Lockheed Constellation - Konstruktionsfragen

Hallo zusammen
Schon seit Längerem geistert mir die Idee im Kopf herum, eine Lockheed Constellation (meiner Meinung nach das schönste Flugzeug der Welt) zu bauen, und zwar aus Styropor und Depron. Das Modell sollte eine Spannweite von 1.80 Metern haben und mit Einziefahrwerk und Landeklappen ausgerüstet sein.

Nun tun sich mir folgende Fragen auf und ich wäre wirklich froh, wenn jemand von euch Antworten darauf hat, dass derjenige diese postet:

1. Soll ich die Rumpfstücke (mit dem Heissdraht) aus einem Ober- und Unterteil fertigen oder besser zwei (bzw. 10) Seitenteile schneiden?

2. Wie soll ich die Flächen befestigen und diese genügend steif machen (die Flächen sollten teilbar sein!)?

3. Aus welchem Material soll ich die Motorgondeln herstellen (und wie?)?

4. Welchen Zug und Sturz sollten die Motoren (4 an der Zahl, auf jeder Seite 2) haben (alle sollten linksrum drehen)?

5. Welche Batterie (Zellenzahl) sollte ich verwenden? Die Motoren laufen mit 2S.

6. Welches EZFW (3 Beine) mit welchen Servos (kein hydraulisches, würde wohl zu schwer) sollte ich verbauen und welche Verstärkungen sollte ich dazu im Rumpf und an den Flächen anbringen (Gewicht sollte bei 2 kg liegen)?

7. Sollte ich das Teil (teilweise) mit GFK überziehen?

8. Welche Lacke sollte ich zum Lackieren verwenden?

9. Ich würde gerne das Heck abnehmbar gestalten da das Leitwerk 70 cm breit und 20 cm hoch sein soll. Wie soll ich das realisieren?

10. Ich würde im Leitwerk gerne Seilanlenkungen verwenden (dieses besteht aus Depron). Welche Kräfte treten hier etwa auf(oder ist die Idee kompletter Blödsinn?)?

11. Wie soll ich die Flaps und Querruder anlenken( würde die Flaps gerne aus Coroplast machen)?

12. Ist ein Gewicht von 2 kg überhaupt realisierbar (ich zähl nicht zu den Meistern des Leichtbaus)?

13. Sind die Querruder, wenn diese aus Styropor bestehen, überhaupt genugsteif oder sollte ich welche aus Depron machen?

14. Ich habe ferner vor, die Flügel drastisch (um 11 cm an der Wurzelrippe) zu verbreitern, da mich die Fläche sonst doch ein wenig klein deucht. ist dies
eine Gute Idee?

15. Wäre es eine gute Idee, ein Clark Y-Profil zu verwenden ( gute Langsamfllugeigenschaften), oder sollte ich , ähnllich dem Vorbild, ein fast vollsymmetrisches Profil wählen?

Das wäre erstmal alles, ich hoffe ich langweile euch damit nicht zu sehr.

gruss freak:eek:
 

Gast_14961

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Hallo Freak (hast Du auch einen Namen?),

toll, dass wieder mal ein Airliner entstehen soll. Ich baue gerade eine DC-6 (Konkurrenz zur Connie aus der Zeit): siehe Scale Forum.

Da ich nicht mir Styro arbeite, kann ich Dir dazu keine Tipps geben. Aber zu einigen Punkten kann ich vielleicht etwas beitragen:

4. Welchen Zug und Sturz sollten die Motoren (4 an der Zahl, auf jeder Seite 2) haben (alle sollten linksrum drehen)?

Bei der DC-6 werde ich keinen Seitenzug einstellen (hatte das Original auch nicht) und der Motorsturz wird zwischen 0° und -1,5° liegen. Bei der DC-3 hatte ich gerade die Tage Experimente gemacht und festgestellt, dass sie mit mehr Motorsturz einfach schlechter flog.

Seitenzug macht man nur, wenn man mit Motorausfall einzelner Motore rechnen muss. Bei E-Modellen ist das (fast) kein Problem.

Die Drehrichtung mache ich Originalgetreu, also alles in eine Richtung drehend (Standard). Bei so einem Modell solltest Du sehen, dass Du auch Dreiblatt Propeller bekommst.

