ULTIMATE 10 DASH 300S 2,7m von Delro

Danke Gregor! Noch eine Frage hätte ich. Auf welche Temperatur kommst du bei den Zylindern bzw. wo hoch hast du die Alarmschwelle der Zylinder eingestellt?
 

Gregor A

User
Teil 29: air-borne........

Teil 29: air-borne........

Hallo Ultimate Fans,

irgendwann kommt der Punkt, an dem man mit warmgelaufenem Motor und wackeligen Beinen ;) auf dem Platz steht, keine Zeit mehr zum Nachdenken hat und den Gasknüppel einfach nach vorne schiebt.....und dann war sie nach ein paar Metern auch schon in ihrem Element!

Beim Steigflug nach dem Abheben habe ich schon gemerkt, dass ich einige Klicks auf Höhe brauche, da die Ulti beim Nachlassen des Höhenruderknüppels mit der Nase immer ein wenig runter wollte.
Nach dem Trimmen (nur Höhe) zog sie dann aber wie auf Schienen durch den blauen Himmel! Auf allen Rudern kam die Ultimate sehr agil so dass schnell klar war, dass die Ausschläge für meinen Flugstil doch ein wenig reduziert werden müssen.
Der Antrieb (JSB-235 mit Falcon 31 x 16) hat mit der Ulti leichtes Spiel und zieht den Flieger senkrecht beschleunigend nach oben. :D

Nach 5 Minuten (und mit etwas niedrigerem Puls!) habe ich dann die ersten Landeanflüge probiert und beim 3ten Anflug hat alles perfekt gepasst und sie war wieder unten!
Ihr kennt das ja auch: Der sprichwörtliche "Stein" fällt dann erst mal runter und es stellt sich eine große Zufriedenheit ein. :cool:
Da sind dann auch die vielen hundert Stunden in der Werkstatt (wenn ich nur ans Schleifen denke!) wie weggeblasen! :D:D:D

Ok, die Analyse der Höhenruderstellung nach dem Erstflug zeigte doch ein deutlich sichtbar nach oben getrimmtes Höhenruder.
Um zu prüfen, ob hier der Schwerpunkt doch noch zu weit vorne liegt (eigentlich habe ich ja bezogen auf die Angabe von Delro eher mit einer schwanzlastigen Schwerpunktlage gerechnet) oder ein Problem mit der EWD vorliegt, bin ich gleich zu einem 2ten Flug gestartet. Beim senkrechten Abstieg aus großer Höhe und mit voll gedrosseltem Motor flog die Ulti dann doch einen deutlichen positiven Abfangbogen!

Somit habe ich während der nächsten Flüge durch Anbringen von insgesamt 125 g Blei an den Hecksporn das Höhenruder wieder auf "0" zurück geflogen. Mit dieser Schwerpunkteinstellung geht die Ulti voll gedrosselt wirklich senkrecht nach unten (EWD passt) und horizontal positiv bolzengerade! Im Rückenflug muss man das Tiefenruder nur "streicheln" um eine saubere horizontale Linie zu halten.

Nach den ersten Flügen habe ich den Schwerpunkt nochmal genau ausgewogen. Dieser liegt nun exact bei 240 mm (und damit 40 mm hinter der Angabe von Delro) von der Nasenleiste der oberen Tragfläche (am Baldachin) gemessen.
Über den Winter wird dann das Trimmblei am Sporn durch Verschiebung der Empfänger-Akkus bzw. des Zündakkus nach hinten wieder eliminiert. ;)


Die Telemetrieauswertungen der ersten Flüge (die Außentemperatur lag dabei bei 32°C!) zeigten für die Zylinderkopftemperaturen Werte, die ich auch schon von meiner Lembeck Ultimate gewohnt bin:

Ulti-Telemetrie.jpg


Die vorderen Zylinder (violett und grau) liegen immer leicht höher als die hinteren Zylinder (blau und grün). Das liegt unter anderem an der leicht fetteren Nadelstellung des hinteren Vergasers.

@Toni:
Wie man sieht, liegen die vorderen Zylinder so zwischen 135°C und 140°C (mit Spitzen bis 145°C) während die Temperaturen der hinteren Zylinder so zwischen 120°C und 135°C pendeln.
Die Alarmschwelle habe ich auf 155°C eingestellt. In diesem Sommer (der war ja wirklich bemerkenswert heiß!) hat der Motor die Schwelle kein einziges Mal überschritten!



