Frage: Anlenkung Höhenruder

Rob

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

ich brauche mal Eure Hilfe bei folgendem Problem: bin grad am Bau einer Wilga und laut Bauplan soll das Höhenruder (HR) mittels Kohlestab und einem Servo angelenkt werden. Soweit so klar.

Allerdings weigert sich mein kleiner innerer Sicherheitsfanaktiker dies so in die Praxis umzusetzen. Da hat man aus Sicherheitsgründen alles doppelt im Flieger (Akkus, Empfänger und wenns soll sogar das Modul in der FS), aber in diesem Fall hängt der ganze Flieger an einem Servo. Wenn das stirbt, dann wars das.

Habt ihr eine Idee, wie man das einteilige HR (das ich ungern in der Mitte durchsägen möchte) mittels zwei Servos, aber trotzdem unabhängig voneinander, anlenken kann? Hab da noch was im Hinterkopf von wegen Wippe o.ä., bei der dann (im Falle wenn ein Servo abraucht) zumindest noch der halbe Ruderweg zur Verfügung steht. Aber ich bekomm das Ding nicht mehr auf die Reihe! Wer kann helfen?

Vielen Dank im voraus für Eure Unterstützung,
Rob
 
Alles viel zu kompliziert!
Hab das immer so gelöst:
Beide Servos hintereinander und seitlich versetzt einbauen.
Das Servo,welches näher an der schubstange liegt. bekommt
einen Querbalken (hab es aus einer Platte Novotex gemacht)
Dieser ist an einem Ende mit dem Servoarm des Servos drehbar verschraubt.
Am anderen Ende sitzt eine Schubstange,die zum Servoarm des anderen
Servos führt.In der Mitte des Querbalkens ist die Schubstange zum
Ruder angelenkt.
Wenn beide Servos arbeiten,läuft der Querbalken parallel vor und zurück,
wenn ein Servo stehen bleibt dreht der Balken um den jeweiligen Drehpunkt
und man hat den halben weg.
Ist schnell herzustellen,schlägt nicht aus,man hat nur Drehpunkte und keinen
Schlitten.
Mach dir eine kleine Pappschablone dann siehst du schnell wie´s funktioniert.

gruß Raymund
 

Rob

Vereinsmitglied
Hallo Raymund,

genau das war es, danke schön. Jetzt muß ich es nur noch genau austüfteln, dann wirds eingebaut. Jetzt kann ich ruhig schlafen gehen. :)

Grüsse,
Rob
 

gexx

User
Sind denn zwei Servos für die getrennten Höhenruderblätter wirklich ein Sicherheitsvorteil?

Prinzipiell hast du nur ein Sicherheitsvorteil, wenn jedes der beiden Servos auch beide Höhenruderblätter anlenkt. Denn nur damit hast du ein redundantes System, d.h. fällt ein Servo aus, ist das Höhenruder ohne Einschränkung steuerbar.

Da diese Art der Anlenkung (vermutlich) nicht machbar ist, hast du kein redundantes System. Das heißt, fällt ein Servo aus, dann kannst du das betreffende Ruderblatt nicht mehr steuern.

Jetzt ist die Frage, ob man die Maschine mit nur einem Ruderblatt sicher landen kann? Geht das defekte Servo auf Vollausschlag, ist das vermutlich nicht möglich.

Das wiederum bedeutet, dass selbst bei Ausfall eines der beiden Servos, ein Absturz bzw. eine Beschädigung zu erwarten ist.

Sicherheitszuwachs ist in diesem Falle = 0. Denn bei einer Ausfallwahrscheinlichkeit von angenommen 10% pro Servo, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeines der beiden Servo ausfällt 20%.

Da wäre ein Servo sinnvoller. Denn hier ist der Ausfall des Höhenruders nur 10%.


Fazit: Nur wenn der Flieger mit einem Höhenruderblatt sicher zu landen ist, erlangt man mit getrennten Anlenkungen und zwei Höhenruderservos einen Sicherheitsvorteil. Ansonsten geht man ein höheres Risiko ein.

Grüße
Robert
 

PIK 20

User
Hallo,

den halben Weg bei der Ausführung mit Wippe kann man doch relativ einfach vermeiden.
Dual Rate auf 50% einstellen, bei Ausfall eines Servos umschalten auf 100%

Heinz
 

Gast_17687

User gesperrt
Richtig Robert,
mit einen auf Tiefe Vollausschlag stehen gebliebenen Höhenruder, ist man mit dem verbliebenen zweiten Höhenruder in der Lage die Maschine im Rückenflug sicher zu landen.
So geschehen 2008 in Herzberg bei meiner 2 Meter 60 Extra.
Beschädigung bei der Landung: 4 Servogetriebe und der Prop, aber auch nur weil er Senkrecht stand:(

