Amokka Wood mit Spreizklappen: Ein Baubericht

Jojo26

User
Hallo

In diesem kleinen Baubericht möchte ich mein aktuelles Projekt vorstellen: Ein Amokka-Derivat mit Unterseiten-Spreizklappe in Holzbauweise (daher „Amokka Wood“).

Der Nurflügel-Brett-Virus hatte mich vor einem halben Jahr wieder gepackt nachdem ich für meinen guten alten „Strong Mini“ neue Flächen gebaut hatte und von den Flugeigenschaften des Kleinen wieder aufs Neue erstaunt war. Das machte Appetit auf mehr – und zwar auf Amokka!

Amokka ist ein Entwurf von Peter Wick mit dem Ziel, die Möglichkeiten eines Bretts in Richtung F3F auszureizen. Seit dem ersten Entwurf in 2008 (Bericht in Soaring Digest) hat Amokka inzwischen mehrere Evolutionsstufen durchlaufen und nun mit Amokka 202 (RCN-Forumsbeitrag) eine beeindruckende Perfektionsstufe erreicht

Für mich ist der Amokka in Form und Konzeption das Brett schlechthin. Ein außergewöhnlich durchdachter und sehr eleganter Entwurf.

Mein erstes Nurflügelbauprojekt musste daher geradezu eine Amokka sein – wenn schon, denn schon. Und weil für mich seit ein einigen Jahren der Bau von Modellen aus Holz die große Leidenschaft ist, musste die Amokka natürlich auch in Holzbauweise entstehen. Frei nach dem Motto: Es wäre doch gelacht, der CFK- und Styroporfraktion nicht mal zu zeigen, wo der Hammer hängt (das schöne am Modellbau ist ja, dass man unbeschwert seinen Träumereien nachhängen kann …)

Als Motivationshilfe malte ich mir zunächst in XFLR5 einen Prototypen. So sollte „Amokka Wood“ ungefähr einmal aussehen:

Entwurf.png
(das geniale XFLR5 von Andre Deperrois zur aerodynamischen Auslegung eignet sich auch bestens als 3D-Flugzeug-Malprogramm ganze ohne Aerodynamikkenntnisse…)

Bevor’s mit dem kleinem Bericht losgeht, möchte ich zunächst Peter Wick sehr herzlich für die Veröffentlichung seines coolen Entwurfs danken, vor allem aber auch für seine wertvollen Tipps und aufmunternden Worte während der Bauphase.

Entwurfsrahmen

Peter Wick hat Amokka als schnelles Hangbrett ausgelegt um bei entsprechenden Bedingungen mit ausreichend Gewicht richtig „Gas geben“ zu können. Widerstandsminimierung vor allem im niederen ca-Bereich war das Entwurfsziel.

Da aber hier auf den Hügeln der schwäbischen Alb die Amokka-Idealbedingungen nur selten vorkommen, sollte „Amokka Wood“ eher auch bei leichteren Bedingungen gute Leistungen haben und Thermik gerne mitnehmen. Es lag nahe, durch eine geringere Flächenbelastung in dem Brett-Nurflügel-ca-Wohlfühl-Bereich von 0,1 – 0,5 (insbesondere auch bei der Amokka-Profilauslegung) auch bei etwas langsamer Gangart bleiben zu können.

Angepeilt wurde daher ein Gewicht von 1100g das dann eine Flächenbelastung um 30 g/dm2 ergibt. Nebenbei kommt ein niedrigeres Gewicht auch einer Holzbauweise entgehen um möglichst unbeschadet auch härtere Landungen zu überstehen.

Von Beginn an wurde der Einbau eines E-Motors vorgesehen um das Einsatzspektrum zu vergrößern (wohl vor allem auch um bei schwachen Bedingungen meine Nerven zu schonen). Für gute Flugbedingungen sollte eine Rumpfkappe anstatt Spinner und Schraube vorne drauf kommen.

In jedem Fall sollte aber eine „Landehilfe“ vorgesehen werden. Nach allem was ich gelesen hatte, ist eine „Butterfly-Stellung“ der Klappen bei einem Brett zwar möglich und einigermaßen wirksam, aber ziemlich schwierig in der Einstellung durch ihr stark geschwindigkeitsabhängiges Verhalten. Ich sinnierte daher über Alternativen und blieb schließlich bei einer Spreizklappe hängen … Dazu später mehr.

