Bambusbomber
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Motivation
Der Wunsch, eine Polikarpov I-16 als Modell zu fliegen, ist mindestens schon 10 Jahre alt. Gescheitert ist es zunächst daran, dass es aus meiner Sicht keine geeigneten Modelle am Markt gab und gibt. D.h., sie sollten nicht zu groß (ich habe keinen wirklich große Bauplatz) und zu schwer sein aber auch nicht zu klein wie z.B. die Modelle von
Ich habe dennoch lange gezögert wegen des Aufwandes und der Tatsache, dass eine Maßstabsänderung ggf. problematisch sein könnte (wurde mir so gesagt - ob das richtig ist, kann und will ich nicht beurteilen).
Lösung
2018 bin ich dann zunächst auf den Short Kit von Monzano Laserworks aus den USA gestoßen. Spannweite ist 60 Zoll. Für einen Short Kit ohne Bauplan ist der Preis allerdings beachtlich. In ungefähr gleicher Höhe kommen dann noch Kosten für Versand und Zoll hinzu.
Das Stichwort „Short Kit“ hat mich aber zum Short Kit von Bulconcept aus Lille (Frankreich) gebracht, der mit einer Spannweite von 1,44 m genau meine Vorstellungen entsprach und daher beim Lieferanten Guixmodel bestellt wurde. Die Entstehung dieser Polikarpov ist im Folgenden beschrieben.
Ein paar Worte zu Bulconcept: dahinter steht der in Frankreich recht bekannte Modellbauer und Autor Laurent BUISSYNE, der seit ca. 1990 ungefähr 50 verschiedene Short Kits entwickelt hat.
Namensgebung
Vor dem Baubericht noch eine Anmerkung zu der weit verbreiteten Bezeichnung Polikarpov I-16 „Rata“ (Ratte). Dies ist der Namenszusatz der spanischen Faschisten, die im Bürgerkrieg mit deutscher Unterstützung eine demokratisch gewählte Regierung beseitigt haben. Daher sollte aus meiner Sicht auf diesen Zusatz entweder verzichtet oder der Zusatz der spanischen Republikaner („Mosca“ / Fliege)) oder der der sowjetischen Piloten („Ishak“ / Esel - wegen der kritischen Start- und Landeeigenschaften)) gewählt werden.
Baugeschichte
Die Baugeschichte wird in den nächsten Wochen (oder Monaten?) Stück für Stück ergänzt, abhängig davon wieviel Zeit ich zum Bauen und für die Dokumentation habe.
8. Juni 2019 - Aufbau des Rumpfes
Disese Bild ist das erste überhaupt, denn davor gab es nichts wirklich Interessantes zum Zeigen. Wie zu sehen handelt es sich um ein klassisches Holzmodell. Der Short Kit liefert dazu nur die Rumpfspanten, die Profilspanten für Flügel und Leitwerk, sowie einige Sperrholzteile für Motor- und Fahrwerksbefestigung (an den braunen Schnittkanten zu erkennen). Alles andere muss selbst beigesteuert werden.
9. Juni 2019 - Anlenkung für das Höhenruder und vormontiertes Seitenruder
Nachdem der Rumpf soweit fertig war musste zunächst die Verbindung zwischen den Höhenruderhälften eingebaut werden. Zu sehen sind hier auch die Öffnungen für die Anlenkung von Höhen- und Seitenruder.
Nachdem die Verbindung vollständig eingebaut war konnte schon mal das Seitennruder zur Probe montiert werden.
15. Juni 2019 - Beplankung
Und dann ging es los mit der Beplankung. Entsprechend den Vorgaben von Bulconcept habe ich 1,5 mm Balsabretter verwendet. Andere haben das für zu dünn gehalten wegen der notwendigen Nachbearbeitung (Schleifen etc.) und 3 mm empfohlen. Problem wäre aber die Formbarkeit gewesen, da es doch einige schwierige Stellen gibt. Daher habe ich eine Mischung zwischen Abtragen und Auftragen (Spachtelmasse) gewählt. Glücklicherweise gibt es dafür light-weight Spachtel, der auf dem Bild deutlich zu sehen ist.
Nicht immer konnte vermieden werden, dass sich die Längsverrippung durch die Beplankung hindurch abzeichnet (Beispiele zeigen, dass hier auch eine dickere Beplankung keine Vorteile hat). Das wurde so weit und so gut wie möglich weggeschmirgelt oder eben durch Spachtel ausgeglichen. Das sollte allerdings nicht übertrieben werden. Auch die Originale sind nicht immer schön rund bzw. ebenmäßig.
An dieser Stelle noch ein Hinweis: wie auf dem Bild zu sehen habe ich hier und bei anderen Modellen viel und erfolgreich mit Klebeband gearbeitet. Benutzt werden sollten allerdings Markenartikel und keine Billigprodukte aus irgendeinem Baumarkt.
