Wie ging es heute an der Teck?

grrrrrrrrrrrrrrrr

Das wären die Top Bedingungen im Moment um endlich mal meinen 272cm Airworld Swift einzufliegen und ich hab keine Chance an's Bölle zu kommen.

:cry::cry::cry::cry::cry:
 
Am Samstag Vormittag sind bis 14 Knoten, in Böhen 30 angesagt aus SW bei 0 Niederschlag.
Das klingt doch vernünftig. Am Samstag hab ich Zeit :-)
 
jetzt kommt wieder ein so schönes wochenende

jetzt kommt wieder ein so schönes wochenende

Ich war letzten Freitag auch vor Ort und Samstags auch :cool:


die Wettervorhersage für Stuttgart sagt für Samstag und Sonntag ein ähnliches Zusammenstossrisiko wie vergangenes Wochenende voraus. Also immer schön das festere Material mitbringen.... :D

Bis dahin hoffen wir das der Regen geht und der Wind bleibt....;)

Bis Samstag
 
Ich war gestern von 09:30 bis 13 Uhr am Bölle. Es war extrem bockig, hat aber laune gemacht.
Der meistgehörte Satz war: Mist, hab den Ballast nicht dabei.
War relativ viel los, mir hats gefallen.
 
mein Hangflugerlebnis

mein Hangflugerlebnis

Hallo liebe Hangflieger,

ich muss Euch mal mein Hangflugerlebnis von Samstag Nachmittag schildern:
Der Wind blies wunderbar, das Wetter schien regenfrei und unser Ventus kam gerade aus der Werkstatt. Also auf zum Hangfliegen, die Hahnweide hatte ja auch schon ein paar Flieger am Westhang. Schnell waren ein paar Kollegen gefunden die mir beim Aufbauen halfen und mir den Start ermöglichten. Satte 350m Schlepphöhe! Das schien gut zu werden. Ich flog Richtung "Hohen Bohl" und kam dort etwas über Zahnbürstenhöhe an. Auf der Südseite trug es gut. Ein kleineres Modell war in der Luft, aber völlig unkritisch. Nach zweimal Achtern hatte ich genug Höhe um an den Haupthang zu gehen.

Ich sah schon die vielen Modelle am Bölle, am Boden und in der Luft. Da es doch sehr bockig war (= Andrücken und schneller fliegen) und dann doch nicht so gut trug überflog ich das Bölle in ca. 50m über Parkplatz sehr nah am Hang. Die Modelle waren entweder weiter draussen oder höher. Im hinteren Teil des Hangs trug es gut und als ich wieder vorn an der Teck war hatte ich Hanghöhe erreicht und im ganzen Rest des Fluges war ich nie tiefer.

Ich reihte mich also unter die anderen "Großen", flog auch mal das Lenninger Tal nach hinten, an der Teck vorbei, machte Höhe am Sattelbogen und flog eine "Runde" über die Bassgeige und Gutenberg.

Beim Zurückkommen an den Teckhang war das Steigen schwächer und es ging immer so im Bereich zw. 900 - 1000 Meter NN. Jetzt wurde deutlich, dass doch einige Modelle sehr hoch in der Luft waren. Jedes Mal beim Vorbeiflug am Bölle waren ein, zwei Maschinen auf gleicher Höhe, insgesamt ca. 5 verschiedene Modelle. Erst beim dauernden Achtern direkt über dem Bölle wurde Platz gemacht und es war möglich auch mal auf Hanghöhe zu fliegen. Sobald ich aber auch nur zum Sattelbogen geflogen bin waren beim zurückkommen schon wieder Modelle in über 900m. In den meisten Fällen wurden von Modellseite nur wiederwillig Ausweichversuche unternommen und es schien so als wollten die Modellpiloten ihre Höhe um jeden Preis behalten. Ich habe dann versucht mal ein paar Fotos zu machen. Was nicht so einfach ist: mit links fliegen und mit rechts "blind" ohne Sucher knipsen. Die Bilder sind unten angehängt. Mit sinkender Sonne bin ich dann gelandet um noch rechtzeitig im Hellen einräumen zu können.

