Warum Schwerpunktlage mm-genau bestimmen?

Hallo!

Angeregt durch diesen Thread:
http://www.rc-network.de/forum/show...ektrum-eines-Groseglers?p=2487232#post2487232
stellt sich mir mal wieder folgende Frage:
Warum liest man immer wieder mm-genaue Angaben der SP-Lage, die dann auch peinlichst genau probiert werden, einzustellen?

Es gibt nicht DEN EINEN RICHTIGEN Schwerpunkt. Jedes Modell hat- wie echte Flugzeuge auch- einen möglichen SP-Bereich, in dem es fliegbar ist. Dementsprechend ist natürlich die Trimmung bzw. EWD anzugleichen.
Und die persönliche Präferenz des Stabilitätsmaßes erfliegt man sich dann und variiert SP und EWD bzw. Trimmung entsprechend.

Ich habe noch nie in meinem langen Modellfliegerleben eine Schwerpunkt- und/oder EWD-Waage besessen.
Der SP wird mit der Wurstfingermethode grob eingestellt und der Rest im Flug ermittelt und dann angeglichen.
Und mit dieser Methode habe ich ein Spektrum von Easyglider über 4m-Alpina bis zu Turbinenjets eingeflogen.
Warum erschließt sich mir der Sinn mm-genauer SP-Angaben nicht wirklich?:) Bitte um Hilfe!

Gruß TE
 
Also ich hatte schon Modelle, die fielen runter wie ein Stein, wenn der SP nicht passte UND man den Handstart vermasselte. Klar fliegen gut geworfene Steine auch, aber ein Handstart ohne kräftigem Schub und nicht gleichzeitig die Hände an den Knüppeln kann schon böse enden, noch bevor der Flug richtig begonnen hat. :D

Da hilft der optimale Schwerpunkt schon sehr!
 

jmoors

Vereinsmitglied
turbo-enzo hat schon recht: Der optimale Schwerpunkt ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Den einen richtigen Schwerpunkt gibt es nur für eine bestimmte Konstellation von Parametern.

Somit ist der Schwerpunkt praktisch gesehen nie richtig, d. h. optimal, eingestellt.

Mit den Schwerpunktangaben (der Hersteller, usw.) versucht man einen am besten passenden Durchschnittswert zu vermitteln, damit der Flieger gut fliegt - was immer "gut" bedeuten mag.


Gruß, Jürgen
 
ich gsehe das ganz genauso wie TE / turbo-enzo.
Es gibt einen gewissen SP-Bereich in dem ein Model fliegbar ist.
Daraus resultiert, dass der Schwerpunkt natürlich nicht zuweit daneben liegen darf.
Der Rest wird erflogen.
 
Da hilft der optimale Schwerpunkt schon sehr!
Richtig!
Aber: dieser "optimale" ist höchst selten der welche auf dem Plan steht.
Darum bringt es auch nichts ihn mit "Waagen" aller Art auf den Millimeter einzustellen.
Er muss erflogen werden. Und das dauert bei mir mindestens ein halbes Dutzend Flüge.
Besonders bei Seglern. Darum habe ich auch noch nie eine "Waage" besessen.
Für grössere Modelle reichen meine "Wurstfinger", für kleinere nehme ich ein Stückchen Dreikantleiste zu Hilfe.
Für schwere Segler bohre ich ein 3mm Loch beim SP in die Wurzelrippe und hänge alles an 2 Drahthaken auf.
Gruss Jürgen
 

BOcnc

User
Naja, natürlich muß man den Schwerpunkt erfliegen. Herstellerangaben sind immer etwas zu weit vorne auf der sicheren Seite. Würde man die mm weglassen und nur noch in cm angeben kann der schon sehr weit nach vorne rutschen.

Gruß
Werner
 
Erfliegen, klar

Erfliegen, klar

Natürlich muss der erflogen werden, aber vielleicht nicht von mir :D.

Wenn jemand anders den gleichen Flieger hat und EWD und SP schon erflogen hat, dann kann mir das doch sehr viel nützen:

1. gutes Gefühl vorm Erststart (gerade als Neuling)
2. Vielleicht kann ich garnicht beurteilen, was "gut" ist oder die Bedingungen lassen ein sauberes Erfliegen nicht zu
3. Gerade im Zusammenspiel mit der EWD ist das ganze ja schon etwas komplexer, und die Flugleistugen variieren ja schon stark.

Daher halte ich die Erfahrungen anderer schon für sehr sinnvoll. Millimetergenau muss es vielleicht nicht sein, aber die nächste Einheit wären nun mal Zentimeter. Und für ein Modell um die 2m SPW sind Zentimeter wiederum zu ungenau.

Bei meinem ersten Modell habe ich bestimmt 10 Flüge gebraucht, bis ich die (für mich) "richtige" Einstellung gefunden hatte. Mit der segelte die Reiswaffel dann allerdings besser als so mancher nach Bauplan eingestellte "Nobel-Hobel".

Bei meiner Hype DG1000 bin ich immer noch am suchen. Ich meine, die EWD ist zu groß, da müsste bei kleinerer EWD und CG weiter hinter mehr gehen.

