Versuch eines F3F Nurflügels

Hallo allerseits,
angespornt durch viele Diskussionsbeiträge habe ich vor ca. 2 Jahren damit begonnen, einen ungepfeilten (Brett-)Nurflügel zu entwerfen, dessen Haupteinsatzgebiet der Hangflug allgemein und die Klasse F3F speziell sein sollte. Um Vergleichbarkeit herzustellen, wurde eine Spannweite von ca. 2,8m angedacht. "Deftones" Benjamin konnte mit einigen Überredungskünsten davon überzeugt werden, dafür Profile zu entwerfen, was gar nicht so wenig Arbeit war, weil Cm0 positive Profile praktisch einen Neuentwurf notwendig machten. Ich habe meine Erfahrungen mit anderen Nfs beigesteuert und Tee gekocht ... .


Die technischen Daten aus "Ranis" sehen wie folgt aus:

Flächeninhalt (F) = 0,5795 m^2
Flächenbelastung = 4,314 kg / m^2 = 43,1402 g / dm^2
Streckung (^) = 13,145
Bezugsflügeltiefe (lu) = 0,2213 m
aktuelle Luftdichte (p) = 1,225 kg / m^3 in 0 m Höhe

Rücklage des Geometrischen Neutralpunktes (XC) = 0,0645 m
Rücklage des Elliptischen Neutralpunktes (XE) = 0,0641 m
Rücklage des Aerodynamischen Neutralpunktes (XN) = 0,0614 m
Rücklage des Druckpunktes=Schwerpunkt (XD) = 0,055 m
Stabilitätsmaß (SM) = 2,9 %

Nullauftriebswinkel des gesamten Flügels (A0) = -0,184 Grad
Nullmomentbeiwert des gesamten Flügels (CM0) = 0,0119
Auftriebsanstieg des Flügels (dCA) = 5,5877
Momentanstieg des Flügels (dCM) = 0,0789

Auftriebsbeiwert des gesamten Flügels (CA) = 0,4096
Momentbeiwert des gesamten Flügels (CM) = 0,0176
Induzierter Gesamtwiderstandsbeiwert (CWI) = 0,0041
Güte (CWI/CWI ell.) = 1,0044
Rollmomentbeiwert des gesamten Flügels (CL) = 0
Induzierter Giermomentbeiwert (CNI) = 0
Geschwindigkeit für den Stationären Flug (v_einsatz) = 12,988 m/s

Überlegungen, den Flieger aus Gründen von Gewicht und Profiltreue gleich aus Formen zu bauen, wurden wegen des hohen Kostenrisikos zurück gestellt. Gebaut wurde dann in Styro Furnier mit Spread Tow CFK Gewebe und Carbonholm. Die Flächen wurden mit 6 Schablonen so genau wie möglich verschliffen. Ungenauigkeiten, im Nachhinein leider vor allem auf der Unterseite im Ruderbereich waren nicht zu vermeiden. Beschichtet wurde mit OraStick. Als Rumpf wurde zunächst ein Sperrholz- Kastenrumpf gebaut. Die Seitenruderklappen waren als Spreizklappen ausgeführt. Die Bremswirkung war mässig und beim ersten Speedflug kam Alles ins Flattern mit nachfolgdem Abriss des Ruders. Dann wurde ein Strong XL Rumpf mit festem Seitenleitwerk genommen. Der ist zwar etwas zu groß für das Modell, aber das war mir dann auch egal.

Das Ergebnis fliegt seit diesem Sommer.

Die Erprobung erfolgte am Hang und an der Winde.

Das oben angegebene Stabilitätsmaß war ganz klar die Untergrenze. Zwar kann man damit immer noch sicher fliegen, aber die Dämpfung von Störungen war doch zu gering. Jetzt fliege ich mit ca. 4% Stabilitätsmaß, was eine negative Klappenstellung von 0,5 - 1mm erfordert.