Soviel zum Flug. Mein Loggerschrieb kann gerne auf dem OLC betrachtet werden:
http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?dsId=1578048
(GPS-Höhe minus 70 - 90m dann passt es)

Jetzt mal meine Gedanken dazu:

- Das Fliegen am Bölle ist bis 5kg erlaubnisfrei und es gibt keine Aufstiegsgenehmigung des Rp's.
- Eine gesonderte Höhenbeschränkung existiert nicht, nur der kontrollierte Luftraum ist zu meiden.
- Die Teck und das Bölle liegen in "Alb Nord" und der Sektor fängt bei 4500ft MSl (ca. 1350m) an. Frei waren an diesem Tag 6000ft, aber nur für manntragende Segelflugzeuge.
- Luftraum E ist dort nicht abgesenkt (sagt zumindest meine ICAO-Karte) und beginnt bei 2500ft GND (ca. 750m).
- Modellflugzeuge haben manntragenden Flugzeugen grundsätzlich auszuweichen. Das steht hier so im Luftrechtartikel und ist auch mein Kenntnisstand und der vieler meiner Kameraden. Die Diskussion im "Ausweichregeln-Thread" hat mich zugegeben etwas irritiert. Ich werde aber demnächst auf jeden Fall mal einen kompetenten Ansprechpartner suchen, der das klären können sollte (mit Gesetz und §).

Mein Fazit:
Die Modelle haben sich legal im Luftraum bewegt, hätten mir aber Platz machen müssen!

Versteht mich nicht falsch:
- Mir ist absolut bewußt, dass ein Modellpilot nicht alles sehen kann und von einem "Großen" der plötzlich um die Hangkante kommt überrascht wird.
- Mir ist auch klar, dass ein Modell sich nicht in Luft auflösen kann und der Modellpilot auch keinen Modellverlust riskieren will.

Darum geht's mir auch nicht. Hier wäre es doch aber gar kein Problem gewesen etwas Platz zu machen! Vor allem, wenn an dem Nachmittag schon die ganze Zeit "Große" unterwegs sind, bzw. wenn man zum 5. oder 10. Mal vorbeikommt und immer noch Modelle weit über Teckhöhe hat, dann habe ich dafür kein Verständnis. Niemand hätte dabei einen Absaufer oder Verlust riskiert.

Hier wird gern über Rücksichtsnahme und Respekt gegenüber Modellpiloten geschrieben. Das heißt für mich z.B. dass ich nicht ohne Not direkt vor dem Bölle achtere und wenn es geht nicht durch die "Plastikwolke" fliege. Ich hätte auch Spass daran mit Vne=270 direkt bei Euch vorbeizufräßen. Hab ich's getan? Was ist aber mit dem Respekt gegenüber uns "Großen"? Zumal das Gesetz ja eindeutig ist. Wäre es wirklich so schwer gewesen tiefer zu gehen, z.B. unter Hangkantenhöhe? Es kann mir doch keiner weismachen, dass das einzige Vergnügen beim Modellfliegen im Erreichen größter Höhen und anschließendem Abheizen besteht.

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie stressig es ist nicht nur nach anderen "Großen" Ausschau zu halten sondern auch nach Modellen. Ihr seit nunmal kleiner und schlechter zu Erkennen und vor allem viel wendiger, das heißt man kann Euch kaum aus dem Auge lassen. Ich sehe es aber überhaupt nicht ein komplett auf das Hangfliegen an der Teck zu verzichten nur weil von ein paar wenigen, die auf dem sicheren Boden stehen, Fakten in Form von dauerhaft zu zu hoch fliegenden Modellen geschaffen werden.

Ich fände es schön, wenn es auch in der Zukunft sowohl manntragenden Segelflug als auch Modellflug an der Teck gibt, möglichst harmonisch. Das oben beschriebene Verhalten trägt aber in der eh schon angespanten Situation nicht gerade zur Glättung der Wogen bei. Es wäre aus meiner Sicht sehr Schade wenn es zu irgendwelchen hässlichen Zwischenfällen kommen sollte, seien es: Kollisionen, Abstürze, Rechtsstreitigkeiten oder Verbote. Das braucht niemand! Es muss doch möglich sein das vernünftig mit gesundem Menschenverstand zu regeln.

