Themawechsel ...
Themawechsel ...
Gut das leidige Thema läuft sich tot, hier mal ein paar andere alte Erinnerungen, die Bilder dazu habe ich gerade beim Entrümpeln gefunden:
1984 waren wir als ganze Truppe beim internationalen F3A Wettbewerb in Bratislava ... Das waren Ralph von Brause, Ernst Lipperer, Bernd Hauschild und ich, dazu hat sich dann noch Harald Budy gesellt. Abfahrt war Freitag spät abends in Nürnberg, naja - die Fahrt war lang, aber unspektakulär. Interessant wurde das erst, als wir dann früh um 5 Uhr hinter Wien am "eisernen Vorhang" ankamen - der war zu. Im wahrsten Sinne, denn die Kumpels im Wachhäuschen haben gepennt und haben uns erst mal 1 Stunde stehen gelassen. Dann hat sich einer doch dazu aufgerungen, mal zu schauen, was wir wollen.
Obwohl wir uns ein Sportvisum besorgt hatten, damit wir ohne "Zwangsumtausch" in die Tschechei konnten, mussten wir erst Geld tauschen, zu einem Horrorkurs natürlich. Das war aber noch einfach, dann ging's los. In einem Auto zwei Leute, drei Flieger, 4 Fernsteuerungen, im anderen der Rest. Das haben die Jungs nicht gerafft. Erst als jeder seinen Flieger und sein "Radio" rausgenommen hat, hat's geschnackelt - mein Flieger - mein Radio.
Zumindest waren wir dann hell wach, war auch gut, denn von da ab waren die Straßen voll mit Schlaglöchern, so groß, dass da sofort die ganze Vorderachse liegen geblieben wäre!
Kurz nach sieben waren wir am Modellflugplatz. Geil - ein riesiges Gelände, inmitten ein rundes Areal mit mehreren hundert Metern Asphalt. Es hat sich dann herausgestellt, das das ein Übungsplatz für alle möglichen Luftsportarten war. Der Asphalt war aber nur für Modellflug! Ansonsten flogen da Zlins und Antonnovs rum, oder es plumpsten Fallschirmspringer um uns rum auf die Wiese. Alles kein Problem, der Wettbewerb wurde da nicht abgebrochen, mal flog einfach drumrum ....
Der Ostblock - Tschechen, Ungarn, Bulgaren, Polen, Russen waren schon fest am trainieren, dazwischen Heinz Kronlachner aus Ö, sowie Adi Panz als Punktrichter. Naja, unsere "Brüder" von drüben waren auch da! Alles nette Kerle, aber sehr reserviert, denn sie hatten einen "Aufpasser" dabei, damit sie nicht mit den bösen Westjungs in Kontakt kommen konnten. Taten sie doch, einer musste halt immer den Aufpasser ablenken...
Wir haben ausgepackt und dann ging auch schon der Wettbewerb los. Wurde aber gegen 9 Uhr unterbrochen, für die offizielle Eröffnung. Da hatten dann wohl die Lamettaträger auch ausgeschlafen, denn die Eröffnung hat mich doch sehr ans Antreten beim Bund erinnert!
Wettbewerb war an sich unspektakulär, tat schon weh, mit was für schlechtem Material die Jungs unterwegs waren. Gut, am Ende waren alle meine Motorersatzteile, Kerzen, Propeller, Fahrwerksbeine, Schrauben weg, irgendwie sah meine Werkzeugkiste richtig aufgeräumt aus. Selbst meine Bananen war ich los ...
Nachmittags durften wir "Trappi" fahren, saugeil! Wie leise das Ding doch ist, wenn man die Ohren zwischen den Knien hat!
Abends ging's zum Bankett ins Schloss. Anfahrt im Taxi - irgendein Russenteil - Bremse wurde mit Gummiband zurückgeholt, Lenkung derart ausgeschlagen, das Auto schaute immer woanders hin, als es hingefuhr. Aber der Fahrer war gut drauf ...
Essen war gut, aber wenig, dafür gab's für 2 DM noch ein Schnitzel als Nachschlag. Die Russen haben sich an den Nebentisch gesetzt ... und Wodka ausgepackt. Mehr sage ich da nicht, nur Ernst Lipperer ist am nächsten Morgen mit dem Schädel gegen die Tür gerannt ...
Der Wettbewerb war gegen 16 Uhr zu Ende, dann gab's ein Schaufliegen,wobei der Beste einen Preis bekam - keinen Modellbaukram, nein - ein Luftgewehr!
Danach ging's heim,wieder an die Grenze. Da kam dann so ein junger Schnösel, eine Handbewegung, zwei Worte - alles raus. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die kompletten Autos auszuräumen. Dann haben wir 1 Stunde gewartet. Er kam dann wieder - alles wieder rein. Was für ein A...loch!
Irgendwann in der Früh waren wir wieder daheim und ich habe erst mal geschlafen, wofür studiert man denn! 1985 habe ich das ganze Spiel nochmal mitgemacht, danach war Schluss mit Studium und mein Arbeitgeber sah das nicht so gern, dass ich in den "Osten" fahre!
Hier die Bilder von der Siegerehrung:
1. Heinz Kronlachner mit Dalotel 2000 und Enya 120 Viertakt
2. Ralph von Brause mit Satisfaction und Webra Longstroke
3. Ich mit Satisfaction und Webra RV
Dann noch die ganze Truppe: Ralph, ich, Ernst, Bernd und Harald