Was können wir Modellbauer dagegen unternehmen?

Moin

Ich mache mir in letzter Zeit schon ernsthaft Sorgen um unsere guten alten Modellbaufirmen. Der Verdrängungswettbewerb wird immer härter, die Methoden immer brutaler.

Was können wir dagegen unternehmen, damit wir in Zukunft nicht nur 2 große Modellbau-Lieferanten haben? Einen aus dem Westen und einen aus dem Osten.

Aber vielleicht könnt Ihr mir ja auch meine Sorgen nehmen und es ist alles halb so schlimm.

Gruß
Kai
 

MaikG

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Na, ist das nicht ein bischen melodramathisch? Ist ja nicht so, als ob gleich 5 Leute mit Baseballschlägern ankommen, wenn man nen Modellbaushop aufmacht..
 

hholgi

User
Sorry, aber das versteh ich überhaupt nicht.:eek:

1. es gibt inzwischen eine Reihe anderer Firmen. in den 70ern gab es nur rund 5: Graupner, robbe, Hegi, MPX und ganz kleine. Heute gibt es viel mehr.... wenn auch aus china teilweise.

2. Bei anderen Produkten machen wir Modellbauer auch im Verdrängungswettbewerb mit. Handys, Autos usw.

Fazit: einen wirklich stärkeren Verdrängungswettbewrb sehe ich in unserem Hobby nicht.

Grüsse
 
Ich glaube Kai weiss wovon er redet, sollte sich vielleicht nur deutlicher ausdrücken...
 

GC

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Ich fände es auch sehr schade!

Aber die großen fressen nicht die kleinen, sondern die schnellen die langsamen.

Wollen wir hier eine Nachhilfestunde für die Geschäftsführer machen? Die sollten ihre Hausaufgaben schon selber machen. Ich fände es auch schade, wenn die kleinen verschwinden würden.

Es gibt einige Beispiele, die nachdenklich machen sollten:

- An der Teck sind 2 Firmen beheimatet. Eine große und eine kleine. Die kleine hat einen Dart (der mich sehr interessiert), bei der großen fehlt so was.

- Ich fliege immer noch im 35MHz-Band, nur weil ich meine 40 Modellspeicher nicht in einen anderen Sender programmieren möchte. Ansonsten wäre ich schon längst bei den 2,4GHz. Hier hätte ich mich sehr über einen problemlosen Umstieg gefreut. Ein Kästchen, das außerhalb am Sender dransitzt, mag ich nicht.

- Die Einführung von Voll-GFK-Modellen haben mache großen deutschen Firmen wohl ignorieren wollen.
 

Julez

User
Nunja, ich sag mal so: Möge der Bessere gewinnen. Wenn eine Firma untergeht, liegt das daran, dass die Produkte am Markt nicht erwünscht sind. Dementsprechend gibt es auch wohl wenig Leute, die eine Firma mit uninteressanten Produkten retten wollen.
 
Nunja, ich sag mal so: Möge der Bessere gewinnen. Wenn eine Firma untergeht, liegt das daran, dass die Produkte am Markt nicht erwünscht sind. Dementsprechend gibt es auch wohl wenig Leute, die eine Firma mit uninteressanten Produkten retten wollen.

Was glaube ich auch noch oft ein Problem ist - gerade bei den kleineren und ganz kleinen Unternehmen: Die Modelle sind zwar mitunter sehr interessant, aber es mangelt in punkto Öffentlichkeitsarbeit. Klar hat ein kleines Unternehmen kein großes Werbebudget, aber dann sollte wenigstens die Internetseite gut gestaltet sein. Funktionell, übersichtlich, nicht zu "laut" (bezüglich schriller Farben und Muster), usw. Stichwort Optische Rhetorik.
Wenn man dann noch in einem Forum angemeldet ist und sich deutlich erkennbar gibt (Signatur und/ oder Name, machen ja auch einige so) und zusätzlich vielleicht auch noch einen Youtube- oder Vimeo-Account hat wo man Videos der eigenen Modelle zeigt... Dann ist auch ohne ein mega-Werbebudget und einseitige Anzeigen ganz vorne in jeder FMT gute PR Arbeit möglich.
Das wird denke ich einfach zu selten voll ausgeschöpft, dieses Poitential.