Geometrie

Die Geometrie wurde auf Basis der von Peter Wick zur Verfügung gestellten Geometriedaten von Amokka 1 und Amokka 1.2 (Entwurfsskizze von Peter Wick) ein wenig an die Holzbauweise angepasst:

- Geschwungene Nasenleiste anstatt gerader Mehrfachtrapeze
- Reduzierte Vorpfeilung um einen geraden und rechtwinkligen Hauptholm zu bekommen

Geometrie.png

Der Hauptholm geht dabei nicht bis an die Flügelspitzen. Im Flug spielt der Hauptholm bei einem Brett eine eher untergeordnete Rolle – harte Landungen auf der Flügelspitze sollte man dann allerdings vermeiden…

Rumpf und Seitenwerk

… wurde auf Basis der Abmessungen von Amokka 1.2 grob skizziert und dabei gleich überprüft, ob die vorgesehenen Komponenten ihren Platz finden.

Rumpf.png
(für alle CAD-Aufgaben verwende ich die ausgezeichnete dev-Serie von Stefano Duranti (Dev... Webseite) – in dem Fall hier devCad zum Zeichnen der ersten Entwürfe)

Wie sich später herausstellte, hätte das Rumpfvorderteil noch gut 2 cm kürzer sein können um ohne Bleizugabe den Schwerpunkt einzuhalten.

Spreizklappe

Bretter einigermaßen zielgenau und ohne weitere Beschädigungen zu landen erfordert Einiges an Steuerkunst, die ich nur beschränkt mitbringe. Deshalb musste Amokka Wood ein wirkungsvolle Landehilfe bekommen. Die Butterflystellung der Klappen ist bei einem Brett eine knifflige Angelegenheit da die große Momentenänderung der ausgeschlagenen Flaps nur bedingt durch eine Gegensteuern der Querruder kompensiert werden kann. Und da der ganze Momentenhaushalt auch noch geschwindigkeitsabhängig ist, wird’s vollends wackelig.
Bei der Suche nach Alternativen bin ich dann bei einer Spreizklappe als Landeklappe hängengeblieben.
Im RCN-Wiki gibt es eine schöne Zusammenfassung: http://wiki.rc-network.de/index.php/Landeklappe

Meine Überlegung war, dass sich an der Profiloberseite die weiterhin ungestörte Strömung momentstabilisierend auswirkt, während die ausgeschlagene Klappe an der Unterseite Auftrieb und Widerstand kräftig erhöht.

Im Netz fand ich nur sehr wenig quantitative Aussagen über die Wirkung einer solchen Spreizklappe.
Eine sehr schöne Übersicht von verschiedenen Landehilfen, ihrer Wirkweise und auch einige Diagramme finden sich in einem Vorlesungsscript der TU Dresden (Seite 5 und 6)
Vorlesungsscript

Peter Wick hatte Bedenken, ob nicht auch bei einer Spreizklappe noch zu große Momente erzeugt werden und schlug vor, eher etwas in Richtung Drehbremsklappe zu machen:

Klappen.png

Da ich bei Konstruktion und Bau schon weiter fortgeschritten war, blieb es dann doch die Spreizklappe. Die große Frage war, würde sie sich einigermaßen „anständig“ verhalten? Das konnte nur der Praxistest zeigen …

Aerodynamische Auslegung

Hier gab es nur wenig zu tun. Der Grundriss der Fläche hatte bereits eine fast elliptische Tiefenverteilung als beste Voraussetzung für eine elliptische Zirkulationsverteilung. Und für die Profilierung wurde der Profil-Strak von Peters Original „Rennbrettentwurf“ unverändert übernommen.

Meine wenigen Versuchen die Auslegung noch zu verbessern, bewirkten immer eine Verschlimmbesserung… Ich als Nurflügel-Berechnungs-Neueinsteiger bekam regelmäßig „Knoten im Hirn“ wenn bei einer Auslegungsberechnung in XFLR5 das durch die Klappen veränderte Profil, die RE-Zahl, die zugehörigen Polare und schließlich die tückischen Profilmomente ihr munteres Spiel miteinander trieben.
Wenn man das einmal eine Zeitlang gemacht hat, weiß man umso mehr die großartige Arbeit von Peter Wick mit diesem Strak zu schätzen (siehe auch Aufwind 3/2017 mit Erläuterungen von Peter Wick über die Entstehung dieses Straks)

Ich möchte deshalb hier nur kurz diesen Profil-Strak beschreiben.

