Schwergängige Ruderklappen Was tun???

Dr Fly

User †
Hallo Seglergemeinde,
ich bin mehr oder weniger zufällig an eine ASW 27 von Billstein/Jüde gekommen!!
Die Qualität ist soweit o.k.!!
Was mir aber gar nicht gefällt ist die Schwergängigkeit der Querruder und Wölbklappen! Man muß schon Kraft aufwenden
um die Ruder zu bewegen. Das kenn ich so von meinen anderen Voll Gfk-Seglern nicht.
Da fallen die Ruder fast von alleine
nach unten. Wenn man die Ruder etwas nach oben drückt sieht man auch das die
Spalten (Scharniere) voll mit Sillicon sind.
Nun meine Frage:
Gibt es etwas das man die Ruder wieder leichtgängiger machen kann oder soll ich das über die Servokraft regeln???
Danke für eure Hilfe
Schöne Grüße aus Hessen
Andreas
 

LUMO

User
Hallo zusammen,

wenn man es sauber lösen möchte wirst Du an der Arbeit altes Silikon runter und neu anscharnieren nicht vorbei kommen.
Vom Silikon " anritzen " ( was ich auch schon gehört und gesehen habe ) damit es leichter geht rate ich Dir dringend ab.
Grüße Lutz
 

O.J.O.

User
Hallo,
auf keinen Fall anritzen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich mal ein Ruder verabschiedet. Am besten leicht erwärmen und vorsicht raus damit. Aufpassen, dass es keine Delaminationen gibt. Neues Sili rein, aber nur soviel, wie man braucht und nicht den gesamten Ruderspalt vollspritzen.

Gruß Ole
 

Tillux

User
Radikal durchschneiden

Radikal durchschneiden

...hatte das gleiche Problem:

habe es gelöst in dem ich in gleichen Abständen das Silikon durchgeschnitten habe. Also in etwa so:

__ __ __ __ __ __

Das Unterbrochene stellt die Schnittstellen dar. Hält wunderbar, sieht man nicht und ist sehr leichtgängig.
Sollte es immer noch nicht reichen, einfach die Schnitte vergrößern.
 

steve

User
Hallo,
der Spalt kann ruhig voll Silikon sein - es muss nur eine Kehlnaht vorhanden sein. Eine Methode: Bei einem definierten Spalt von z.B. 1mm wird das S. eingespritzt und dann die Klappe auf das gewünschte Spaltmass von z.B. 2mm auseinandergezogen. Als Spaltmass kannst Du z.B. Bohrer verwenden.

Ich bin immer etwas anders vorgegangen: Tesa dahin, wo das Schanier hinterher sein soll. Also auf die Flügeloberseite über Steg und Klappe. Ruder etwas aufklappen (z.B. 30°) und von unten Silikon in diesen Spalt einspritzen. Dann mit einem Stift diese Wurst glatt gestrichen. Durch Stift entsteht auch eine Kehlnaht. Zur Kontrolle die Klappen wieder in die neutralle Posi bringen. Der Spalt sollte so 1mm dick sein. Wenn zuviel oder zuwenig ist: Vorgang mit etwas anderem Windel wiederholen.

Wenn das Silikon gut durchgehärtet ist, kann das Tesa entfernt werden.

Solche Schaniere habe ich am 5m-Segler aber auch an schnellen Jets eingesetzt. Winkel zwischen Klappe und Steg paßt.

Grüsse
 

Harm

User
Wenn es geplant ist die Wölbklappen nur für speed/normal/thermik-Flug zu verstellen, dann würde ich vorerst da nichts machen. Die paar Millimeter rauf und runter werden wohl noch mit vertretbare Kraft von die Wölbklappenservos gebracht werden können.
Wenn aber die Wölbklappen auch weiter nach unten ausgeschlagen werden müssen als Hilfe für die Störklappen bei der Landung, dann muss auch da saniert werden.

Wichtig bei Silikon ist natürlich das es keine Kerben gibt die das Silikon bei ausdehnung offenbrechen lässt.

Man kann versuchen ein neues Rasiermesser über eine heisse Flamme U-förmich zu biegen und dann damit das zu viele Silikon weg zu schneiden, dabei versuchen zu vermeiden das Kerben in die Öberfläche des Silikons entstehen. Wenn es nicht klappt muss ohnehin alle Silikon rausgenommen werden und neues rein.
 
Oben wurde 2x davor gewarnt, Silikon in irgendeiner Weise einzuritzen (3x mit meiner Wenigkeit ;)) und dann "empfielt" es trotzdem noch einer. :D
Nochmal: es ist eine Frage DER ZEIT, bis sich die Risse/Schnitte weiter ausbreiten! Nicht böse sein, aber das ist halt ein Fakt, den jeder selber nachprüfen kann. Ausser es wird nur für Start/Speed/Strecke verfahren. Dann braucht es jedoch gar keine Maßnahme, sehe ich genauso. :)
Wichtig ist dann halt besonders, dass auch für diese wenigen Millimeter der Servoweg möglichst umfassens ausgenutzt wird (notfalls noch ein neues Loch weiter innen bohren oder entsprechend langes Ruderhorn verwenden), dann ist die Stellkraft auch kein Problem.

Falls man für Landung stärker runterfährt, sollte man das Silikon entfernen und nach der Methode vom oben verlinkten "swiss-composit" ein neues Scharnier fertigen. Dann weiß man, was man hat.

Zum Ausschälen der Kehlung kann ich nichts sagen. Kalt muss die Klinge wirklich sauscharf sein, damit es nicht rupft. Und warm weiß ich nicht.
Silikon schmilzt meines Wissens ja nicht. Es kokelt glaubich nur, wenn man es erhitzt. Habs aber noch nicht selber probiert.

Tip: Einen Silikon-PRIMER vor dem Silikon auftragen, das verhindert die oft geschilderten Probleme mit dem Abziehen des Klebebandes. :) Im Fall dass
da schon Silikon war, mit Silikon-Reiniger sicherstellen, dass das neue Silikon wieder auf dem Originalgrund haften kann. Normalerweise ist abgebun-
denes Silikon der Feind aller Klebungen. Wie es mit Silikon auf Silikon ist, weiß ich nicht. Ich persönlich würde es deshalb vorher entfernen.
 

Tillux

User
...nochmal, das eingeschnittene Silikonscharnier (siehe oben) hielt bei mir für viele Jahre (im Hotliner). Es riss nicht weiter ein.

Keine Ahnung ob das mit anderen Silikonen auch so ist... -würde es aber immer wieder so machen.
Wenn es tatsächlich mal auf Dauer nicht halten sollte kann man es ja immer noch auswechseln.

.. ich bevorzuge immer zuallererst die einfachste Lösung.
 
Achtung!!!!!

Es handelt sich um einen Großsegler und nicht um einen Hotliner.

Einritzen ist ja vielleicht ok, aber bei den zu erwartenden Ruderkräften würde ich immer die ganze Sache neu erstellen.
Ruder abtrennen, Silikon abrubbeln, mit ordentlich Silikonentferner reinigen und dann lieber neu machen.
Was sich bei mir bewährt hat, beim abziehen des Klebebandes dieses leicht mit einem normalen Fön erwärmen.
Dadurch wird der Kleber des Bandes elastischer und zieht niemals die dünne Silikonraupe aus dem Ruderschlitz.

So, dann macht mal wie ihr wollt :-)))))


Gruß
Uwe
 
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