Zum Abschluss:
Mir ist nicht entgangen, dass auch eine ganze Reihe Modellpiloten wesentlich tiefer geflogen ist und somit überhaupt kein Problem darstellte! An diese ist das hier auch nicht gerichtet. Auch ist diesmal keiner von oben kommend senkrecht nach unten an mir vorbeigeschossen, was immer wieder für Schreckseckunden sorgt.

Ich würde mir wünschen, dass Euch das hier die "andere" Sichtweise etwas näher bringt und es zu einem rücksichtsvolleren Verhalten von manchen Piloten beiträgt. Vielleicht könnt Ihr das Thema ja auch mal direkt am Hang ansprechen. Das Forum lesen schließlich nicht alle.

Mit Fliegergrüßen
Steffen


Der schöne Flugtag am Samstag:
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Ein rotes Kunstflugmodell in ca. 950mNN. Leider etwas unscharf und klein (ohne Zoom) auf dem Foto. In Realität war es wesentlich näher als es hier aussieht.
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Nochmal:
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Nochmal:
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Die Hangflieger von oben:
100_3436.jpg
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hallo Steffen,

vielen Dank für Deinen Ausführlichen Bericht über das Hangfliegen an der Teck (Bölle) aus Sicht der bemannten Luftfahrt.

Ich kann Dir versichern, daß jeder Modellpilot alles tut um Schrecksekunden oder schlimmerem mit einem bemannten Flugzeug zu vermeiden.

Da ich am Samstag auch auf dem Bölle zum fliegen war kann ich Dir die Situation von unten beschreiben. Die Bedingungen waren für die Modellpiloten nämlich an diesem Tag auch eher speziell.
Der Wind kam aus SW.
Direkt hinter uns über dem Wald sind die bemannten geflogen.
Vor dem Hang sind die 2m-Modelle geflogen.
Aufgrund der schlechten Sicht (Sonne aus SW mit stark diffusem Licht) war ein fliegen deutlich vor dem Hang beinahe unmöglich, da man hier das Modell in großen Bereichen nur erahnen konnte.

Mich selbst hat das fliegen extrem angestrengt weshalb ich auch nicht viel geflogen bin.
Ich war selten bei so guten Bedingungen auf der Teck und hatte so wenig (flug-)spaß...

Es würde mich sehr freuen öfters etwas von euch bemannten zu lesen.
Dialog ist die beste Methode um konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen :)

Viele Grüße
Tobias

LR_DSC02063.jpg
 
Hallo Steffen,

vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag.

Tobias kann ich uneingeschränkt zustimmen. Die thermischen Bedingungen waren kaum zu übertreffen, das Modellfliegen an diesem Samstag dennoch sehr anstrengend.
Sehr viele Modelle am Himmel und eine tiefstehende Sonne direkt von vorne sorgten für äusserst schwierige Bedingungen.
Aus meiner ganz persönlichen Sicht kann ich Dir versichern, daß ich lieber mein Modell auf's Spiel setzen würde als mit einem "Großen" zu kollidieren. Und ich denke, daß die meisten Modellpiloten so denken.
Allerdings sieht von unten vieles anders aus als von oben. Am Samstag war es zeitweise sogar schwierig, die "Großen" von den "Kleinen" zu unterscheiden.

Deshalb hilft wirklich nur erhöhte Aufmerksamkeit und verantwortungsbewußtes Handeln von beiden Seiten.

Grüße
Kai
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Rücksichtname !!!!!!!!!!!!!!

Rücksichtname !!!!!!!!!!!!!!

