Nach 45 Jahren wieder fesselfliegen

Webra 28

Webra 28

Hallo Kalli.

Das Thema mit 'nem 28er Webra hatten wir anderswo in diesem Forum schon mal durchgekaut. Dieser Motor ist nicht sonderlich gut für ein Fesselkunstflugmodell geeignet!
Klar hat er mehr als genügend Leistung, er ist auch relativ(!) leicht, aber das Problem liegt bei der Auslegung dieses Motors und dabei vor allem bei den Steuerzeiten. Der Motor ist dafür konstruiert, dauernd höchste Drehzahlen zu produzieren. Genau das wollen wir für ein Fesselkunstflugmodell nicht! Selbst wenn du den Motor am Boden auf eine für den Fesselflug brauchbare Drehzahl einstellen kannst, in der Luft wird die Drehzahl "davonlaufen". Das hängt damit zusammen, daß diese Hochleistungsschnürle-Motoren auf Beschleunigung des Modells mit Drehzahlerhöhung reagieren. Und der "Kreisflug" ist nun mal eine beständige beschleunigte Bewegung. Das wird sogar soweit gehen (vor allem in Figuren, z.B. Looping), daß der Motor die Drehzahl bis auf sein möglichstes Maximum zu steigern versucht. Dabei wird er natürlich warm und mager! Das begünstigt natürlich einen weiteren Versuch der Drehzahlsteigerung, bis der Motor so heiß oder so mager wird, daß er gar nicht mehr laufen will.
Natürlich kann man einem Webra 28 versuchen beizubringen "ordentlich" im Fesselflieger zu laufen, aber das würde bedeuten Änderung der Steuerzeiten, Versuche mit verschiedenen Spritmischungen (viel Rizinusöl, ca. 25 % oder mehr), Versuche mit verschiedenen Propellern (großer Durchmesser - kleine Steigung, evtl. Dreiblatt), das kostet alles viel Zeit und Mühe - ist es das wert, wenn man auf erprobte und funktionierende Motoren zurückgreifen kann?

Nach meinem Dafürhalten ist der OS LA 46 die erste Wahl für dieses Modell! Der funktioniert auch mit einem auf Vollgas festgelegten RC-Vergaser anstatt eines Venturi. Der 46er hat die selben Anschlussmaße wie der 40er, ist aber sogar leichter! Es fliegen einige ARF Nobler sehr erfolgreich mit diesem Motor.

Ansonsten kannst du in der 5,5 ccm bis 7,5 ccm Klasse alles mögliche an Motoren in den Nobler 'reinpacken, was passt. Nur eben keine "Hochdreher" á la Webra Speed oder OS FX und Konsorten. Wohingegen lau Gerüchten aus den USA die neuen OS AX durchaus "Fesselflugpotenzial" haben sollen.
Es kann doch nicht so schwer sein, im Verein, bei Modellfliegern aus dem Bekanntenkreis oder vielleicht bei "IBEI" einen passenden Motor aufzutreiben! Es muß nicht unbedingt ein neuer Motor sein, oftmals haben RC-Flieger abgelegte OS LA 'rumliegen, weil die "Gleilagermotoren" doch nicht soo toll sind. Die kann man oft für kleines Geld übernehmen. Natürlich sollten es nicht unbedingt "Luftpumpen" sein, aber der Motor kann ruhig schon den Zenit seiner Leistungsfähigkeit überschritten haben, um damit den Nobler zu fliegen, reicht das immer noch.

Weitere verwendbare Motoren sind, wie zum Teil Peter schon schrieb: OS Max 40 H, ENYA 35, ENYA SS 40, Hirtenberger HP 40, MERCO 35, Super Tigre G21/46, zur Not auch WEBRA 40 Blackhead (alles "Oldtimer"-Motore, die nicht mehr produziert werden, die aber sicher noch "aufzutreiben" sind.)
An "aktuellen" Motoren sind es eben: OS LA 40 und 46, OS FP 35 und 40, die aktuellen ENYAs dieser Größe.
Oder spezielle Fesselflugmotoren wie: Brodak 40 (USA), Stalker 40 (USA/Ukraine), Double Star (USA/Ukraine), "umgearbeitete" OS oder WEBRA von den Spezialisten aus den USA.

So dürfte die Auswahl doch groß genug sein, daß du etwas passendes findest.

Gruß
Willi
 

f-15

User gesperrt
Motoren

Motoren

Hallo Willi,

vielen Dank für die ausführlichen Ratschläge. So wandern der FX und der Webra in die Ecke und ich besorgen mir einen der angeführten Motore. Zum Experimentieren, Ärgern und umbauen fehlt mir einfach alles. Auf wird schon klappen habe ich keine Lust. Ich bin es gewohnt, meine Flieger zu bauen und dann NUR noch zu fliegen.

Viele Grüße

Kalli
 
Hallo Willi,

vielen Dank für die ausführlichen Ratschläge. So wandern der FX und der Webra in die Ecke und ich besorgen mir einen der angeführten Motore. Zum Experimentieren, Ärgern und umbauen fehlt mir einfach alles. Auf wird schon klappen habe ich keine Lust. Ich bin es gewohnt, meine Flieger zu bauen und dann NUR noch zu fliegen.

Viele Grüße

Kalli

Hallo Kalli

Willi´s Super Erklärungen schließe ich mich vollends an,Tip-Top !!!.

Schwachpunkt des ARF Noblers ist unter anderen die Rumpfnase.
Das Motorträgerholz ist etwas unterdimensioniert für größere Motore.
Mein Tip:
Beide Rumpfseitenwände mit 2,5mm Sperrholz bis zum Motorträgerende verlängern und
ein Balsaklötzchen in länge der Sperrholzverlängerung zwischen beide Sperrholzwände mit
Epoxy einsetzen (U-Profil).
Vorteil:
Dämpft besser Vibrationen ab und verringert Schaumbildung im Tank,(magerer Motorlauf).
Ein Bekannter v.mir, Paco Jimenez Gran Canaria ,
fliegt seinen TOP-FLITE ARF Nobler mit einem Super Tigre G21/46,
mein T-F ARF Nobler hebt demnächst mit einem Brodak .40 ab.
In Übersee fliegt Man(n) das TOP-FLITE-Teil auch mit einem OS LA (FP) .25 + 10x4 Prop.
Und last but not least,
unbedingt die empfohlene Schwerpunktlage einhalten, möglichst ohne Blei am Heck.

Happy landing
Gruß Peter
 
Hallo Kalli

Willi´s Super Erklärungen schließe ich mich vollends an,Tip-Top !!!.

Schwachpunkt des ARF Noblers ist unter anderen die Rumpfnase.
Das Motorträgerholz ist etwas unterdimensioniert für größere Motore.
Mein Tip:
Beide Rumpfseitenwände mit 2,5mm Sperrholz bis zum Motorträgerende verlängern und
ein Balsaklötzchen in länge der Sperrholzverlängerung zwischen beide Sperrholzwände mit
Epoxy einsetzen (U-Profil).
Vorteil:
Dämpft besser Vibrationen ab und verringert Schaumbildung im Tank,(magerer Motorlauf).
Ein Bekannter v.mir, Paco Jimenez Gran Canaria ,
fliegt seinen TOP-FLITE ARF Nobler mit einem Super Tigre G21/46,
mein T-F ARF Nobler hebt demnächst mit einem Brodak .40 ab.
In Übersee fliegt Man(n) das TOP-FLITE-Teil auch mit einem OS LA (FP) .25 + 10x4 Prop.
Und last but not least,
unbedingt die empfohlene Schwerpunktlage einhalten, möglichst ohne Blei am Heck.

Happy landing
Gruß Peter

Hier noch passende Top-Flite ARF Nobler Fotos auf Seite 4+5

http://www.gscb.us/ARF Construction with supporter member application.pdf

und dazu noch jede Menge Tips.

http://stunthanger.com/smf/index.php?topic=27359.0

Gruß Peter
 
Fox 35 und Fox 40 für Nobler

Fox 35 und Fox 40 für Nobler

Hallo Maniso.

