Trilerons herstellen

Da ich nicht ganz so viel über Trilerons hier im Forum gefunden habe werde ich einmal meine "Bautips" zu diesem Thema geben.
So ein Trileron macht schon Spass. Wieviel es aerodynamisch bringt kann ich nicht sagen, aber wenn es sich zusammen mit dem Querruder bewegt hat das schon was von einem Vogelflügel.
Zur Aerodynamik sollten die Freak ruhig mal was schreiben.


t1.JPG
Hier sieht man links das Trileron (dreieckig) und rechts das Querruder. Ganz links ist der Randbogen der Tragfläche zu sehen. Die beiden Ruderklappen sind an der senkrechten Linie getrennt.
beiden Klappen sind am Flügel gelenkig angeschlagen.



t2.JPG
Oben: Feder-Stahdraht 0,3mm. Unten: zwei Stücke einer Kanüle (Einwegspritze). Die Kanüle hat einen Aussendurchmesser von 0,8mm




t3.JPG
Der 0,3 Federstahldraht wird nun in das kürzere Kanülenstück geklebt. (Sekundenkleber). Oben sieht man das verbleibende lange Kanülenstück. In diesem läuft später der Stahldraht, um den Längenausgleich zu ermöglichen



t4.JPG
Das verklebte Teil aus Federstahldraht und Kanüle wird nun an das Querruder angebracht. Das länger Kanülenstück kommt an das Trileron. Siehe nächstes Foto.





t5.JPG
Das verklebte Teil aus Federstahldraht und Kanüle wird mit Sekundenkleber am Querruder befestigt und dann mit einem Streifen Tesa, um die Endleiste herum gesichert. Dafür macht man an der Endleiste ein passende Ausnehmung.





t6.JPG
Nun wird die Ausnehmung ins Trileron zur Aufnahme des längeren Kanülenstückes gemacht.





t7.JPG
Das längere Kanülenstück wird ans Trileron geklebt. !!!!!!! Vorsicht, das nichts in das Röhrchen läuft oder gar zwischen die Ruderklappen. Das Röhrchen ebenfalls mit einem Tesastreifen sichern.
Nun kann der Federstahldraht in das Röhrchen am Trileron eingeführt werden werden. Dies geschieht am einfachsten indem man beide Ruderklappen stark nach unten ausschlägt.



t8.JPG
So sieht es aus, wenn das Queruder nach oben ausschlägt. Durch den Federstahdraht wird das Trileron mitgenommen. Ist leider hier nicht so schön fotografiert.


So nun viel Spass beim Trileron bauen.
 
Super Anleitung :)

Aber ich habe mir das alles gespart und einfach über den Spalt einen Streifen Tesa geklebt - um die Endleiste drum drum. Ich denke das mehr an Kraft was dort nötig ist, erbringen die richtigen Servos ( in meinem Fall D60 ) ohne Probleme.

mfg
andy
 

pro021

User
Klebestreifen als Verbindung

Klebestreifen als Verbindung

Hallo:) ich denke das mit den Klebestreifen hat noch einen Vorteil. Da das Querruder an das Trileron sozusagen gefesselt ist und dieses Trileron in einer anderen Bewegungsebene arbeitet hemmen sich beide gegenseitig. Nicht so schlimm als dass es ein Nachteil sein sollte, aber doch so viel dass die Flaps eine Schwingungseinschränkung erhalten. Wie gesagt ich mache das (aus Faulheit:D ) seit etwa 6 Jahren so. Mir ist die Sache mit den Klebestreifen sehr symphatisch und nichts flattert!

Gruß Heinz
 
Silikon

Silikon

ich biege die Klappe und das Trileron runter soweit es geht. Mache Wacker Silikon zwischen rein (r-g.de). Klappen zusammenfahren. überquellendes Silikon wegwischen. Mit tesa ein paar Stunden fixieren.