Und um jetzt auch noch auf den Eingangspost zurückzukommen: Wir können unsere Sachen einfach dort kaufen, wo wir unser Geld am liebsten hingeben. Nämlich bei denen, die uns unterstützenswert sind. Ich könnte z.B. auch einfach fast alles bei HK bestellen, aber ich nehme Sachen gerne vorher in die Hand. So kaufe ich eigentlich alles, von Balsabrettchen über Zacki bis hin zu LiPos und Brushless und Bespannfolie direkt hier in der Stuttgarter Innenstadt beim Fachgeschäft meines Vertrauens. Nebenbei noch ne nette Unterhaltung und man erfährt am Rande noch manchmal Neuigkeiten von Produkten, die bald erhältlich sind. Diese Dinge sind mir die 3,50€ mehr Wert, absolut!


Gruß
Jochen
 

CHP

User
So kaufe ich eigentlich alles, von Balsabrettchen über Zacki bis hin zu LiPos und Brushless und Bespannfolie direkt hier in der Stuttgarter Innenstadt beim Fachgeschäft meines Vertrauens. Nebenbei noch ne nette Unterhaltung und man erfährt am Rande noch manchmal Neuigkeiten von Produkten, die bald erhältlich sind. Diese Dinge sind mir die 3,50€ mehr Wert, absolut!

Hört sich schwer nach Bastlerzentrale an. Auch mein Stammhändler.
 
3,5 € mehr Wert ist das auf jedenfall. Ein Händler bietet ja immerhin auch den Mehrweit "keine Lieferzeit" falls das Produkt da ist. Aber schon ein "Ist nicht da aber kann ich bestellen", naja da muss man dann schon lachen, denn bestellen kann ichs auch, für viel viel billiger.
Aber schon die Preisunterschiede Webshop aus D --> Fachhändler z.B. bei Akkus ist ja dann doch, ähm sagen wir mal signifikant. Vergleich mit HK lässt einen dann vollends in Tränen ausbrechen wenn man nach dem Einkauf auf die Rechnung guckt. Diese großzügige Wohltat gegenüber lokalen Händlern muss man sich erstmal leisten können.

gruß cyblord
 

kinGm

User
Und um jetzt auch noch auf den Eingangspost zurückzukommen: Wir können unsere Sachen einfach dort kaufen, wo wir unser Geld am liebsten hingeben. Nämlich bei denen, die uns unterstützenswert sind. Ich könnte z.B. auch einfach fast alles bei HK bestellen, aber ich nehme Sachen gerne vorher in die Hand. So kaufe ich eigentlich alles, von Balsabrettchen über Zacki bis hin zu LiPos und Brushless und Bespannfolie direkt hier in der Stuttgarter Innenstadt beim Fachgeschäft meines Vertrauens. Nebenbei noch ne nette Unterhaltung und man erfährt am Rande noch manchmal Neuigkeiten von Produkten, die bald erhältlich sind. Diese Dinge sind mir die 3,50€ mehr Wert, absolut!

es gibt aber auch den fall, dass der örtliche modellbauladen ein totaler saftladen ist, die mitarbeiter unfreundlich, alles überteuert, falsche beratung, keine auswahl und wenn man was bestellt kriegen sie es nicht auf die reihe es auch wirklich zu bestellen und telefonisch zu informieren....
da setz ich mich doch lieber gemütlich vor meinen pc, such mir DAS BESTE zum BESTEN PREIS und freu mich wenn der postbote nach zwei tagen klingelt....
da geb ich lieber 6€ porto aus als 3€sprit+3€wucherpreisaufschlag...
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Ich find' ja mal die Signatur des Threaderstellers interessant. Da bekommt die Frage doch gleich einen ganz anderen Stellenwert ;)

Fakt ist, dass wir im Zuge von Internet und Globalisierung unser Einkaufsverhalten geändert haben. Jeder auf seine Weise sicherlich, aber warum sollen wir etwas gegen unser eigenes Verhalten tun?

Ich meine auch, dass die Vielfalt der Angebote und Anbieter steigt und nicht etwa sinkt. Die Gefahr der Reduktion auf wenige Anbieter war früher viel größer. Ein Hersteller konnte vor 20 Jahren sein Produkt nur dann verkaufen, wenn eine der abzählbar wenigen "Modellbaufirmen" es in ihr Sortiment aufnahm und dann mit entsprechendem Aufschlag versehen über ihren Fachhandel an den Kunden brachte.