Hallo Zusammen

Ich finde den Schritt von Steffen prima.
Ich denke das die wenigsten von uns die möglichkeit haben / hatten aus der Sicht eines Manntragenden "Ihren / Seinen" Hang zu sehen. Ich hatte als "nur Hangflieger" auch schon das eine oder andere Erlebniss und erlebte auch schon die eine oder andere "Engstirnigkeit" unserer RC-Kollegen, bezüglich "IHRES Hanges". Soetwas ist unverantwortlich und färbt auf die Allgemeinheit ab. Da werden dann alle über einen Kamm geschehrt, ob beteiligt oder nicht. Und eben diese Engstirnigen sind es dann die sich zuerst Beschweren wenn an "Ihrem Hang" nicht mehr geflogen werden darf.
Habe mich aber auch selbst dabei erwisch das ich so auf´s fliegen konzentriert war und nichts mehr um mich rum mitbekommen habe. Erst als mich ein Kollege der an den Hang kam mich auf den "großen" aufmerksam machte. Ich war seinerzeit sehr dankbar dafür, da ich auf goßer Höhe war.

Also Rücksichtname und Aufmerksamkeit üben, auch wenn ihr selbst nicht fliegt.

Es betrifft uns alle, ob Groß oder Klein. Geht aufeinander zu, es kann uns allen nur helfen.
 

eon

User
.... Es kann mir doch keiner weismachen, dass das einzige Vergnügen beim Modellfliegen im Erreichen größter Höhen und anschließendem Abheizen besteht.......

Hallo Herr Bogdanski,

ich finde Ihren Beitrag sehr hilfreich, weil sachlich und daher möchte ich auf die von Ihnen aufgeworfene und von mir zitierte Frage antworten: Doch, exakt - das macht einen ganz wesentlichen, sicher nicht ausschließlichen Teil der Hangfliegerei (nicht der Modellfliegerei) in einer ihrer extremeren Ausprägungen für vielleicht nicht alle aber für etliche, an der Teck aktive Modellpiloten aus und das sollte man auch offen ansprechen. Ähnlich wie bei Ihnen im manntragenden Bereich eröffnen technische Entwicklungen heute ein anderes Einsatzspektrum wie vielleicht noch vor 20 Jahren. Welchen Sinn sollten sonst bspw. Kunstflugmodelle für 2500 .- € in CfK-Hochmodulfaser machen, wenn es nicht explizit um Festigkeiten und Geschwindigkeiten geht. Da die Anzahl von derartigen Modellen in den letzen Jahren an der Teck deutlich zugenommen hat, spielt sich Modellflug eben nicht mehr nur in 50 Meter Höhe vor dem Hang ab und solange Gewichtsgrenzen eingehalten sind ist das nicht zu beanstanden. Es besteht Klarheit, dass es beim Ausfliegen ganz gleich welcher Modelle zu keinem Zeitpunkt zur Gefährdung von bemannten Flugkollegen oder sonstigen Personen kommen darf.

Was mich persönlich noch interessieren würde: Wie weit war das rote Modell nach Ihrer Einschätzung von Ihnen entfernt ?

Ich war am Samstag selbst auch am Fliegen und ich hatte zeitweilig den Eindruck, dass zwei manntragenden Maschinen bewust die Nähe zu den Modellen gesucht haben.

Grüße
 
Hallo Herr Wiegner,

Sie haben ja bei mir noch einen Rundflug im UL über die Teck gut den Sie bisher nicht eingelöst haben! Erinnern Sie sich?

Zwei Anmerkungen dazu. Ich verstehe nicht, warum Sie jetzt wieder die Disskusion darüber beginnen, ob ein "Manntragender" bewußt die Nähe der Modelle sucht. Das sind doch keine Selbstmörder.


XXXXXXX



Mit besten Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Laminatorikus

Vereinsmitglied
Guten Abend!

Wir Moderatoren verfolgen die Diskussion seit gestern verschärft und uns wäre es ganz recht den Dialog zu suchen anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen.

Die Kollegen die dazu nichts anderes als Öl für das Feuer beitragen können sollten sich bitte raus halten!!

Grüße

Memo
 
Danke Memo!

Danke Memo!

Aus dem Beitrag von Steffen:
Ich fände es schön, wenn es auch in der Zukunft sowohl manntragenden Segelflug als auch Modellflug an der Teck gibt, möglichst harmonisch.

Ich auch
und ich denke, alle anderen wohl auch.

Die bisherige sachliche Diskussion, hat zumindest Hoffnung gemacht, dass es so sein soll.

Ich würde es sehr bedauern, wenn die Diskussion -wie zum Schluß- in die falsche Abbiegespur gerät.

M.E. kann das Thema auch schlecht in einem Forum geklärt werden.
Ein vernünftiges Miteinander kann man am besten vor Ort in direktem persönlichen Kontakt zwischen den handelnden Personen herstellen.

Da es zudem noch eine relativ große personelle Schnittmenge zwischen Segel- und Modellfliegern gibt, sollte es doch möglich sein, beide Interessen unter einen Hut zu bringen.

Gruß,
Ralf
 

Thommy

User †
Hallo Steffen,

vielen Dank für die sachliche Schilderung aus Deiner Sicht, dann will ich als einer der anwesenden Modellpiloten auch mal was aus Bodensicht dazu sagen.
Mit dem Hinweis auf die besonderen Probleme des Modellpiloten.

An dem speziellen Tag waren eigentlich eher unangenehme Bedingungen, die Sicht im unteren Bereich war schwierig, und da an der Teck südwestlicher Wind oft im Lenninger Tal kanalisiert wird, war es unten teilweise sehr schwierig und extrem turbulent.
Aus diesem Grund haben viele Modellpiloten die ganz unteren Schichten gemieden, und sich etwas Höhe in der Hinterhand behalten.

Ein Problem bei dem miteinander von Segelflugzeugen und Modellen sind die unterschiedlichen (optischen) Perspektiven. Es ist nahezu nicht einzuschätzen, ob ein Modell über oder unter einem Segelflugzeug ist. Das ist wie man an den Fotos sieht, wiederum aus dem Cockpit heraus gut einzuschätzen.
Dafür kann der Modellpilot leicht und sehr präzise die Entfernung von Modell und Echtem in der projezierten Ebene abschätzen und beeinflussen, das ist aber wiederum aus dem Cockpit heraus schwieriger.

Wir sind uns einig, Modelle und Echte bewegten sich bei im erlaubten Luftraum, und nun kommen die Strategien und Regeln zur Vermeidung von Unfällen.

Nur damit kein Mißverständnis aufkommt ganz klar vorneweg, bevor es zu Personenschäden kommt, würde ich als Modellpilot immer das Modell opfern.
Auch alle weiteren Anmerkungen bitte nicht interpretieren, sind

Aber:

- Modellflugzeuge haben manntragenden Flugzeugen grundsätzlich auszuweichen. Das steht hier so im Luftrechtartikel und ist auch mein Kenntnisstand und der vieler meiner Kameraden. Die Diskussion im "Ausweichregeln-Thread" hat mich zugegeben etwas irritiert. Ich werde aber demnächst auf jeden Fall mal einen kompetenten Ansprechpartner suchen, der das klären können sollte (mit Gesetz und §).

Das ist zwar eine weit verbreitete Auffassung, aber trotz recht intensiver Suche habe ich dafür bisher keine Vorschrift finden können.

Die Luftverkehrsordnung gibt klare Regeln vor im Paragraph 13, zwischen bemannt und unbemannt wird dort aber nicht unterschieden. Bin aber für andere Quellen der Erkenntniss dankbar.

Und auch die Sache mit dem Ausweichen ist schwierig, denn da scheinen die Erwartungen bei den Seglerpiloten weit auseinander zu gehen. Wenn ich bisher mit Piloten gesprochen habe, war denen immer lieber, wenn das Modellflugzeug keine "wilden Aktionen" wie nach unten heizen startet, sondern ruhig und besonnen weiterfliegt und entsprechend den Ausweichregeln agiert. In der Praxis sieht es so aus, dass ich als Modellpilot mich versuche in die Situation des Seglerpiloten zu versetzen und ihm möglichst frühzeitig den notwendigen Raum freigebe.

