Das ist die neue Holzklasse: groß, leicht, gutmütig

Holzbausatz Big-Easy von Grüner CNC-Service


Milan Lulic

Es gibt ihn seit über zehn Jahren, den Big Easy von Grüner CNC-Service. Allzu oft sieht man den kleinen Trainer auf den Modellflugplätzen jedoch nicht. Warum eigentlich? Weil er ein klassischer Holzbausatz ist? Wir haben unseren Autor Milan Lulic gebeten, das Modell zu bauen, weil dieser nach eigenem Bekunden ein „Holzwurmhase“ ist – also ein alter Hase mit Sinn für Holzmodelle. Und als solcher war er beim Bauen vor allem eines: schwer begeistert!
FMo_2016_06_078_085.jpg

Als ergrauter Modellbauer freut man sich noch heute beim Auspacken eines Holzbausatzes wie dem neuen Big Easy. Denn es ist nicht nur Begeisterung, sondern auch die immer existente Neugier gegenwärtig: Wie ist der Qualität des Bausatzes beziehungsweise der gefrästen Teile? Wie gut sind Bauplan und Bauanleitung, wie gut hat der Konstrukteur die Aufbau des Modells gelöst?

HB1L.jpg
Ein echter Holzbausatz, der definitiv seines gleichen sucht.

Dementsprechend werden zuerst die einzelne Bauteile vorsichtig aus dem Karton herausgenommen, begutachtet, provisorisch zusammengesetzt und die Passung kontrolliert. Das löbliche Ergebnis: Auch wenn der Bausatz schon im Jahr 2006 entwickelt wurde,sind Passung, Präzision und Aufbau des Modells auch heute noch auf dem höchsten Stand. Aber natürlich wollen wir unser Modell nicht, wie ursprünglich vorgesehen, mit Speed Gear 600/8,4 Volt motorisieren; auch wollen wir keine RC-2400-Akkus mit acht bis 16 Zellen einsetzen. Vielmehr läßt sich durch die Verwendung eines bürstenlosen Motors und eines LiPo-Akkus nicht nur ein stärkerer Antrieb, sondern auch ein leichteres Modell realisieren.

HB2L.jpg
Die Bowdenzugröhrchen werden verklebt und zusätzlich mit
zwei Balsastäbchen fixiert


HB1R.jpg
Auf beide Rumpfseitenteile werden die Rumpfgurte geleimt

HB2R.jpg
Nun kann die die obere und untere Rumpfbeplankung
angebracht werden


HB3R.jpg
Der verschliffene, rohbaufertige Rumpf
des Big Easy


Großer Bauplan mit allen Details

Die Holzmodellbausätze der Firma Grüner werden in Deutschland konstruiert und aus hochqualitativen Hölzern hergestellt. Und wie es bei einem Elektro-Modellbausatz gehört,
sind alle Balsa-Holzteile von ausgezeichneter Qualität und sehr leicht. Nur für die beiden Rumpfseitenteile und die vorderen Rumpfdoppler wird aus Festigkeitsgründen härteres Balsaholz verwendet. Der Rumpf wird aus CNC-gefrästen Balsa- und Sperrholzteilen gebaut, während die Tragfläche aus CNC-gefrästen Rippen, Kiefer- und Balsaleisten hergestellt wird.
Der Bausatz steckt in einem schlichten, kleinen Karton und ist komplett mit allen nötigen Frästeilen und Materialien zum Bauen des rohbaufertigen Modells ausgestattet. Auch vorgebogene Fahrwerksdrähte sind im Bausatz enthalten – nur Räder in der gewünschten Größe, das Bespannmaterial, der Antrieb und die RC-Komponenten müssen noch extra dazugekauft werden. Der CADBauplan in 1 : 1 wird auf zwei großen Papierbögen mitgeliefert. Eine 15-seitige Bauanleitung im DIN-A5-Format enthält 38 perspektivische Zeichnungen mit Beschreibungen sowie eine ausführliche Stückliste mit verkleinerten Abbildungen der Bauteile – was das Auffinden und sortieren sehr erleichtert.