Heute kann ich beim Hersteller oder Importeur direkt kaufen. Tips, Beratung und sogar Support erhält man zum Beispiel bei RC-Network. Dass der Fachhandel dabei auf der Strecke bleibt oder zumindest eine spürbare Konsolidierung durchläuft, ist eine logische Folge. Das ist in anderen Branchen auch nicht anders.
Für die Betroffenen mag das tragisch sein, und auch wir Kunden spüren manchmal unerwünschte Nebenwirkungen, aber mal ehrlich: wünscht sich wirklich jemand die alten Zeiten zurück?

Grüße, Ulrich
 
Moin,

obwohl die aktuelle Diskussion auch sehr interessant ist, zielt mein Eröffnungspost in eine ganz andere Richtung.

Der Konflikt Onlineshop <-> stationärer Fachhändler ist eigentlich eine eigene Diskussion wert. Außerdem betrifft er fast alle Branchen, nicht nur den Modellbau. In vielen Branchen begutachtet man das Objekt der Begierde und informiert sich beim örtlichen Fachhändler um anschließend günstiger im Onlinehandel zu bestellen. Meiner Meinung nach mutiert der Fachhandel im Modellbau in Zukunft zum Kleinteile-Spender für die Artikel, die man eben schnell mal haben muß bzw. wo sich der Versand nicht rechnet.

Ich mache mir auch keine großen Sorgen um den Modellbau Onlinehandel. Auch da wird einmal der Markt gesättigt sein und es kommen kaum mehr neue Shops auf den Markt. Da werden sich mit Sicherheit ein paar gute Shops behaupten, der Rest dümpelt vor sich hin oder der Shop wird wieder geschlossen. Meine Prognose: neben den paar wenigen großen Onlineshops, die über ein riesiges Sortiment und auch die entsprechenden Lagerkapazitäten verfügen, werden sich die (ich nenn sie mal) Spezial-Shops durchsetzen, die nicht versuchen ein Mega-Sortiment anzubieten, das sie dann ohnehin nicht zeitnah liefern können, sondern sich auf eine bestimmte Nische konzentrieren.
Seien wir doch mal ehrlich: wir erwarten doch heute, daß eine Bestellung im Onlineshop spätesten (über)morgen bei uns eintrifft. Das erfordert auf seiten der Onlineshops eine perfektionierte Logistik und lässt sich nicht mehr von jedem kleinen Onlinehändler bewerkstelligen. Und Onlineshops, wo jeder zweite Artikel "z.Zt. nicht lieferbar" ist, habe ich schon lange von meiner Einkaufsliste gestrichen.

Nein, die echten Sorgen mache ich mir um unsere klassischen Modellbaufirmen Graupner, Robbe, Multiplex, usw.
Aus den USA schwappt eine (scheinbar) übermächtige Konkurrenz zu uns herein, die nach eigenen Angaben die weltweite Vormachtstellung im Modellbau anstrebt. Und in China entsteht, in schier unvorstellbarem Tempo, die wirtschaftliche Weltmacht Nummer 1 (wenn sie es nicht sogar schon ist). Die Chinesen bauen zwar noch keine Autos, die sie dann zu konkurrenzlos günstigen Preisen auf den europäische Markt werfen. Aber das ist doch nur eine Frage der Zeit.
Ist ein chinesischer Porsche-Panamera-Clone für 30.000,- Euro Science-Fiction oder nicht doch schon in naher Zukunft Realität?
Was sich in der Automobil-Industrie noch niemand vorstellen mag, ist in unserer Modellbau-Industrie bereits Realität geworden. Chinesische Futaba-Empfänger Clones für 39,- Euro. Lasst uns tippen, wann der erste chinesische Graupner-HoTT Clone auf den Markt kommt.

Natürlich sind wir an dem ganzen Schlamassel selbst Schuld. Würden wir nicht seit Jahrzehnten, aufgrund der quasi nicht vorhandenen Personalkosten, unsere Produkte "Made in Germany" in Asien produzieren lassen, hätten wir heute nachwievor einen ansehnlichen Vorsprung, da wir mit der Produktionsverlagerung eben auch das Know How ins Ausland transferiert haben.

Natürlich habe ich auf meine Eingangsfrage "Was können wir Modellbauer dagegen unternehmen?" keine eindeutige Antwort erwartet. Wir können vermutlich nichts dagegen unternehmen. Dafür gibt es einfach zu wenige Modellbauer wie Jochen, die ihren örtlichen Fachhändler unterstützen, weil sie genau wissen, wie schwierig unser Hobby wird, wenn es diesen stationären Fachhandel nicht mehr gibt.