....nix gegen 0,8mm Kanülen. Aber die Enleiste sollte nicht dicker als 0,3mm sein...ich weiß man merkt es nicht. Aber hier und da die ein oder andere aerodynamische unsauberkeit merkt man dann in der summe doch....
 
nochne Methode

nochne Methode

Moin Ratzfatz,

ich mach' das so ähnlich wie Du, nur dass ich einen dickeren Draht nehme, ihn dafür aber nicht genau an der Endleiste, sondern wo's schon etwas dicker ist einklebe.

Andere Methode: Statt Draht ein dünnes rautenförmiges Kevlarplättchen, einseitig einkleben, andere Seite mit Trennmittel behandeln, dann erst einkleben, nach dem aushärten die getrennte Seite wieder losbrechen: Ergibt eine dünne eins-A Tasche als Führung.

Viele Grüße,

Martin
... der übrigens mal ein Patent auf Trilerons hatte, aber das ist eine lange Geschichte! :O)
 
martinkopplow schrieb:
Martin
... der übrigens mal ein Patent auf Trilerons hatte, aber das ist eine lange Geschichte! :O)

1) Na dann denke ich , ist mir klar von dem der Tip kommt.
Schön, dass hier auch die echten Kapazitäten Tips geben.

2) Das mit den Plättchen ist mir noch nicht so richtig klar. Steckst du die mit Trennmittel behandelte Seite in einen schlitz der klappe? Oder bildet sich der Schlitz durchs hineindrücken?
Ich habe mal eine Skizze gemacht, wie ich mir das ungefähr vorstelle. (Schraffiert ist die ohne Trennmittel geklebte Seite)
trileron.JPG

3) Noch eine Frage zur Aerodynamik: Ist es sinnvoll auch am Querruderspalt am Rumpf Trilerons zu machen?

4) Das mit dem Patent würde mich übrigens auch näher interessieren.

Über Antwort würde ich mich sehr freuen.
Ratzfatz
 
ratzfatz schrieb:
1) Na dann denke ich , ist mir klar von dem der Tip kommt.
Schön, dass hier auch die echten Kapazitäten Tips geben.

Moin Ratzfatz, mit "Kapazität" kann ich wohl nicht gemeint sein. Anerkannte Kapazitäten haben übrigens weniger hohe Meinungen von Trilerons, zum Beispiel Mark Drela, mit dem ich das Thema auch schon diskutiert habe, und der mittels seiner Simulationen zu dem Ergebnis kommt, dass es nichts bringt.
Seine Argumentation ist kurz gesagt folgende:
Im Verhältnis zu einem komplett durchgehenden Querruder hat das Trileron-Querruder weniger Fläche, für die selbe Wirkung muss es also weiter ausgeschlagen werden, was wiederum den Widerstand an der Restklappe erhöht. Das ist auch nachvollziehbar.
Im Umkehrschluss heißt das aber m.E. auch: Vergleicht man das Trileron-Querruder mit einem Querruder, das nicht bis zum Randbogen verläuft, sondern noch einen festen Teil ganz außen übriglässt, dann ist es was anderes. So einen Entwurf könnte man z.B. machen, um außen den Wurfpin weiter hinten anbringen zu können, oder um 'Tipstalling' zu minimieren.
Die Erfahrung zeigt, dass Trilerons auch Flattern minimieren, und dass sich kein Gras mehr im Ruderspalt festsetzt. Ich bau' sie also ein, schaden tut's jedenfalls bei meinen Fliegern nicht.

ratzfatz schrieb:
2) Das mit den Plättchen ist mir noch nicht so richtig klar. Steckst du die mit Trennmittel behandelte Seite in einen schlitz der klappe? Oder bildet sich der Schlitz durchs hineindrücken?
Ich habe mal eine Skizze gemacht, wie ich mir das ungefähr vorstelle.