Profil.png

Schon optisch ist sehr schön die Designphilosophie des Straks von der Wurzel (PW Rennbrett Wurzel) bis zur Flächenspitze (PW Rennbrett Strak 3) zu erkennen: Die Dicke verringert sich von 8,6% an der Wurzel bis auf 7,1% - gleichzeitig verringert sich auch die Wölbung, dabei wandern sowohl Dicken- als auch Wölbungsrücklage nach vorne. Das ist RE-Zahl optimierte Widerstands-Blasen-Flüsterei bei Beachtung eines homogenen Momentenverlaufs über die Spannweite aus dem Bilderbuch…!

Leider bringt die geplante Spreizklappe (und damit das nicht vorhandene Höhenruder-Flap) indirekt ein wenig Unruhe in die eigentlich fast ideale Zirkulations- und Auftriebsverteilung des Originalentwurfs. Für geringsten Gleiten, noch mehr für geringstes Sinken, müssen die Elevons ein wenig nach oben ausgeschlagen werden wodurch die Verteilung nicht mehr ganz so gleichmäßig ist.
Auf der anderen Seite ergibt sich dadurch eine natürliche Schränkung – verstärkt durch die zunehmende relative Rudertiefe zur Flügelspitze hin - was der Gutmütigkeit im Langsamflug weiter zuträglich sein sollte...

Zirkulation.png

Konstruktion und Bau

Die Umsetzung des Entwurfs in eine CAD-Konstruktion ist mit DevWing und DevFus ein „Kinderspiel“. Trotzdem fühlt man sich dabei wie ein Profi-CAD-Ingenieur und kann auch unzählige Stunden mit Detailoptimierungen „… hier 1mm nach vorne, dort 0,1mm weniger …“ verbringen um dann das Werk von allen Seiten zu betrachten:

Fläche.png

Aus Holzbausicht schwierig umzusetzen ist die sehr dünne Profilhinterkante, die gleichzeitig ein möglichst verwindungssteifes Ruder sein sollte. Trotz Sperrholz auf Ober-, Unter- und Vorderseite wird das Ruder gerade noch akzeptabel verwindungssteif (bei einer nächsten Amokka Wood – Version würde ich hier gleich auf CFK-Platten gehen…).

Die restlichen Materialen des Tragflügelaufbaus ergaben sich aus den vorhandenen Bestände im heimischen Materiallager:

Aufbau Fläche.png

Erstaunt war ich vom Ceiba-Sperrholz, das ich hier zum ersten Mal einsetzte. Es lässt sich bestens fräsen, bei guter Festigkeit und geringem Gewicht (ein wenig mehr wie Pappel)

Das Seitenleitwerk ist eine um 90 Grad gedrehte „Fläche“ und damit auch mit DevWing schnell konstruiert. Als Profil kam das von Peter Wick vorgeschlagene TP60stab zum Einsatz. Ein CFK-Rundrohr dient gleichzeitig als Holm und als Steckung in den Rumpf. Zum Transport ist es abnehmbar.

Der Rumpf wurde in einfacher Kastenbauweise mit DevFus konstruiert. Am Bildschirm sieht er noch ziemlich unförmig aus. Seine runden Formen bekommt er dann erst später ganz klassisch mit Messer und Schmirgelpapier. Am Ende sollte dann noch eine Lage 160g/m2 Glasfasermatte für ausreichend Festigkeit sorgen.

Rumpf DevFus.png

Nun konnte es endlich an den Bau gehen…

Bau und Fertigstellung

Alle zu fräsenden Teile werden bei DevWing und DevFus mit Abschluss der Konstruktionsarbeiten automatisch generiert …

Teile.png

… und in den CAM-Teil der Programme in „Fräs-Dateien“ umgewandelt.

