Micha

User
Moin,

ich trage mich schon seit einigen Jahren damit wieder einmal ein komplettes Modell um zu setzen.

Inzwischen habe ich die entsprechenden Möglichkeiten und so ein Wettbewerb hat den unschlagbaren Vorteil ein konkretes Ziel vor Augen zu haben...

Ich habe mich vor einigen Jahren recht intensiv mit verschiedenen Brettern aus Schaum beschäftigt. Dabei kristallisierten sich langsam zwei Varianten heraus.

Zugmotor für ein stabiles Flugverhalten und ein Druckmotor für den groben Unfug:D

Der Perun ist nun das Ergebnis von sehr vielen Versuchen, beim Showflug kaputt gespielten Modellen sowie einer Aerodynamischen Verfeinerung der gewonnenen Erkenntnisse mittels XFLR5.
Iso_1600x1200.JPG
Drauf_1600x1200.JPG
Grobe Eckdaten:
Spannweite: 1350mm
Gewicht: 750-1400g (je nach Antrieb)

Er ist als Allrounder ausgelegt, sollte erfahrungsgemäß sehr tolerant auf überziehen und extreme Wenden reagieren und trotzdem hohe Geschwindigkeiten ermöglichen ohne Unarten zu entwickeln.

Eigentlich genau das richtige zum geigeln wenn es der Wind richtig am Hang steht und trotzdem, bei geringerem Eigengewicht auch leistungsfähig genug um auch bei normalen Bedingungen noch Laune zu machen.

Das Modell wird in Aluminiumformen gebaut werden. Ich möchte mit dem Modell auch noch div. Ideen testen.

Die Prototypen werden ganz konventionell in Schalenbauweise aufgebaut, danach werden Versuche mit div. Kernen folgen.

Heute werde ich mit den finalen Daten des Flügels fertig. Viele von euch wissen ja aus eigener Erfahrung wie schnell so ein hübsches Bild wie oben gerendert ist aber auch wie lange es dann dauert bis die Flächen auch wirklich schön in einander übergehen...
Das war meine Beschäftigung in den letzten Tagen.

Lichtlinien.jpg
Hohlkehle_klein.jpg


Die Formen werden dann Morgen auf die Maschine kommen.

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

die ersten Späne sind gefallen,

Die rohen Blöcke wurden geplant...
Planfräsen.jpg

Morgen geht es weiter...

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

heute war dann die eigentliche Werkzeugkonstruktion an der Reihe.

fi.jpg

Danach habe ich noch die erste Form geschruppt.

Ebenenschruppen.jpg
Form1_geschruppt.jpg

Morgen geht es ans schlichten.

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

anbei die fertig gefräste obere Formhälfte.

form oben fertig.jpg
Form oben fertig iso_klein.jpg
Form oben fertig Oberfläche.jpg

Einzige Behandlung der Oberfläche bisher, Pressluft und ein Lappen um die Feinen Späne und das Öl runter zu bekommen(einige Schlieren sind noch sichtbar, da muss ich vor dem schleifen noch mit einem Reiniger dran, sonst setzt sich das 2000er Papier gleich zu).

Die untere Hälfte schlichtet gerade noch.
Montag wird die Nase gefräst...

Während die Form auf der großen Maschine läuft, mache ich mich jetzt endlich mal mit der kleinen Fräse an die Teile für die Abdeckung des Werkzeugmagazins der großen...

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

ein kleines Update zwischendurch.
Spiegel2.jpg
Spiegel1.jpg
Klein_Lichtlinien.jpg

Beide großen Formhälften sind inzwischen poliert.

Beide Nasenformen sind gefräst und werden morgen poliert.

Das Material für den Bau kam inzwischen teilweise an. Der Rest kommt diese Woche.

Wenn die beiden restlichen Formen poliert sind werden sie noch getrennt.

Der nächste Schritt wird das Werkzeug um den Holm zu Laminieren und verpressen zu können.

Danach kommen noch die Schablonen, Spanten usw.

Die Leitwerke werden erstmal aus Sperrholz gebaut und dann getestet. Sollte die Stabilität ausreichend sein, werden die Formen der Leitwerke gemacht.

MfG Micha
 
Daumen hoch, das gefällt !
 
Hallo Micha,

Dein Perun gefällt mir auch. Sieht richtig heiß aus. Aber was hast Du mit den Aluformen vor? Willst Du eine Großserie von dem Modell fertigen?