Das Plättchen und die Schlitze werden vorbereitet, als wenn man es beidseitig einkleben würde, aber im ersten Schritt wird nur eine Seite geklebt. Die andere bleibt also lose. Nach dem Aushärten wird das Plättchen noch mal etwas verschliffen und die direkte Umgebung an der festen Seite eingetrennt. In den noch losen Schlitz am Trileron wird Mumpe geschmiert, dann das Plättchen eingeführt und die Klappen in Neutrallage fixiert. Weil das Plättchen rautenförmig ist, kann man es nach dem Aushärten 'entformen'. Die entstehende Tasche passt also sehr genau. Wenn's schwer geht, noch mal kurz mit etwas 600er Schmirgel drübergehen.

Ich hab' auch mal eine Skizze gemacht.
attachment.php


ratzfatz schrieb:
3) Noch eine Frage zur Aerodynamik: Ist es sinnvoll auch am Querruderspalt am Rumpf Trilerons zu machen?

Generell würde ich sagen: Nein.
Es geht ja um eine Abdichtung des Ruderspaltes, und da gibt es am Rumpf meist günstigere Methoden, zumal wenn die Klappe mit ihrem Ende an einer nahezu senkrechten Rumpfseitenwand anschliesst. Außerdem führt ja eine Trileron-typische Abnahme der Klappentiefe entlang der Spannweite zu einer Beinflussung der Auftriebsverteilung, wenn die Klappe ausgschlagen ist. Am Flügelende passt das wunderbar ins Bild mit der elliptischen Verteilung, aber am Rumpf würde dort z.B in Thermikstellung der Auftrieb wohl moch mehr einbrechen, als er es ohnehin schon tut, das wäre kontraproduktiv.

ratzfatz schrieb:
4) Das mit dem Patent würde mich übrigens auch näher interessieren.

Das war eine lustige Geschichte, die eines Abends mit einer Flasche Wein anfing, wie so viele Geschichten, die das Leben schreibt. Da kam die Idee, und dann am nächsten Tag der Bau eines Prototypen, und dann begannen die Nachforschungen, ob es sowas schon gibt: Unibibliothek, Patentamt, Aerodynamik-Professoren, etliche Leute mehr wurden gefragt, keiner kannte das.
Also flugs alles in die Wege geleitet, Patent angemeldet.
Als das bestätigt war (!) gab es natürlich mehr Öffentlichkeit, auch Artikel in Zeitschriften, und so langsam kamen Leute aus den Löchern, die das schon mal gesehen haben wollten. Einer kam sogar, der behauptete, ER hätte das erfunden. Nun, mit etwas mehr Information ausgestattet, wurde weiter recherchiert, und tatsächlich: Das gab es schon. Der, der laut und fest behauptete, ER hätte das erfunden, war's aber auch nicht! Das war schon lange vorher erfunden worden, und auch zum Patent angemeldet, aber unter einem Namen, der genau so auch für ein Junkers-Patent verwendet worden war: "Spaltklappe". Nun, das kam wohl daher, dass mit dieser Klappe der Spalt geschlossen werden sollte, und zu der Zeit in Deutschland ausländische Ausdrücke wie "Trileron" von Staats wegen reichlich unbeliebt waren. Jedenfalls hatte neben der ungünstigen Katalogisierung diese Doppelnennung die Recherche vereitelt.
Letztlich wäre das Patent also nicht durchsetzbar gewesen, und obwohl es verwaltungstechnisch erteilt worden war, die Sache dann doch abgebrochen.

In den 70er Jahren hat auch ein Englischer Modellflieger sowas schon an seine F3B Modelle gebaut (obwohl F3B damals glaube ich noch nicht F3B hieß).

War auf jeden Fall eine interessante Erfahrung. Leider auch etwas kostspielig.
Was die Sache gebracht hat, war aber jedenfalls, dass durch die ausgelösten Diskussionen die vergessene Spaltklappe als Trileron wieder ins Bewusstsein der Konstrukteure zurückgekehrt ist, und man heute fast kein Leistungsmodell mehr ohne solche Dinger bekommen kann. In der bemannten Luftfahrt gibt's die Dinger übrigens derzeit nirgends, so weit ich weiß.