Der Flügel hat 4 Klappen, die für Höhe praktisch mit den gleichen Ausschlägen angesteuert werden.

Das Modell ist flugmechanisch sehr gut und hat keinerlei Unarten. Die Rollwendigkeit ist gut, ein "sehr gut" scheitert wohl an den schweren Flügeln.

Die Flugleistungen sind in Ordnung. Ich muss aber ganz klar sagen, dass der Schnellflug gegenüber F3F Leitwerklern (Referenz Highlander) spürbar schlechter ist. Das betrifft sowohl die Endgeschwindigkeit als auch die Erhaltung der Fahrt und die Beschleunigung aus der Wende. Dabei wurde bis 3,1 kg aufballastiert. Mehr Gewicht passt im Moment nicht in das Modell. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass darüber hinaus der Auftrieb nicht mehr gereicht hätte.
Die Thermikleistungen sind ok. Man kann auch bei mässigen Bedingungen recht gut fliegen. Das Grundgewicht ist dafür etwas zu hoch. Wir hätten früher nicht gedacht, dass ein Brett-NF mit 43g/dm2 Flächenbelastung überhaupt in der Thermik geflogen werden kann.

An der Winde fehlt der Maximalauftrieb und die Höhen liegen bei maximal 2/3 eines Leitwerklers . Aber dafür ist das Modell auch nicht gedacht.

Der Brett-NF hat ein systematisches Problem, nämlich die Schwierigkeit, Bremsen zu implementieren. Seitenruderspreizklappen funktionieren mässig und schaffen Flatterprobleme. Schempp-Hirth Klappen funktionieren, erhöhen aber den Bauaufwand und das Gewicht und verursachen eine Profilstörung auch bei sorgfältigster Abdichtung.

Bleibt die Krähe oder auch Butterfly genannte Klappenstellung.

Trotz Unkenrufen hier bei RCN hat das funktioniert, nachdem ich die Klappenstellungen überschlägig mit Ranis ermittelt habe. Die Wölbklappen fahren ca. 15 Grad nach unten, die Querruder um das gleiche Maß nach oben.Das Modell nimmt die Nase herunter und kann mit etwas Höhe gut gehalten werden. Querruder bleibt voll steuerbar. Die Wirkung ist befriedigend. Natürlcih kann man keinen F3J Anflug erwarten. Es scheint mir wichtig, dass beide Klappenausschläge im aerodynamisch wirksamen Bereich bleiben.

Insgesamt: Vor 10-15 Jahren wären wir noch begeistert gewesen, aber die Zeit ist nun einmal nicht stehen geblieben.

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden ich das Modell mal bei F3F Wettbewerben einsetzen, aber nur, um einmal so etwas wie vergleichbare Werte zu bekommen, nicht mit der Vorstellung, damit etwas "reissen" zu können.

Ich werde da Modell weiter als Spassflieger bewegen, aber nicht in Formen bauen und auch keinen dafür optimierten Rumpf entwickeln, weil sich der Aufwand für mich nicht lohnt.

Ein Vergleichsfliegen mit anderen Entwürfen wäre eine tolle Sache. Vielleicht findet man sich ja mal zu einem Treffen auf einem geeigneten Hang.

Und jetzt: Feuer frei!

Euer Stefan
 

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Chrima

User
Endlich !

Endlich !

Hi Stefan

Sehr schön !
Was gut ausschaut muss ja auch gut fliegen.

Edit: Sorry habs gesehen ! ;)

Grüsse
Christian
 

Gast_36267

User gesperrt
Hallo Stefan,
super Flieger mir super Infos.

Werde das in meine weiteren Überlegungen nach Mini Extrem und CAmax für meinen eigenen Nuri sicher gut brauchen können.
Und das um die 4.5-5 Meter ... sicher ein Traum.