Klar, warum nicht!!? Schließlich war der Antrieb des Ur-Noblers der Fox 35, wie bei fast allen Kunstflugzeugen dieser Zeit. Nur darf man mit diesem Motor keine "Ausgeburt an Motorleistung" erwarten. Zum Fliegen, auch einfache Figuren wie Loopings und Achten, wird es reichen.
Der Fox 40 bringt da schon mehr Leistung. Dieser Motor wird in den amerikanischen Foren schon mal als sehr brauchbar beschrieben. Ich selber habe keinen solchen Motor, habe auch noch nie einen fliegen gesehen, ich kann nur das wiedergeben, was die Kunstflieger im Stunthanger- oder Stuka Stunt-Forum schreiben.

Allerdings wird die Beschaffung dieser Motoren auch nicht einfacher als bei den anderen "Spezialmotoren", da kommt man an einen OS LA 46 oder 40 FP leichter und schneller 'ran. Wenn man natürlich einen besitzt, dann kann man ihn verwenden.

Gruß
Willi
 

hiwi

User
Fox35

Fox35

Hallo,
ich würde den Fox 35 nicht mehr einsetzen, weil es bessere Motoren gibt. Der Grund liegt darin, dass es schwer ist, einen vernünftig laufenden
Fox35 zu bekommen. Die Motoren aus heutiger Fertigung (50th anniversary von Tower) sind teilweise ganz gewaltig unwuchtig. Ist wohl auch schon früher ein Problem gewesen. Darüber hinaus benötigt man einen ungewöhnlich hohen Ölanteil, am besten 25% -30%.

Es gibt in USA einen Hersteller, der gewuchtete Kurbelwellen mit Gegengewicht herstellt. Ausserdem gibt es eine Fox 35 Ceramic Edition, die besser sein soll.
Wenn Du den Aufwand betrachtest, kannst Du Dir leiber gleich einen 25er LA oder eine Enya bei Parra kaufen.
Der ARF Nobler ist recht leicht, zumindest meiner und läuft mit einem 25er ganz gut.

Für die OS Motoren gibt es bei Tower sogar noch Venturis und Düsenstöcke, praktisch für alle 15-46er OS Max FP und LA.

Gruss Ralf
 
Fox 35 und Fox 40 für Nobler

Fox 35 und Fox 40 für Nobler

;) Hallo, ich melde mich 'mal an dieser Stelle mit einigen Anmerkungen. Ich fliege meinen ARF-Nobler von Brodak mit einem FOX35 50th ann. mit bestem Erfolg. Er schüttelt nicht, hat ausreichend Kraft. Von Anfang an betreibe ich ihn mit Methasynth 115+8, also mit vollsynthetischem Öl (15%) und Nitromethan (8%). Auch die alten FOX-35 aus den 1950er Jahren laufen prima mit diesem Sprit, sie sind in gutem Zustand und sind sehr sauber mit höchster Kompression!
Meine Motoren bestelle ich unter anderem direkt bei www.foxmanufacturing.com, mit Zoll und Versand kann man den Dollarpreis in Euro rechnen. Ich bekam in den letzten Tagen den FOX-40, den mit Gleitlager. Dieser Motor wiegt ohne Dämpfer und Luftschraube bereits 300g!! Ich werde ihn in meiner ARF-Testsmoothie ausprobieren, für meinen Nobler ist er mir zu schwer.
Gruß Hartmut
 

hiwi

User
Hallo,
mag sein, dass es im Nobler nicht besonders auffällt, in Brettrumpf Modellen geht der Fox 35 garnicht, z.B. Banshee.
Vielleicht hast Du auch ein gutes Modell erwischt. Habe auch 3 Stück, aber nur einer läuft wirklich gut.
Und wie Du mit synthetischem Sprit den Motor eingestellt bekommst ist mir ein Rätsel.
Sicher wird er laufen, aber einen vernünftigen Übergang vom 4-takten ins 2-Takten bei Aufwärtspassagen konnte ich mit
synthetischem Sprit nicht erreichen. Das ist ja für den Nobler als Kunstflugmodell wichtig, praktisch immer die gleiche Drehzahl zu fliegen.
Für den Einstieg und zum Rumdaddeln kann das gehen.
Gruss Ralf
 