Klassischer Rumpfbau

Nun aber ans Werk, oder besser gesagt: ans Werkeln! Nachdem der Bausatz mehrmals begutachtet wurde, war klar: An den nächsten verregneten Tagen kann es mit dem Bau losgehen. Zuerst wird, wie in der Bauanleitung empfohlen, der Rumpf in klassischer
Bauweise aufgebaut. Die beiden Rumpfseitenteile bestehen aus jeweils drei Teilen.
Zwei Teile der Rumpfdoppler werden an ihre Position auf die Rumpfseitenteile geklebt und, bis alles trocken ist, großflächig beschwert. Man muss darauf achten, eine linke und eine rechte Seite herzustellen und die gefrästen Ausschnitte in den Rumpfdopplern von Kleber frei zu halten. Anschließend werden die Rumpfgurte und die Flächenauflagen aufgeklebt. Inzwischen stellen wir in Sandwich-Bauweise den Motorspant her.

Auch die Aufnahme für das Hauptfahrwerk besteht aus drei Teilen, während der Spant für das Bugfahrwerk aus zwei Teilen zusammengeklebt wird. Da wir alle Rumpfteile mit Ponal Wasserfest geklebt haben, legen wir entweder eine Pause ein oder nutzen die Zeit zum Bau des Höhen- und Seitenleitwerks. Der Aufbau der Leitwerke ist so simpel, dass sogar die kleine Enkelin die meisten Balsastäbchen in die richtige Position auf dem Plan bringen kann. Darum hier nur ganz kurz: Man deckt den Bauplan mit transparenter Folie ab, steckt das Höhenleitwerk aus den beiden Leisten, dem Mittelstück, den Rippen und dem Randbogen zusammen und verbindet alles mit dünnflüssigem Sekundenkleber. Die beiden Höhenruderhälften werden an den Verbinder geklebt. Mit dem Seitenleitwerk verfahren wir genauso. Dann werden Höhenleitwerk, Höhenruder, Seitenleitwerk und Seitenruder nach den Schnitten auf dem Plan verschliffen. Anschließend sind die Leitwerke zum Bespannen fertig.

S1_1.jpg

Rumpfaufbau: Der Sitz entscheidet

Nach einer ausreichenden Trockenzeit sind die Rumpfklebungen ausgehärtet und wir können die beiden Seitenwände zusammenkleben. Die Spanten, die Aufnahme für Hauptfahrwerk, Flächenhalterungen und restlichen Teile positionieren wir rechtwinkling auf dem rechten Seitenteil in die gefrästen Ausschnitte und verkleben sie. Nun wird alles auf richtigen Sitz geprüft, danach das linke Seitenteil aufgeklebt und der vordere Rumpf großflächig beschwert. Ich habe alle Klebungen mit Ponal Express vorgenommen, so dass ich genügend Zeit habe, um den Sitz der Teile noch rechtzeitig korrigieren zu können. Der Sporn wird in die Höhenleitwerksaufnahme geklebt und die Einheit in das Rumpfheck geleimt. Dabei achte ich darauf, dass der Rumpf gerade sitzt. Wenn alle Verklebungen trocken sind, kann die untere Rumpfbeplankung angepasst und verklebt werden. Zeit, die Führungsrohre einzu kleben. Dabei ist es ratsam, diese im Rumpf an zwei Stellen mit Balsastäbchen zu fixieren. Jetzt können wir auch die obere Rumpfbeplankung verkleben und die Akkuklappe anpassen (die Rumpfbeplankungen habe ich mit dickflüssigem Sekundenkleber geklebt). Da wir die Höhen- und Seitenleitwerke schon fertig haben, ist nun die Herstellung der beiden Flächenhälften angesagt.
S2_1.jpg
Dreiteiliger Motorspant in Sandwichbauweise