Für mich beginnt danach mit der schönste und bequemste Teil der Arbeiten: Wenn an meiner kleinen CNC-Maschine Bauteil für Bauteil aus der virtuellen Welt in die reale Welt rüberwechselt …

Stepcraft.png

… und nach einigen Stunden Fräsen das große Zusammenstecken beginnt…

Rippenfläche.png

… um dann nach einigen weiteren Stunden fast schon bereit zu sein, in die Luft zu gehen.

FastFertig.png
Die kleinen Knubbel auf den Flächen nahe der Wurzel sind die Ruderhörner für die Spreizklappen. Die Elevons sind als Elastic Flap mit Einlauflippe ausgeführt.

Das Stabilitätsmaß wurde zum Erstflug mit FLZ-Vortex, dem famosen Schweizer Messer der Auslegungsrechnung von Frank Ranis, auf vorsichtige 4,5% bei einem Auslegungs-Ca von 0,4 eingestellt.

Ab in die Luft

Als wenig erfahrener Nurflügler hatte ich doch einigen Respekt vor dem ersten Flug. Aber da moderater Westwind angesagt, musste Amokka Wood nun endlich raus. Morgens noch den Rumpf lackiert und nachmittags dann zunächst auf die Testwiese. Mit dem ersten Wurf ging’s zunächst zügig nach unten – also Schwerpunkt zurück und Elevons weiter hoch. Beim zweiten Wurf genau das Gegenteil - ups, das war dann doch zuviel.

Aber jetzt, vor an den Hang und endlich raus…

… und Amokka Wood flog, als ob er nie etwas anderes gemacht hat. Nach kurzer Eingewöhnung ging es direkt mit einem Bussard um die Wette nach oben. Yepee!

Inzwischen bin ich ein paar Stunden geflogen, teste verschiedene Schwerpunktlagen und erforsche dabei schrittweise das Leistungsspektrum.
Die Flugeigenschaften sind sehr unkritisch. Beim Überziehen nickt und wackelt er ein wenig um dann wieder sanft Fahrt aufzunehmen. Sehr erstaunlich ist die große Thermikempfindlichkeit. Auch kleine Aufwinde zeigt er deutlich an um dann in sehr eigenstabilen Kreisen zügig nach oben zu steigen. Da können meine Leitwerksmodelle nicht mithalten…

Begeistert von dem „Kleinen“ bin ich aber, wenn es dann einmal richtig trägt. Dann schaltet er 1,2 Gänge hoch und man kann so richtig losbrettern (ah, daher kommt das Wort!). Dieses schnelle und weiträumige Fliegen ist einfach ein großer Genuss. Genauso hatte ich es mir vom Amokka-Entwurf erhofft.

Ein paar Bilder vom Erstflugtag. Leider habe ich keine Flugbilder oder Videos …

Flug2.png

Ja und die Spreizklappen?

Rein mechanisch funktionieren sie inzwischen recht gut ;) - aber die momentenfreie Landewunderhilfe sind sie leider nicht.

Beim Ausfahren müssen die Elevons ziemlich hochgefahren werden (5-6mm). Da mir ein Vergleich mit einem Butterfly-Brett fehlt, kann ich nicht sagen, ob das nun besser oder schlechter ist als bei klassischen Flaps. Werden die Spreizklappen weit – über 60 Grad – ausgeschlagen, ist es sehr schwierig bis nicht möglich, eine stabile Einstellung bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu bekommen. Da kann’s es dann schon mal ein herzhaftes Abtauchen geben…
Inzwischen fahre ich die Klappen nur ca. 30 Grad aus. Die Wirkung ist dann noch ok – die Momentenänderung aber deutlich geringer und gutmütiger beherrschbar. Dazu muss ich aber noch weiter testen.

Zum Abschluss…

Das Projekt „Amokka Wood“ hat mir sehr große Freude bereitet. Für mich ist es die Faszination Modellbau schlechthin, eine „Full-Stack-Entwicklung“ – also von der ersten Idee, über die theoretische Auslegung, der Konstruktion, dem Bau mit Holz, bis dann zum hoffentlich erfolgreichen Fliegen – bei einem Modell zu machen.

Ich hoffe, dass ich mit diesem kleinen Bericht, vielleicht den ein oder anderen interessieren konnte, auch einmal ein solches Projekt in Angriff zu nehmen.