Fox 35 neu (50 anniversery) im Nobler mit vollsynthetischem Öl im Sprit (15%)

Fox 35 neu (50 anniversery) im Nobler mit vollsynthetischem Öl im Sprit (15%)

Hallo,
mag sein, dass es im Nobler nicht besonders auffällt, in Brettrumpf Modellen geht der Fox 35 garnicht, z.B. Banshee.
Vielleicht hast Du auch ein gutes Modell erwischt. Habe auch 3 Stück, aber nur einer läuft wirklich gut.
Und wie Du mit synthetischem Sprit den Motor eingestellt bekommst ist mir ein Rätsel.
Sicher wird er laufen, aber einen vernünftigen Übergang vom 4-takten ins 2-Takten bei Aufwärtspassagen konnte ich mit
synthetischem Sprit nicht erreichen. Das ist ja für den Nobler als Kunstflugmodell wichtig, praktisch immer die gleiche Drehzahl zu fliegen.
Für den Einstieg und zum Rumdaddeln kann das gehen.
Gruss Ralf

Hallo HIWI, also bei mir ist das Einstellen mit Synth-Sprit ganz einfach, wie früher mit Rizinussprit: horizontal viertaktern, aufwärts volle Drehzahl, und zwar schagartig!! Wenn du meine Flüge sehen würdest, da ist nix mit "Rumdaddeln", außer man würde das AMA Programm so bezeichnen. Methasynth 115+8 machts (mit aerosynth3).
Gruß Hartmut
 

f-15

User gesperrt
OS 40 LA

OS 40 LA

Södele, der Nobler war für 2 Sekunden in der Luft mit einem 6,5er OS und Venturi-Vergaser. Der Start klappte einwandfrei und dann ist die blöde Strippe mittendrin gerissen... War zum Glück die für hoch, so dass die Nase gleich im Dreck steckte, wäre es die für Tiefe gewesen, gäbs eine geile stehende neun. Der Schaden war so schon beträchtlich, der Frust gewaltig! War ne Litze von Graupner. Ist die generell zu dünn? Evtl auch ein Knick oder ähnliches war wohl die Ursache. Na ja, Rumpf ist wieder am Stück, die Cowling braucht noch viel Spachtel und Schleifpapier. Mit nem Sender in der Hand bin ich immer weiter gekommen...

LG

Kalli
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Kalli


Welche Leinenstärke hast du denn genommen. Es sollte schon 0.38 besser 0.45 Stärke sein. Knicke oder Kinken sind immer potentielle Rißstellen.
Ich habe an meinen 6,5cc Modellen die 0.45 Sig Fesselfluglitze.

Die Litze gibt es über Kavan oder hier oder den Bärschheimer konsultieren.

Gruß Bernd
 
Hallo Kalli

Ein kleiner Tip für das nächste Mal:
Vor jedem Flug mit einem weichen Lappen die FF Leine abreiben ( säubern). Nach jedem Flug die Leine vor dem aufspulen abreiben!
Hierbei spürst du sofort Beschädigungen und schonst so Modell und Geldbeutel. Auch eine genügend große Leinenspule hilft gewaltig die Leine zu schonen.
Du kannst mich gerne anrufen. Meine Telefonnummer findest du im Impressum meiner Homepage.

Allzeit stramme Leinen

Franzel aus Bärschheim
 

PeterKa

User
Das erinnert mich daran, wie ich meinen Sheriff (mein schönstes Modell mit Airbrush und so) verloren habe.. Am Schluß ist da nämlich auch eine Leine gerissen... Aber das war anders.. Bei uns kann man nicht vom Boden starten, die Wiese ist zwar kurz gemäht aber die Räder müssen schon in etwa 80 mm Durchmesser haben... Na ja also muß ein Helfer starten... Und beim letzren Flug hat es dieser irgendwie verdaddelt. Er warf den Flieger, (dessen Motor wunderbar sang und richtig Laune zum Fliegen hatte) auf mich zu.... also ich hatte von der ersten Sekunde an keine Leine.. Auch Rennen half nicht.. Mein Sheriff indessen war davon völlig unbeindruckt. Sauber flog er geradeaus und fast direkt auf mich zu. Mir war klar, daß das schiefgehen muß, aber ich wusste nicht wohin ich rennen sollte um Zug auf die Leinen zu kriegen.. Den bekam ich aber bald automatisch, und war so heftig, daß es : 1.) mir den Griff aus der Hand riss 2.) die Leine riß 3.) der Rumpf in 2 Teile brach. Der Crash ging als einer der spektakulärsten in die Vereinsgeschichte ein. Obwohl ich reineweg nichts dazu beigetragen hatte war ich doch Gegenstand vieldeutigen Schmunzelns.. Und um einen wirklich tollen Flieger ärmer.. Tja so kanns gehen. Also Du bist nicht alleine in deinem Frust ;-)