Schöne Grüße

Klaus
 

Micha

User
Moin,

danke für den Zuspruch!

Ich baue in Aluminiumformen weil es für mich bis zu einer gewissen Größe gegenüber Kunststoffblockmaterial einige Vorteile bietet:


  • dank entsprechendem Zuschnitt ist es für mich günstiger

  • Kanten halten besser

  • die Trennung funktioniert meiner Erfahrung nach etwas besser

  • die Form ist deutlich stabiler

Die Nachteile sind:


  • der Aufwand für das Polieren ist etwas höher, jedoch auch die mögliche Oberflächengüte.

  • die Formen werden schwerer als Kunststoffformen

Ich werde von dem Modell selbst ein paar brauchen, alles was Freude macht, hält bei mir nicht all zu lang.

Wenn es denn Interessenten geben sollte, wird das Modell nach dem Wettbewerb und wenn es denn ausgereift ist auch verkauft werden.

Wobei ich die Fertigung in diesem Fall am liebsten an jemanden abtreten würde, der das gerne macht.

Zum Thema Seitenleitwerk. Bei den früheren Zugmotorvarianten hatte ich einen schmalen Rumpf und eine zentrale Flosse.

Das macht halt nicht so viel Spaß beim geigeln weil es schon zu sehr wie ein Güterzug läuft.

Die kleinen Pusher bin ich auch schon Versuchsweise mit einer, einmal sogar nach ungeplantem Verlust ganz ohne geflogen. Schön ist anders aber es geht.

Die Größe werde ich im ersten Schritt von den kleinen Vorgängern hochrechnen, die lagen sehr stabil in der Luft. Nur wenn sie völlig aus gehungert werden fangen sie leicht an zu gieren.

Dieses Verhalten, kombiniert mit einem Gas stoß lässt sich allerdings wunderbar für div. Trudelfiguren missbrauchen:D

Die Formen für die Nase sind nun auch poliert.
Form_Nase.jpg

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

auch hier ging es weiter...

Der Holmsteg wurde aus Rohacell gefräßt.
Holm Drauf.jpg

Die Form für den Holm gefräst:
Form Holm.jpg

Der Holm laminiert:
Holm.jpg

Die Platten für den Akkuschacht aus 245g/m² Kohle und 1,1mm Balsa gepresst.
Das spart gegenüber voll GFK Platten gute 60g.
Anschließend wurden die Teile für den Akkuschacht gefräst.
Spanten.jpg
Spant_Waage.jpg

Und zu guter Letzt die Gewebe zugeschnitten und laminiert.
Der Aufbau besteht aus 80g/m² spread tow, 1mm Rohacell, und 25g/m² Glas.
Im Rumpfbereich liegt kein Stützstoff, sondern zusätzlich Aramid Band und eine Innenlage aus 95g/m² Kohle.
Gewebe.jpg

Das erste Modell ist bereits entformt.
IMG_20190608_121345.jpg
Nase.jpg
hauptteil.jpg

Der Lack für das zweite ist auch in der Form, die nächsten zwei Tage wird das zweite Modell laminiert.
Am Donnerstag gehts mit dem Zusammenbau von Nummer 1 weiter.

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

Gegfrage, was spricht dagegen?

Das Teil ist von A bis Z von mir gemacht, ist als allrounder ausgelegt, wird also mit ein Bisschen Wind auch ohne Motor noch gut gehen.

Die kleinen Vorgänger aus Schaum haben am Hang damals sehr viel Spass gemacht...

Auch die Kestrell, Elfe und die Fouga haben Motoren an Bord oder sind die deiner Meinung nach, daher auch nicht dafür qualifiziert?


MfG Micha
 
Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Aber was hat das mit dem Flying Circus Konstruktionswettbewerb zu tun? Da steht "Thema: Segelflugmodell in Eigenkonstruktion"

die Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb sind klar definiert. Alle Konstruktionen müssen während dem Flying Circus auf dem Schönjöchl in die Luft, dann ist die Konstruktion in der Wertung.

Hierbei muss die Disziplin Segeln absolviert werden. Die Motorisierungen dienen hierbei entweder als Start- oder als Absaufhilfe.

Sicherlich werden bei so einem Konstruktionswettbewerb auch die Grenzen des machbaren ausgelotet.