Beim weiteren Einfliegen der Ultimate konnte ich dann noch auf eine ganz großartige Unterstützung von prominenter Seite zurückgreifen: Beim Eurofly in Bocholt (Anfang September) hat sich Alex Heindel meine Ulti mal richtig vorgenommen!

Was am Freitag Abend bei einem gemeinsamen Bierchen noch wie die berühmte "Schnapsidee" daher kam, wurde dann Samstag und Sonntag in die Tat umgesetzt.
Da sich Alex mit "Delro-Ultimates" aus seiner F3A-X Zeit bestens auskennt, konnten wir schnell und zielgerichtet viele Einstellungen optimieren. Jeweils vor und nach seinen Flügen mit meiner Ulti wurden die Ruderausschläge (positiv/negativ, Expo-Werte etc.) fein justiert. Am Ende ging die Ulti schon so gut, dass Alex außer spektakulären Manövern in Bodennähe extrem lange langsame Rollen (geschätzt 800 m) sauber wie am Strich ziehen konnte. Das hat nicht nur ihm (beim Fliegen) sondern auch mir (beim Zuschauen) sehr viel Spaß gemacht! :D

Mit diesen optimierten Einstellungen schließlich wieder selbst geflogen: Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass sich solch ein Unterschied ergeben würde!! Die Ulti liegt jetzt extrem souverän am Knüppel, lässt sich sehr präzise steuern, Rollfiguren lassen sich auf den Punkt stoppen und überhaupt geht sie sauber durch die Figuren. Da fällt das Fliegen wirklich leichter!

Dieses Wochenende hat mir wahrscheinlich 20 - 30 weitere Einstellflüge gespart. Und ob ich dann dort herausgekommen wäre wo der Flieger jetzt steht?.......Auf jeden Fall geht ein großes Dankeschön an Alex nach Norwegen! :cool::cool::cool:


Jetzt noch ein paar Photos (vielen Dank dafür an H. K. Kreeft) von den ersten Flügen mit der 2,7 m Delro Ultimate:

Hornet01.JPG

Hornet02.JPG

Hornet03.JPG

Hornet04.JPG

Hornet05.jpg

Hornet06.jpg

Hornet07.jpg

Hornet08.jpg




Ein Projekt ist ja nie so richtig abgeschlossen.......Hier und da wird es über den Winter noch ein paar Optimierungen und Umbauten geben (ein Pilot fehlt noch im leeren Cockpit) von denen ich dann zu gegebener Zeit berichten werde.

So, das wars mal wieder fürs Erste.



Viele Grüße an alle Fans der Ultimate!


Gregor
 

Lukas N.

User
Hey Gregor!

Es ist für mich als Ulti-Fan und dank Deiner akribischen Berichterstattung wirklich mit der interessanteste und beste Thread im ganzen RC-N! Ein extrem schickes Flugzeug perfekt in Szene gesetzt mit tollen Berichten und Fotos!

Bis bald mal (FN?),
Grüße Lukas
 

Gregor A

User
Vielen Dank!

Vielen Dank!

Hallo,

Reinhard, Lukas, Jens und Chris

vielen, vielen Dank für das wirklich nette Feedback! :):):)

@Lukas: nach den Diskussionen die wir beide bezüglich des "niedrigen Baldachins" auf dem Pitts-Treffen 2017 hatten (erinnerst Du dich?) freut mich Dein tolles Feedback besonders! Du hast mich damals echt noch ins Grübeln gebracht.........Na ja, Geschmäcker sind ja bekanntlich schon mal verschieden und gerade darum: Respekt und vielen Dank! ;) (FN wird leider nicht klappen, bin dienstlich ziemlich eingespannt!)


Viele Grüße


Gregor
 

Gregor A

User
Jeti-Temperatursensoren

Jeti-Temperatursensoren

Hallo Chris,

ich habe die Schlaufen der Jeti-Temperatursensoren so gekürzt, dass diese gerade um die Zylinder passen (mit etwas Zugabe).
Der Hintergrund ist der, dass ich die Schlaufen (mit den von Jeti fest vorgegebenen Kabellängen) bei einem Motorausbau nicht immer zwischen den vorderen und hinteren Zylindern herausfummeln will. :rolleyes:

Auf die gekürzten Schlaufen habe ich dann an jedem Ende BEC-Steckkontakte aufgecrimpt. So lassen sich die Schlaufen leicht um die Zylinder fädeln. Wenn die Schlaufe richtig um den Zylinder liegt, wird diese mit einem kurzen (längs aufgeschlitzten) Stück Silikonschlauch "zugezogen" (gespannt) und dann mit einem gleich langen Stück schwarzen Schrumpfschlauch um den Silikonschlauch herum (mit Heißluftfön stramm zusammenschrumpfen) zwischen den Kühlrippen fixiert.
Am Ende wird dann nur noch der rote BEC-Stecker auf die beiden Steckkontakte aufgesteckt.

Damit kann man die eigentlichen Temperaturfühler von der Jeti-Elektronik (die am Motordom verbleibt) trennen, wenn man den Motor ausbauen möchte.



Grüße

Gregor
 
Temperatursensor

Temperatursensor

Hallo Gregor,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Eine super Lösung die du dir da hast einfallen lassen. :) So ähnlich habe ich mir das für mein Vorhaben auch gedacht, die Idee mit den Steckern werde ich aber glaube ich noch mit einfließen lassen. ;)
Ich habe keine Jeti Anlage sondern Futaba. Die sind aber unverschämt teuer was die Telemetriekomponenten, gerade die Temperatursensoren angeht.
Ich bin somit jetzt auf die Lösung mit dem UniLog2 und den PT1000 Sensoren (bis 300°C) von SM-Modellbau gegangen. Hier besteht der Sensor bzw. dessen Auslegung aus keiner Schlaufe. Die Zuleitung zum Sensorteil ist sozusagen verdrillt und "gerade" angelötet.
Die Befestigung in den Kühlrippen lässt sich aber dennoch ähnliche wie bei dir über den Silikonschlauch lösen. Das Temperaturelement ist sehr dünn gehalten, so dass dieses sozusagen durch den Schlauch gefädelt werden kann und am unteren Ende so zur Seite "umgebogen" werden kann, das es quasi leicht auf das Gehäuse des Zylinderkopfes gedrückt wird und so zuverlässig die Temperatur abnehmen kann.

Viele Grüße
Chris
 

Gregor A

User
Luftführung

Luftführung

Hallo Chris,

ich habe die 0,3 mm CFK-Platten (von R&G) leicht angeschliffen und mit 24h Harz auf die 3 mm Unterkonstruktion aus Pappel geklebt.


Viele Grüße

Gregor
 

Gregor A

User
Teil 30: Feintuning........

Teil 30: Feintuning........

Hallo Ultimate Fans,

nach längerer Sendepause melde ich mich mal wieder um vom Feintuning, welches ich über die Winterzeit durchgeführt habe, zu berichten. Es gibt ja immer wieder etwas zu verbessern und so ist während des Fliegens in der vergangenen Saison u.a. das Thema Seilverspannung/Flächenstreben auf die Agenda gekommen:

  • Die Flächenstreben aus dem DELRO-Bausatz bestehen aus einer GFK-Schale mit Balsa-Innenleben. Der Blick auf die Waage zeigt dann auch recht schnell, dass hier ein größeres Potential zum Abspecken verborgen liegt
  • Die Befestigung der Spannseile direkt in den Edelstahllaschen der Flächenstreben ist zwar gewichtsmäßig sehr leicht, aber während des Fliegens in der vergangenen Saison hat sich gezeigt, dass sich die Spannseile beim Auf- und Abbauen der Ultimate immer wieder unvorteilhaft in den engen Laschenbohrungen verhaken. Außerdem konnte man schon nach den ersten Flügen erkennen, dass sich die Nylonummantelung der Stahlseile in den Laschenbohrungen deutlich abscheuert! :rolleyes: …...das war eigentlich eh klar…...und bedeutet am Ende, dass man die Verspannung in kürzeren Zeitabständen kpl. erneuern muss!

Damit sind auch gleich die Ziele dieser Optimierungsarbeiten beschrieben:
  1. Es sollen neue und vor Allem leichtere Flächenstreben gebaut werden
  2. Die Seilbefestigung an den Flächenstreben muss praxistauglicher und dauerhafter realisiert werden. Außerdem soll das Gewicht unbedingt im Rahmen bleiben!