Gruß PeterKa
 

f-15

User gesperrt
Nobler

Nobler

Hallo zusammen, die Leine ist die Diamant Litze von Graupner gewesen. Die wurde mir von meinem Modellhändler empfohlen... Der ist eigentlich sehr fit. Aber seine letzte Begegnung mit nem Lassogeier war wohl als ich nk h eine böse Drohung war, sprich vor 1970. Ich lege ihm die neue Rolle wieder auf'n Tisch und besorg mir beizeiten was Gescheites...

Grüße

Kalli
 
Diamantlitze

Diamantlitze

Hallo Kalli.

Die Diamant-Litze von Graupner ist an sich eine sehr gute Leine! Ich gehe mal davon aus, daß du die 7 x 0,1 hast, mit einer Dicke von ca. 0,3 mm. Die ist sehr gut, aber für einen Nobler mit 40er OS LA vielleicht doch etwas zu dünn und damit mit zu wenig Festigkeit für diese Größe und Gewicht. Die 0,3er von Graupner hält in etwa gezogene 12 Kg auf der Federwaage aus (selbst mehrfach probiert) und ist für Modelle bis etwa 3,5 ccm hervorragend zu gebrauchen.
Bei größeren Modellen solltest du 0,015er Leine (0,38 mm dick) oder sogar 0,018er Leine (0,45 mm) z.B. von SIG nehmen (wie von Bernd geschrieben). Dürften von deinem Modellbauhändler über KAVAN zu beziehen sein. Wobei die 018er vielleicht doch schon etwas überdimensioniert ist.

Was auch gut funktioniert sind geflochtene Angelschnüre (z.B. Spider Wire braided red), die aber laut Label mindestens 25 Kg Zugkraft aushalten sollen, dann bist du real bei etwa 16 bis 18 kg Zugfestigkeit. Diese Leine ist dann aber immer noch dünner und vor allem leichter als Litze.

Gruß
Willi
 

hiwi

User
Fesselfluglitze Graupner

Fesselfluglitze Graupner

Es gibt von Graupner 2 Stärken, die 7Kg (orange) und die 25kg (rot) Litze. Die dünne ist für den Nobler wohl etwas grenzwertig.
Ansonsten gut aber teuer. Bei uns fliegt neuerdings einer mit Drachenschnüren aus Dyneema, vorgereckt und dehnt sich nicht.
Habt Ihr das schon mal gestestet?
Gruss Ralf
 
Drachenschnur

Drachenschnur

Hallo.

Drachenschnüre sind eigentlich für unsere Zwecke schon zu dick. Angelschnüre, geflochten und gibt es auch aus DYNEEMA, sind dünner und leichter und haben auch die entsprechende Festigkeit. Beim Drachen kommt es nicht so auf die Dicke der Schüre an, die müssen "nur" den Zug aushalten.
DYNEEMA ist eigentlich ein Monofilament, funktioniert auch, aber die geflochtenen Schnüre sind nach unserer Erfahrung besser für Fesselflug geeignet. Diese Schnüre gibt es unter verschiedenen Handelsnamen, ich verwende immer die Spider Wire Code Red Braid. Einfach weil sie hier bei uns leicht zu beschaffen ist und weil sie sich seit 4 oder 5 Jahren bestens bewährt hat. Gibt es in verschiedenen Dicken und damit Festigkeitsklassen.
Die rote Farbe der Schnur ist vor allem in höherem Gras ein zusätzliches Plus, daß man die Leine besser sieht/findet.

