making of - Speedprop

Eisvogel

User
Die Vorbereitungen für sie Speedcups 2009 laufen.
Ein kurzer Bericht über den Bau der 7,85 x 12 EPS


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In der gewachsten Form wird der Prop-Bereich dünn mit Harz (Härter-Gemisch) dünn eingestrichen

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und auf den Heizkörper gelegt.

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93er Kohlegewebe wird auf Folie sparsam vorgetränkt, die Pappschablone (ca. 1mm kleiner als das fertige Blatt)aufgelegt

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und 2 linke und 2 rechte Teile ausgeschnitten (mit dem Cuttermesser um die Schablone)

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12.000er Rovings werden auf Folie vorgetränkt

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In die Form wird nochmals Harz eingestrichen, diesmal reichlich und die Gewebestücke eingelegt. Das Harz wird immer nur für ein Gewebestück vorgestrichen und das Gewebe sofort aufgelegt, sonst läuft das Harz wieder ab und die Oberfläche des Props wird nicht glatt. Die Folie wird abgezogen

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Das Gewebe reicht bis an die Nabe

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Im Bereich der Nabe wird mit Harz-Kohlecuts aufgefüllt

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und mit einem Balsastück glattgedrückt daß der Übergang von Blatt zu Blatt fließend ist

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Rovings werden eingelegt

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und weitere Kohlecuts auf die Nabe gepackt und die Rovings ausgerichtet und angedrückt

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Jetzt werden beide Formhälften nochmals mit reichlich Harz eingestrichen und die Form zusammengefügt

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mit Schraubzwingen gepresst

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und auf die Heizung gelegt
 

Anhänge

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Eisvogel

User
Nach 24 Std. wird entformt

Nach 24 Std. wird entformt

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Vielen Dank an Patrik (= P in EPS) für die CAD -erstellung aus meinen groben Skizzen

und an Stefan ( = S) fürs fräsen.

Saubere Arbeit Jungs!

Die Ähnlichkeit mit den APC Props ergibt sich dadurch, daß die Profile an der Endleiste aufgefädelt wurden.
Der Prop ist K E I N E APC-kopie

Ich hoffe mein 378er Strecker mit Crocowicklung macht damit ordentlich Wind!
 
Hi Erwin,

schöne Arbeit!
Aber gleich ein Tip: Die Oberfläche geschlossen zu erhalten geht auch viel einfacher: Die erste Harzschicht einfach leicht(!) thixotropieren, dadurch nimmt man dem Harz die Oberflächenspannung und es läuft nicht mehr zusammen. Mache ich immer so bei Sichtkohlesachen.

Gruss,
Raphael
 

Holger Mittelstädt

Vereinsmitglied
Sehr schöne Arbeit.

Allerdings wickle ich immernoch einen Roving um die Achse.

Bei deinem Propeller sieht man den unterschied Elektro zu den Verbrennerprops deutlich weil keine aufdickung an der Narbe.

Dein Prop würde bei einem 10 ccm Verbrennermotor schon beim ersten scharfstellen auseinanderfliegen.

Wir haben sowas schonmal probiert und es hat nicht gehalten.

Das mit dem thixotropen Harz mache ich auch so wie Raphael es beschreibt und es klappt vorzüglich.

Nichst desto trodz : klasse Arbeit und eine schöne Anleitung für Piloten die es auch mal versuchen wollen.

Gruß Holger
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Sehr schöner Bericht!

Sehr schöner Bericht!

Wieder mal ein schöner Baubericht Erwin!

Ich glaube das ich in meine Props viel zu viele Rovings einlege wenn ich sehe wie wenig in deinen verschwinden ;)

Gruß

Stefan
 

speed

Vereinsmitglied
Tips

Tips

Hallo Erwin,
sehr schöner Bericht!
Ich mache schon fast 30 Jahre GFK und CFK Props. Die Technologie hat damals zu Studentenzeiten Rainer Seubert (ist hier auch im Forum) von Dornier mitgebracht und wir haben die Sache in der Akamodell Stuttgart weiter entwickelt und damals auch bei den Pylon Seminaren vermittelt.
Eine Herausforderung besteht darin, gerade soviele Rovings einzulegen, dass der Prop nur minimal dicker wird als das Urmodell und dass der Prop quasi gewuchtet aus der Form kommt.
Mein Tip: man kann die Querschnitte relativ leicht ermitteln und die Anzahl der Rovings ausrechnen. Den Querschnitt eines getränkten NF 24 oder NF 12 Rovings findet man in den Datenblättern bei R&G usw. Mit dieser ermittelten Rovinganzahl +1 fange ich an und lege noch kein Gewebe ein. Optimal ist der Prop, wenn die Rovings komplett im Propeller bleiben und sich nur ein Harzfilm von ca. 0,3 mm an der Nasen und Endleiste bildet. Wenn man 1 Roving zu wenig einlegt, kann das noch gutgehen aber der Anteil an Harz ist nicht optimal.
Wenn ich ein gutes Gefühl bei der Rovinganzahl habe, lege ich außen das Gewebe ein. Ich nutze z.B. oft das 110g/m dichte Glasgewebe mit schwarz eingefärbtem Harz. Für die F3D Latten verwende ich 90g/m**2 Kohle. Das ist aber mehr Schau als Wirkung. Die Torsionslasten sind sehr gering und es ist nicht immer besser Kohle einzusetzen!
Weiterhin viel Erfolg!