Gruß Martin
 
Diskussionsbeiträge

Diskussionsbeiträge

Hallo allerseits,

Peter Wick hat mit folgende PN geschickt, die ich mit seinem Einverständnis und meiner Antwort hier wieder gebe:

Hallo Stefan

gratuliere, auch wenn du vielleicht ein wenig enttäuscht bist. Gegen einen Highlander anzutreten, der ja auf die Erfahrung mancher Jahre zurückblicken kann, ist ja auch nicht ohne. Das Ergebnis überrascht mich nicht so sehr, obwohl ich den Eindruck habe (kann aber auch schwer täuschen9, dass wenn man F3F mässig im Aufwind an der Kante fliegt, Bretter nicht so schlecht gehen. Oder hast du auch hier die Erfahrung, dass ein Highlander da deutlich besser geht?
Mein F3F Brett aus Formen ist bald fertig. Die Formen sind poliert und gewachst, so bald kann da rauslaminiert werden. Die Rumpfform ist allerdings nur gezeichnet und noch nicht gefräst :-(
Zusätzlich bin ich noch daran eine SP Verschiebung an der Amokka auszuprobieren. Einige Nf Freaks die ich kenne meinen schon, dass da noch was möglich ist, mal schauen. Einen Highlander zu schlagen denke ich wird wohl kaum möglich sein, aber der Abstand dürfte hoffentlich noch etwas kleiner sein.
Ein Treffen mit Gleichgesinnten und AMBITIONEN wäre schon nett und wohl auch sehr interessant.

liebe Grüsse
Peter
__________________
liebe Grüsse

Peter

Und meine Antwort:

Hallo Peter,
herzlichen Dank für die Rückmeldung. Der Highlander ist nun einmal eine Referenz. Optimierungspotential sehe ich in der Tat im Bau aus Formen, denn auch die aktuellen F3F Leitwerkler würden mit den Bauungenauigkeiten eines Positivflügels nicht so gut gehen.

Weiter ist der Rumpf bei mir alles andere als optimal. Schlanker mit weniger Leitwerk würde Schadwiderstand sparen.

Allerdings denke ich, dass die in der Regel recht kleinen BrettNFs mit Spannweiten 1,5- 2m einen falschen Eindruck geben. Kleine Modelle, z.B. der Focus von Marcus Becker oder der Opus von PAF sehen immer sauschnell aus, sind es aber nicht wirklich, wie gelegentliche Einsätze bei F3F zeigen.

Eine Schwerpunktverschiebung könnte eine Lösung sein, da man beim hochziehen in die Wende Verluste durch ungünstige Klappenstellungen spart und trotzdem im Geradeausflug mit einem vertretbaren Stabilitätsmaß fliegen kann.

Vielleicht schaffen wir es, über RCN ein spontanes Treffen am Hang zu organisieren.

Wenn Du einverstanden bist, stelle ich diese Diskussion als Beitrag bei RCN ein.

Viel Erfolg mit dem Amokka, ich bin gespannt!

Stefan
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Schickes Brett

Schickes Brett

Hallo Stefan,

ein robustes Spaßmodell zu haben ist ja kein Fehler und nur wenn man in der gleichen Größenklasse baut ist der Vergleich auch echt. Immerhin bricht Dir bei Landungen im Rough kein Rumpf ;) Für unsere Ausflüge (nächstes Fürhjahr ist Cornwall fest eingeplant, nachdem es dieses Jahr nicht geklappt hat) denke ich öfters an ein Brett.

Interessant und in meine Augen für F3F erfolgsverprechender als ein Brett wäre ein Pfeil im Stil des ZeZehn. Da kann man auch cm0-negative Profile einsetzen und vor allem die Wende mit positiver Wölbung fliegen.

Aber so ein Brett hat auch was. Schon weil es strukturell so eifnach aufgebaut ist.
Leider sehe ich keine Chance meinen Freund Tobi für ein Modell ohne Leitwerk zu begeistern und überhaupt muss erst unser Biest fliegen.

