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Ich bin schon Mitte fünfzig und möchte nach 13 Jahren Pause das Modellfliegen wieder aktivieren. Dabei stellte ich fest, dass die Technik riesige Fortschritte gemacht hat. LiPo-Akkus, Ladetechnik, 2.4 GHz-Anlagen, unkomplizierte mit viel Spaß zu fliegende Schaumwaffel-Flugzeuge. Ein zielgerichteter Überblick ist gar nicht so leicht für mich.
Mein Interesse am RC-Gleitschirm führte mich als Zuschauer auf die 2. Deutsche Meisterschaft für RC-Gleitschirme nach Heidelberg. Dort durfte ich sogar den noch nicht auf dem Markt befindlichen Single Skin des Konstrukteurs fliegen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Jeremy. Die Konstruktionsvorteile des Single Skins sind einfach überzeugend. Auch Joe und Martin der Süddeutsche Modellflugschule http://www.sueddeutsche-modellflugschule.de/ waren dort Beobachter/Zuschauer und ebenfalls an dem Single Skin interessiert, da sie auch Schulungen mit RC-Gleitschirmen durchführen. So kamen wir schnell in ein nettes Gespräch. Die beiden machten mich auf ihre Modellflugschule aufmerksam. Nun, ich sah keinen eigenen Bedarf. Aber als die beiden dann über ihre Schulflugzeuge erzählten, wurde ich hellhörig. Meine Frage, ob sie den Easy Glider, die Funcub und den Single Skin komplett flugfertig, eingeflogen und auf meine neue Graupner HoTT-Anlage nach meinen Wünschen eingestellt, anbieten können, wurde überraschenderweise bejaht.
Anfang dieser Woche war es so weit. Ich reiste 300 km nach Esslingen an, übergab am Nachmittag meinen Sender zum Programmieren und fuhr in mein Hotel. Am anderen Vormittag konnte ich den Easy Glider und die Funcub flugfertig mit meinem eigenen Sender auf dem Flugplatz nach kurzem Einfliegen übernehmen und mehrere Flüge ergiebig genießen. Die Funcub geht nahezu senkrecht in den Himmel, mit den Klappen wird das Geschwindigkeitpotential erweitert ... ein paar krumme Loopings, Rollen und Rückenflug waren auch sofort möglich ... ach, was soll ich hier schreiben? Die Funcub wird doch schon ergiebig im Internet beschrieben und es gibt viele Videos dazu. Die Funcub wird sicherlich einer meiner Favoriten. Den Easyglider habe ich schon als Segler zum Hangsegeln und war mir deshalb nicht neu. Aber mit dem beachtlich starken elektrischen Antrieb ist nun ein unkompliziertes Fliegen in der Ebene möglich.
Vielen herzlichen Dank an Joe. Er hat mir mit seiner sehr symphatischen Art und der wirklich flugfertigen Übergabe den Wiedereinstieg nicht leichter machen können.
Tja, so kann auch Modellflugschule sein. Ich kann das sehr empfehlen.
Jetzt warte ich nur noch auf den flugfertigen Single Skin, den Joe mir schon auf der 2. DM RC-Gleitschirm mitbestellt hat.
Gruß
Uli
Für ganz blutige Anfänger hätte ich hier noch einen allgemeinen Beitrag zum Thema Modellflugzeuge --> modellwelt-celle
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Auf deren Seite arbeitet man vermutlich mit alter Software,
daher meckert so manches Virenprogramm
und wir haben zur Sicherheit den Link entfernt.
Gruß
Andreas Maier
Moderator
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Geändert von Andreas Maier (05.05.2019 um 23:29 Uhr)
Hiermit möchte ich als Wiedereinsteiger eine Übersicht ohne Anspruch auf
Vollständigkeit zum (Wieder-) Einstieg geben! In so kompakter Form habe ich
es bisher nirgends gesehen, daher dieser Versuch die Themen einmal zu bündeln.
Umfassendere Informationen zu den Themengebieten gibt es natürlich im WIKI:
http://wiki.rc-network.de/index.php/Kategorie:Einstieg
Allgemeines:
- Haftpflichtversicherung (gesetzlich vorgeschrieben und das Erste was man haben muss).
Es gibt inzwischen Ergänzungsstufen zur normalen Privathaftpflicht die (in meinem
Fall) Elektro-Modelle bis 5kg für unter 10 EUR/Jahr und ohne Modellflugplatzzwang
versichern (Drohen-Zusatzversicherung). Das "Kleingedruckte" beachten! Oder über
DAeC, DMFV, DMO bzw. einen Verein eine Versicherung abschließen (~ 40 bis 60 EUR / Jahr)
- Kenntnisnachweis (für Modelle >2kg oder Flughöhen über 100m vorgeschrieben).
Zu erwerben für rund 25 EUR beim DAeC oder DMFV. Da sollte man mMn nicht lange drüber
nachdenken. Einfach durcharbeiten und machen / den Nachweis immer mitführen.
- Kennzeichungspflicht (feuerfest) für Modelle > 250g.
Ein kleines Alu-Schild, z.B. selbst graviert, im/am Modell sichtbar anbringen.
- "Wildfliegen".
Es gibt von der DFS eine Drohnen-App
(https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/D...FS-DrohnenApp/) mit der man sich
informieren kann wo man fliegen darf. Ansonsten gibt es gem. §59 Naturschutzgesetz
(https://dejure.org/gesetze/BNatSchG/59.html) das Recht (unter Bedingungen!) die freie
Natur zur Erholung und Freizeit zu betreten (Länderrecht beachten!). Fliegen dürfen und
Grundstücke (Felder / Wiesen) betreten dürfen sind daher meines Erachtens zwei verschiedene
Rechtsgüter. Selbstverständlich sollte man immer vom Eigentümer / Pächter einer Wiese o.ä.
eine Erlaubnis einholen. (Darauf wird beim Kenntnisnachweis entspr. hingewiesen.)