27. Juni 2019 - Höhenruder
Beim Höhenruder wurden für die Aufnahme der Höhenruder-Verbindung (siehe oben) Alurohre eingeharzt. Dies verhindert eventuelles Ausschlagen im Balsaholz.
29. Juni 2019 - Leitwerk
Provisorische Komplettmontage des Leitwerks.
13. und 14. Juli 2019 - Flügel
Dann war es Zeit für den Flügel. Zunächst wurde der Plan kopiert und als Vorlage auf ein stabiles Montagebrett geklebt. Darauf wurde der Flügel kopfüber montiert. Die Spanten haben hier noch Montagestützen.
Zu sehen sind im Hintergrund übrigens weiße Töpfe. Das sind eigentlich Dosen für Bleichmittel, deren Verwendung die folgenden Bilder zeigen. (Auf die Idee ist meine Frau gekommen.)
Dieses Bild zeigt die Aufnahme für die Einziehfahrwerke sowie die aus den Bleichmitteldosen gefertigten bzw. zugeschnittenen Radkästen, die für die vorgesehenen 80 mm - Räder genau passend sind. Das Fahrwerk ist übrigens schräg eingebaut, damit die Räder bei Start und Landung weit genug vorne sind (wie beim Originalflieger).
19. - 31. Juli 2019 - Beplankung der Unter- und der Oberseite des Flügels
Auf der linken Seite wird bei der Beplankung ein ca. 10 mm breiter Streifen nicht abgedeckt. Wie später zu sehen, werden die Querruder nach Montage der Flügelenden herausgetrennt und Flügel und Querruder mit 5 mm Balsaholz versteift.
Für die Beplankung der Unterseite müssen natürlich erst die Montagestützen (s.o.) entfernt werden. Auf weitere Details, wie z.B. Verstärkungen für Ruderhörner und Verschraubung, aber auch auf die Beplankung der Oberseite und die Montage der Flügelenden gehe ich nicht weiter ein. Da gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten. Und wer wirklich daran interessiert ist kann gerne nachfragen.
3. August 2019 - Befestigung des Flügels im Rumpf
Zur Vorbereitung der weiteren Arbeiten musste dann zunächst der Flügel im Rumpf montiert werden. Dabei ist bereits die Unterseite der Höhenruder zu sehen und zwar in der Farbgebung des Originals bis Mitte 1940 (erst danach war die Unterseite in Himmel- oder Lichtblau gehalten, wie auf vielen Fotos vom Original und von Modellen zu sehen ist).
Dazu ein Hinweis:Es gibt Farbsets von der Firma HATAKA mit den Originalfarben aus dieser Zeit: HTK-127 (AE-9 Light Gray) für die Unterseite und HTK-128 (A II Green (Protective)) für die Oberseite. Diese Farbsets sind natürlich für 1:32-Modelle vorgesehen. Für größere Flächen muss wegen der benötigten Farbmenge nach anderen Möglichkeiten gesucht werden.
Orientierung war für mich dabei der HEX- und/oder der RGB-Code. Für fast alle Modellfarben lässt sich über https://www.scalemates.com/colors/ der HEX-Code ermitteln. Bei Bedarf kann der RGB-Code dann bestimmte werden z.B. über http://www.rechnr.de/farbenrechner
Wichtig ist ferner, dass die Lackierung bei Militärflugzeugen dieser Zeit immer matt war. Damit kam eine Bügelfolie für die Unterseite nicht in Frage, da es sie einfach nicht gibt.
Ich habe mich dann als erstes umgesehen bei MONTANA CANS und der Produktlinie MONATA Gold, da ich mit diesen Farben sehr gute Erfahrungen gemacht habe, der Preis mit ca. 5 Euro für 400 ml recht günstig ist und ein entsprechender Künstlerbedarfs-Supermarkt praktisch vor meiner Haustür zu finden ist.
Gewählt wurde für die Unterseite die Farbe MARBLE mit RGB 225 226 226. Zum Vergleich HTK-127 hat die Werte 224 225 231. Da gibt es praktisch keinen Unterschied mehr. Gesprüht wurde dann auf vorher aufgebrachter transparenter Bügelfolie.