Vermutlich wird das Modellbauer-Leben auch weiter gehen, wenn die klassischen Graupners und Robbes nicht mehr sind. Aber schade ist es allemal.

Grüße
Kai
 
Moin,
ich glaube der Kauf im Fachhandel scheitert in erster Linie am inneren Schweinehund und/oder der Bequemlichkeit. Ich kaufe ja auch so viel wie möglich beim Fachhändler, damit ich nicht irgendwann ein Balsabrettchen oder einen Gabelkopf übers Netz (womöglich noch aus China) bestellen muss. Mir ist die schnelle Verfügbarkeit und die Möglichkeit zum Spontankauf einigen Aufpreis wert. Aber wenn ich dann sehe, dass ein neues Modell (inkl. der Ausstattung) im Fachhandel 700 € kostet, ich die gleiche Leistung mit womöglich sogar noch besser passenden Komponenten aber auch für 500 € durch Bestellungen bei Onlinehändlern bekommen kann, wird der Schotte in mir eben doch übermächtig. Ich bin nicht stolz darauf, aber wie jeder andere (zumindest die meisten) muss ich eben auch sehen, wo ich mit meinem Geld bleibe. Bei einigen kommt dann wohl noch dazu, dass sie keine Lust haben sich auf die Strümpfe ins Geschäft zu machen, wenn sie irgendwas brauchen, sondern wackeln lieber nur das kurze Stück zum PC rüber. Wenn der örtliche Fachhändler dann vielleicht noch unfreundlich oder ahnungslos ist (davon haben wir hier auch ein oder zwei Kandidaten), fällt diese Entscheidung um so leichter. Aber den freundlichen und engagierten Fachhändlern werde ich nachtrauern, falls es sie irgendwann nicht mehr geben sollte.

mfg Der Baron
 

GC

User
Also mal konkret zu der Ausgangsfrage. Es ging hier um die Firmen Graupner, Robbe und MPX.

1. Fangen wir mal mit MPX an. Die Firma ist verkauft und wenn ich das richtig sehe gehört sie nun den Amis (HiTec). Der neue Besitzer hat entschieden, daß die tollen Segler wie Alpina, Flamingo etc. nicht mehr im Sortiment sind. Ansonsten gibt es die Schaumwaffelflotte. MPX hat dann noch gute Fernsteuerungen.

2. Graupner hat ein tolles Image im Fersterungssegment gehabt. Auf Wettbewerben und Plätzen wie die Waku haben vor 5 Jahren 80% der Modellflieger das Flaggschiff, eine MC24, gehabt. Die tolle Vormachtstellung hat sich Graupner selbstverschuldet aus der Hand nehmen lassen. Die MC 24 hat das Gehäuse eines 20 jahre alten Senders (MC 18, MC 20). Man hat hier zu wenig in die Entwicklung gesteckt und die cash cow gemolken.
Und wen will Graupner von den Piloten bedienen, die bereit sind etwas mehr für ein gutes Modell auszugeben. Gibt es dort etwas vergleichbares wie eine Banana, Dragon, Sharon, Orca? Die langsame Annäherung zur Innovation Voll-GFK spricht für sich. Ich und wohl viele andere auch haben richtig Probleme bei Graupner etwas zu finden was wir brauchen.

Gerade während ich dies schreibe hat es geklingelt und ich bekam ein Paket von Schweighofer von unserem Nachbarland. Viele manchen es wohl wie ich, man bestellt dort, wo es das gibt, was man sich wünscht. Es ist ganz einfach.

3. Robbe ist dabei sich ein großes Segment im Fernsteuerungsmarkt zu erobern (Bravo!), was Graupner mehr oder weniger kampflos freigegeben hat. Ansonsten gibt es ganz nette Flieger bei Robbe.

4. Simprop hat sich ein schönes Segment mit Solution Lift OFF etc in hoher Qualität erobert.

5. Warum ich gerne auch mal mit Hobbyking fremdgehe? Ein Motor den ich in Deutschland für 22,90€ kaufen kann, kostet bei Hobbyking 7,93$ exclusiv Mwst. Dies ist so die übliche Spanne von 300% Aufschlag, wenn deutsche Händler China Ware verkaufen. Da bin ich nun mal zu geizig, das zu bezahlen. Natürlich zahle ich dafür gern den Zoll!

Es klingt jetzt zynisch, ist aber nicht so gemeint. Sollen wir ein Spendenkonto einrichten, oder schaffen die deutschen Firmen es auch so, uns zu begeistern, Ihre Produkte zu kaufen?
 
