Strike DLG in Positivbauweise, 3 Flügelaufbauten

Hallo,

nach längerer Bauzeit, habe ich heute endlich den 3. Strike Flügel fertiggestellt. Genauers, welche Ziele wir mit diesem Modell verfolgen, wird Euch Björn Schürmann noch etwas erläutern.

Ich habe viel mit Aufbauten experimentiert, mit Schalenflügel angeschaut und nun endlich habe ich festigkeitsmässig gleichwertige bis sogar festere Flügel.


Der "Glas-Glas/Disser" Aufbau ist folgender

25 er Glas
38 g Glas/Disser
25 g Glas oben und unten je eine Dopplung zusätzlich auf den Rudern
86 g Kohlefaser teXero Gurte
93 g Kohlefaser Patch im Wurfbereich
93 g Kohle auch am anderen Ohr
125 g Kohlefaser UD Gelege Patch in der Mitte, Patch knapp 1,25 dm^2 (gesamt 6 dm^2 ... da liegt schon gut was an Kohle)
93 g Kohle zum Verbinen der Hälften
+ 25 g Glas über 93g Kohle zur Flächenverbindung (Oberfläche)
25 g Glas an der Nase (2 layer)

Gibt am Ende zusammen noch nicht komplett verschliffene 138 g
Absolut realistisch sind glatte 130 g.
Abfluggewicht mit meinem Rumpf dann 265 g bzw. 257 g.

Der Flügel ist irre steif.
Wer nen festen Flügel haben will, siehe oben bauen. :D absolut :D
Ich persönlich bevorzuge den Kevlar Flügel mit Kevlar D-Box, noch steifer und leichter.

Man sieht einen Absatz zwischen 2. und 3. Segment aussen, im Lichtschimmmer, dies sind 1/10 mm Unterschied in der Kerndicke.
Man fühlt es sooooooebeeeen, nicht optimal, aber hey, positiv bauen!
Für sovie lweniger Geld zum Schalenflügel nimmt man sowas gerne in Kauf.

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Folgender Aufbau für einen richtig leichten Kevlar Flügel

40 g Kevlar/Disser von R&G
93 g Kohle im Wurfbereich
93g Kohle zum Verbinden der Flächen

das wars schon
Nach viel üben ;) bekommt man so einen Flügel flugfertig ohne RC von 108 g hin, ich denke, 105g sind auch möglich. Bei meinen 108 g ist die Oberfläche fast spiegelblank, siehe Rcgroups ist das fantastisch, die Amis haben doch teils kraterartige Oberflächen. Flugfertig schwebt der Strike mit 214 g anfangs durch die Luft, aktuell nach CG Korrektur mit 216g. Ja, das schwebt sich schon ganz toll.

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Verarbeitung vom 38g Glas/Disser ist .... naja ..... :mad: Fingernagelraubend. Das Kevlar mit Disser von R&G hingegen ist so einfach zu verarbeiten, dass es schon fast erschreckend ist. Mit einem geeigneten Werkzeug geht dies spielend.


Aufbau super fester Kevlar Flügel


40 g Kevlar/Disser von R&G
36 g Kevlar D-Box
36g Kevlar im Wurfbereich
93 g Kohle im Wurfbereich
125 g Kohlefaser UD Patches in der Mitte je 1,25 dm^2 (rechnet mal hoch was alleine da an Gewicht liegt, aber mega fest !!!!!!)
36g Kevlar Dopplungen auf den Rudern
93g Kohle zum Verbinden der Flächen


Festigkeit: :D

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Hallo,

vom Rumpf kann ich auch noch Fotos machen.....
http://lipo-fly.de/html/bau_sal_rumpf.html
Ein paar Bilder vom Styrokern bis zum Endresultat.


Die feste :D D-Box Kevlarfläche hat 138 g ohne RC, möglich mit viel pushen und Zeit 130.
Unser Profil verträgt aber Gewicht, daher sind 265 g am Ende absolut top.
Leichter ist bei uns fast unsinnig. Die 215 g sind halt schon ziemlich krass und unterste Grenze.