Die dafür verfügbaren Programme und auch Profile sind inzwischen unglaublich ausgereift und leistungsfähig. Dafür gebührt den begnadeten Machern dahinter – oft in einer „One-Man-Show“ - große Anerkennung und ein dickes Dankeschön!

Und schließlich noch ein dickes Dankeschön an Uwe Heuer und all die anderen unermüdlichen Nurflügel-Wizards hier im Forum, die durch ihre Experimentierfreude und Baukunst mich indirekt ermuntert haben, das Projekt anzugehen und auch etwas darüber zu schreiben…

Jochen
 

lemmi

User
Hallo Jochen,

ich überlege mir gerade auch eine Amokka zu bauen (etwas größer und in Positiv-Bauweise)
und wenn ich das hinkriege auch leicht mit der Möglichkeit Ballast zu laden
daher freue ich mich sehr über deinen Baubericht :)

Jürgen
 

Jojo26

User
... danke für Eure anerkennenden Worte! Das freut mich natürlich 😌

Das Abfluggewicht wurde am Ende knapp unter 1100g.

Jürgen, ja - ein wenig größer wird es bestimmt gut vertragen. Viel Erfolg beim Tüfteln! 😏

Jochen
 

Kataba

User
Hallo!

Hallo!

Toller Flieger!

So einen Nurflügler hätte ich auch gern. Fliege derzeit einen Zorro light und einen up2you.

Gibt´s von dem Teil vielleicht auch einen Frästeilesatz?

Servus, Sepp
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

coole Sache, die Planke! :)
So viele Ideen und so viele Fragen... :D

-Spreizklappe-
Baut die (Folien-?) Scharnierkante der Spreizklappe keinen Absatz auf, wenn die Klappe "verriegelt" bzw. vorgespannt vom Servo "zugehalten" wird bzw. wie hast Du das Scharnier gelöst?

-Holmverbund-
Wie ist die Krafteinleitung von der Steckungshülse in den Holm (-steg) gelöst? Ist da ein dünnes CFK-Sperrholzbrett hochkant parallel? Laufen die Holmgurte über und unter der Hülse lang? Kommt Mumpe dazwischen?

-Seitenruder-
Du hast das Seitenruder steckbar ausgeführt? Steht es wie im Original fest oder ist da noch ein Pendelruder verborgen? :D Wie macht sich die Steckung auf dem "kurzen Weg" im Betrieb/Transport unter Last/Landung?

-Landeeigenschaften-
Ehrlich gesagt: Mein erster Blick auf die Rumpf-Seitenlinie löste bei mir unweigerlich eine "Springbock"- und "Servogetriebetöter"-Angst aus, weil: Kein Sporn, positiver Anstellwinkel zur Rumpflinie, geringe Höhe "über Gras" für die Klappen.
Soweit ich das richtig erkennen kann fliegst Du am Himmelberg, da gibt es ja sowohl kurzes, braunes Gras (vor allem nach *dem* Sommer) als auch die ein oder andere hoch gewachsene Landewiese, wo man weniger landet als mit'm Fliegen aufhört... welche nimmst Du für das Brett lieber? ;)
Gibt es Probleme mit den Klappen und dem Gras? Stehen sie ausgefahren "unter" dem Rumpf über?

Grüße aus Mittelhessen auf die Alb,
Herbert
 
eine sehr schigge Kiste hast du da gezaubert,
die Form gefällt mir sehr gut

die Rennbrett-Profile wären interessant, ob Du die .dat hier hochladen würdest?

bin auf ein Video gespannt :D

Grüße
Ingo
 

Jojo26

User
Frästeilsatz und .dat

Frästeilsatz und .dat

Hallo
... ich wurde mehrfach gefragt, ob ich einen Frästeilsatz für Amokka Wood machen könnte ...
Leider nein. Meine kleine Fräse hat nur einen Verfahrweg von 300x400mm, d.h. die langen Teile wie Holmsteg und Ruderkasten müssen mehrfach geteilt werden. Auch dadurch dauert das Fräsen insgesamt viele Stunden. Ich fräs lieber länger um dann hinterher weniger Arbeit zu haben ;)
Ich kann schlecht einschätzen, wie groß insgesamt das Interesse an Amokka Wood ist und es sich für einen Profi-Fräser lohnen würde?