Was können wir Modellbauer dagegen unternehmen?

Modellbauer, Modellflieger oder Modellkonsument ?

Modellbauer müssen wohl kaum was unternehmen, die brauchen nur das Halbzeug... und...

...Der Verdrängungswettbewerb wird immer härter

... stören sich weniger daran.

Die Konsumenten ärgern sich vielmehr über ...

ihre
Modellbau-Lieferanten
... dumm gelaufen.

Kommt endlich mal zur Vernunft und macht die Augen auf, Modellflug ist keine Extravaganz mehr, das macht jeder Hinz und Kunz, ob er ein Händchen dafür hat oder nicht. Man muss nicht mehr zwingend ausüben, man kann auch gemütlich konsumieren, und Onlineshops tun ihr Übriges dazu... versuch mal Holz online auszuwählen :D
 

Tillux

User
Massenveranstaltung

Massenveranstaltung

...Modellflug ist nun für viele interessant geworden weil man nicht mehr unbedingt selbst aufwändig bauen muß um zu fliegen. Früher ´mußte´ man bauen.

Zur weiten Modell-Verbreitung tragen jetzt vor allem die neuen Konzerne bei.

Die traditionellen Firmen bedienten den `Modellbauer`, die neuen Konzerne hauptsächlich den Konsumenten.

Ich denke der Markt wird sich aufteilen in wenige Konzerne die die Massen bedienen und
-einige Manufakturen die hochwertige Artikel (z.B. GFK Modelle, Motoren, RC-Equipment usw.) anbieten.

Ob es Graupner, Robbe, MPX usw. in die Liga der Edelmanufakturen schafft oder sich einem Konzern anschliessen, oder auch untergehen werden wir sehen.

Es läuft halt wie in allen Branchen:
-Massenware ´muß´ wohl immer billig und schnell erhältlich sein, -das Besondere ist immer teurer, und man akzeptiert da sogar Lieferzeiten.

Den Markt dazwischen wirds wohl bald nicht mehr geben, daran werden wir auch nichts ändern können.

-will ich auch nicht, soviel Auswahl und Qualität (aber auch Glump) wie jetzt gabs noch nie.
Aber der Platz zum fliegen wird leider auch immer enger...

Schau ma mal...

Als Kind kannte ich nur den ´Konzern;)` Graupner, heute kennen die Kinder vielleicht eher den `Konzern` Horizon. -Globalisierung halt...
 
Ich würde mal sagen, der Handel ist selber Schuld.

Bei uns hat letzte Woche ein richtiger Modellbauladen eröffnet nach 20 Jahren der Erste. Gestern war ich mal da. Toller Laden. Viel Glas, viel Halogen, modern und ansprechend. Freundliche Verkäufer und wie es scheint, gut Beratung.
Ich wollte nur eine Zeitung kaufen. Die Bauen und Fliegen. Ist Meiner Meinung nach die einzige Zeitschrift, die man als Flugmodellbauer noch kaufen kann.
Der Verkäufer sagte mir, dass er keine weiteren Zeitungen mehr ins Geschäft nimmt, da ja im Internet gelesen wird. Toll!
Von selber sagte er mir noch, dass er auch keine Bügelfolie anbieten wird. Naja!
Was mir noch aufgefallen ist, das ich keinen einzigen Motor gesehen habe. Vielleicht habe ich die auch nur übersehen? Als er die Schublade unter seiner Kasse öffnete, sah ich noch, dass er auch ein paar Glühkerzen hat.
Ich fahre nun täglich auf dem Weg zur Arbeit an diesem Laden vorbei und sonst sind es von mir zu Hause, mit dem Auto, auch nur 10 min zu fahren. So wie es aussieht werde ich trotzdem noch in Österreich bestellen müssen, oder mit dem Hobby aufhören müssen.
Ich bin der Meinung, dass diese Entwicklung nicht nur mit den geänderten Zeiten zu tun hat. Wie auch in unseren Verein zu sehen ist, möchte sich der eine, diesen Motor, oder dieses Modell kaufen. Später dann bringt er was ganz anderes mit. Auf die Frage, du wolltest doch diesen Motor, oder dieses Modell, bekommt man die Antwort, dass war gerade da, oder es war billig.
Wir müssen aufhören, das zu kaufen, was uns der Händler verkaufen will. Wir müssen das kaufen, was wir auch wirklich haben wollen. Ich bin da wohl des Händlers Feind. Wenn ich nicht das bekomme, was ich haben möchte, oder was ich mir vorstelle, dann gehe ich einfach wieder. Nur kaufen, weil das gerade im Laden liegt, oder billig ist, werde ich nie machen, denn dazu habe ich zu wenig Geld, um mir das zu leisten.
Die Leute kaufen das, was ihnen geboten wird. Wenn ich nichts anbiete, kann ich auch nichts verkaufen.
Mit der oben geschilderten Mentalität, werden wir bald nur noch Styro auf unseren Flugplätzen fliegen sehen und der richtige Modellbau wird immer mehr zum Exot.
Wenn ich daran denke, dass man sich früher den ganzen Tag in einen Modellbauladen aufhalten konnte und immer wieder was Neues entdeckt hatte. Heute ist es auch nichts anderes, als ein Einkauf bei einem Lebensmitteldiscounter. Ja, dann wünsche ich mir die alten Modellbauzeiten zurück.;)