5. Welche Batterie (Zellenzahl) sollte ich verwenden? Die Motoren laufen mit 2S.

Der Antrieb ist auszurechnen. Bei diesem Modell und dem Gewicht solltest Du mit 150 W/kg auskommen. Macht also 300W Eingangsleistung durch vier Motore = 75W pro Motor. Jeder Motor sollte also bei Vollgas mindestens ca. 9A ziehen. Bedenke: bei vier Motoren sind das 36A! Bei einem 1300mAh Lipo bist Du da schon bei 28C. Also wäre wohl ein 2000er Lipo sinnvoll. Aber der wiegt schon ca. 130g (bei 2s).

9. Ich würde gerne das Heck abnehmbar gestalten da das Leitwerk 70 cm breit und 20 cm hoch sein soll. Wie soll ich das realisieren?

10. Ich würde im Leitwerk gerne Seilanlenkungen verwenden (dieses besteht aus Depron). Welche Kräfte treten hier etwa auf(oder ist die Idee kompletter Blödsinn?)?

Das widerspricht sich. Wenn das Heck abnehmbar ist, so kannst Du keinen Seilzug mehr nehmen. Das Heck der Connie ist eingentlich prädestiniert, um es abnehmbar zu gestalten, da das gesamte Leitwerk praktisch auf den Rumpf "gebappt" ist. In diesem Fall wären die Servos in das Leitwerk einzubauen. Bei einem 2kg Flieger kannst Du sehr gute 10g Servos nehmen. In meiner 1,8 kg DC-3 habe ich ein Pichler 10g Servo mit 2kg (das teure kleine) und habe keinerlei Probleme. Die Ausschläge bei einem Airliner sind gerade bei hoher Geschwindigkeit im Bereich eines Millimeters.

11. Wie soll ich die Flaps und Querruder anlenken( würde die Flaps gerne aus Coroplast machen)?

Ganz normal: Servo in die Fläche, Hebelarm schaut raus und Gestänge läuft zur Klappe.

Hier übrigens eine Info zu den Flaps: http://www.rbogash.com/Connie flaps.jpg

14. Ich habe ferner vor, die Flügel drastisch (um 11 cm an der Wurzelrippe) zu verbreitern, da mich die Fläche sonst doch ein wenig klein deucht. ist dies
eine Gute Idee?

10% mehr Flächentiefe ist OK. Mehr würde ich nicht machen, da Du sonst das Flugbild negativ beeinflusst. Rechne Dir die Flächenbelastung aus. Bei 2kg und 1,8m solltest Du auf maximal 60g/dm² kommen.

15. Wäre es eine gute Idee, ein Clark Y-Profil zu verwenden ( gute Langsamfllugeigenschaften), oder sollte ich , ähnllich dem Vorbild, ein fast vollsymmetrisches Profil wählen?

Meine DC-3 hat Clark-Y und ich würde es heute nicht mehr machen. Mit NACA 2415 bist Du auf der sicheren Seite. Gerde bei diesem Rump/Flächenübergang sieht die platte Unterseite des Clark-Y nicht so schön aus.

Viel Spaß! Halte uns auf dem Laufenden!
 
Hallo Freak (hast Du auch einen Namen?),

Bei der DC-6 werde ich keinen Seitenzug einstellen (hatte das Original auch nicht) und der Motorsturz wird zwischen 0° und -1,5° liegen. Bei der DC-3 hatte ich gerade die Tage Experimente gemacht und festgestellt, dass sie mit mehr Motorsturz einfach schlechter flog.

Seitenzug macht man nur, wenn man mit Motorausfall einzelner Motore rechnen muss. Bei E-Modellen ist das (fast) kein Problem.

Die Drehrichtung mache ich Originalgetreu, also alles in eine Richtung drehend (Standard). Bei so einem Modell solltest Du sehen, dass Du auch Dreiblatt Propeller bekommst.


Das widerspricht sich. Wenn das Heck abnehmbar ist, so kannst Du keinen Seilzug mehr nehmen. Das Heck der Connie ist eingentlich prädestiniert, um es abnehmbar zu gestalten, da das gesamte Leitwerk praktisch auf den Rumpf "gebappt" ist. In diesem Fall wären die Servos in das Leitwerk einzubauen. Bei einem 2kg Flieger kannst Du sehr gute 10g Servos nehmen. In meiner 1,8 kg DC-3 habe ich ein Pichler 10g Servo mit 2kg (das teure kleine) und habe keinerlei Probleme. Die Ausschläge bei einem Airliner sind gerade bei hoher Geschwindigkeit im Bereich eines Millimeters.



Viel Spaß! Halte uns auf dem Laufenden!

Ja, ich habe auch einen Namen, ich heisse Leo.