Genau wie die Glas/Glas-disser praktisch gleich.
 

Stezi

User
welches profil habt ihr denn verwendet?und wieviel fläche hat der flieger?
der rumpf schaut recht interessant aus,habt ihr eine möglichkeit zur ballastierung vorgesehen?
 
Hallo,

Ballastmöglichkeit derzeit noch keine, ich für mich mache es wie im J, für bestimmte Bedingungen schwerere oder leichtere Flieger. Ich plane jedoch die Ballastmöglichkeit im Flügel, um den Rumpf möglichst leicht zu lassen (Kräfte beim Werfen). In Den Flügel kann man bis zu 93 g unterbringen (VA). Ich möchte so einen Flügel jetzt mal bauen um ihn mit Alu, VA oder viel Glück auch Vanadium zu bestücken.

Zum Profil wird sich Björn noch äussern ;)

Der Flächeninhalt beträgt 21,4 dm^2.
 

ruho

User
Hallo Marcus,
Super schöne Flügel die du da gemacht hast und ich freue mich jedesmal wenn ich sehe das es doch noch Leute gibt die selber bauen.
Ich habe mittlerweile doch schon viel Erfahrung mit der Positvbauweise und der Praxiserpobung von 2 Jahren training, auch unter harten Wettbewerbsbedingungen. Ich möchte hier meine Erfahrungen gerne weitergeben da bei mir schon das eine oder andere mal ein wenig mehr Festigkeit an der richtigen Stelle am Flügel viel bewirkt hat.
Wenn ich dir einen Tip geben darf so würde ich eine Art Holm im Bereich der Servoschächte einsetzten oder zumindest unter die Carbonstreifen einen Knickschutz so wie Drela das macht.
Im Normalbetrieb hat alles super funktioniert und der Flügel war super steif und fest, aber beim Bewerb mit 9 Meter Wind und 57 Gramm Blei im Schwehrpunkt ist der Flügel bei mir eingeknickt.
Auch die Nasenleiste meines ersten Modells habe ich so gemacht wie du, mache ich aber mittlerweile aus Carbon da 2 Lagen 25gr. mit der Zeit ganz schöne Beulen bekommen beim Fangen.
Rudi
 

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Danke für den Tipp.
Habe bisher geschätzte 500x geworfen, alle Flügel haben gehalten und nicht geknickt, dennoch gute Idee.

Die Nase werde ich umstellen auf 36er Kevlar mit 25g Schleiflage Glas.
Habe ich mir mal so überlegt, wäre sinnvoll.
 
Hallo,

drüber muss ich mich noch mit dem Vater des Strikes unterhalten.

Preise weiss ich daher nicht, da noch nicht über den Verkauf nachgedacht.

Die Aufbauten wüsste ich allerdings, die man "auf den Markt schmeissen" kann.


Hier noch ein Foto vom leichten Strike, Bilder des D-Box Strikes kommen noch.

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STB

User
Hallo Marcus!

Gratulation! Das sieht alles TOP :D aus! Einwandfrei ;)

LG,

Stefan
 

Björn

User
Strike – Auslegung

Da Marcus mich gebeten hat was zur Auslegung zu schreiben...mach ich das auch mal^^

Also:
Das Ziel das wir mit dem Strike Flügel erreichen wollten war:
1. möglichst hohe Gleitzahl im mittleren bis langsamen Geschwindigkeitsbereich
2. möglichst hohe Steigzahl
3. min. Profilwiderstande bei Einhaltung der Punkte 1-3
4. möglichst einfaches und sicheres Handling

Konzept Idee:
Ich habe mich bei der Entwicklung des Profilstraks ganz bewusst gegen den momentanen Trend hin zu immer schnelleren Profilen gewendet, da der Strike in erster Linie als Freizeitmodell dienen soll. Hierfür ist es meiner Ansicht nach besser, ein Modell zu haben welches im mittleren bis langsamen Geschwindigkeitsbereich möglichst viel Strecke abfliegen kann, um auch weiter entfernte Thermik zu erreichen (min. Sinken nahe bei bestem Gleiten). Des Weiteren ist eine hohe Thermiksensibilität von Vorteil. Um auch in zerrissenen thermischen Bedingungen lange Flüge absolvieren zu können, habe ich auf eine hohe maximale Steigzahl geachtet. Hierdurch sollte es möglich sein auch in leichter Thermik, oder kurzlebigen Blasen, schnell viel Höhe tanken zu können. Diese Höhe dient dann als Grundlage für das weitere Vorgehen.
Soviel zur generellen Idee dahinter.