Hans
 
Brett vs. Pfeil

Brett vs. Pfeil

Hallo Hans,

in der Tat habe ich schon in der Entwurfsphase über ein Pfeilauslegung nachgedacht und tue dies nach der Praxiserprobung des Bretts um so mehr.

Nurflügelpiloten sind da etwas "bockig" und das Brett war immer mein Thema. Mit einem Pfeil würde ich praktisch schon "fremd gehen".

Spaß beiseite, ein Pfeil wird auch erst einmal auf ein AuslegungsCA eingestellt und muss den Rest dann durch Klappenstellungen am Flügel und eben nicht am Leitwerk erreichen. Das bringt wieder Leistungsnachteile und die Einfachheit der Konstruktion gegenüber dem Leitwerkler ist dahin. Weiterer Nachteil ist die Massenträgheit der Winglets und die Torsionsfestigkeit des stark gepfeilten Flügels. Wer sich noch an die CEOzwo Zeiten erinnert und noch weiß, wer Herr Riesenhuber war?

Ist trotzdem hoch spannend und irgendwann auch mal ein Thema für mich,
Stefan
 

Chrima

User
Da kann man auch cm0-negative Profile einsetzen und vor allem die Wende mit positiver Wölbung fliegen.

Hallo Hans

Andererseits wenn man ein modernes Profil, wie am Cyril, Tanga oder Viking2 anschaut, weiss ich nicht ob die noch einen grossen (negativen) Momentbeiwert haben ?

Und wenn ich dann noch von Weltklassepiloten höre, dass sie in Disziplin "B" ohne Snap-flap fliegen, weiss ich gar nicht mehr, ob das den grossen Vorteil ausmachen würde ?!

Gruss
Christian
 

laqui

User
Hallo,

also ich bin mal gespannt auf das F3F Brett von Peter W.
Ich hatte mir beim Strong XL noch mehr erhofft.
Das Problem dabei sind aber meiner Meinung nach die zu schweren Aussenflügel, wenn man dagegen den Petoma anschaut, da werde ich etwas neidisch.
Obwohl der Petoma als Thermikbrett ausgelegt ist rennt das Teil wie die Sau, und der Snowbulli hat letztens mal die Sturzfluggeschw. gemessen.
Er erzälhte mir was von 330km/h aus 300m, und das bei 1700g Gewicht.
Ich denke da geht schon was, man kann halt nur nicht erwarten das man sofort auf den gleichen Level ist wie die Leitwerkler.
Bei den F3B Kisten gibt es auch genug guter Leute die versuchen und tüfteln, bei den Brettern 3-4.
Wenn ich jetzt meinen GFK Mini Extrem mit einem Leitwerkler, in der gleichen größe vergleiche, braucht der sich Leistungsmässig nicht verstecken.

Gruß
Thomas
 

LS8-18

Vereinsmitglied
Jaja der Herr Siemens - als ob er nicht schon genug Baustellen hätte :rolleyes: :D

Jetzt red Dir das Ganze doch nicht wieder schön.;) Aus dem Flieger wird kein competitive F3F'ler mehr. Du bist ja bei unserem stundenlangen Kantenschrubben kaum hinterher gekommen und ich habe mit meinem Crossi schon einen langen Hals gegenüber dem Highlander bekommen.

Das heißt jetzt aber nicht das man mit dem Flieger keinen Spaß haben kann und das er schlecht ist, aber zur Winterliga wirst mit dem Highlander weiterkommen.
 
Jetzt red Dir das Ganze doch nicht wieder schön.;) Aus dem Flieger wird kein competitive F3F'ler mehr.

Ich habe das Modell zwar noch nicht fliegen sehen, aber es dauert lange bis ein Modell richtig eingestellt ist. Manchmal reicht es schon den Schwerpunkt leicht zu verschieben, die Klappenausschläge zu verändern und man hat ein ganz anderes Modell. Ich wäre vorsichtig von einem Flug zu schließen ob das Modell konkurenzfähig ist oder nicht.

