Welche Formenschere verwendet ihr?

Hallo,

ich suche eine Schere, mit der ich das überstehende Gewebe in der Form eben abschneiden kann. Gewebe bis 200g/qm Kohle und 163´er Glasgewebe sollte sie schaffen.

Ich habe mir den "Katalog" (na ja, 7 Seiten ;) ) von Robuso kommen lassen. Jetzt habe ich die Qual der Wahl- welche soll ich nehmen, bzw. welche verwendet ihr?

Ach ja, für den groben Zuschnitt will ich auch noch Eine kaufen- welche wäre hierfür geeignet? Proton?

David

PS: Die Boardsuche habe ich schon bemüht- brachte mir aber kein eindeutiges Ergebnis.

[ 13. Juli 2004, 02:05: Beitrag editiert von: MPX- Flieger ]
 
Hallo Jürgen,

ja, das ist mir schon klar, dass man zum eben abschneiden eine gebogene/gekröpfte Schere nimmt. ;) Nur hat Robuso gleich sechs davon im Programm und ich weiß nicht, welche sich davon für meine Zwecke am besten eignet. :rolleyes:

Das mit dem Rollmesser habe ich mir auch schon überlegt. Nur wie lange hält eine solche Klinge (Standzeit) und verschiebt sich beim rollen das Gewebe (Kohle) auch nicht?

David
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hi!

Das Rollmesser (8€, Bauhaus-Baumarkt) ist zu meinem absoluten Lieblingswerkzeug geworden. Damit kann man sogar 25er Glasgewebe zuschneiden, ohne dass sich was verzieht. Ich schneide damit passende Kohlefaserlagen für Propeller und Kleinteile zu - geht perfekt!

Ich habe eine einfache Rabuso über EMC-Vega gekauft für 30€. Eine Schneide mirkoverzahnt, Schneiden gebogen. Griff leider nicht abgekröpft- muss m.E. aber auch nicht unbedingt sein. Die schneidet auch nicht zu dickes Kevlar noch gut.

Gruß Andreas

[ 13. Juli 2004, 14:47: Beitrag editiert von: Kleinatze ]
 
Gibt nix besseres als Rollmesser. Hab aber noch keine dickeren Kohlegewebe damit geschnitten.

Robuso nimmste die Billigste in der gewünschten Schnittlänge. So lange du nicht täglich manntragende Flieger baust sollte ne kleine reichen. Microverzahnung ist eh klar, oder? Evtl. mal bei HBE (EMC-Vega nachfragen, das sind auch Robusos, evtl. etwas günstiger als direkt beim Hersteller und der wird dich ganz sicher gut beraten).
 

plinse

User
Moin,

die Proton von Robuso ist schon ein edeles Werkzeug aber wenn ich da lese Kohle und Glas bis maximal 200gr - da reicht auch eine billige Küchenschere aus dem Baumarkt ;) .

Die teuren Formenbauscheren, microverzahnt und evt. noch beschichtet machen erst Sinn, wenn da Aramid mit im Spiel ist. Für Glas-/Kohlegeschichten habe ich eine Billigfriseurschere vom Flohmarkt. Reicht vollkommen, ist auch verzahnt, als sie neu war hat sie sogar dünnes Aramid geschnitten, das hatte sich aber nach wenigen Metern (wenn es überhaupt mehrere waren) ;) .

Wenn du dir aber eine Formenbauschere kaufst, würde ich nicht die kleinste nehmen, EMC hat da schon mal eine gewisse Vorauswahl getroffen, die gebogene grosse Formenbauschere hat ein Kumpel, die ist recht klobig, ich wollte eine spitz zulaufende haben und habe deshalb bei Robuso die gebogene und abgekröpfte direkt bestellt, glaube die 8er? Habe ich jetzt nicht im Kopf - halt die mittlere Grösse.

Die Anschaffung von gutem Werkzeug lohnt sich wirklich, gut gepflegt halten die ewig, nur gelegentlich gepflegt und nur mittelmässig gereinigt hat die vom Kumpel in unserer Gruppenwerkstatt aber auch über ein Jahr gehalten, bis eine Nachbearbeitung nötig wurde (eindeutig daran zu erkennen, dass verschiedene Leute sie nicht mehr nutzen wollten ;) ).
 