Profilstrak:
Als Vergleichsobjekte dienten der beliebte AG455-AG46-AG47 Strak des SGII und das HM51 des Sirius. Der Strike hat einen Strak von BS-F3K 11 (2,1% W, 7,2% D) auf das BS-F3K10 (1,9%W, 6,2%D), welches nach Außen hin auf 1,8%W & 5,5%D modifiziert ist. Der gesamte Strak ist auf ein weit hinausgezögertes Abreißen, vor allem der Flügelspitzen, und auf einen breit fliegbaren Leistungsbereich ausgelegt. Das krasse Gegenteil hierzu stellt mein Erstlingswerk die Celeris da (geringes CA-max. und Quasi nur ein Leistungspeak).
Auf Grund der häufig verwendeten Tesafilm-Spaltabdeckungen, wie man sie z.B. an Aspirin und SALpeter findet, sind die Profile auf einen Umschlag zwischen 65-70% Profiltiefe ausgelegt und benötigen daher dort einen Turbulator um ihre volle Leistung entfalten zu können.
Prinzipiell kann man sagen, dass die Eigenschaften der am Strike eingesetzten Profile eine Mischung aus dem SGII-Strak und dem HM51 darstellen dürften. Der Drela Strak hat theoretisch leichte Vorteile im Schnellflug, dafür Nachteile bei mittleren bis hohen CA-Werten. Das HM51 trumpft bei sehr hohen CA-Werten auf, welche meiner Meinung nach aber eher seltener, im Freizeitbereich wahrscheinlich fast nie, geflogen werden (sehr hohe Flächenbelastungen). Der momentane Strak ist relativ konservativ gewählt, da dies für uns der erste Positivflügel und der erste selbstgebaute DLG ist. Aus diesem Grund sind die Profile nicht zu dünn und die Wölbung nicht zu klein gehalten. Für spätere Versionen bleibt hier somit noch ein wenig Spielraum.

Flügelauslegung:
Der jetzige Strike-Flügel stellt, wie auch die verwendeten Profile, eine konservative Auslegung da. Die Wurzeltiefe am Außenflügel ist nicht zu klein (70mm). Wir wollten sichergehen das man den Wurfbereich stabil genug bekommt, ohne massiven Einsatz von Gewebe (Massenträgheit kleinhalten). Der Flügel hat eine Streckung von 10.38 und einen Inhalt von 21.7 dm². Somit ist der Flügel nicht als reiner Floater ausgelegt, sondern sollte eine gute Allroundleistung bieten.
Verglichen zu SGII, Aspirin, Salpeter usw. hat der Flügel eine etwas stärkere Rückpfeilung. Hierdurch verlagert sich der CG (Schwerpunkt) des Modelles nach hinten. Der beabsichtigte Effekt hierbei ist, dass das Modell somit empfindlicher auf Thermik reagiert und die „Luft“ besser zu lesen ist. Zugleich spart dies ein wenig Trimmblei ein, macht das Modell in „rauer Luft“ allerdings ein wenig anspruchsvoller. Mit den eingebauten Sicherheiten sollte dies jedoch kein Problem darstellen.