Die Projektdatei von DevWing kann ich natürlich gerne zur Verfügung stellen. Dann kann man auch leicht Materialstärken ändern oder auch weiter verbessern.
... oder die generierten Teile als .dxf-Datei.

Eigentlich müssten die dat-Dateien der Profile im Downloadbereich von "Aufwind" verfügbar sein. Peter Wick hakt gerade nach, warum sie es nicht sind. Bei dringendem Bedarf würde ich mich direkt an Peter wenden.
 

Jojo26

User
Weitere Details

Weitere Details

Hallo Herbert,

... Du hast Dich ja schon ganz schön reingedacht. Cool!
Zu Deinen Fragen (s.u)

- Spreizklappe

Die Spreizklappe hat mit den Elevons eine durchgehende Ruderline. Das Scharnier ist mit Abrissgewebe gemacht. Also von außen kommend: Sperrholz, Abrissgewebe und bei den Spreizklappe noch CFK-Gewebe. Für die Elevons könnte man sicherlich auch ein leichtgewichtigeres Scharnier machen. Aber da ich ein LDS verwende, treten da auch ziemliche Kräfte auf ...

- Holmverbund

Ja, die Holmgurte laufen bis an die Wurzelrippe. Zwischen Steckungshülse und Holmgurt wurde mit Sperrholz und Mumpe "aufgefüttert". Der zusätzliche Holmverbinder aus Sperrholz im Steckungsbereich ist wahrscheinlich gar nicht notwendig...

- Seitenleitwerk

... ist nicht drehbar ausgelegt. Das wäre noch eine Idee ;) Auf der anderen Seite vermisse ich es beim Fliegen überhaupt nicht.
Neben dem verlängerten Holm ist nahe der Naseleiste noch ein zweites CFK-Rohr als Steckungsbolzen. Beide zusammen halten das Ding stramm am Rumpf. Durch das geringe Gewicht des SLW von 20g treten nur geringe Kräfte auf.

- Landeeigenschaften

"Mit dem Fliegen aufhören" ist ja ein toller Spruch :) Ja - ich bin eher von der Fraktion am Himmelberg...
Die relativ großen Klappen sind beim Landen ziemlich gefährdet und die Ruderhörner hat es dabei auch schon einmal rausgelöst. Aber letztendlich ist es so wie bei meinen anderen 4-Klappen-Seglern: Kurz vor Aufsetzen Klappen wieder einfahren...

Ich hoffe, ich konnte ein paar Fragen beantworten!

Jochen


Moin moin,

coole Sache, die Planke! :)
So viele Ideen und so viele Fragen... :D

-Spreizklappe-
Baut die (Folien-?) Scharnierkante der Spreizklappe keinen Absatz auf, wenn die Klappe "verriegelt" bzw. vorgespannt vom Servo "zugehalten" wird bzw. wie hast Du das Scharnier gelöst?

-Holmverbund-
Wie ist die Krafteinleitung von der Steckungshülse in den Holm (-steg) gelöst? Ist da ein dünnes CFK-Sperrholzbrett hochkant parallel? Laufen die Holmgurte über und unter der Hülse lang? Kommt Mumpe dazwischen?

-Seitenruder-
Du hast das Seitenruder steckbar ausgeführt? Steht es wie im Original fest oder ist da noch ein Pendelruder verborgen? :D Wie macht sich die Steckung auf dem "kurzen Weg" im Betrieb/Transport unter Last/Landung?

-Landeeigenschaften-
Ehrlich gesagt: Mein erster Blick auf die Rumpf-Seitenlinie löste bei mir unweigerlich eine "Springbock"- und "Servogetriebetöter"-Angst aus, weil: Kein Sporn, positiver Anstellwinkel zur Rumpflinie, geringe Höhe "über Gras" für die Klappen.
Soweit ich das richtig erkennen kann fliegst Du am Himmelberg, da gibt es ja sowohl kurzes, braunes Gras (vor allem nach *dem* Sommer) als auch die ein oder andere hoch gewachsene Landewiese, wo man weniger landet als mit'm Fliegen aufhört... welche nimmst Du für das Brett lieber? ;)
Gibt es Probleme mit den Klappen und dem Gras? Stehen sie ausgefahren "unter" dem Rumpf über?