Zum Seitenzug: Ich hab mal ein kleines modell der coonie (80 cm spw.) sauber aufgebaut ohne Seitenzug und mit ca. 2 Grad Sturz. Das Modell Flug nur Linkskreise mit 5m Durchmesser.

Ich werd die Servos in den Rudern einbauen, wie mach ich das am besten abnehmbar?
 

Gast_14961

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Hallo Leo,

Seitenzug bei einmotorigen Modellen ist Pflicht, das der Propeller direkt auf das SR wirkt. Bei mehrmotorigen ist das in der Regel kein Problem. Den Rest hatte ich schon erklärt.

Ich werd die Servos in den Rudern einbauen, wie mach ich das am besten abnehmbar?

Zeig doch mal, was Du schon kostruiert hast. Dann können wir über die Details reden.
 
Konstruiert hab ich bis jetzt noch nichts, ich habe leider gerade keinen Heizdraht, um einen Bogen zu machen., und da ich die Styroteile mit heissdraht herstellen will, mach ich mich halt eben erstmal an die technische Seite des projekts. (ist auch besser so, als wenn man ein rohbaufertiges Modell hat, und sich dann herausstellt, das man alles falsch gemacht hat, Styro hab ich aber schon genügend gekauft.)

nochmals zum Seitenzug: Das hab ich mir auch schon überlegt, ein kollege hat mir das auch bestätigt ("Das Modell kann sich nicht eigenmächtig drehen, da die Drehpunkte der Motoren zu weit auseinanderliegen."
Offensichtlich waren bei dem kleinen Modell die Drehpunkte zu nahe beieinander, oder die Motoren liefen nicht alle gleich. Ich werd mir aber mal einen Seitenzug-Controller bauen, so wie er im fmi 4|2010 beschrieben wird.
 

FamZim

User
Hi

Ich hab im Warbird Forum meine Rumpfsegmente vorgestellt :

"Der hintere Teil soll natürlich nicht viel wiegen und wurde mit Stero gemacht.
Es wurden erstmal eckige Stücke zwischen die Spanten (heissen die ja),( Längsgurte mit Rumpfspannten versehen) eingepasst und aussen angezeichnet.
Dann dort abgesägt (oder so) und an die Kontur angepasst.
Die sollen aber dann noch ausgehöhlt werden.
dazu habe ich 2 Löcher in meine Arbeitsplatte gebort und Gewinde rein geschnitten.
Es werden Schrauben (Maden) mit einem Sägeschnitt versehen und eingeschraubt.

Styropurkerne-07..jpg

In die Schlitze wird eine Heisdrahtsäge gelegt und der Draht ausserhalb mit einem Gewicht beschwert.
So kann der Abstand zur Platte genau einestellt werden .
Auch kann eine Seite dicker geschnitten werden als die andere.
Da dreht man nun das Styro-Teil durch.
Sieht SO aus.

Styropurkerne-09..jpg

Die fertigen Segmente sehen dann schon prima aus, und können eingeklebt werden.

Styropurkerne-11..jpg

Die Rumpftrennung hab ich an einer HE 219 direkt hinter der Fläche gemacht.
Einfach 2 mm Sperrholzplätchen an die Längsgurte, so das sie an der Steckung nebeneinander sind, und von aussen dann Nylonschrauben durch !
Durch die langen Hebelarme an der Aussenseite hällt das sehr gut.
Für das Ruder hinten war das Servo vorne drinn, und steuerte "seitlich" über einen Ruderklipp in das hintere Rumpfteil auf eine Wippe, die die Seilzüge trug.
Bild hab ich keins, könnte aber mal eins machen wenn gewünscht!

Gruß Aloys.
 

Gast_14961

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nochmals zum Seitenzug: Das hab ich mir auch schon überlegt, ein kollege hat mir das auch bestätigt ("Das Modell kann sich nicht eigenmächtig drehen, da die Drehpunkte der Motoren zu weit auseinanderliegen."
Offensichtlich waren bei dem kleinen Modell die Drehpunkte zu nahe beieinander, oder die Motoren liefen nicht alle gleich. Ich werd mir aber mal einen Seitenzug-Controller bauen, so wie er im fmi 4|2010 beschrieben wird.

Leo, zum Seitenzug: ich würde hier keine Energie reinstecken. Das ist nicht nötig.

Zum abnehmbaren Heck: schau Dir mal folgendes Video an: http://www.modellflug.de/modellbau-1875-riesige-super-connie.html

Bei Minute 5:50 sieht man das abgenommene Leitwerk. So oder so ein sehr guter Bericht. Ich habe das Modell schon zweimal fliegen gesehen. Phanastisch!
 