Otto
 

Eisvogel

User
Hier sieht man das von Otto beschriebene Problem, ich hab zuviel Rovings eingelegt.Das ist aber bei dieser Form kein Problem! Der Stefan (Dj Navets) hat die Form mit einer Quetschkante von ca. 2mm gefräst. Die überflüssigen Rovings werden aus dem Propellerblatt "ausgeschwemmt". Da die Trennebenen nicht aufeinanderliegen (Ca. 1mm Luft), sondern nur die 2mm Quetschkante werden dort die ausgequollenen Rovings auf fast 0 "verdichtet". Nach dieser Kante haben sie Platz zum ausbreiten.

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Ob das Kohlegewebe wirklich fast nicht zur Torsionssteifigkeit beiträgt weiß ich nicht, das kann der Otto sicher besser beurteilen. Ich nehm aber trotzdem 93er Kohle, schon aus dem Grund damit ich gleiche Materialien in Blatt hab. So kann das Gewebe auch einen Teil der Zugbelastung aufnehmen.

Ich verwende auch keine hochfesten Rovings sondern normale HT, die sind elastischer und brechen nicht so schnell.


Ob der Prop die Speeddrehzahlen von ca. 24.000 aushält muß erst noch erprobt werden. Evtl. war ich zu optimistisch bei der Profilauswahl ca. 10 % ist sehr dünn. Der neue wird etwas dicker!
 
Luxus, purer Luxus!

Luxus, purer Luxus!

Hallo Erwin,

der Prop sieht perfekt aus!
Die Form sieht perfekt aus!

Wie ein edeles Luxusteil, Neid kommt auf!

Weiterso
Rolf
 

steve

User
10% Blattdicke beim Speedprop

10% Blattdicke beim Speedprop

Hallo Erwin,
ich habe ganz zu Anfang mit einer sehr dünnen 7x10 cfk experimientiert. Hatte die Form dazu günstig von Paul bekommen. Sie entstand auch einer dünner geschliefenen APC. Diese Props hielten bis weit über 30.000. Deshalb denke ich mal, dass bei E-Antrieben die 10% ausreichen. Der Prop von Speed ist auch nicht viel dicker. (Müßte die alle mal in Ruhe ausmessen.)

Ganz pragmatisch könnte ich mir vorstellen, dass die dünnen Props bei der Landung länger halten. Die Orignal 7x10 cfk brach bei mir immer im äußeren Drittel, weil der Wurzelbereich sehr steif war. Wenn das Blatt durchgehend etwas dünner ist, kann sich die Biegung über die ganze Blattlänge verteilen. Vielleicht hält sie dann besser.

Grüsse
 
Ich weiß, es wird nicht so gerne gesehen, wenn Außenstehende hier mitdiskutieren, aber ein paar Bemerkungen möchte ich doch noch loswerden.
Daß die Außenlage aus 45° Kohlegewebe nichts zur Torsionssteifigkeit beiträgt halte ich für ein schlechtes Gerücht. Laminier mal zwei Latten, eine mit und eine ohne Gewebe außen und tordier mal die Latten. Unterschied? Mit dem abrupten Übergang von der Nabe zum Propellerblatt baut man sich ein nicht nötige Sollbruchstelle ein. Warum macht man das? Aerodynamisch spielt dieser vom Spinner verdecke Bereich keine Rolle, also....Nicht parallele Rovings reduzieren stark die Festigkeit, wie liegen die Rovings eigentlich im Blatt, wenn ein Teil ausgeschwemmt wird? Und die Blattdicke ändert sich auch, trotz Quetschkante.
cu
Ernie
 

plinse

User
Eisvogel schrieb:
...
Ob der Prop die Speeddrehzahlen von ca. 24.000 aushält muß erst noch erprobt werden. Evtl. war ich zu euphorisch bei der Profilauswahl ca. 10 % ist sehr dünn. Der neue wird etwas dicker!

Sicher muss das erst erprobt werden, wenn ich mir aber die F5B-Propeller ansehe, haben die auch ein sehr dünnes Profil. Dazu werden bei denen die Rovings um einen Drehpunkt umgelenkt. Einfach gerade Zug übertragen können sie deutlich besser und das wird hier gefordert. Normale HT Faser halte ich auch für sinnvoll.
Wenn ich jetzt aber an die CAM Speedprops von Graupner denke: Dünnes Profil und bis über 40krpm werden sie bei F5D-Antrieben betrieben... Klar, sie sind kleiner, haben aber keine gerichteten Fasern drinne, das ist Spritzguss mit Faseranteil - ketzerisch gesagt, Mumpe ;) .