- Wer sich einem Verein anschließen möchte sollte das m.E. tun. Man braucht aber keinen
Verein um fliegen zu dürfen.
Fliegen (wieder) lernen:
- Einstieg mit einer "Schaumwaffel" (Elapor Flieger) und Flugsimulator.
http://www.rc-network.de/forum/showt...aubeschreibung
http://wiki.rc-network.de/index.php/...ktro-Segelflug
- Erstflug nur nach ausreichendem Simulatortraining (Steuerbewegungen für die versch.
Flugrichtungen sollten im "ff" sitzen) mit Hilfe eines erfahrenen Piloten (ggf. Lehrer-/
Schülerbetrieb oder "klassisch" hinter dem Schüler), z.B. beim örtl. Verein.
Akkus (LiPo):
- Aufgrund der immer wieder berichteten Brandgefahr habe ich für mich folgende Vorkehrungen /
Faustregeln (mag man teils als übervorsichtig ansehen) :
- Akkus in einer Gewebetasche (Glasfaser) und in einem feuerfesten Behälter (z.B.
Keramik-Topf) laden / aufbewahren. Im Falle eines Falles: Mit Quarzsand löschen
(kein Wasser!). Die Gewebetasche hemmt das Überspringen offener Flammen.
Tipp: Plastiktüte mit Sand auf den feuerfesten Behälter legen. Brennt es, schmilzt
das Plastik, der Sand löscht automatisch und verringert zusätzlich den Rauch.
- Nie unbeaufsichtigt laden.
- Akkus nie neben brennbaren Materialien (Gardinen, etc.) laden / lagern.
- Akkus nicht unter 3,6V/Zelle entladen (konservativer Ansatz) - mit einem LiPo Warner*)
oder Telemetrie kontrollieren! - und nie über 4,2 V laden (geeignetes Ladegerät**))
- Nicht mit über 1 C laden (Akku mit 2200 mAh -> max. 2,2 A Ladestrom); Akku-Rating beachten
- Nicht mit mehr als 70% der max. C-Rate***) entladen (max. Motor-Strom checken)
- Beschädigte oder geblähte Akkus umgehend ordnungsgemäß mögl. entladen
(3,3V / Zelle) entsorgen.
- Akkus nie geladen lagern (nur auf Lagerung "storage" entladen (3,75V/Zelle)).
- Deshalb mögl. erst kurz vor dem Einsatz laden (am gleichen Tag).
- Akkus kühl und trocken lagern (15-20 Grad).
- Gelagerte Akkus einmal im Monat prüfen, ggf. auf Lagerspannug nachladen.
- Tipp: Entlädt sich eine Zelle in einem Monat deutlich schneller als die anderen
Zellen, ist die Zelle und damit der Akku wahrscheinlich defekt. Besser
entsorgen (Mikro-Kurzschlüsse -> Brandgefahr steigt).
- Probleme machen meist nur falsch behandelte oder beschädigte LiPo-Akkus.
- Alternative ggf. Prismatische Ion (P.Ion) Akkus (eigensicher).
*) LiPo Warner: Piezo-Warner, der am Balanceranschluß des LiPo die Spannung misst
und beim Unterschreiten einer eingestellten Spannung einen Alarm gibt (ähnlich
Brandmelder ca. 100dB). Die sind auch in einer "Schaumwaffel" gut hörbar.
https://www.startpage.com/do/dsearch?query=lipo+warner
**) Ladegerät: Vorzugsweise für mind. zwei Akkus, 230V und 12V Betrieb, Lade- und
Entladefunktion, Grenzspannungen einstellbar, Storage-Funktion, Balancer mit
Anzeige einzelner Zellenspannung, ausreichend Ladeleistung.
***) C-Rate: 1 C entspricht der Kapazität des Akkus. Beispiel: 20C eines 2200mAh
Akkus = 44 Ampere max. Entnahmestrom (bei 70% ~30A nicht überschreiten).
Siehe auch: http://wiki.rc-network.de/index.php/LiPo
Fernsteuerung:
- Mir wurde empfohlen die alte 35/40 MHz Technik zu vergessen und bei 2,4 GHz neu
einzusteigen, dabei sind Sender / Empfänger verschiedener Hersteller i.d.R nicht
miteinander kompatibel.
- Der Fernsteuerungs-Mode
http://wiki.rc-network.de/index.php/Steuermodus
Es ist egal welchen Mode man wählt, aber vier Argumente klangen für mich schlüssig:
1) Als Rechtshänder startet man das Modell mit der rechten Hand, weshalb die linke
Hand schon am Höhenruder sein sollte -> Mode 1 oder 3 für Rechtshänder.
2) Das gleiche Argument gilt (leider) auch für den Gas-Knüppel links (Mode 2 oder 4)
3) Das Querruder ist agiler als das Seitenruder, weshalb man es vom Höhenruder-
Stick trennen sollte -> Mode 1 oder 4
4) Man wählt den Mode, der im örtl. Verein vorzugsweise zu finden ist, um max.
Helfer zur Verfügung zu haben.
- Telemetrie
Über einen "Rückkanal" gibt der Empfänger diverse Parameter an den Sender zurück,
die dieser über ein Display oder mittels Hinweis- und Warntönen ausgibt. So erhält
man teils wichtige Informationen zu Betriebszuständen oder Thermik. Nicht alle Empfänger
bieten diese Möglichkeit und teils sind weitere Sensoren nötig.
VG
Karsten
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