Auf diesem Bild ist auch schon die Farbgebung der Oberseite zu sehen. Bei gleicher Vorgehensweise habe ich dann eine fast passende MONTANA-Farbe gefunden, mich dann aber für ORACOVER Tarnolivgrün matt entschieden. Dazu noch der Vergleich der RGB-Codes:
Der Wunsch, eine Polikarpov I-16 als Modell zu fliegen, ist mindestens schon 10 Jahre alt. Gescheitert ist es zunächst daran, dass es aus meiner Sicht keine geeigneten Modelle am Markt gab und gibt. D.h., sie sollten nicht zu groß (ich habe keinen wirklich große Bauplatz) und zu schwer sein aber auch nicht zu klein wie z.B. die Modelle von
- TDM Models: zu klein
- Modellbau Muder: zu groß
- RC Europe: ebenfalls zu groß
Ich habe dennoch lange gezögert wegen des Aufwandes und der Tatsache, dass eine Maßstabsänderung ggf. problematisch sein könnte (wurde mir so gesagt - ob das richtig ist, kann und will ich nicht beurteilen).
Lösung
2018 bin ich dann zunächst auf den Short Kit von Monzano Laserworks aus den USA gestoßen. Spannweite ist 60 Zoll. Für einen Short Kit ohne Bauplan ist der Preis allerdings beachtlich. In ungefähr gleicher Höhe kommen dann noch Kosten für Versand und Zoll hinzu.
Das Stichwort „Short Kit“ hat mich aber zum Short Kit von Bulconcept aus Lille (Frankreich) gebracht, der mit einer Spannweite von 1,44 m genau meine Vorstellungen entsprach und daher beim Lieferanten Guixmodel bestellt wurde. Die Entstehung dieser Polikarpov ist im Folgenden beschrieben.
Ein paar Worte zu Bulconcept: dahinter steht der in Frankreich recht bekannte Modellbauer und Autor Laurent BUISSYNE, der seit ca. 1990 ungefähr 50 verschiedene Short Kits entwickelt hat.
Namensgebung
Vor dem Baubericht noch eine Anmerkung zu der weit verbreiteten Bezeichnung Polikarpov I-16 „Rata“ (Ratte). Dies ist der Namenszusatz der spanischen Faschisten, die im Bürgerkrieg mit deutscher Unterstützung eine demokratisch gewählte Regierung beseitigt haben. Daher sollte aus meiner Sicht auf diesen Zusatz entweder verzichtet oder der Zusatz der spanischen Republikaner („Mosca“ / Fliege)) oder der der sowjetischen Piloten („Ishak“ / Esel - wegen der kritischen Start- und Landeeigenschaften)) gewählt werden.
Baugeschichte
Die Baugeschichte wird in den nächsten Wochen (oder Monaten?) Stück für Stück ergänzt, abhängig davon wieviel Zeit ich zum Bauen und für die Dokumentation habe.
8. Juni 2019 - Aufbau des Rumpfes
Disese Bild ist das erste überhaupt, denn davor gab es nichts wirklich Interessantes zum Zeigen. Wie zu sehen handelt es sich um ein klassisches Holzmodell. Der Short Kit liefert dazu nur die Rumpfspanten, die Profilspanten für Flügel und Leitwerk, sowie einige Sperrholzteile für Motor- und Fahrwerksbefestigung (an den braunen Schnittkanten zu erkennen). Alles andere muss selbst beigesteuert werden.
9. Juni 2019 - Anlenkung für das Höhenruder und vormontiertes Seitenruder
Nachdem der Rumpf soweit fertig war musste zunächst die Verbindung zwischen den Höhenruderhälften eingebaut werden. Zu sehen sind hier auch die Öffnungen für die Anlenkung von Höhen- und Seitenruder.
Nachdem die Verbindung vollständig eingebaut war konnte schon mal das Seitennruder zur Probe montiert werden.
15. Juni 2019 - Beplankung
Und dann ging es los mit der Beplankung. Entsprechend den Vorgaben von Bulconcept habe ich 1,5 mm Balsabretter verwendet. Andere haben das für zu dünn gehalten wegen der notwendigen Nachbearbeitung (Schleifen etc.) und 3 mm empfohlen. Problem wäre aber die Formbarkeit gewesen, da es doch einige schwierige Stellen gibt. Daher habe ich eine Mischung zwischen Abtragen und Auftragen (Spachtelmasse) gewählt. Glücklicherweise gibt es dafür light-weight Spachtel, der auf dem Bild deutlich zu sehen ist.
Nicht immer konnte vermieden werden, dass sich die Längsverrippung durch die Beplankung hindurch abzeichnet (Beispiele zeigen, dass hier auch eine dickere Beplankung keine Vorteile hat). Das wurde so weit und so gut wie möglich weggeschmirgelt oder eben durch Spachtel ausgeglichen. Das sollte allerdings nicht übertrieben werden. Auch die Originale sind nicht immer schön rund bzw. ebenmäßig.
An dieser Stelle noch ein Hinweis: wie auf dem Bild zu sehen habe ich hier und bei anderen Modellen viel und erfolgreich mit Klebeband gearbeitet. Benutzt werden sollten allerdings Markenartikel und keine Billigprodukte aus irgendeinem Baumarkt.