Hast Du aber ein durchgehendes Ruderblatt mit zwei Servos, bezweifel ich dass man mit Halbenausschlag die Kiste heil runter bringt:(
Darum würde ich jeden empfehlen, getrennte Höhenruderanlenkungen zu verwenden. Da haben wir eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei einem ausfallenden Höhenruderservo unser Fluggerät heil auf dem Boden zu bekommen.
Was spricht dagegen das Ruder zu teilen:confused:
In dem Fall würde ich auf Sicher gehen und nicht Wert auf die Optik legen;)

Gruß Sven
 

gexx

User
Moin Sven,

klar, es kommt immer auf die Maschine an. Manche lassen sich noch gut landen, andere eben nicht. Das muss man im Vorfeld abschätzen. Wenn deine Extra sicher zu landen ist, dann ist natürlich ein Sicherheitsvorteil gegeben.

Grüße
Robert
 
Sven hat recht,
außerdem gehe ich davon aus, dass eine Wilga auch mal zum Schleppen eingesetzt werden soll, oder? (Wenns nicht gerade eine gaaaanz kleine ist, aber da würdest Du wohl nicht über zwei Servos nachdenken...;) )
Gerade da besteht die Gefahr sich mit dem Seil (wenn der Segler mal abtaucht) die Anlenkung direkt am Leitwerk zu zerstören. Da helfen dann auch zwei Servos nichts, wenn von denen aus nur eine Anlenkung an das Ruderblatt geht.
Wurde hier schon mal diskutiert.

Also zwei Servos und zwei Anlenkungen.
 
Bei der Wilga kann man die Anlenkung sehr gut im Rumpf machen,
also keine Gefahr.
Wir schleppen sehr viel und da hat sich bewährt über das Seil auf
ca.1,5m Länge ein Kunstoffrohr zu schieben und zu befestigen.
Dann kann sich auch kein Seil am Leitwerk verhaken.
 
Hi!

Die Wippenlösung ala Frisch, bei der 2 Servos je 50% Weg machen ist ganz nett...
Dennoch würde ich Heute das Ruder trennen und je Seite ein Servo in die Flosse setzen.
Mit einer Schleppstange sehe ich wirklich keine Gefahr das Seil in den Spalt zu ziehen.
Warum ich die Wippenlösung nicht mag? Unsere Vereinswilga hat damit den Tod gefunden, denn der Nachteil ist dass man nur eine Schubstange hat.
An unserer hatte sich nach gut 4 Saisonen der 4mm Federstahl einen Schwingungsbruch zugezogen.
War bis zum Bruch nicht ersichtlich und wir alle dachten diese Anlenkung wäre "safe"...leider Irrtum!:cry:
 

gexx

User
Martin Greiner schrieb:
Dennoch würde ich Heute das Ruder trennen und je Seite ein Servo in die Flosse setzen.

Das muss das Modell aber wirklich auch noch mit einem Höhenruder fliegbar sein. Wenn nicht (und die Modelle gibt es definitiv) dann hat man mit getrennten Rudern und zwei Servos einen Sicherheitsverlust. Dann doch lieber ein Servo...

Grüße
Robert
 

Gast_17687

User gesperrt
gexx schrieb:
Das muss das Modell aber wirklich auch noch mit einem Höhenruder fliegbar sein. Wenn nicht (und die Modelle gibt es definitiv) dann hat man mit getrennten Rudern und zwei Servos einen Sicherheitsverlust. Dann doch lieber ein Servo...

Grüße
Robert
Robert dann können wir die Hebel an der Funke ja gleich loslassen, warten was passiert:eek: :eek: :eek:

Also ich kämpfe um mein Modell komme was wolle;)

Gruß Sven
 

Rob

Vereinsmitglied
Hallo zusammen und vielen Dank für die interessante Diskussion.

Vielleicht an dieser Stelle noch ein paar Erklärungen meinerseits:
- ich hatte schon eine mittlere Wilga, und das HR mit nur einem Servo angelenkt. Ohne Probs. Trotzdem will ich das an der neuen nicht mehr so machen.

- weil: mir ist letztes Jahr in einer XXL Bellanca das rechte HR-Servo wegen zerbröseltem Metallgetriebe stehen geblieben - zum Glück in der Mittelstellung

- weil: bei der jetzigen Wilga handelt es sich um die grosse und da beträgt die Spanne des HR ziemlich genau 1,2 m; das Ding ist so ein Mordslappen, das kann und will ich mir nicht vorstellen, nur mit einem Servo anzulenken

- gegen das Zweiteilen des HR sprechen keine optischen Gründe (Gott, so wirklich schön ist die Wilga doch eh nicht), sondern eher pragmatische; bei der grossen hat der Frisch keine normalen Kavanscharniere vorgesehen sondern lagert mittels drei O-Ringlager und durchgehenden Drehstab. Und das Mittellager ist - nomen est omen - genau in der Mitte des HR. Das würde heissen entweder anders lagern (Kavanscharniere) oder zwei Mittellager oder oder... (ist mir aber alles zu umständlich)