FamZim

User
Hallo Freak

Die Madenschrauben werden nach gebrauch reingedreht sonst fällt mir Schmutz in die Schubladen darunter.
Mit deiner Maschine kann man aber keine Rumpfsegmente schneiden ! nur dafür sind die Löcher in der Platte. Und solche "Erleichterungslöcher" in dicken Flächen auch nicht.
Da sieht man den Schneidedraht noch aus der Arbeitsplatte ragen, der von einer Wippe stramm gehalten wird.

Styropurkerne-06..jpg

Gruß Aloys.
 
Doch, man kann damit sehr präzise Rumpfsegmente und Flügelprofile schneiden, vorausgesetzt, man fertigt dafür Schablonen (aus Krton oder so) an.
 
Wenn ich dreiblattprops verwenden will, wie soll ich da den Durchmesser /die Steigung wählen? Die Empfehlung für 2 blatt liegt bei 8/4 bzw. 8/3.8 (ich mag 8/4 lieber).
 

Gast_14961

User gesperrt
Den Durchmesser wählst Du (hoffentlich) scale :D. Im Original hatte sie 180" bzw. 182" Propeller (ca. 4,6m). So wie ich das sehe, ist Dein Maßstab 1:21 oder 1:20. Dann bist Du genau bei 8,5 bis 9".

Ich verwende für solche Flieger nur noch Ramoser Verstellpropeller (www.varioprop.de). Die sind zwar teuer, aber Du kannst die Steigung stufenlos einstellen. Mit einem Strommessgerät kannst Du sie dann optimal an den Motor anpassen. Bei meiner DC-3 habe ich 7,7" Propeller von Ramoser zusammen mit einem Staufenbiel Dymond AL-2830 mit 60g bei 1300KV. Dieser Motor wäre auch für Deine Connie geeignet (vielleicht noch ein wenig kleiner, aber die KV stimmt). IM Flug bleiben die Motore praktisch kalt.

Vielleicht könntest Du auch einen AL-2822 mit 1200KV und 35g bei bis zu 14A verwenden (100g gespart :) ).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Zweiblatt Props 8/4 sein sollten, können dreiblättrige wohl kaum grösser sein. Ehrlich gesagt ist es mir ziemlich egal, welchen Durchmesser die Props des originals hatten, meine sollten nur zum Motor passen.
 
danke schön! mir ist der Propdurchmesser insofern egal, da er zum Modell und nicht zum Massstab passen soll.

Und noch was für alle Scale-Freaks: Ich habe weder vor, ein ausgebautes Cockpit noch eine vorbildgetreue Lackierung noch sonst was "scaleartiges" zu machen, nur ein Flugzeug, das etwa wie eine Lockheed Super Connstellation aussieht.
 

Gast_14961

User gesperrt
Was ist schon scale? Aber der Eindruck eines Flugzeugs in der Luft wird schon von seinen Proportionen geprägt.

Wenn Du

* 2-Blatt Propeller, die zu klein sind verwendest
* die Flächentiefe deutlich vergrößerst
* in Folge dessen vielleicht auch das Leitwerk vergrößerst,

bleibt nicht viel von Deinem Wunsch nach einer

Lockheed Constellation (meiner Meinung nach das schönste Flugzeug der Welt)

übrig. Daher meine Hinweise. Es geht nicht um Cockpit Ausbau oder Nieten. Es geht bei einem Nachbau eines alten Propliners doch darum, seine Proportionen und sein "Gesicht" (das Cockpit - von aussen :) ) nachzubilden, um den schönen Eindruck des Originals auch auf das Modell zu übertragen.

Aber ich verstehe schon: wie sprechen nicht sie selbe Sprache. :D Ich halte mich jetzt raus :)

Viel Freude beim Bau - mach es nach Deinem Geschmack. Es ist Dein Projekt (das ist ehrlich gemeint).
 
Danke für diese Antowrt (ist auch ehrlich gemeint).
Mir ist nur nicht klar, wieso die Propellergrösse so wichtig ist, da man die Propeller im Flug nur relativ undeutlich wahrnimmt. (ausserdem: mit Zweiblattprops stimmt die Grösse relativ genau.)
 

H.F

User
hi freak

ist ganz einfach, wenn ich so ein tolles modell fliegen sehe gehe ich nach der landung gerne mal zum besitzer und das teil näher anschauen, - die props gehören halt zum gesamteindruck, muss aber nicht sein.

mfg

hugo
 
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