Grüße
Rüdiger
 
Einstellwinkel, Profiel, Leitwerk. Das sind alles Parameter die von Modell zu Modell
unterschiedlich ausfallen.
Daher wird bei mir jeder Jungfernflug erst einmal nach dem Traglächenprofiel eingestellt
Größte Dicke und ca. eindrittelmaß der Wurzelrippe.-
Nimmt er dann während des Aushungern die Nase runter, um im Sturzflug Geschwindigkeit aufzunehmen, liegst Du mit dem Schwerpunkt fast richtig.
Er darf ein wenig leichter werden.
Ideal ist ein Pumpflug bei Ströhmungsabriss.
Da hast dann ein gutmütiges Modell.
Ein Abkippen über die Fläche, oder absacken des Leitwerkes..............Ui, Ui.
Glücklicherweise sind wir ja hoch genug.

Gruß klaus
 

COOLMOVE

User gesperrt
Ich wende auch zu 99% die Wurstfingermethode an. Bisher sind alle Flieger in die Luft gekommen und auch einigermaßen wieder runter.
Habe mir jetzt nach vielen Jahren eine SP Waage gekauft und messe nur wenn ich gefragt werde wo ich an meinem Modell den SP habe

Gruß Rainer
 

flo

User
.....
Da hast dann ein gutmütiges Modell.
Ein Abkippen über die Fläche, oder absacken des Leitwerkes..............Ui, Ui.
Glücklicherweise sind wir ja hoch genug.

Gruß klaus

Hi,
da haste aber, zumindest beim Segler n haufen Leistung verschenkt.
Meine Segler reissen alle ab, da muß man halt die vmin im Auge behalten und dementsprechend fliegen.
Da machen 1-2 mm schon mal was aus, probiert es einfach mit zwei gleichen Seglern am Hang. Deshalb sind die Wurstfinger nur dazu geeignet ein Modell grundsätzlich zu fliegen und nicht gleich zu Ackern, man muß dann dementsprechend mehr erfliegen....

Könnt man aber auch vereinfachen wenn man schon mal so auf 1mm (Im Gegensatz zu +/- 1 Wurstfinger ;)) heran gleich auswiegt

Klar bei meinen Scale Eigenkonstruktionen (e-Motorflieger) lege ich den Schwerpunkt natürlich "etwas" weiter vor, einfacher Grund:
Ersatztteile muß ich selber machen , da verzicht ich lieber auf 2% Leistung.:p

Meine bescheidene Meinung

LG

Flo
 

Relaxr

User
...probier mal bei nem Nuri mit etwas höherer Flächenlast den SP empirisch zu finden bzw. zu optimeren. Ist dann Glück, wenn er das Ganze überlebt (falls du etwas daneben gelegen hättest). Nuris werden mit SP-Fehllagen schnell fast unfliegbar, Leitwerkler sind da verzeihender.

Ich bin nicht böse, wenn eine erste SP-Angabe zum Maiden zumindest nen leichten Abfangbogen sicherstellt, dann kann man von da aus optimieren. Es gibt halt Flieger, deren Werksangabe bzgl. SP irgendwo im "Absurdistan" liegt. Ich verlasse mich daher nie auch Anleitungen, sondern gleiche das vorher immer in RC-Foren ab, wo ja Erfahrungen bestehen.

Klar das nachfolgende SP-Feintuning ist geradezu Aufgabe des Modellfliegers sein Modell zu optimieren!

Gruss
Markus
 
hi,

mm-genaue SPs sind wohl vor allem bei Nuris und bei Seglern mit eher hinten angesiedelten SPs nötig (geringes Stabilitätsmass).

Es gibt durchaus Hersteller, die den Sp korrekt (hinten :cool:) angeben, ich glaube bei den Blades von xmodelli ist es so (bin nicht mehr sicher). Da geht man besser keinen mm weiter nach hinten.

Warum ich doch eine Waage besitze: Wenn ich "meinen" SP erflogen habe, dann wird der SP genau erwogen und notiert, weil speziell Reparaturen von Heckröhren schwer vorhersagbare Gewichtsänderungen ergeben (oder bei der Rep mal unbemerkt ein Stück Blei aus der Rumpfspitze geflogen ist - hat mich einen 3,5m-Segler gekostet).

Und wenn mir 3 Piloten unabhängig sagen: Stell den SP auf 102 bis 103 mm ein - dann zu tue ich das... ;) Auf den mm genau.

Bertram
 

harder

User
viel zeit sparen

viel zeit sparen

klar erfliegen muss jeder selbst
wenn ich aber das selbe modell wie mein kamerad habe
und ich finde sein teil fliegt einfach grandios, so fange ich doch gleich mit seinen Einstellungen an, besonders wenn eine EWD verstellung nicht ala pendelleitwerk, sondern mit einer neueinharzung der Höhenruderhalterung einher geht.
 
besonders wenn eine EWD verstellung nicht ala pendelleitwerk, sondern mit einer neueinharzung der Höhenruderhalterung einher geht.
Dazu ist zu sagen, dass es aerodynamisch einen minimalen Unterschied bedeutet, ob die Dämpfungsfläche die richtige EWD aufweist, oder ob ich letztere durch ein ausgeschlagenes Ruder erreiche. (Der erreichbare Trimmbereich verschiebt sich etwas; das ist der hauptsächliche Unterschied.)