Stefan bist Du eigentlich der der mal das Modell Mumpiez konstruiert hat?

Viele Grüße

Bernd
 

UweH

User
Jaja der Herr Siemens - als ob er nicht schon genug Baustellen hätte :rolleyes: :D

Jetzt red Dir das Ganze doch nicht wieder schön.;)


Aaaaachtung Leitwerksflieger, sonst kommt das Gerät hier zum Einsatz und dann wollen wir mal sehen wie schnell ein Crossibrett ist:eek::
RCNIMG_0467.jpg

:D:D:D:D

Jetzt haben wir wieder das Problem, dass ein Modell in Positivbauweise sich mit Schalenfliegern messen soll. Auch wenn geschliffen und poliert wird bleibt die Baugenauigkeit hinter den gefrästen Formen zurück. Dazu noch der relativ große Rumpf (für Elektroantrieb dimensioniert) und das wahrscheinlich auch etwas zu große Leitwerk. Damit sind einige wichtige Vorteile des Bretts nicht optimiert, wie z.B. geringe Trimm-und Schadwiderstände, günstige Massenverteilung usw. .....und damit gegen aktuelle optimierten Leitwerker anzutreten, da ist das Ergebnis vorprogrammiert.

Ich bin mangels fliegerischem Talent kein Wettbewerbspilot und werde es niemals sein. Leistungsvergleiche mit anderen Modellen fallen mir schwer, aber weil ich schon so lange versuche ohne Talent Modell zu fliegen tu ich mir bei der Beurteilung der Flieger die ich selbst steuere etwas leichter. Was sich mit mir am Knüppel in der Luft halten kann fliegt auch ganz gut :p
Ich flieg durch ein paar glückliche Fügungen eine Petoma und bin von dem Modell sehr angetan. Es ist aufwändig das Modell einzustellen und die letzten Prozentchen fehlen vielleicht immer noch, aber ich konnte in den letzten Wochen zusammen mit dem Shooter von Heiner Fischer und einem Freestyler 3 (?) von Coolmove Rainer fliegen und da flieg selbst ich "mehr als nur mit".
Bretttypische Eigenschaften wie Emfindlichkeit auf Saufen hat Petoma auch, ein Leitwerker übersteht die Saufphasen einfach besser, aber Gleitleistung, Speed und vor allem Wendigkleit und Fahrtmitnahme in der Wende sind bei Petoma Super und das bei 1840 Gramm, ich weiß nicht was das an Flächenbelastung ist, vielleicht 30 g/dm²??.
Mich würde interessieren wie viel bei der als Allrounder konzipierten Petoma mit einem erfahrenen Wettberwerbspiloten auf den Highlander fehlen, aber Manfred mag das Brett ja nicht :p, fliegt lieber den breitbandigeren Pfeil X-mess.

Wenn sich die Wettbewerbs-Nurifreaks mal treffen werde ich alles versuchen auch dazu zu kommen und macht euch dann auf etwas gefaßt, ich bring extra eine für F3F optimierte Horten mit:rolleyes:.....und das mein ich ernst :D

Gruß,

Uwe.
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin

...es dauert lange bis ein Modell richtig eingestellt ist. Manchmal reicht es schon den Schwerpunkt leicht zu verschieben, die Klappenausschläge zu verändern und man hat ein ganz anderes Modell....