- was das verhaken oder abtauchen anbelangt: wie von Raymund schon beschrieben erfolgt die Anlenkung des HR verdeckt, und zwar aus dem Rumpf unter das HR; zusammen mit einer (auch von mir verwendeten) Schleppstange hakt da nichts mehr ein; und wenn dann doch ein Segler (ein genügend schwerer) abtaucht, dann ist auch klar was passiert: der Segler taucht weg, drückt damit das HR nach unten, die Wilga bäumt sich auf und beide hängen Lotrecht am Seil (jedenfalls für eine kurze Zeit). Hatt ich auch schon mehr als einmal. Darum: immer gut Motorleistung haben und jederzeit wissen, welches der vielen Schalter der für den Seilabwurf ist! ;)

- was die Thematik Halbausschlag angetrifft: ich hatte es eh vor wie von Heinz beschrieben (Dual-Rate), denn ich denke für die Landung einer gut 20kg schweren Wilga im Rückenflug fehlen mir einfach die Nerven. Bei mir ist dann sicher mehr hin als nur ein paar Getriebe und der Prop.

Ein Thema ist allerdings die von Martin genannte Materialermüdung. Wenns so kommt sie´s kommen soll und die Wilga eine gute Schleppauslastung erfährt, dann werde ich nicht nur wie bisher alle Jahre die Fernsteuerung zum Prüfen einschicken, sondern mir auch einen "Wartungsplan" machen. Und dabei u.U. jede Saison auch ein paar Servos und Anlenkungen auswechseln.

Fassen wir mal zusammen:
- wenn nicht schon geteiltes HR, dann doch zumindest 2 Servos
- angelenkt wie Eingangs von Raymund beschrieben und mit Heinz´scher Dual-Rate aufgemischt
- Einsatz von Schleppstange und Wartungplan
- der Rest bleibt Gottvertrauen und Glück

In diesem Sinne euch nochmals vielen Dank für die Infos und jederzeit Holm- und Rippenbruch.
Rob
 
Denk aber dran:bei Dual Rate 50% hast du nur die halbe
Kraft am Ruder bei gleichem Ruderweg.Also brauchst du zwei sehr starke Servos!
Wenn also Dual Rate dann aber mindestens 75% !

Das mit dem auf dem Rücken landen kann ich nicht
nachvollziehen.
Wenn ein Servo in einer Endstellung stehenbleibt,kannst du
es mit dem anderen zumindestens neutralisieren (bei 100%) - und dann hat
die Wilga ja noch Klappen........

Raymund
 

Gast_17687

User gesperrt
Raymund von den Benken schrieb:
Denk aber dran:bei Dual Rate 50% hast du nur die halbe
Kraft am Ruder bei gleichem Ruderweg.Also brauchst du zwei sehr starke Servos!
Wenn also Dual Rate dann aber mindestens 75% !

Das mit dem auf dem Rücken landen kann ich nicht
nachvollziehen.
Wenn ein Servo in einer Endstellung stehenbleibt,kannst du
es mit dem anderen zumindestens neutralisieren (bei 100%) - und dann hat
die Wilga ja noch Klappen........

Raymund
Soory Raymund es geht nur im Rücken die Kiste landen. Bei einen Ruder Vollausschlag auf Tiefe;)
Was passiert? die Maschine will in normal Fluglage immer WOHIN RUNTER
Also in den Rücken drehen (dann will Sie hoch) und Du bist in der Lage mit Höhe (verbleibendes Höhenruder) und Gas die Maschine auf Höhe zu halten;)
Dann Richtung Landebahn Motor aus und im Rücken runter:eek:

Vielleicht könnte ja jemand der es Live gesehen hat 2008 in Herzberg was schreiben.:confused:
Oh hätte ich fasst vergessen 20 Meter vor der Landebahn, damit kann ich aber leben:D


Gruß Sven
 

Rob

Vereinsmitglied
Hallo Raymund,

kannst sicher sein dass ich kräftige und gute Servos verwenden werde. Hier zu sparen wäre fatal.

Das mit dem Rückenlanden war nur ein Späßlein meinerseits, sorry. Stellte mir das halt nur so bildlich vor, wie das mit der Wilga aussehen (und ausgehen) würde. Denn so wie in Svens Thread mit der Extra krieg ich das sicher nicht hin.

Und: mit o.g. Vorkehrungen (Anlenkung wie beschrieben, zwei Servos, Schleppstange etc) müßte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich die Wilga nicht mehr heil auf den Boden zurückbringe. Sollte aber doch was passieren, so hätte ich wenigstens das maximal mögliche gemacht und müßte mir hernach keine Vorwürfe machen.

Grüsse,
Rob
 
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