Grüße aus Mittelhessen auf die Alb,
Herbert
 
Hallo
... ich wurde mehrfach gefragt, ob ich einen Frästeilsatz für Amokka Wood machen könnte ...
Leider nein. Meine kleine Fräse hat nur einen Verfahrweg von 300x400mm, d.h. die langen Teile wie Holmsteg und Ruderkasten müssen mehrfach geteilt werden. Auch dadurch dauert das Fräsen insgesamt viele Stunden. Ich fräs lieber länger um dann hinterher weniger Arbeit zu haben ;)
Ich kann schlecht einschätzen, wie groß insgesamt das Interesse an Amokka Wood ist und es sich für einen Profi-Fräser lohnen würde?

Die Projektdatei von DevWing kann ich natürlich gerne zur Verfügung stellen. Dann kann man auch leicht Materialstärken ändern oder auch weiter verbessern.
... oder die generierten Teile als .dxf-Datei.

Eigentlich müssten die dat-Dateien der Profile im Downloadbereich von "Aufwind" verfügbar sein. Peter Wick hakt gerade nach, warum sie es nicht sind. Bei dringendem Bedarf würde ich mich direkt an Peter wenden.

Hallo Jochen,
ich hätte auch interesse, ich hatte mir zwar schon einen Satz Amokka Positive aus Styrodur gefräst, bin aber zur Zeit eher wieder als Holzwurm unterwegs, daher liegen die jetzt aufm Schrank und stauben ein... Da wäre deine Holzversion ein schönes Winterprojekt, ich würde sie für mich allerdings ohne die Spreizklappen bauen
Bin fürn Winter aktuell auch am überlegen, ob ich mir DevWing oder Winghelper zulegen sollte.

Gruß
Marco
 
Hallo
... ich wurde mehrfach gefragt, ob ich einen Frästeilsatz für Amokka Wood machen könnte ...
Leider nein. Meine kleine Fräse hat nur einen Verfahrweg von 300x400mm, d.h. die langen Teile wie Holmsteg und Ruderkasten müssen mehrfach geteilt werden. Auch dadurch dauert das Fräsen insgesamt viele Stunden. Ich fräs lieber länger um dann hinterher weniger Arbeit zu haben ;)
Ich kann schlecht einschätzen, wie groß insgesamt das Interesse an Amokka Wood ist und es sich für einen Profi-Fräser lohnen würde?

Die Projektdatei von DevWing kann ich natürlich gerne zur Verfügung stellen. Dann kann man auch leicht Materialstärken ändern oder auch weiter verbessern.
... oder die generierten Teile als .dxf-Datei.

Eigentlich müssten die dat-Dateien der Profile im Downloadbereich von "Aufwind" verfügbar sein. Peter Wick hakt gerade nach, warum sie es nicht sind. Bei dringendem Bedarf würde ich mich direkt an Peter wenden.

Hallo Jochen,

das wäre super wenn Du die Daten freigeben würdest, wie wäre es mit der Datensammlung hier in der CNC Ecke?
vielleicht ergeben sich dann noch einige Amokka Wood Varianten :D

ja genau Marco, das wäre ein schönes Winterprojekt.
bei mir wird der Winghelper kommen, daher wären die .dat cool :p
vielleicht auch in 2 Spannweiten?! mal schauen was der Winter so an schlechtes Wetter bring?!

Grüße
Ingo
 
Hallo Jochen,

das wäre super wenn Du die Daten freigeben würdest, wie wäre es mit der Datensammlung hier in der CNC Ecke?
vielleicht ergeben sich dann noch einige Amokka Wood Varianten :D

ja genau Marco, das wäre ein schönes Winterprojekt.
bei mir wird der Winghelper kommen, daher wären die .dat cool :p
vielleicht auch in 2 Spannweiten?! mal schauen was der Winter so an schlechtes Wetter bring?!