Als fast völliger Newbie was Flugzeuge ohne die Dinger da hinten anbelangt, kann ich das nach meiner ersten (richtigen, ausser Zagiverschnitte) Konstruktion nur bekräftigen. Ein 1,8m-Brett mit PW-51 kann durch wirklich minimale CG-Veränderungen und Expo-Einstellungen vom fast unfliegbaren stumpfen Sturmbrett zur lammfrommen, sogar Thermiktauglichen Kiste, die mit unglaublichem Durchzug so richtig über eine Strecke rauschen kann, aufblühen! Ich bin begeistert von dieser Sensibilität die ich bei einem Leitwerkler so noch nie erlebt habe.
Eine F3F-Flugstil-taugliche Eigenschaft war mein Ziel und wenn mein Brett die Wende so eng und mit so wenig Verlust wie zB eine 100er-Needle könnte, wäre ich bei guten Bedingungen wohl nichtmal so weit abgeschlagen. Im Gleiten und dem Durchzug ist es, wenn es trägt, man also die Zügel loslassen kann, einfach phänomenal!

Mein nächstes Brettle kommt bestimmt, wird größer (ich denke an 2,5m), bekommt 4 Klappen und eine große Ballastkammer in den Rumpf. :D Dem PW-51 werde ich dabei wohl treu bleiben wenn mich Uwe nicht eines besseren Überzeugt ;), die Leistung des kleinen ist schon mächtig, ich hoffe da einfach durch die 4 Klappen (und ihre tiefe) auch die Wende in den Griff zu bekommen. Das kleine war eine Auslegung ohne Wissen und Rechnerei, dafür macht es aber schon verdammt viel Spaß.

Gruß Christian
 

Gast_17021

User gesperrt
...macht euch dann auf etwas gefaßt, ich bring extra eine für F3F optimierte Horten mit:rolleyes:.....und das mein ich ernst :D...

...die enzige Horten die ich von dir kenne könnte bei F3F einen Blumentopf höchstens durch ihre in Bruchteilen einer Sekunde vollzogenen senkrechten 360°-Wenden gewinnen... :D ;)


...jetzaberschnellweghier...

Gruß Christian
 
kein DS mit Petoma!

kein DS mit Petoma!

Fahrtmitnahme in der Wende sind bei Petoma Super und das bei 1840 Gramm, ich weiß nicht was das an Flächenbelastung ist, vielleicht 30 g/dm²??.

Hallo Uwe,
das sind 27,8 g/dm2...





Zum Speed-Potential von Petoma muss ich mal was loswerden:

Das Brett ist als "Allrounder" ausgelegt. Das stimmt. Extremer Speedflug stand nie auf der Aufgabenliste. Trotzdem ist das Teil wirklich sauschnell.

Aber jetzt kommt halt das "Aber": Die Profile, die Peter für den Flieger entworfen hat, sind hinten superdünn. Das Ruder ist an seiner dicksten Stelle 4 mm hoch! Torsten und ich wollen keine "Doppeltkohle"-Version oder sowas, weil es sehr schwer ist, die Ruder highspeedfest anzulenken.
Und was passiert, wenn jemand den Flieger auf 3 kg aufbleit und das Teil dann beim DS oder 500- meter- Sturzflug zerflattert, kann ich mir schön ausmalen. Dann ist der Flieger sofort Scheisse.
Ich kenne das Problem zur Genüge. Bei meinen Sturzflügen, die einzig und allein dazu dienten, die Dimensionierung des Holms usw. zu überprüfen, wurden die Ruder so stark nach unten gesaugt, dass die F 3150 es nicht mehr schaffen, die Ruder zu stellen. Ich konnte nach den Sturzflügen nur noch negativ raus! Ziehen war völlig ohne Folge für die erdmittelpunktgerichtete Flugbahn. Ich würde keinem raten, das nachzumachen. Dafür ist Petoma nicht gebaut!!!

Aus diesem Grund haben wir bei der neuen Form die Anlenkungshutzen auf dem Flügel auch deutlich vergrössert. Jetzt bekommt man längere Hebelarme am Ruder.



Für F3F langt die Festigkeit aber allemal.


Nuri-F3F-Wettbewerb? Ich bin dabei!