An und für sich kann man das Leitwerk nach Daumenregeln einkleben und die Feinkorrekturen durch Trimmausschläge realisieren.
(Ja, das dauerausgeschlagene Ruder ärgert den Ästheten in mir auch.)
 

flo

User
Dazu ist zu sagen, dass es aerodynamisch einen minimalen Unterschied bedeutet, ob die Dämpfungsfläche die richtige EWD aufweist, oder ob ich letztere durch ein ausgeschlagenes Ruder erreiche. (Der erreichbare Trimmbereich verschiebt sich etwas; das ist der hauptsächliche Unterschied.)..
)

Eben nicht!!
Die eingestellte Trimmung passt genau zu einem Flugzustand, dauerndes umtrimmern oder eben wegsteigen/unterschneiden in allen anderen Flugzuständen sind die Folge.

Trimmen beim Einfliegen - ja klar man muß je mal ne "Richtung" bekommen - aber sonst nicht.

LG

Flo
 

PIK 20

User
Sind ja sehr interessant die Meinungen von unseren Experten.

Wenn ich mir einen bewährten Voll-GfK-Segler kaufe kann ich davon ausgehen dass der angegebene Schwerpunkt zu dem jeweiligen Flugstil oder Anforderung passt. Die Dinge sind ja auch durchwegs alle aus der Form kommend genau und stimmen in ihrer Geometrie, im Profil und auch den Anstellwinkeln von Tragfläche und Hlw.

Unsere Bauergebnisse können da nicht mithalten. Da wandert, wie schon erwähnt der Schwerpunkt wegen nicht korrekter Pfeilung, falsche Höhenruderauflage und vieles mehr, um einige mm. So ist es auch zu erklären wie die erprobten Angaben differieren.

So muss sich halt jeder mich sich selbst auseinandersetzen:
Habe ich genau nach Zeichnung, bzw. nach eigener Berechnung gebaut?
Was will ich, einen dumben Segler der alles verzeiht und nix leistet, oder ein agiles, leistungsfähiges Modell?

Diese Antworten muss man sich vorher geben und dann sein Modell entsprechend einstellen.

Und Genauigkeit hat selten geschadet. Mir liegt die halt mehr und deshalb versuche ich auch auf der theoretischen Schiene entsprechende Vorgaben und Zusammenhänge zu erhalten.

Gruß Heinz
 

Relaxr

User
Da ja recht häufig ordentliche EWD-Fehler im HLW und auch SP-Angabefehler existieren, habe ich mich gerade wieder mal für ein Kreuzleitwerk mit Pendelruder, anstelle des eigentlich gewünschten V-Leitwerks entschieden. Damit hab ich nen viel grösseren Spielraum beim Eintrimmen, Auslegen und an Situationen anpassen. Ich mag ein gedämpftes mit HR-Korrektur (wg. EWD-Fehler) auch gar nicht. Der Anblick vermiest mir das Modell und dann das HR nochmals entfernen, nachrichten - nee. Bei nem Balsasegler ja, aber bei nem höherpreisigen Schalentier oder ne teuren Orchidee finde ich sowas daneben. Um mir den Frust zu sparen, s. oben, immer wieder gerne Pendel-HR ;)
Markus
 
Eben nicht!!
Die eingestellte Trimmung passt genau zu einem Flugzustand, dauerndes umtrimmern oder eben wegsteigen/unterschneiden in allen anderen Flugzuständen sind die Folge.
Nein. Die Auftriebskennlinie für das Leitwerk mit ausgeschlagener Klappe ist genau die gleiche Gerade, wie für das ungewölbte Profil. Lediglich die Maximalwerte sind unterschiedlich. Das nutzt man aber normalerweise nicht aus.

Was noch geringfügige Unterschiede ausmachen kann, sind Kritische Re-Zahl Effekte, die die Auftriebskennlinie verbiegen. Die hast du aber am symmetrischen Profil auch. Stichwort Deadband.
 

flo

User
Nein. Die Auftriebskennlinie für das Leitwerk mit ausgeschlagener Klappe ist genau die gleiche Gerade, wie für das ungewölbte Profil. Lediglich die Maximalwerte sind unterschiedlich. Das nutzt man aber normalerweise nicht aus.

Was noch geringfügige Unterschiede ausmachen kann, sind Kritische Re-Zahl Effekte, die die Auftriebskennlinie verbiegen. Die hast du aber am symmetrischen Profil auch. Stichwort Deadband.

Hi,
langsam wirds zwar OT aber:
Mag ja sein dass sich die Kennlienien nicht unterscheiden, und zugegebener Maßen wird auch "2Klicks" Trimmen nix ausmachen (oder zumindest nicht beobachtbar sein) aber unterleg doch mal dein LW um 1-1,5 Grad und trimm dann entsprechend gegen.
Bin gespannt ob dir das Flugverhalten immer noch gefällt.
Kennlinie hin oder her.

LG

Flo
 
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