Wenn mir der Prop um die Ohren fliegen könnte, würde ich mir wahrscheinlich auch andere Gedanken machen, nach groben Quervergleichen halte ich die Chancen aber für gut, dass das hält ;) .
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Einspruch

Einspruch

elektroernie schrieb:
Und die Blattdicke ändert sich auch, trotz Quetschkante

Ernie, genau aus diesem Grund liegen die Quetschkanten nicht aufeinander sondern haben 0,1mm Luft. Damit diese genau eingehalten werden dienen die "Ringe" um die Passstifte als Gegenlager. Nur dort liegen die Formhälften aufeinander.

Erwin, darum würde ich auch davon absehen den Mittelteil mit brutaler Gewalt ;) zusammen zu quetschen.

Bitte mess doch mal die Dicke des Grates an der Quetschkante. Dann kann ich den Spalt bei den nächsten Formen anpassen.

Zur Torsionslage: Bei mir nicht mehr ohne. Den genannten Vergleich habe ich mal durchgeführt. Die Torsionslage macht den Prop, gerade bei dünnen Blättern relvant, wesentlich steifer.

Gruß

Stefan
 

speed

Vereinsmitglied
Torsionsfestigkeit

Torsionsfestigkeit

Hallo miteinander,
es ist keine Frage, dass eine 45° Lage Kohle außen die Torsionsfestigkeit erhöht.
Es ist vielmehr die Frage, ob der Flieger mit einem steifen Prop schneller ist. Da lohnt sich das Experimentieren!
Die Anpassung des Props ist ja ziemlich komplex. In der letzten Zeit hat sich hier im Speedbereich viel in die richtige Richtung entwickelt! Die "Wand" bei 380(?) scheint sich ja auch durch den Weg über höhere Steigung und weniger Durchmesser aufgelöst zu haben.
Ich habe viele Flüge (auf Zeit) in F3D mit Glas und Kohleprops gemacht und sowohl gute Ergebnisse mit Glasprops als auch mit Kohleprops erzielt. Leider hatte ich damals keinen Logger! Oftmals war es so, dass ich mit für das Training Glasprops gemacht hatte, die dann im Wettbewerb eingesetzt wurden, weil sie besser (anpepasst) waren. Das hängt natürlich extrem vom Einsatz ab. Als wir in F3D mit einer Beschränkung von 18000 und 20000 geflogen sind, waren die Glasprops top. Ich möchte nicht vergessen, dass damals die Rev-up Holzprops noch sehr erfolgreich waren. Dazu muss Manfred was sagen. Ich habe den Rev-up nur als Urmodell verwendet.
Profildicke: Der Prop ist auch nur ein drehender Flügel. Der Wirkungsgrad ist am höchsten, wenn man bei jedem Schnitt und der dortigen Anströmung (Anstellwinkel und Geschwindigkeit) das Profil mit der höchsten Gleitzahl einsetzt. Die Empfehlung von 10% relativer Dicke resultiert aus den relativ hohen Blattspitzenmachzahlen außen. Man kann auch bei geringeren Drehzahlen (Getriebe) mit etwas dickeren Props z.B. einen hohen Standschub erreichen. Ein dünnes Profil stallt da schon. Das gefällt den Kollegen, die den Flieger am Boden an die Zugwaage hängen. Für die Anwendung hier sind die 10% außen ein guter Wert!
Festigkeit: Es gab in der Vergangenheit verschiedene zerstörende Prüfungen mit GFK/CFK Props. Ein Prop aus unserem Standard Materialien ist mehr als ausreichend fest und wird über die Zenrifugalkräfte nicht zu zerstören sein!
Probleme entstehen z.B. wenn das vordere Lage beim Verbrenner schlecht ist und den Prop aufheizt (Kasumi hat das erwähnt). Weiterhin kann bei der Landung immer mal ein Riß enststehen. den man nicht sieht. Ich hatte einmal eine Begegnung mit einer Prophälfte, die durch die Spinnerkappe angesägt wurde.
Also Vorsicht!

Otto
 
Hallo ,

ich habe jetzt auch meine ersten Props fertig.
Bei mir sehen die Props beim entnehmen aus der Form eigendlich immer so aus wie auf Erwin´s 2. Bild. Also zuviel Rovings eingelegt.
Ich hab da immer noch kein richtigen Maß gefunden wie viel ich einlegen muss.

Aber Otto hat es ja schon geschrieben wie´s geht.
Werds mal so probieren.

Soweit sind meine Propeller gut geworden.
Ein nur optisches Problem habe ich noch.
Wie bekomm ich so eine spiegelglatte und glänzene Oberfläche hin?

Ich oute mich hier einfach mal, aber was ist thixotropieren?

gruß
Sascha
 

Eisvogel

User
Oberfläche

Oberfläche

Hallo Sascha

Wie bekomm ich so eine spiegelglatte und glänzene Oberfläche hin?

Die spiegelnde Oberfläche bekommt man nur wenn die Form spiegelt!
Ob so ein aalglatter Prop das Optimum ist bezweifle ich, da bin ich eher einer Meinung mit Christian Lucas,auf der glatten Oberfläche rutsch die Luft aus!

Ich werd auch mal einen mit 1000er matt schleifen, die Tests werden dann zeigen was effektiver ist.
 
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