27. Juni 2019 - Höhenruder
Beim Höhenruder wurden für die Aufnahme der Höhenruder-Verbindung (siehe oben) Alurohre eingeharzt. Dies verhindert eventuelles Ausschlagen im Balsaholz.
29. Juni 2019 - Leitwerk
Provisorische Komplettmontage des Leitwerks.
13. und 14. Juli 2019 - Flügel
Dann war es Zeit für den Flügel. Zunächst wurde der Plan kopiert und als Vorlage auf ein stabiles Montagebrett geklebt. Darauf wurde der Flügel kopfüber montiert. Die Spanten haben hier noch Montagestützen.
Zu sehen sind im Hintergrund übrigens weiße Töpfe. Das sind eigentlich Dosen für Bleichmittel, deren Verwendung die folgenden Bilder zeigen. (Auf die Idee ist meine Frau gekommen.)
Dieses Bild zeigt die Aufnahme für die Einziehfahrwerke sowie die aus den Bleichmitteldosen gefertigten bzw. zugeschnittenen Radkästen, die für die vorgesehenen 80 mm - Räder genau passend sind. Das Fahrwerk ist übrigens schräg eingebaut, damit die Räder bei Start und Landung weit genug vorne sind (wie beim Originalflieger).
19. - 31. Juli 2019 - Beplankung der Unter- und der Oberseite des Flügels
Auf der linken Seite wird bei der Beplankung ein ca. 10 mm breiter Streifen nicht abgedeckt. Wie später zu sehen, werden die Querruder nach Montage der Flügelenden herausgetrennt und Flügel und Querruder mit 5 mm Balsaholz versteift.
Für die Beplankung der Unterseite müssen natürlich erst die Montagestützen (s.o.) entfernt werden. Auf weitere Details, wie z.B. Verstärkungen für Ruderhörner und Verschraubung, aber auch auf die Beplankung der Oberseite und die Montage der Flügelenden gehe ich nicht weiter ein. Da gibt es eigentlich nichts Besonderes zu berichten. Und wer wirklich daran interessiert ist kann gerne nachfragen.
3. August 2019 - Befestigung des Flügels im Rumpf
Zur Vorbereitung der weiteren Arbeiten musste dann zunächst der Flügel im Rumpf montiert werden. Dabei ist bereits die Unterseite der Höhenruder zu sehen und zwar in der Farbgebung des Originals bis Mitte 1940 (erst danach war die Unterseite in Himmel- oder Lichtblau gehalten, wie auf vielen Fotos vom Original und von Modellen zu sehen ist).
Dazu ein Hinweis:Es gibt Farbsets von der Firma HATAKA mit den Originalfarben aus dieser Zeit: HTK-127 (AE-9 Light Gray) für die Unterseite und HTK-128 (A II Green (Protective)) für die Oberseite. Diese Farbsets sind natürlich für 1:32-Modelle vorgesehen. Für größere Flächen muss wegen der benötigten Farbmenge nach anderen Möglichkeiten gesucht werden.
Orientierung war für mich dabei der HEX- und/oder der RGB-Code. Für fast alle Modellfarben lässt sich über https://www.scalemates.com/colors/ der HEX-Code ermitteln. Bei Bedarf kann der RGB-Code dann bestimmte werden z.B. über http://www.rechnr.de/farbenrechner
Wichtig ist ferner, dass die Lackierung bei Militärflugzeugen dieser Zeit immer matt war. Damit kam eine Bügelfolie für die Unterseite nicht in Frage, da es sie einfach nicht gibt.
Ich habe mich dann als erstes umgesehen bei MONTANA CANS und der Produktlinie MONATA Gold, da ich mit diesen Farben sehr gute Erfahrungen gemacht habe, der Preis mit ca. 5 Euro für 400 ml recht günstig ist und ein entsprechender Künstlerbedarfs-Supermarkt praktisch vor meiner Haustür zu finden ist.
Gewählt wurde für die Unterseite die Farbe MARBLE mit RGB 225 226 226. Zum Vergleich HTK-127 hat die Werte 224 225 231. Da gibt es praktisch keinen Unterschied mehr. Gesprüht wurde dann auf vorher aufgebrachter transparenter Bügelfolie.
Auf diesem Bild ist auch schon die Farbgebung der Oberseite zu sehen. Bei gleicher Vorgehensweise habe ich dann eine fast passende MONTANA-Farbe gefunden, mich dann aber für ORACOVER Tarnolivgrün matt entschieden. Dazu noch der Vergleich der RGB-Codes:
- 60 60 31 für HTK-128
- 73 79 31 für MONTANA Olive Green
- 80 83 60 für ORACOVER Tarnoliv (soll ungefähr RAL 6003 entsprechen)