Zuerst mal zu den Spannseilen:
  • Die Idee zur Befestigung der Spannseile an den Flächenstreben kommt eigentlich von Wolfgang! In Post #77 in diesem Thread hat Wolfgang eine wie ich finde einfache und sehr funktionale Alternative zur Augenschraube bei der Herstellung einer Seitenruderanlenkung beschrieben. :cool:
  • Beim Betrachten der beiden Photos musste ich irgendwie sofort an ein Kettenglied von einer Fahrradkette denken. Ok, für die Verspannung der großen Ultimate müsste das statt aus GFK irgendwie aus Metall gefertigt werden……
  • Ein weiterer zu optimierender Punkt betrifft die Verankerung der Seilbefestigungslaschen mit den Flächenstreben. Dazu habe ich beim Bau der Flächenstreben (siehe post #80) die Edelstahllaschen mittels Gewindestiften und 24h-Harz an den eingelassenen Hartholzklötzchen befestigt. Die Krafteinleitung geschieht dann von den Flächen über die Flächenschrauben in die GFK-Streben und von dort über die Holzklötzchen in die Edelstahllaschen und zuletzt in das Verspannungseil.
  • Meiner Meinung nach wäre es konsequenter und direkter, wenn die Seilbefestigungslaschen mit den Flächenschrauben bezüglich der Kraftaufnahme einen direkten Verbund bilden würden.

Beide Punkte habe ich dann wie folgt umgesetzt:
Im CAD habe ich neue Befestigungslaschen für die vorderen Doppelseile (Teil_03a) und das hintere Einfachseil (Teil_01) gezeichnet. Anschliessend habe ich die DXF-Dateien bei einem entsprechenden Dienstleister hochgeladen. Dieser hat die Laschen dann aus 1,5 mm Edelstahlmaterial lasergeschnitten:

Seilverspannung01.JPG

Seilverspannung02.JPG


Auf der „Innenseite“ (also letztlich im Inneren der Strebe) weisen die Laschen ein 7 mm Loch auf. In diesem Loch wird jeweils eine M5-Einschlagmutter hart verlötet:

Seilverspannung05.JPG


Durch diese Einschlagmutter wird am Ende die Tragfläche mit der Strebe verschraubt. Auf diese Weise erfolgt die Einleitung der auftretenden Kräfte direkt von der Flächenschraube über die Edelstahllasche in die Spannseile.



Die Verbindung von den Laschen zu den Spannseilen habe ich analog zu Wolfgangs Vorschlag (vielen Dank dafür!) über Teil_02 aus 1 mm Edelstahlmaterial in Form von Fahradkettengliedern realisiert. Die nächsten Photos sind praktisch selbsterklärend: M3 Schrauben, M3 Stoppmuttern sowie 4 x 3 mm Messinghülsen als Distanzhalter:

Seilverspannung03.JPG

Seilverspannung04.JPG


Am Ende kommen dann die Verspannungsseile mit einem weichen und größeren Radius um die 4 mm Messinghülsen zu liegen. Hier treten jetzt keine scharfen Kanten mehr auf und ich gehe mal davon aus, dass die Spannseile nun an dieser Stelle länger halten!

Seilverspannung06.JPG


Bleibt zum Abschluss noch die Gewichtsfrage, die sich auf den nächsten beiden Photos aufklärt:

Seilverspannung08.JPG

Seilverspannung07.JPG

Gegenüber einer Standardkombination aus Alu-Gabelkopf und Augenschraube bringt diese Lösung bei insgesamt 12 Befestigungspunkten an den Flächenstreben einen Gewichtsvorteil von mehr als 20g. :cool:
Ok, hört sich nicht viel an, aber ganz viel Kleinvieh macht am Ende schnell ein halbes Kilo…….:D


So, das wars mal wieder, demnächst gehts weiter mit den neuen Flächenstreben.......



Viele Grüße an alle Fans der Ultimate!


Gregor
 
Hallo Gregor,

Mich würde Interessieren ob du das Herexmaterial vor dem Einbau auf beiden Seiten mir GFK beschichtest. Wenn ja mit welchem Gewicht ?

Lg.
Manfred,
 

Gregor A

User
Herex-Platten

Herex-Platten

Hallo Manfred,

ich habe immer "fertige" Herex-Platten für den Bau von Spanten und anderen kleinen Bauteilen verwendet. Diese sind deutlich leichter als 3 mm Pappelsperrholz, lassen sich sehr gut bearbeiten und auch mit weniger Harz (im Vergleich zu Waabenplatten) sauber verkleben.

Die Platten habe ich immer von Mark (https://www.mtm-maibom.de/shop/baumaterial-für-modellbau/#cc-m-product-12096475427) bezogen.

Hoffe, das hilft Dir weiter!


Grüße

Gregor
 
Moin Gregor

Gemäß dem Edeka Mann Spot "supergeil".
Die Luftführung für den Motor ist klasse geworden, da stecken Stunden drin...
Wieviel Flüge hast du mit deiner Ulti bis jetzt gemacht?

Danke für deine Berichterstattung in Wort und Bild, hat Spass gemacht diesen Thread zu lesen.

Grüsse Andreas
 
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