Nabik

Heute war es endlich soweit. Die erste Fahrt mit der gebraucht erstandenen Nabik stand an, ehemals AUT 09/GER 636. Mein erster Tenrater! Da alle umliegenden Seen noch zugefroren sind, muss der Dortmund-Ems Kanal herhalten. Der böige Wind erreicht in den Spitzen über 4 Windstärken. Unbeeindruckt rigge ich das A-Rigg mit den 7 Jahre alten Zeichenfoliensegeln auf. Ein so großes Schiff muss soviel Tuch abkönnen. Die zuweilen heftig killenden Segel stimmen den RC-Skipper dennoch nervös. Der Rumpf liegt gut im Wasser. Die Überhänge sind recht kurz. Schoten dichtgeholt und das Boot springt flott an. Ups, den Verklicker hat es bereits zerbröselt. Er hängt traurig daneben. Ich steuere das Boot zurück und haue mir Richtung Ufer gleich die ersten Macken in die im trüben Wasser unsichtbare Bleibombe. Ich entferne den Verklicker und erneut geht es los. Die Nabik liegt angenehm neutral auf dem Ruder. In Böen krängt der schmale Rumpf weniger als erwartet. Raumschots erreicht sie Geschwindigkeiten, die am Ufer eine joggende Begleitung erfordern. Nur wenn der Wind fehlt, gibt sie sich etwas träge. Ein erstklassiger Flautenspezialist dürfte die Nabik vermutlich nicht sein. Aber dann frischt der Wind wieder auf und zur Freude einiger Spaziergänger heize ich den Tenrater in der Mittagssonne einige Schläge über den Kanal. Im Grenzbereich unter Lage geht er weniger gern in die Wende. Dann kommt es zur nächsten Havarie. Die mittlere Segellatte ist aus der Fock herausgerissen und hat oben und unten ein Stück Segel mitgenommen. Nun klafft eine hässliche, v-förmige Lücke im Achterliek. Daher lasse ich es für heute bewenden. Zum Glück lag dem Boot beim Kauf ein neuer A-Segelsatz aus Mylar von RT bei. Der wird gerade in das Rigg eingebaut, bzw. angepasst. Mit Mylar-Segeln wäre das wohl nicht passiert. Alles in allem bin ich nach dem ersten Tag gut zufrieden. Tenrater segeln macht Spaß!
 
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