Viele Grüße,

Martin
 

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pro021

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permanent falsch außer ???

permanent falsch außer ???

Hallo Martin, weil ich dich schon mal zur Hand habe :-) in dieser Sache würde ich gerne deine Meinung dazu wissen wie sich der permanent falsche Flügel im Außenbereich wiederstandsmäßig auswirkt. Wir gehen davon aus dass Trileron nicht verwendet werden und ich denke ja das sich das bei Startstellung nach unten gewölbte Profil und bei Thermikstellung das nach oben gewolbte Profil des Randbereiches eher ungünstig auf die Widerstandsschleppe auswirkt. Nebenbei ist ja diesen Flugzuständen ein Spalt zwischen Flap und Flügelaußenbereich. Sozusagen ein Spreizprofil oder eine gemäßigt Butterfly oder Krähenstellung.
Wie gesagt ich hab da so meine Bedenken, aber irgendwie ist es wie ein mit Anstellwinkel, auf den Rumpf geschraubter Flügel. Scheinbar unklug (Bei Start bremst der nicht in Flugrichtung zeigende Rumpf, bei Speed liegt der Rumpf auch nicht gerade und bremst. Nur bei Thermik(der langsamsten und sowieso widerstandsärmsten Gangart liegt der Rumpf gerade)), aber scheinbar auch auswirkungslos, sonst würden nicht SALpeter, Twister, Super Gee.....um nur ganz wenige zu nennen, so viele Pokale ermöglichen. Ist es vielleicht vollkommen wurscht was wir uns ausdenken, "nichts" funktioniert "nicht" oder alles "funktioniert" zwar ist aber "wirkungslos"? Vielleicht ein Pardoxon .-)))

Um verständliche Antwort wird gebeten :-)

Ciao Heinz

PS: bei mir funktionieren die Smiley's nicht!
 
Trileron

Trileron

Hallo,

Ich hab noch eine Alternative das Trileron anzulenken. Ist ähnlich zu deiner Methode Ratzfatz, nur um einiges leichter zu bauen!
Ursprünglich hab ich das beim FW4 gebaut von David und Matthias gesehen!

Jetzt mach ich es bei allen Modellen so: einfach 0,3mm Stahldraht mit Tesa an die Endleiste kleben! Ist schön leichtgängig und die Endleiste bleibt dünn!

PB074504.JPG
PB074514.JPG
 
Moin,

es wäre sicherlich vorteilhaft, wenn die diversen Anlenkungsmethoden die ursprüngliche Idee im Auge behielten, den Spalt abzudichten.

Die Kevlarplättchen-Methode z.B. tut dies, wenn man ein adäquat dimensioniertes Kevlarplättchen verwendet. Dann wird eine Durchströmung des Spaltes weitestgehend verhindert.

Es gibt noch andere Methoden. Zum Bleistift kann man eine Führungstasche statt intern auch extern bauen, mit sehr guter Abdichtung, es sieht lediglich etwas weniger elegant aus. Dazu auch wieder eine kleine Skizze:

attachment.php


Es werden oben und unten je ein etwa 5-6mm breiter Streifen dünnes Kevlarlaminat (1 Lage 61er) einseitig aufgeklebt (vorteilhafter Weise ruderseitig), an der Endleiste noch mit einem eben so breiten Tesastreifen verschlossen, und fertig. Das liegt so weit hinten mit sicherheit innerhalb der Grenzschicht, schadet also wohl kaum.
Geht auch mit Kohle, wenn nötig, aber auch mit Mylarstreifen, die sind am einfachsten herzustellen. Ankleben kann man die Streifen mit Epoxy, Zacki oder mit Tesafix.

Martin
 

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