Auch am Samstag waren erfahrene Modellpiloten am Hang, die in ihrer Flugpause durchaus auf die Echten geachtet habe, und den Modellfliegern so weit es ging gesagt habe, wo das Segelflugzeug entlang kommt.
Allerdings war das teilweise gar nicht so einfach, denn, eine klare Linie ob eher am Wald oder eher über dem Acker war nicht immer zu erkennen, und das wäre für die Modellpiloten wiederum hilfreich gewesen.

Weiterer Punkt, Modellflugzeuge sind im Vergleich zu vielen Segelflugzeugen beim "Höhe machen" sehr langsam unterwegs, die meisten werden sich im Bereich unter 50-60km/h bewegt haben. Damit ergibt sich aber auch wenig möglicher Raumgewinn .

In dem Zusammenhang spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, dass der Seglerpilot zwar oft das Modell sieht, der Modellpilot aber nicht unbedingt den Segler. In allen Fällen in denen Du wegen Wald oder Berg die Piloten am Boden nicht stehen siehst, können Dich auch die Modellpiloten nicht sehen.
Wenn Du dann quasi vom gelben Felsen aus dem Wald herauskommst, sind die Chancen zu reagieren verdammt kurz. zumal wenn Du bei Südwind auch noch verdammt schnell (laut log bis zu 180 km/h) verglichen zum Grund unterwegs bist.

Beim Zurückkommen an den Teckhang war das Steigen schwächer und es ging immer so im Bereich zw. 900 - 1000 Meter NN. Jetzt wurde deutlich, dass doch einige Modelle sehr hoch in der Luft waren. Jedes Mal beim Vorbeiflug am Bölle waren ein, zwei Maschinen auf gleicher Höhe, insgesamt ca. 5 verschiedene Modelle. Erst beim dauernden Achtern direkt über dem Bölle wurde Platz gemacht und es war möglich auch mal auf Hanghöhe zu fliegen. Sobald ich aber auch nur zum Sattelbogen geflogen bin waren beim zurückkommen schon wieder Modelle in über 900m.

Aus meiner Sicht ist es verständlich, wenn der Raum von keinen Segelfliegern mehr genutzt wird, dann gehen natürlich auch die Modelle höher, wohlgemerkt immer noch in dem für sie zulässigen Bereich.

Die Modelle sind ortsgebunden an dem Tag auf die ca 500m im Bereich des Parkplatzes Bölle. Der Segelflieger hat da mehr Möglichkeiten, Du kannst noch ein Stück wegfliegen, z.B. auch an den Neufen und weitere geeignete Kanten.

Gruß
Thommy
 

eon

User
Kurze Klarstellung

Kurze Klarstellung

Hallo Herr Etzler,

selbstverständlich gehe ich davon aus, dass niemand in einem manntragenden Gerät sich selbst bewusst gefährden will. Darum gehts mir auch nicht. Ich hab so wie Herr Bogdanski meine subjektive Wahrnehmung an diesem Nachmittag geschildert und was mir Verständnisprobleme bereitet ist Folgendes. Ich mache seit Sommer selbst einen UL-Schnupperkurs in Rottweil mit und beim ersten Flug kreuzten drei Graureiher minmal tiefer unsere Flugroute -ich hatte für einen kurzen Moment richtige Angst - mein Fluglehrer beschwichtigte - alles war save - Anfängerfeelings eben.

Herr Bogdanski schreibt selbst von einer "Plastikwolke" am Bölle - da traue ich mich doch als Manntragender schon garnicht in die Nähe, denn wie der Kollege richtig schreibt sind die Swifts, Kopuze usw. viel wendiger und sehr schwer einzuschätzen. Ich hätte größte Angst, wenn ich sehe, dass am Bölle der Himmel wieder voll ist dort überhaupt einzufliegen. Ich fliege seit einigen Jahren an der Teck, habe aber jedes Jahr das Erlebnis, dass Manntragende sogar auf Augenhöhe am Bölle vorbeikommen.