hbe

User
Hallo David,
prinzipiell reichen für deine Anforderungen wie schon zuvor beschrieben die kleine gebogene 6"-Schere und die gerade 8"-Schere. Die Protonausführung muss nicht sein. Ich habe selbst eine 10"-Proton im Einsatz. Die Standzeit bei EMC ist ca. 30% höher als ohne Beschichtung. Am besten bewährt hat sich die Elektro-Akku-Schere mit Microverzahnung. Wir haben den ersten Satz nach 1,5 Jahren noch ohne Schwächen im täglichen Einsatz, auch Kevlar bis 200 g/m² Für 118 Euro bei 2 Schneidköpfen eine echte Alternative zur geraden Schere. Allerdings ist das schon etwas Luxus. Wichtig ist in jedem Fall bei der Schere im Formeneinsatz, daß sie beim Schneiden von nassen Laminaten immer erst in einem Glas mit Spiritus gelagert wird (Rauchverbot!). Dann setzt sich die Microverzahnung nicht so schnell zu.
Ansonsten 1x/Woche die Schere leicht mit Schneidöl oder Ballistol oder WD 40 einölen. Das wirkt Wunder!
Ciao HB
 

plinse

User
Moin hbe,

ich habe mal gerade auf deine Seite geguckt, bei der Formenbauschere steht was von spitz zulaufenden Blättern. Habt ihr da euer Sortiment geändert? Ich hatte mal für einen Kumpel die Formenbauschere bestellt und die hatte recht klobige Klingen, feine Zuschnitte mit der Spitze am Formenrand bedeuten damit, dass man das Gewebe erst etwas aus der Form ziehen muss.

Schade dass ihr keine Bilder auf der Page habt, wie Gewebe aussieht, weiss man ja, aber bei den Scheren stochert man beispielsweise gut im Dunkeln.

@ David: Prinzipiell sehe ich das genau so wie du (weshalb ich auch einen abschliessbaren Schrank in der Gruppenwerkstatt benötige ;) ). Als gebogene habe ich mir die 1026/4/C/8 zugelegt, wegen der spitzen Klingen. Die über EMC gekaufte Formenbauschere vom Kumpel sieht von der Form her eher der Proton 1253/4/S/7 ähnlich, ist aber nicht beschichtet. In meinem Robusokatalog ist halt nur die Proton in vergleichbarer Form abgebildet, ich hoffe du hast den gleichen mit den gleichen Abbildungen.
Für Formen, wo du 200er Gewebe in Ecken verlegst, sind die Ecken nicht so fein, aber bei HLG-Rümpfen, wo man 60er Aramid in die Ecken drückt, bist du mit so breiten Klingen verreckt, s.o., auch wenn sie vorne eine Spitze haben, die Klingen werden zu schnell zu dick. Dafür ist dann die 6er von EMC eine feine Sache, aber wenn du dann 200er Kohle mal durch 200er Hybrid ersetzen solltest, also dicke Aramidfaserstränge im Gewebe sind, kommst du in Schweiss ;) . Die Schere ist wirklich nur für leichtes Aramid, wie sie Robuso angibt.

(Die Scheren müssen nicht nur scharf und verzahnt sein, sie müssen auch so steife Klingen haben, dass sich das Aramid nicht dazwischen zieht.)

Meine Schere ist einfach eine Nummer massiver als die 6er, gleicht ihr aber in etwa in der Form, man kommt mit den Klingenspitzen gut in Ecken und dickes Gewebe kann man auf 2/3 der Klingenlänge schneiden, dann werden auch da die Klingen zu weich und das Gewebe zieht sich zwischen die Klingen. Es reicht aber zu gescheitem Arbeiten ausser bei 180er Dyneema, da habe ich auch mit der Schere gekotzt ;) .

Die Billigfriseurschere habe ich einfach noch aus dem Grund im Einsatz, weil sie billiger ist als ein mal eine Aramidschere nachschleifen zu lassen und ich die guten Scheren wirklich nur dann nehme, wenn ich sie auch brauche. Zum Zuschnitt von Glas und Kohle nehme ich ein Rollmesser, zur Versäuberung an der Form dann die Billigschere, verzahnt und gebogen ist sie auch und mit Fasern, die sich nicht wehren (Kohle/Glas), wird sie spielend fertig. Auch mit 300er Kohle. Ein Kumpel hat zum Bau von zahlreichen HLG jahrelang eine alte gammlige Haushaltsschere genommen - und dann kam Aramid ;) . Für Glas und Kohle braucht man wirklich nichts besonderes, eigentlich nur für Ekelfasern wie Aramid oder Dyneema.
 
Hallo,

vielen Dank euch allen! Ich denke, ich weiß nun, was ich brauche. ;)

@Eike: Insgesamt bin ich schon eher der Typ, der lieber einmal mehr ausgibt um etwas zu haben, das dann aber auch lange hält (buy cheap, buy double). Pflege ist dann natürlich obligatorisch!

@hbe: eine Akku-Schere wäre natürlich auch toll, allerdings habe ich eher kleine Stücke und da würde sich das wohl nicht lohnen.

Geh- jetzt Preise vergleichen ;)

Nochmals Danke

David
 
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