Erste Erfahrungen
Bisher fliegen 3 Modelle in unterschiedlichen Gewichtsklassen und Ausführungen (217g, 270,303g). Nach momentanem Stand scheint 217g zu leicht für die jetzige Auslegung zu sein. Dies war im Vorfeld auch zu erwarten, da für solch geringe Flächenbelastungen „speedlastige“ Profile definitiv von Vorteil sind. Die 270g Version...wen wundert’s…funktioniert momentan relativ gut. Auch die 300g Variante welche ich selbst fliege, auf einem Aspirin Rumpf, macht bisher keinen schlechten Eindruck. Das Gleitverhalten im anvisierten Geschwindigkeitsbereich scheint wirklich gut zu sein. Ebenso die Steiggeschwindigkeit, die Thermiksensibilität und die Wurfhöhen. Dies sind allerdings subjektive Beobachtungen, da uns direkte Vergleiche zu anderen Modellen fehlen. Zudem kommen wir aus dem F3B/F3J Lager haben und keinerlei Wettbewerbserfahrung im F3K. Ich kann nur meinen Flügel mit meinem alten Aspirin Flügel (leider gebrochen) aus der Erinnerung vergleichen, aber da kommt der Strike schon in der jetzigen Version sehr gut bei weg. Was bei allen 3 Modellen gleich ist, ist die extreme Überziehfestigkeit. Bisher habe wir noch keinen einzigen Stall provozieren können. Die Auslegung greift zumindest hier vollkommen. Über alles Weitere kann ich zum jetzigen Zeitpunkt schlicht und einfach noch nicht viel sagen. Bei uns als ungeübten Werfern (geschätzte 30-40m) sind mit der 270g Version Abgleitzeiten um die 2min möglich. Alles Weitere werden die nächsten Wochen und Monate zeigen.

Zum Abschluss:
Ich werde die Profile in den kommenden Wochen veröffentlichen. Damit stehen sie jedem für private Zwecke zu Verfügung. Wer also Interesse daran hat einen Flügel hiermit zu bauen, der darf dies gerne tun. Dazu aber zu gegebener Zeit Genaueres.

Für weitere Fragen stehe ich jederzeit zu Verfügung :)

Gruß
Björn
 

ruho

User
Hallo Björn,
ich finde das super das du die Profile der F3K Szene zur Verfügung stellts und auch eure Erfahrungen dazu.:)
Ich habe heuer sicher schon an die 10 paar Flügel gemacht und mitlerweile durchgetestet.
Meiner Meinung nach kann man erst einen richtig guten Vergleich ziehen, wenn man 2 halbwegs gleich gute Piloten hat die auch völlig infisziert vom SAL Virus sind und die sehr viel miteinander fliegen.
Oft haben wir schon so nach eine paar Tagen gesagt, dieses neue Modell geht nicht so gut, lieber dann doch das andere das wir vorher gebaut haben und ....
Nach 2 Monaten probieren und Einstellungen testen war alles wieder völlig anders und das Modell das man so verteufelt hat ist im moment dann doch eher das bessere. :o
Deshalb glaube ich man sollte mindestens ein halbes Jahr damit fliegen und vergleichen um eine gute Aussage machen zu können.
Also was ich sagen möchte ist einfach testet das Modell durch und vergleicht es mit den anderen wirklich guten Modellen aber ich glaube schon, das es möglich ist mit der Positivbauweise super konkurenzfähige Wettbewerbsmodelle selber zu bauen.
Ich finde es gut wenn viele Leute selber bauen und damit erfolgreich fliegen und ihr Wissen hier preisgeben, genau deshalb mag ich das Ami Forum.
Schönen Tag
Rudi
 

Björn

User
Hi Rudi
ja genau das meinte ich mit "....mehr kann ich noch nicht sagen". Ich kenne die ganze Geschichte ja schon vom F3B. Eine wirkliche Aussage über die Leistungsfähigkeit eines Modells kann man meist erst nach mehreren Wettkämpfen treffen. Im Training fliegt ja eh Alles gut. Daher bin ich da auch vorsichtig mit Aussagen, zumal wir für F3K ja nichtmals aussagekräftige Vergleiche bzw. Erfahrungswerte haben.
Von daher, eine komplette Neuentwicklung benötigt einfach Zeit. Meine "Celeris" ist da ja ein Paradebeispiel für ^^

LG Björn
 
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