Für unseren Austausch wäre es schön, wenn Sie Herr Etzler oder Herr Bogdanski erläuternd ergänzen könnten.

Wichtig ist auch, das wir bei der bisher positiven Diskussion nicht vergessen, dass es sich um einige, wenige Piloten handelt, die sich in Sachen Flughöhe versuchen der Stratosphäre zu nähern und daher müssen wir Pauschalierungen jedglicher Art vermeiden.

Das abgelichtete, rote Modell ist nahezu allen Modellfliegern am Bölle bekannt, in diesem Threat auch schon abgelichtet und auch dem betroffenen Piloten dürfte die Diskussion hier nicht entgangen sein.

In diesem Sinne würde ich es ebenfalls begrüssen, wenn sich manntragende Piloten hier regelmäßig so sachlich wie Herr Bogdanski einbringen, denn wie man sieht gibt es ne menge vernünftige Flugbegeisterte auch am Boden.

Auf einen regen Austausch

Grüße
Andi Wiegner
 
Hallo Memo,

ich persönlich finde es sehr Schade das Aussagen von mir wohl ein wenig anders beurteilt werden als von anderen Piloten. Warum wird ein Hinweis auf die regelmäßige Mißachtung der 5 kg Grenze am Bölle von Ihnen gestrichen wo dies ein Fakt ist? (zensiert?) Vertuschen hilft nichts.

Bei den Gesprächen mit den Vorständen der Modellflieger unseren Vorstand und dem RP im letzten Jahr, wo es um die Zusammenarbeit bei Flugbetrieb am Bohl und Hörnle ging, wurde von Seiten der Modellflieger gesagt, man werde auch versuchen auf die Piloten am Bölle hinzuwirken die 5 kg Grenze einzuhalten, da die Gefahren allen Beteiligten durchaus klar waren - leider ohne jede Wirkung wie die Bilder in diesem Threat oder ein beliebiger Besuch am Bölle zeigen. Ich würde mich jedenfalls freuen wenn es auch hier zu einem Dialog kommen würde.

Nun mal auch etwas positives. Aus meiner Erfahrung in dieser Saison als Segelflieger hatte ich dieses Jahr nie das Gefühl der Gefährdung durch Modellflugzeuge. An allen "kritischen Stellen" versuche ich entweder erst garn nicht hinzufliegen oder ich konnte deutlich spüren wie ein Modell mir zwar nahe gekommen ist, mich dann aber sah und deutlich nach unten ausgewichen ist. Die gleiche Erfahrung habe ich als Modellflieger gemacht. Wenn ein "Großer" gesehen wird, wird dies am Hang in der Regel laut gesagt und (fast) alle stellen sich darauf ein.

Ich denke wir als "Locals" können uns schon ganz gut auf die meisten Situationen einstellen. Bitte bedenkt aber, dass in der Saison Segelflugzeuge auf Ihren Flügen aus vielen hundert Kilometer Entfernung vorbeikommen und auch viele Modellfug-Touristen zu uns kommen. Denen ist die Situation hier nicht bekannt. Da kommt dann auch mal (ganz legal) ein Segelflugzeug tief am Hang vorbei auf der Suche nach Thermik.

Wenn wir hier zum Abschluß der Saison das Thema schon einmal haben, auch ein kurzes feed back aus meiner Sicht zu der Zusammenarbeit an den zugelassen Plätzen Hohe Bohl und Hörnle. Ich persönlich finde die Abstimmung durch das "Rote Telefon" durch die Flugleiter sehr gut. Kritisch ist nach wie vor das Hörnle, da es hier zu mehreren Zwischenfällen durch Einflug von Modellen in unsere Platzrunde bei laufenden Flugbetrieb gekommen ist. Aber so weit ich informiert bin wird dies bei einem geplanten Treffen mit dem RP nochmal besprochen.

Mein persönliches highlight ist, dass selbst Herr Wiegner und ich nun dieses Jahr eine Gesprächsbasis gefunden haben. Der Rundflug steht noch aus Herr Wiegner!
 
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