Grüße
Ingo

Hallo Ingo,
Es kann sein, das ich die .dat Dateien noch irgendwo habe, die waren wirklich mal im Downloadbereich der Aufwind ladbar, aber der Link scheint tot zu sein.
Zumindest hatte ich die Flügel zum Fräsen ins CAD gebracht.
Nur habe ich noch keine "auf die schnelle" Variante für Holzkonstruktionen in meinem CAD gefunden, bzw gefallen mir die nicht, daher schaue ich mir Devwing und Winghelper nochmal an.
Aber ich tendiere auch eher zum Winghelper.
2 Spannweiten fände ich auch klasse, vielleicht baue ich dann mal eine Holzversion im Winghelper mit 1,5m Spannweite auf.

Gruß
Marco
 
Tolle Sache - die Amokka Wood! Ganz tolle Arbeit Jochen!


bis der link wieder funktioniert schreibt mir einfach ein mail mit eurer email Adresse und ich schicke euch die Koordinanten der Profile, als dxf oder dat.
 

lemmi

User
Hallo zusammen
wie weiter oben schon gesagt möchte ich auch eine Amokka bauen

in Positivbauweise und etwas größer = 250 cm

und dazu hab ich eine Frage :

Flügelverbinder Rechteckig und mit V-Form bauen oder 2 X Rundmaterial nehmen z.b. 2x12 mm ?

im ExcelSheet von C.B. würde 1x12mm für ja für ca. 2,5kg Gewicht und 40 m/sec. reichen

Hat da jemand Erfahrungen

Grüße
Jürgen
 

Jojo26

User
Holm- und Verbinderauslegung

Holm- und Verbinderauslegung

Hallo Jürgen,

nach meinem "flug-mechanischen Verständnis" ist für die Berechnung des Biegemoments - und damit Auslegung von Holm und Verbinder - nur das Gewicht des Rumpfes anzusetzen in der Annahme, dass die Fläche eine ungefähr gleiche Auftriebs- und Massenverteilung hat. Das gilt für den freien Flug wo keine weiteren äußeren Kräfte wie bei Hochstart oder bei Landung auftreten.
Oder anders formuliert: Ein echter Nurflügel bräuchte keinen Holm und als Verbinder würde Tesafilm reichen :cool: - naja - fast...

Daher würde ich auch einfach einen Rundstab nehmen - das lässt sich auch am Schnellsten bauen.

Jochen
 

lemmi

User
Danke Jochen, diesen Gedanken hatte ich auch

zur Sicherheit werde ich wohl 2 mal 12mm Rund einbauen (das passt auch gut in die fläche)

Grüße
Jürgen
 

UweH

User
Hallo Jürgen,
mein Strong Run Speed hat 2,4 m Spannweite und rund 2 kg Gewicht. Die Fläche hat keinen Holmsteg und einen 10er Rundstahl als Steckung, damit hält er im DS etwa 200 km/h aus, denn Bretter haben wenig Maximalauftrieb und benötigen erheblich weniger Holm als Leitwerker oder Pfeile: https://vimeo.com/154600898
Bei mittiger Teilung ist das nach vorne biegen einer relativ dünnen Rundstahlsteckung bei harten Landungen störend, mein Strong pausiert deshalb immer wieder wegen Defekten der Flächenverschraubung.
Ich würde Dir raten eine Vierkantsteckung zu bauen, z.B. 12 x 12 mm, die hält dann sowohl in der Luft als auch beim Landen die 2,5 kg zuverlässig aus.
In der Luft reicht auch ein 12er Rundstahl.

Gruß,

Uwe.
 

Jojo26

User
DevWing-Projektdatei für Amokka Wood

DevWing-Projektdatei für Amokka Wood

Hallo

... wegen PC-Abwesenheit nun nachgereicht im Anhang die Amokka Wood DevWing-Projektdateien.

Achtung: Ich musste die Dateiendung ".dwp" umbennen in ".stl" um die Dateien ins RCN-Forum laden zu können. Vor Gebrauch bitte wieder zurückbenennen ...

Teil der DevWing-Datei sind auch die Daten der verwendeten PW-Rennprofile. Ich hoffe, das ist ok (Peter)?

Viele Grüße

Jochen
 

Anhänge

  • Amokka-Wood - dwp umbenannt in stl.stl
    76,8 KB · Aufrufe: 575
  • Amokka-Wood SLW - dwp umbenannt in stl.stl
    31,6 KB · Aufrufe: 551
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten