil gestrakt und die Tiefe erhöht, da oftmals die Auftriebsverteilung zum Rumpf hin einbricht.
Anbei noch die Ca- Verteilung.
Dazu folgende Bemerkungen:
Wie man sieht sollte das Überziehverhalten recht ok sein und das trotz der recht grossen Zuspitzung. Ein Vorteil der leichten Vorpfeilung der Endleiste. Ca ist innen fast optimal ausgenützt. Gegen aussen hingegen fällt Ca ab, was z.B. im Kontrast zu F3B Teilen steht, die da länger ein konstantes Ca ausnützen. In einer Optimierungsrechnung (primitiv) hat sich gezeigt, dass es bei Brettprofilen wohl mehr sinnvoll ist gegen aussen hin die Flächengeometrie etwas überelliptisch zu gestalten. Brettprofile sind eben mehr Re-zahl empfindlich (auch wenn man sie anpasst) als konventionelle Profile. Das bedeutet, dass es widerstandsmässig (im unteren Ca Bereich) sinnvoller ist aussen schwächer gewölbte Profile zu verwenden, da die weniger Re zahl empfindlich sind. Das hat aber Nachteile im Bezug auf das Überziehverhalten, was eben durch eine etwas überelliptische Geometrie ausgelichen wird. Das hat zwar wiederum auch etwas mehr Widerstand :-(
Die Auftriebsverteilung ist aber fast perfekt elliptisch (unter 1%) in allen Zuständen.Udklip (1024x366).jpg
 
ob das ne gute Entscheidung war gleich in Formen zu bauen, wird sich zeigen :-)

Hallo Peter,

na ja, wir stehen ja bereit :-)



Noch so ein kleiner Tipp am Rande: Ich fräse mir immer Rumpf-urmodell-formen aus MDF. Das geht schnell (für den Cindarella-Rumpf, das ist der 3 m Pfeil) habe ich gerade mal 6 Studen gebraucht. Ich schmiere dann irgendeinen Lack hinein, Folientrennmittel drüber und einen festen Rumpf daraus gebaut. Damit habe ich ein schon gut passendes Urmodell, incl. Steckungen usw. . Dieses passe ich dann noch genau an (Profilanschluss an die Fläche usw.), finische es und schon habe ich ein gutes Urmodell, ohne viel Arbeit. Meistens kann man sogar noch einen 2 , fliegbaren Rumpf heraus ziehen und damit testen.
Also wenn du einen Plan (oder sogar ein CAD) hast....

Liebe Grüße
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Hi Leute

Habe den Thread eben erst entdeckt.

Wow Peter, einen geilen Fügel hast du da entworfen. Bin auch seehr gespannt auf den Rumpf und die Flugberichte. Hab die Amokka 1 schon als sehr gelungen betrachtet.
Werde sicher weiterlesen wenn's was neues gibt. Daumen Hoch
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten