Baubericht einer klassischen 1,3m-Yacht

Hallo Leute,
vor ein paar Jahren habe ich ein Boot gebaut, das euch interessieren könnte. Die nächsten Wochen werde ich hier ein paar Fotos und Berichte vom Bau dazu einstellen. Folgende Grundgedanken hatte ich:

- schön gross, ordentliche Bugwelle
- klassische Linien und Farben
- handfeste Technik, keine filigranes Gedöns
- keine Masstabs-getreue Nachbildung, höchstens Proportionen
- klassische Genua anstatt Pendelfock
- Hilfsmotor für überaschende Flauten
- möglichst echtes Segelmaterial aus der 1:1-Welt

Das Ergebnis war ein freier Umbau des Robbe-Baukastens der "Atlantis". Der erste Aufbau war rein technisch, um die Funktionen und Abmessungen beim segeln zu testen. Danach folgte das Finish. Daten: Masthöhe + Kiel = 2,1m, Länge 1,35m, Breite 0,34m)

KOMMENTARE & FRAGEN unbedingt ERWÜNSCHT! :-)

Los gehts, hier ein paar Zeichnungen zu Abmessungen und Segeldruckpunkt und der erste Schwimmtest:
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sieht doch echt gut aus bitte weiterre bilder ,das mit dem maßstab beachte ich meistens auch nicht bei eigenbauten ,restaurierungen oder umbauten ,und einen motor kann man bei rennen mit wenig wind immer gebrauchen;)

mfg Tommy
 
Erste Segelanprobe

Erste Segelanprobe

Die Schotführung war nicht ganz einfach. Wegen des langen Schotweges für die Genua habe ich eine grosse Umlaufschot unter Deck gebaut.

Auf beiden Seiten sind auf Mitte der Schot Umlenkblöcke angeknotet, um die die eigentliche Genuaschot läuft. Die Genauschoten sind hinten fest, laufen dann nach vorne um die Blöcke und wieder nach hinten und durch eine Umlenkrolle nach oben raus. An der Fernsteuerung ist das ein links-rechts-Knüppel: ganz links = voll dicht backbord und rechts entspr. umgekehrt. Die Grossschot läuft ähnlich auf einer entsprechend kürzeren Umlaufschot.

Hier die beiden Winden im Bug. Eine für das Gross (rechts), eine für die Genua (links).
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Hier das Heck mit dem Ruderservo und den beiden Umlaufschoten. Im Hintergrund für die Genua; rechts im Vordergrund für's Gross.
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Und schliesslich das vorläufige Ergebnis. Der Mast besteht aus den beiden Atlantis-Masten (schönes Alu-Profil mit Keep) und ist durch 2 passgenaue Alurohre und Epoxy verbunden. Die Segel habe ich aus normaler Drachenseide genäht. Das Profil kommt durch eine leicht bauchige
Vorlieklinie.
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Danach kamen die "sea-trials"......
 
sieht echt geil aus wie willst du es lackieren:confused: mache aus meinen segelboot auch so was änliches aber im 20er jahre styl:D
 
es segelt, es segelt, es segelt!!

es segelt, es segelt, es segelt!!

Der erste und bisher einzige Segeltest lief extrem gut. Das Boot lag neutral auf dem Ruder und war gut zu steuern. Ausserdem war es sauschnell und hatte die erhofft ordentliche Bugwelle.

Die Segelsteuerung funktionierte zwar auch wie erwartet aber ich hatte doch permanent Sorge dass die Genauschot bei der Wende irgendwo hängen blieb (was sie aber nie tat...). Gross und Genua getrennt steuern ist aber echt gewöhnungsbedürftig-

Aufbau mit Flattersegel:
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Die Ruhe vor der Sturmfahrt:
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Ab dafür!
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Mein schnellster Gegner an dem Tag. Ich hab gewonnen, ganz nach dem Motto "Wer alleine segelt ist immer schneller als die Tonne". Gilt auch für Brötchen.
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Tommy: ganz klassische Farben, Rumpf dunkelblau, U-Schiff rot, weisser Streifen, Teakdeck. Wie gesagt, möglichst viel 1:1 Material, also "echtes" Antifouling, Teak, usw.

Mehr dann morgen
 
wenn man keine classichen farben benutzen würde dann würde alles so nicht zusammen passen das wäre sonst genau so wie ein 633 bmw in pink:cry::cry:, sowas wäre sonst schrecklich

mfg Tommy

ps was war das letze bild:confused:
 
Teakdeck

Teakdeck

Weiter geht's mit dem Deck aus echtem Teak vom Bootsaustatter. Die Leisten musste ich mir noch mit einer Mini-Kreissäge schmaler sägen. Sie wurden dann gerade aufs Deck geklebt. Die noch schickere Ausführung, wo die Stäbe den Bootskonturen folgen war mir zu aufwendig. Die gerade Ausführung gibt es aber auch im real life.

Nachdem die Stäbe fertig waren, wurde alles auf eine Ebene geschliffen und dann mit schwarzem Sika auf gefüllt, was dann wiederum abgeschliffen wurde. Das Ergebnis ist wunderbar. Das Deck fasst sich samtig an und der ganze Raum roch nach frischem Teak - die Umweltschützer mögen mir verzeihen.

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Hallo Kampai,

das sieht wirklich gut aus von den Proportionen, wobei ich dem Deck noch eine schöne Randleiste verpasst hätte.

Eine Frage noch zu den Segelwinden. Wie sind die befestigt? Das sieht aus als wären sie nur mit Servotape befestigt, oder sind sie zwischenzeitlich anderweitig montiert? Falls nicht so würde ich das an Deiner Stelle noch nachholen, denn die Kräfte die auftreten können sind sicher nicht gering.

Gruß
Jörg
 
Winden

Winden

hi Jörg,

ja, die Winden sind nur geklebt, was für den ersten Törn gut gehalten hat. Vielleicht sollte ich die wirklich besser befestigen. Seitdem das Ding fertig ist, war ich aber wg. dem Transport (schweres Ding) und Aufbaugedöns nicht mehr auf dem Wasser. Hab ja schliesslich noch ein 1:1 Segel-Böötchen, das bewegt werden möchte....... :-)

Die Leisten sind übrigens auch schon dran, morgen stelle ich Fotos ein.

Cheers!
 
Segelwinde

Segelwinde

also die Segelwinde wird sich irgendwann mal befreien von seinem Klebeband.
Da wirken bei bereits mittleren Windstärken schon erhebliche Kräfte!

Mach doch die ganze Winde inkl. Umlenkrolle an einen Vierkant-Alu-Stab, dann kannst du zum einstellen alles demontieren. Hat auch den Vorteil
bei einer Störung oder Reparatur, dann kannst du alles ausserhalb des Rumpfes reparieren.

Gruss Silvan
 
Weiter geht's

Weiter geht's

Danke für die Kommentare zu den Winden, hätten sich wohl irgendwann verabschiedet....... Ich werde sie wohl wirklich herausnehmbar an einem Alu-Gestell basteln. Ich hab noch ein Blech rumliegen.

Als nächstes kam die Leiste, aussen ABS, innen Teak. Dann der erste Lack, echter Bootslack natürlich. Die Oberfläche ist top geworden, später kommt noch original Antifouling drauf, das ich von meinem echten Boot übrig hatte.

Bis später und ruhige mehr Kommentare und Gedanken! Cheers!

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Hier nochmal der Blick nach innen. links ist der Kasten für den Empfänger und hinten seht ihr den Hilfsmotor.
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geiles teil. tolle arbeit... wenn ich da mal zeit für hätte und nicht immer nur neue rennmodelle fertigen würde...
 
Hallo,

das sieht wirklich gut aus. Womit hast Du lackiert? Aus der Sprühdose oder mit dem Pinsel.
Echtes Antifouling würde ich jedoch nicht nehmen. Macht bei einem Modellbooot keinen Sinn, da es die meiste Zeit eh auf dem Trockenen steht. Normaler Lack reicht vollkommen aus und ist auch sicher besser sauberzuhalten. Ich würde das Unterwasserschiff in diesem Falle weiß lackieren.

Gruß
Jörg
 
U-Schiff lackiert

U-Schiff lackiert

Moin Matrosen!

als nächstes kam die Bestimmung von Wasserpass und die Lackierung des Unterwasserschiffs. Ich hab bis zum Schluss nicht gewusst, wie ich das machen soll und hab mich dann, als das Boot friedlich in der Badewanne rumtrieb (da kann man nochmal gut die Grösse erkennen), einfach für Tesa-Krepp entschieden.

Das (echte) Antifouling war wie gesagt noch übrig und passt gut zum marinen Konzept. Damit ergibt sich eine "echt" leicht orangenhautmäßige Oberfläche, die nach dem ersten Wassern matt und leicht stumpf wird. Das Ganze sieht dann einfach superecht aus, weil's halt auch echt ist.

Weiss wäre auch gegangen, finde ich aber nicht ganz so klassisch. Morgen poste ich Bilder vom obligatorischen weissen Streifen, usw.

PS: das Überwasserschiff ist mit dem Pinsel lackiert. Der Lack ist genial, direkt nach dem Streichen verschliessen sich alle Pinselriefen zu einer geschlossenen, hochglänzenden Oberfläche. Braucht nur lange zum trocknen.

Fottos:
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Moin,

Nachdem die Stäbe fertig waren, wurde alles auf eine Ebene geschliffen und dann mit schwarzem Sika auf gefüllt,

sag mal, was ist "Sika" ?....habe zwar schon einiges in meinem Leben gebaut aber der Begriff ist mir neu. Sieht toll aus und ich denke ich werde das beim Neuaufbau meiner INGA IV ebenso machen.

Gruß Thomas
 
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