Thermikschlauch richtig auskreisen!!!!

In den Wintermonaten scheint bei uns die Sonne von Süden her genau in den büschigen steilen Hang. Genau an der Kante ensteht viel Thermik, welche ein wunderbares reines Thermikfliegen zulässt.
Klassisch ist doch meistens:
Mit QR einkreisen und dann nur noch mit Seite weiterfliegen. Eventuell sogar dann mit QR Gegenrichtung geben.

Nun habe ich festgestellt, nach einer Stunde Schläuche und Bärte auskreisen (fliege:DLG X-Ray mit Kreuzleitwerk) , dass es noch besser get, wenn man mit QR einkreist und danach in den Kurfen Gegenseite gibt.
Testet das auch mal aus.
Gruss Superfly
 
dann kreist du sehr steil und brauchst das seitenruder als höhenruder.
dein höhenruder ist einfach dein seitenruder...
in starker, sehr enger thermik bringt das wirklich was, aber in "normaler" thermik kostet das leistung.
schwache thermik sollte möglichst mit minimaler schräglage ausgekreist werden um die projezierte fläche maximal nutzen zu können.

ist also nur ne "spielart" die die meisten schon kennen sollten.

aber: für thermik"jungfrauen" ein sehr wertvoller tip!
 
D.h. schwache Thermik kreist man mit größeren Durchmesser aus?

Ich versuche mit dem SBQ immer so einen Durchmesser von 3m, und das ist irgendwie arg schwierig.

mfg
andy
 
nicht unbedingt mehr durchmesser.
viel seitenruder und gegenquer. also sooo tellermäßig...
 
Airpainter98 schrieb:
nicht unbedingt mehr durchmesser.
viel seitenruder und gegenquer. also sooo tellermäßig...

Es ist ein (anscheind weit verbreiteter) Irrtum, dass ein ausgeschlagenes Seitenleitwerk das Modell eine Kurve fliegen lässt. Tatsächlich erzeugt das ausgeschlagene SLW eine Auftriebskraft, die nach kurven-aussen zeigt. Nachdem diese Kraft hinter dem Massenmittelpunkt angreift, kann man sie durch eine gleich grosse Kraft durch den MMP und ein Drehmoment um die Hochachse des Modells ersetzen.
Das Moment dreht das Modell um die Hochachse nach innen, hat aber KEINE Auswirkung auf die Bahn des MMP.
Das SLW bringt also das Modell primär in einen Schiebezustand. Über die Schiebe-Rollkopplung (abhängig u.a. von der V-Form) rollt das Modell. Und die so erzeugte Schräglage bedeutet, dass die Auftriebskraft der Tragfläche nun eine Komponente in Richtung der gewünschten Kurveninnenseite bekommt. Diese Komponte lässt das Modell eine Kreisbahn einschlagen - nicht die Kraft, die das SLW erzeugt hat. Die zeigt nämlich nach kurven-aussen und verändert die Flugbahn sogar richtung aussen (ist aber ein sekundärer Effekt).
Wenn man das Rollen durch Gegenquer unterbindet, verbleibt man im Schiebeflug. In diesem Fall wird der Rumpf schräg angeströmt und erzeugt ebenfalls eine Auftriebskraft nach innen, unterstützt also einen engeren Kreis. Aber das ist eine extrem ineffizente Methode, Auftrieb zu erzeugen, d.h. sie geht mit sehr viel Widerstand und daher Sinkgeschwindigkeit einher - sicher nicht vernünftig, wenn man um das letzte Steigen kämpfen muss.

Wenn man schiebefrei (ohne Rumpfauftrieb) kreist, hängt der minimale Kreisradius NUR vom Kurvenschrägwinkel und Modelleigenschaften (Flächenbelastung und camax) ab - daher: "There is no such thing as a flat turn" (Drela)

Gruss,
Matthias

P.S: Schiebefrei bedeutet natürlich schon mit ausgeschlagenem SLW (aber meist wenig, je nach Radius). Gegen-QR nur zum Stützen - und das hängt von Schräglage und Modelleigenschaften ab (V-Form, SLW Grösse) - je nach Schräglage ist bei einem DLG mit den heute verbreiteten V-Formen oft gar kein Stützen nötig.
 

Jan Henning

User †
Moin
Matthias du hast die Flugzustände perfekt beschrieben.Man kann nur noch folgendes anmerken, das einleiten einer Kurve , wenn vorhanden immer mit Seitenruder und Querruder gleichsinnig und gleichzeitig erfolgen sollte um den von dir beschriebenen Schiebeefekt zu verhindern .Denn das kostet Leistung.Ich kann nur empfehlen mal einen Gaststart mit einem Manntragenden Segelflugzeug zu machen um die Flugzustände einmal zu erleben.
Gruß aus dem Hohen Norden
Janni
 
Mir hat beim Kreisen in der Thermik folgende Anleitung aus einem Buch für manntragende Segler sehr geholfen:

1. Der Radius soll beibehalten werden, die Schräglage ist für den Kurvenradius zu gering: Korrektur mit dem Querruder in Kurvenrichtung

2. Der Radius soll beibehalten werden, die Schräglage ist für den Kurvenradius zu groß: Korrektur mit Gegenquerruder

3. Die Schräglage soll beibehalten werden, der Radius ist für die Schräglage zu klein: Korrektur mit dem Seitenruder nach außen

4. Die Schräglage soll beibehalten werden, der Radius ist für die Schräglage zu groß: Korrektur mit dem Seitenruder nach innen

5. Die Schräglage wird geringer: Korrektur mit weniger stützendem Querruder

6. Die Schräglage wird größer: Korrektur mit mehr stützendem Querruder
 

Jan Henning

User †
Moin
Wobei beim Seitenruder in den Kreis die Fluggeschwindigkeit sich erhöht,andersrum Seitenruder nach außen die Geschwindigkeit abnimmt diese Strategie benutzt mann um die Kreisfluggeschwindigkeit bei gleicher Querneigung beim Flug mit Mehreren Segelflugzeugen in einem Aufwind gegenseitig anzupassen.Aber bei jedem Seitenruderausschlag schiebt das Flugzeug was deutlich am Faden sichtbar wird.Und es kostet Leistung.
Gruß aus dem Hohen Norden
Janni
 
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