Liebe Grüße
 
Einstellungssache und Rumpf

Einstellungssache und Rumpf

Ich habe das Modell zwar noch nicht fliegen sehen, aber es dauert lange bis ein Modell richtig eingestellt ist. Manchmal reicht es schon den Schwerpunkt leicht zu verschieben, die Klappenausschläge zu verändern und man hat ein ganz anderes Modell. Ich wäre vorsichtig von einem Flug zu schließen ob das Modell konkurenzfähig ist oder nicht.

Stefan bist Du eigentlich der der mal das Modell Mumpiez konstruiert hat?

Viele Grüße

Bernd

Hallo Bernd, hallo allerseits,
bisher hat mein Brett 7,1 Stunden (echt geflogen, nicht nur auf der Senderuhr) bei verschiedenen Bedingungen und mit verschiedenen Schwerpunktlagen zurück gelegt. Ich sehe da nur noch wenig Optimierungspotential, genau genommen gar keins. Die Flugzeit ist sicher noch gering.
Schon mehr lässt sich mit einem anderen Rumpf erreichen. Das ist keine Kritik am Thomas Strong XL, der hier nur eine Notlösung war. Denn wie Daniel mich zu recht erinnert: Ich hab auch noch andere Baustellen ... . Aber wie groß der zu erwartende Gewinn mit einem schlankeren Rumpf wäre, ich weiß es nicht.

Letztlich ist mein Flügel eifach etwas schwer geworden, was aber für den Schnellflug eigentlich egal ist. Bei den Wenden kommt natürlich die Massenträgheit ins Spiel, aber rollen tut das Teil wie ein Leitwerkler.

Hat hier jemand einen geeigneten Rumpf zum Aufschrauben eines Flügels? Vielleicht einen alten F3B Rumpf?

Zu der anderen Frage: Ja, der Mumpitz ist von Gerd Kroonen, Münster und mir und ist ein Thermikbrett mit EMX 07 (nach meiner Erinnerung). Das Ding ist grob geschätzt 15 Jahre alt und hatte mal eine Schwerpunktverschiebung, die sich aber als nutzlos erwies.

Ich freue mich über die Diskussion, die hier in Gang kommt!
Stefan
 

LS8-18

Vereinsmitglied
Ich denke schon das der Stefan weiß wie man einen Nurflügel einstellt. Er ist ja kein Depp oder Anfänger auf dem Gebiet. Zudem habe ich nicht nur einen Flug gesehen sondern vermutlich mehr als 50% der bisher getätigten Flüge...

Ein neuer Rumpf bringt vermutlich etwas. Aber bei einem Nurflügel ist die umspülte Fläche eines Rumpfes sowieso schon recht klein und sooo viel Einsparpotential bietet es meines Erachtens somit auch wieder nicht, daß man es entscheidend merken dürfte.
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin

Dank *Rotz* darf ich mich auf dem Sofa gerade etwas "Schlaulesen". Dadurch ergeben sich natürlich nur mehr Fragen durch die Erkenntnisse... :rolleyes:
Kann es sein, daß mein Brett dank der Schränkung von 1,5° beim Andrücken manchmal (je weniger Aufwind, desto eher) recht stumpf wirkt und die ersten Meter dann nicht mehr auf Höhe reagiert? Eine Schränkung habe ich ja, wie ich in anderen Threads gerade gelernt habe, durch die gleichbleibende Rudertiefe bei zum Randbogen geringer werdender Flächentiefe eigentlich automatisch erhalten. Resultiert daraus jetzt also eine zu große Schränkung beim Ziehen und dadurch der schwammige Druck am HR-Knüppel? Das war nämlich das einzigste störende das sich durch CG-Verschiebungen und Ausschlaggrößen/Expo nicht wirklich geändert/verbessert hat.
Die Außenflächen leichter zu bauen dürfte der/mein nächster und der einfachste Schritt den es zu verbessern gilt, zum besseren Wenden sein.

Gruß Christian
 
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