Bambus

Hallo Selberfrickler

Weswegen ist eigentlich Bambus als Baumaterial bei uns so unpopulär?

OK, es ist zwar nicht gerade leichtgewichtig, aber unheimlich zäh und sehr langfaserig. Für Holme und dünne Gurte sollte es doch bestens geeignet sein, oder?

Inzwischen gibt es ja viele Sachen bei uns aus Bambus zu kaufen (Parkett, Küchenbretter etc.), also sollte das Import-Problem keines sein.

Grüße, Tobias

Schonmal Bambus gesehen
Bambus ist ein überdimensioniertes Gras - kein Baum.
Innen total weich, oft sogar hohl, aussen alle paar Zentimeter ein "Auge" und steinhart.
Also fallen Holme usw. aus der harten aussenschicht schonmal aus.
Die Eigenschaft "Hart und Flexibel" entsteht ja aus dem Verbund von weichem Inneren und hartem Äusseren.
Deshalb bauen die Asiaten sogar Gerüste aus den ganzen "Stämmen" an ihre Wolkenkratzer.

Um "echte Bretter" herzustellen sowieso ungeeignet.
Selbst ein massives Brett aus vielen kleinen flachen Stückchen zu machen wird schwierig. Aus sowas ist ja z.B. Buche "echt Parkett".
Der Parkett und die Küchenbretter sehen sicher nur so aus. Im besten Fall nur "echt furniert" oder sowieso "Kst. Nachbildung".
Oder steht da "Bambus massiv" drauf ? Den Bambus möchte ich mal sehen

Meine Küchenbretter sind MASSIV Bambus. Und wenn Du Dich mal schlau machst, dann wirst Du erfahren, daß es massives Bambusparkett gibt (am besten mit stehenden Riemchen).

Aber ich wollte hier keinen Anlaß zum Angriff geben.

Früher gab es ja auch im Modellbau Bambusrundstäbchen etc...

Ich wundere mich eigentlich nur, daß es im Modellbau so ganz verschwunden ist. Eigentlich hat es ja ganz gute Materialeigenschaften.

Und: JA, ich habe Bambus schon gesehen. Ich bin ja nicht blind. Und wenn die Asiaten Gerüste daraus bauen (war ja schon oft genug im Fernsehen zu sehen), dann sollte die Materiallänge wohl keine Rolle spielen. Klar - diese ist von den Abständen der Absätze abhängig. Aber Bambus ist vielfältig in seinem Wachstum.

Grüße

Tobias

Das Bambus-Parket/Laminat gibt es als "echt Bambus". Bei der Herstellung werden die Halme aufgespleißt, das Weichzeugs entfernt und die Fasern mit Kunstharz zusammengebacken. Teilweise werden die Halme auch nur gespalten und die Streifen zusammengeleimt. Das Zeugs ist aber sehr schwer und daher für den Flugzeugbau eher nicht geeignet.

1.
DANKE Jasmir!! Es gibt massive Bambuserzeugnisse!
2.
Ich will ja gar keine BRETTER verarbeiten, sondern Leistchen!!! Die sollten bei kleinen und mittleren Modellen nicht wesentlich schwerer sein, als Kiefernleisten, aber sie sind wesentlich zugfester!

Versteht mich denn hier niemand??

Verzweifelte Grüße

Tobias

Von den spezifischen Festigkeiten sind wohl alle langfasrigen Holzarten ähnlich. Bambus dürfte also auf ähnliche Werte kommen wie Kiefer. Der Nachteil ist halt, dass Bambus wegen der Knoten immer geschäftet werden muss. Dabei ist die Verklebung mit klassischen Leimen wegen der schwachen Saugfähigkeit eher kritisch. Ist auch eher spröde im Bruch. Ausserdem werden z.B. Holmgurte wegen der höheren Dichte und damit Festigkeit schnell unhandlich dünn.

Ich sehe Bambus für federnde Teile wie Kufen oder gebogene wie Randbögen. Für die meisten tragenden Teile hat Kiefer über alles wohl bessere Eigenschaften

@ Tobias

Worauf willst Du hinaus? Du findest Bambus gut, also nicht lange diskutieren, nimm es und bau uns einen Flieger! Hinterher kannst Du dann berichten, was gut und was schlecht war.

Meine Demoiselle ist ein Flieger mit Bambusrumpf...

Soweit ich mich erinnere hat es vor einigen Jahren mal einen Bericht/Werbung in einer Modellzeitschrift gegeben wegen Bambus als Baumaterial. Den angegebenen Vertreiber hatte ich dann auch angeschrieben, aber keine Antwort bekommen.
In der Raumdekoration hab ich selbst mal mit Bambus versucht, eine Art Regal zu bauen, allerdings bin ich an der Verklebung der Röhren gescheitert. Auch mit Anschleifen wollte glasfaserverstärkte Polyesterpampe nicht halten....und Epoxy oder PU hatte ich damals nicht zur Verfügung.
Nachdem die Knoten bei Bambus nicht so weit voneinander entfernt sind sehe ich es als schwierig an, längere Leisten zu erhalten.

Die Demoiselle hat 180cm Spannweite, der Rumpf besteht aus Bambusstangen mit 120cm Länge. Bambus hat nur als Rohr seine guten Eigenschaften. Daraus Leisten zu machen wäre Unsinn, denn dafür gibts besseres Material. Hier gehts ja auch um Bambusrohre, wenn ich das richtig verstanden habe- und die gibts in allen Längen. Die Stangen werden an den Verbindungstellen gebohrt, die Streben dann gesteckt und verklebt. Dazu ist keine Glasfaserpampe nötig.
Die Regale hättest Du binden müssen, dann hätten sie auch gehalten.
Für originelle Modelle ist Bambus auf alle Fälle geeignet. Die original Demoiselle hatte übrigens auch Rumpfgurte aus Bambus.

Hallo Dieter, ein wunderschönes Modellhast Du da gebaut! Gut, daß Du gleich erklärst, wie Du die Stäbe verbunden hast. Ich wollte ohnehin danach fragen.
Leider wird das bei meinem aktuellen Projekt so nicht funktionieren. Ich wollte Stippruten-Segmente als Gitterrohr-Material verwenden. Die sind unglaublich billig, aber wahrscheinlich verlieren sie sehr an Stabilität wenn man sie anbohrt. Verbinden wollte ich sie mit getränkten Kohle- oder Glasrovings.

Ich habe die Demoiselle nicht selbst gebaut, sondern einem Modellbaukollegen abgekauft. Aber die Verarbeitung ist gut zu sehen. Es sind keine High-Tech- Werkstoffe verbaut oder nötig. Ich sehe in dieser Bauweise auch keine Schwierigkeiten, die nicht zu bewältigen wären.

Warum bauen wir keine Voll-GFK-Hotliner mit Leinölharz und Hanfgewebematten?


http://www.renovobikes.com/thepandabicycle/

http://www.gizmodo.de/2009/08/10/helikopter-aus-holz-und-motorrad-teilen.html

VG Jörg