Hallo!
Ich möchte mir auch einen DLG Rumpf Bauen und habe diesen Thread gefunden dabei ist folgende Frage aufgetaucht.
Warum nehmt Ihr immer zuerst 2 Lagen „UD Gewebe“ + 1. Lage Glasgewebe und nicht eine Lage Kohlegewebe mit z.B. 190g/m2?
Vom Gewicht und von der Festigkeit müsste es doch annähernd gleich sein?
lg
Stephan
Hi
Was willst du denn bauen?Rumpfkeule oder einen Einteiligen Rumpf mit Leitwerksträger?
Bei einem DLG-Rumpf geht es haupsächlich um Biegesteifigkeit.Dafür ist UD Gelege optimal.Wenn du z.b.200er Kohle in 0/90° benutzt dann liegen nur 100g davon in Rumpflängsrichtung.Im Vorderen Bereich des Rumpfes kann das aber trotzdem vorteilhaft sein um die Druckfestigkeit (z.b. beim Fangen) zu erhöhen.Vorsicht!So dicke Kohle oder Aramidgewebe sind relativ durstig und benötigen in der Regel einen hohen Harzanteil.Beim Leitwerksträger legt man meist eine dünne Lage Glas oder Kohlegewebe in 45° ein um die beim Start oder Bodenlandung auftretenden Torsionskräfte aufnehmen zu können.Sonst spleist der Leitwerksträger bei einer missglückten Landung schnell auf.
Hab letztes Wochenende seit langem mal wieder nen RCN 09 Rumpf laminiert.Dabei liegt im Leitwerksträger diesmal kein Gewebe in 45°.Die RCN 09 Seitenleitwerk ist ja oben und unten fast symetrisch.Statdessen habe ich dieses mal eine Lage 80er Spread Tow in 0/90° als Aussenlage,1x100er Hochmodul UD und 1Lage 62er HM Texerobänder verwendet.Das Spread Tow in Längsrichtung übernimmt zusammen mit dem UD die Biegekräfte und die Spreadfasern in 90° machen den Rumpf trotz dem dünnen Layup druckfest.Im Bereich der Flächenauflage liegt noch etwas Spread Tow 45° und li. und re. 2 Kohlerovings in den Ecken.
Der Vordere Bereich besteht aus 1x104er?Glas 0/90° und 1x 200er Glashohlfasergewebe 45° mit 10%Farbpaste im Harz.
Die Gewebe/Gelege habe ich vorher mit 3M Sprühleber übernander geklebt/fixiert und mit ner Schablone ausgeschnitten und auf Folie getränkt/dichtgerollt und abgesaugt.Die Form habe ich ganz dünn mit nicht angedicktem Harz eingepinselt und dann das Gewebe eingelegt.Dann gut 3bar auf den Ballon und dann 6Std bei 45° auf den Heizkörper.
Der Rumpf ist trotz des geringen Gewichts von nur 35g incl Haube extrem Steif geworden und hat praktisch keine Lufteinschlüsse:-)Nur am Haubenrand,wo etwas zuviel PVA in der Form war.
Gruß Sascha