Abraten würde ich von den "Billigangeboten" an geflochtener Leine aus China (wird oft in der großen Bucht angeboten). Wir haben hier 2 unterschiedliche Proberollen kommen lassen und ausprobiert. Keine erreichte auch nur annähernd die angegebene Zugfestigkeit, ca. die hälfte des angegebenen Wertes zeigte sich an der Federwaage als die Leine riss! Ausserdem waren sie im Handling und der Verarbeitung zur Fesselflugleine nicht so angenehm.
Die von uns getestete Leine war einmal eine gelbe und zum anderen eine lilafarbene, die eine mit 25 kg Zugfestigkeit die andere gar mit 30 kg angegeben. Beide zerrissen bei etwa 12 bis 13 kg an der Federwaage. Und nicht etwa an den Knoten oder den Verbindungsstellen zum Verbinder oder Wirbel, sondern irgendwo mitten in der Leine.

Gruß
Willi
 

hiwi

User
Hallo Willi,
die Dyneema Drachenschnur ist aber in der 30kg Klasse inzwischen auch sehr dünn, welchen Einfluss hat die Dicke?
Recht glatt schien sie mir schon zu sein. Ich fleuge ja mit dem Drachen auch 20 Loops nach rechts dann wieder nach links.

Mich würde aber interessieren wie man die jetzt knotet bzw mit den Karabinern verbindet. Verwendet man da auch Ösen und Alu/Kupferröhchen und Kupferlackdraht? An den Übergängen wird sie sicher schneller durchscheuern oder brechen, als Fesselfluglitze.

Gruss Ralf
 
Angelschnur als Fesselflugleine

Angelschnur als Fesselflugleine

Hallo Ralf.

Die Dicke der Leine macht sich als Widerstand bemerkbar, den das System Flugzeug/Antrieb/Leine überwinden muß. Je dünner die Leine, desto einfacher hat es das Modell. Große und "kräftige" Modelle können natürlich dickere Leinen besser "vertragen" als kleine, leichte mit schwacher Motorisierung.

Also immer die Leine nur so dick wählen, daß die notwendige Festigkeit erreicht wird. Ich habe dabei mit diesen Angelschnüren die Erfahrung gemacht, daß die auf der Spule aufgedruckten Zugfestigkeiten nicht erreicht werden! Also da lieber bei der Zugfestigkeit "ein paar Nummern" höher auswählen, als man es bei der Litze tun würde.

Knoten und Befestigen ist bei diesen Schnüren eine Sache für sich. Mit Kupferdraht umwickeln und evtl. Löten geht nicht! Die Schnüre schmilzen bei Wärmezufuhr! Hülsen und dann quetchen geht vielleicht, habe ich mich bisher allerdings nicht getraut wegen den scharfen Kanten der Hülsen. Also knoten und mit Kleber sichern (5-Min.-Epoxy, Sekundenkleber). Aber sehr gut kleben lassen sich diese Schnüre nicht! Es ist wirklich nur eine Sicherung, halten muß der Knoten! Ösen kann man natürlich immer verwenden, aber ums knoten kommt man auch dabei nicht herum. Ein weiterer Vorteil dieser Leinen ist, daß sie, im Gegensatz zur Litze, kein Problem mit Knicken hat. Und Durchscheuern ist sehr schwierig bis unmöglich. Gefährlich ist eigentlich nur "messerscharfe" Kanten und Hitze.

Die Leine an den Enden für die Durchführungen und Knoten immer mindestens doppelt nehmen!
Vielleicht im Angelladen mal fragen, wie solche Knoten gemacht werden. Die können einem da eigentlich meist recht gut weiterhelfen. Es gibt auch im Internet Beschreibungen, wie man Knoten mit diesen Schnüren macht. Die amerikanische AMA (Modellflug-Dachorganisation) schreibt sogar in ihrem Regelwerk verbindlichen vor, wie so ein Knoten für diese, bei denen als "Spektra" bezeichneten Leinen, auszusehen hat. Einfach mal suchen.

Schönen Gruß
 
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