Moderne Bretter sind eher im zügigen Gleiten angesiedelt. Der Pusher läßt natürlich den Perun sicherlich auch im Flachland nicht langweilig werden.

Aber sowohl für Modelle wie den Perun, als auch für Oldtimer wie eine SG38 müssen die Rahmenbedingungen beim Hangflug passen. Wenn man anstelle des Pusher-Antriebs ein Seitenleitwerk adaptieren würde, ein legitimes Erscheinungsbild für ein Brett.

Für mich daher alles im grünen Bereich.

Gruß
Christian
 

Micha

User
Moin,

Ich habe mich beim ersten Modell, welches ich auch in Fiss fliegen möchte, für einen abgespeckten Antrieb entschieden.

In dem Modell werkeln jetzt ein alter Axi2820/10 mit einer 10x8 an 4S. Der genehmigt sich 56A aus den 2200mAh Zellen. Da das für den Motor deutlich mehr ist als vom Hersteller vor 10 Jahren vorgesehen war habe ich ihm einen Radiallüfter spendiert. Der wiegt 7g und sorgt dafür das der Motor gerade Handwarm wird.

Nach dem Flying Circus möchte ich noch die 10x12 „cam carbon“ testen, die schaut sehr vielversprechend aus, vom Gefühl her müsste der Motor die 75A kurzzeitig verdauen können. Ob es für die Dynamik etwas bringt wird sich zeigen.

Radiallüfter.jpg

Der Rumpf hat hinten einen Durchmesser von 45mm. Ich fand, dass der kleine Motor an dem normalen Spant komisch aussah.
Also habe ich einen konischen dafür angefertigt.

Spant_oben.jpg
Spant innen.jpg

Inzwischen fliegt er!

Drauf_Flugfertig.jpg
Drunter_Flugfertig.jpg

Mit dem Antrieb steigt er angenehm flott weg, ist mit ca. 1030g deutlich leichter und lässt sich hoffentlich auch leichter herunter bekommen.

Denn wie erhofft, gleitet der Vogel sehr gut...

Ich muss noch die richtigen Klappenausschläge herausfinden, selbst eine leichte Differenzierung mag er wie fast zu erwarten war gar nicht...

Am Motorsturz muss ich auch noch etwas herumspielen, er nimmt noch ganz leicht die Nase runter wenn er langsam ist und dann schlagartig der Motor schiebt.

Er Reagiert sehr sauber im stall, dreht erst nach deutlichem ab nicken langsam weg.

Flachtrudeln geht auch wirklich gut, beim Zweiten Flug habe ich es übertrieben und den Vogel aus 8m Höhe im Trudeln versenkt. ging auf die Nase, es ist außer einem Kick in der Nase und einem abgerissenen Ruderhorn nichts zerstört worden. Robust ist er also dank der Spanten auch...

Was noch zu tun ist:

Die provisorischen Winglets sind noch viel zu groß, Nach Fiss werde ich die sukzessive kürzen. Habe ich die richtige Größe gefunden wird auch dafür eine Form gebaut. Die endgültigen Wingelts werde ich abnehmbar gestalten.


Modell 3 wird im Infusionsverfahren und mit einem Kern aus PS18 gebaut, mich stört das gepansche mit der Mumpe und die Nacharbeit am Stützstoff einfach zu sehr. Das zweite Modell hat leider einige Lunker zwischen Lack und Gewebe auch das spricht für die Infusion.

Spaltabdeckband muss ich noch einziehen, wie ich das liebe :rolleyes:

MfG Micha
 

Micha

User
Moin,

inzwischen sind wir in Fiss das erste mal geflogen, wenn auch nur auf dem unteren Platz.

Ich habe nun nach einem Failsafe eine der beiden Antennen nach oben herausgeführt.

Ist nicht schön, lässt sich aber mit den kurzen Antennen des R5L nicht anders lösen.

Für die Zukunft habe ich überlegt, die längeren Antennen des REX 6 an einem Winglet nach oben und unten heraus führen.

So würden sie unsichtbar bleiben. Ich weiß nur noch nicht wie sich das mit den Abnehmbaren Winglets verträgt...

Über Alternativvorschläge würde ich mich freuen!

Das einfachste wäre den Rumpf aus Glas zu laminieren.

Leider gefällt mit die durchgehende spread tow Optik sehr gut...

MfG Micha
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten