Ich verfolge diesen Thread, und auf den letzten Seiten stößt mir einiges übel auf, besonders die teils bissigen Kommentare von "MD 11 Doctor" u.a., wenn auf die Gewichtsproblematik hingewiesen wird (da kommen uralte Hummeln zum Vorschein, es wird auf irgendwelche Cessnas verwiesen, etc.).
Vorab, jeder kann ja seinen Weg finden, glücklich zu werden.
Allerdings sollte man doch bitte zumindest einfach zur Kenntnis nehmen, daß wir hier nicht über ein neues noch unbekanntes Modell reden, sondern über ein Modell, das es schon über drei Jahren gibt, von dem hunderte fliegen (Youtube ist voll davon), und zu dem es wirklich reichlich praktische Erfahrungen gibt.
Und die wesentliche Erfahrung mit diesem Modell ist, daß das Modell tendenziell eher schnell ist, und mit steigendem Gewicht die Grundgeschwindigkeit immer schneller wird. Das sieht zum einen nicht schön aus, führt zum anderen aber wiederum in eine Gewichtsspirale, da dann die Flächen verstärkt werden müssen, das Fahrwerk und vor allem dessen Aufhängung verstärkt werden muß, und sich manche wie mein Vorredner dann auch über stärkere und schwerere Antriebe Gedanken machen, was die Sache weiter verschlimmert.
Dabei fehlt es dem Modell ja nicht an Leistung. Wenn der Gesamtschub 60% des Abfluggewichts erreicht, dann hebt das Modell völlig entspannt vom Rasen ab, Im Flug braucht man 30-40% dieser Leistung.
3,4 kW in ein Modell zu installieren, das mit der halben Leistung problemlos vom Rasen startet, macht absolut keinen Sinn und wird nur unnötig schwer.
Das grundsätzliche Problem bei diesem Modell ist die falsche Auslegung. Wie bei Chinesen gerne üblich, hat man sich über das Profil wenig Gedanken gemacht, und dieses sehr nahe am Original orientiert (es entspricht weitgehend dem Originalprofil aus der Boeing 3D Datei).
Schaut man sich das Profil mal genauer an, dann erinnert es eher an ein Pylonprofil und ist für einen
Modellairliner schlicht ungeeignet. Da bleibt eigentlich nur niedriges Gewicht, um die negativen Effekte klein zu halten.
Natürlich verstehe ich auch den Reiz, das Modell aufzuwerten, Klappen einzubauen, Beleuchtung hier, Fenster da.
Nur ist die Windrider 737 für solche Experimente eigentlich keine gute Basis. Da sind z.B. die Rauch Airliner wesentlich besser geeignet.
Wenn die 737 also schon schwer wird, dann kann ich nur raten, das Mehrgewicht nicht nur in Beschichtung/ Lackierung und sinnlos starke/schwere Antriebe zu stecken, sondern bei Gewichtszuwachs folgenden Punkten aufmerksamkeit zu schenken:
- Verstärkung des Flügels
- Verstärkung des Fahrwerks
- zusätzliche Klappen dahingehend einzusetzen, daß sich Auftrieb und vor allem Widerstand deutlich erhöht.
Ich persönlich würde den Weg einer möglichst leichten 737 gehen. Man kann alleine durch wegschneiden überflüssigen Schaums im Rumpf und ersetzen des "Gummistabs" im Flügel gegen ein CfK Rohr (nicht Stab) schnell 200g sparen.
Wenn sie aber aus genannten Gründen schwerer wird, dann würde ICH als allererstes den Mülleimer aufmachen, die Tragflächen darin entsorgen, und diese durch neue Tragflächen mit einem an den Modellmaßstab angepaßten Profil ersetzen! Als erste Näherung würde ich in Richtung ca. 15% Dicke gehen. Kompetenten Rat kann hier sicher "Beluga" geben, auch ist ein Seitenblick auf die Rauchmodelle hier hilfreich.
Wie gesagt, ich möchte andere Ansätze nicht bewerten, das sind nur meine Anmerkungen dazu.
Und da es in diesem Hobby ja um ein Miteinander geht, möchte ich Euch einladen. Kommt am 7./8. Juni nach Wey, bringt Eure Flieger mit, und laßt uns gemeinsam ein schönes Wochenende haben. Andere Airliner sind auch schon angekündigt.
http://www.rc-network.de/forum/show...gen-2014-7-8.6.2014-in-WEY?highlight=wey+2014
Oliver