Gruß
Michael
 

Tillux

User
...Meinen Modellbauladen mit Weltangebot hab ich gerade vor mir (in 2D -zugegeben).
Aber durchgehend geöffnet, und man findet immer überraschendes.
Das macht auch Spass.

Auf unsere früheren Modellbauläden kann ich gerne verzichten, beide unfreundlich und inkompetent. Sie haben deshalb selbstverschuldet dicht gemacht. Heute gibt es gar keinen mehr in meiner Nähe. -Macht nix, hab ja den kleinen schwarzen Kasten;).

Ohne die Internetentwicklung hätte ich auch bei weitem weniger Modellbauwissen. Gegen diese Entwicklung kann auch der beste Fachhändler nicht dagegen an.

Viele Fachhändler verkaufen auch vor allem über das Web und können nur so überhaupt noch existieren.
 
Ich nenne sowas Marktbereinigung.
Ohne Alleinstellungsmerkmal und Lieferantenkontrolle läuft nichts mehr.
- der Chinese verkauft nunmal lieber innerchinesisch ohne stress und reklas 10000 Helis an HK als aufwendig nen papper für importeure draufzukleben
- Simprop verdient sein geld woanders um die mache ich mir keine Sorgen
- robbe: durch Futaba und Alignvertriebsrechte recht fest im Sattel, Management ist stetig bemüht und fachkundig
- mpx: jo..was soll ich sagen?
- Graupner: mal sehen wie und ob es weitergeht
- horizon: gutes entwicklerteam, gutes Marketing, eigene Werke, zur Zeit das Mass der Dinge
-kyosho: passt soweit

zur Kernfrage was Modellbauer dagegen tun können?
viel, nämlich das zur verfügung stehende Geld dort ausgeben wo es die Infrastruktur stärkt
DAS würde aber ans Portemonnaie gehen und ist deswegen unmöglich!
Auch wenn es wehtut: DER Modellbauer hat über die letzten Jahre den Markt so geprägt und jeder Euro der in China ausgegeben wird, fehlt den arrivierten hier.
Horizon bedient den Einsteiger und führt Ihn weiter...um so später der Einsteiger den Kontakt zum einem "Modellbauer" findet um so länger bleibt er dem Händler vor Ort oder dem deutschen onlinehändler treu. Ist dies geschehen, dann ist die wahrscheinlichkeit gross, dass er den Händler vor Ort,samstags um 2 noch Goldsteckern fragt mehr nicht.
Also, würde diese These stimmen, dann wäre der Modellbauer als Kunde für viele Firmen gar nichts mehr interessant? sonder nur der Anfänger oder der Markentreue?
Schaut Euch Dortmund an, dort iss genau dieser Effekt zu sehen, der klasssische Modellbauer ist für die meisten nicht mehr interessant und deswegen stehen da auch soviele, mit koaxen..die kaufen dann nämlich Neulinge, die den oder die billigsten nicht kennen...
schlechte Zeiten also für alle Modellbauer, die gerne mal durch den Laden schlendern möchten..., bisschen schauen, bisschen Zeit vertreiben, kaufen..na ja mal gucken was der Chinese so hat, hier iss ja alles so teuer :-)
you get what you pay for, und wenn es billig ist ist der kunde auch leidensfähig...aldi und lidl machen es vor..
Also nicht beschweren, wir alle haben die letzten Jahre dafür gesorgt, dass es jetzt so ist wie es ist..
 
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