S2_2.jpg
Rumpfvorderteil mit Motorspant,
fertig für die Bespannung


S3_1.jpg
Spanten, Akku- und Flächenauflagen sind auf der rechten Rumpfseite richtig positioniert und ausgerichtet. Die beiden Servobrettchen werden nur gesteckt und nach dem Servoeinbau verklebt


S3_2.jpg

S3_3.jpg
Die Höhenleitwerksbauteile werden auf dem Bauplan positioniert, zusammengesteckt, mit Sekundenkleber befestigt – und fertig​

Die Flächenhälften werden verstärkt

Der linke Flächenbauplan wird mit transparenter Folie abgedeckt und der untere Holm aufgelegt. Die Rippen werden rechtwinklig aufgeklebt. Anschließend wird die Endleiste aufgesteckt und geklebt sowie die Nasenleiste und der obere Holm eingesetzt. Alle Klebungen wurden mit Sekundenkleber durchgeführt. Bei der feinen Dosierung des Klebers ist die aufgesetzte kleine Pipette sehr hilfreich.

Aus Festigkeitsgründen klebe ich die Verkastungen mit Ponal Express ein und sichere sie mit vielen Wäscheklammern. Nach ausreichender Trockenzeit wird die untere Beplankung angepasst und ein Verstärkungsdreieck eingeklebt. Dabei werden alle Klebungen noch mit einer Leimraupe versehen. Dann kann auch schon das Verlängerungskabel für das Servo eingezogen werden. Anschließend klebe und verschleife ich die obere Beplankung, die Endleiste und den Randbogen. Zum Schluss stelle ich noch eine Halterung für das Querruderservo her, verklebe sie und verschleife das Querruder passend zur Fläche. Der Aufbau der rechten Flächenhälfte ist identisch mit der linken, dementsprechend gestaltet er sich noch schneller und einfacher. Um die Lage der beiden Schrauben für die Flächenbefestigung zu bestimmen, werden diese für einige Millimeter in die Flächenhalter eingedreht, eine Flächenhälfte auf die Flächenauflage gehalten und in dieser die Lage die Bohrungen für die Schrauben markiert. Anschließend stecke ich die Flächen zusammen und nehme die beiden Bohrungen vor. Dabei ist es ratsam, die beiden Flächenhälften erst zu bespannen und dann zusammen zu kleben, da sonst das Hantieren mit einer Fläche von knapp 160 Zentimeter Spannweite beim Bebügeln ein wenig hinderlich ist.

Bügelfolie im FlugModell-Look

The Big Easy haben wir mit Oracover Bügelfolie, natürlich im Retrolook, und in den Farben von FlugModell bespannt. Dafür hat die Firma JR-Foliendesign (www.jr-foliendesign.de) extra für unser Modell ein tolles Dekor entworfen, hergestellt und uns zur Verfügung gestellt. Noch ein interessantes Detail am Rande: Nach dem Bebügeln beider Flächenhälften
mit Oracover betrug der Gewichtsunterschied zwischen linker und rechter Flächenhälfte nur zwei Gramm. Der geräumige Rumpf gestattet die Verwendung unterschiedlichster RC-Komponenten und verschiedenster Antriebskonzepte. Alle Motoren bis zu einem Durchmesser von 43 Millimetern und einem Bohrungsabstand von 25 Millimetern kann man einbauen. Nach einem längeren Dasein auf dem Prüfstand findet der D-Power-AL35-09-Motor endlich seinen Platz in einem adäquaten Elektro-Querrudertrainer. Angetrieben wird er von einem D-Power-Antares-45A-Regler samt DPower-3S-LiPo-Akku mit 3.300 mAh. Für die Querruder nehme ich HS-81 und für Höhen- und Seitenruder HS-85BB-Servos von Hi-TEC. Die Querruderanlenkung wird direkt über kurze Anlenkgestänge mit Löthülse, Kontermutter und Kabelkopf bewerkstelligt.

SP1_1.jpg
Hier sieht man die perfekte Passung der Frästeile
im Detail – besser geht es nicht


SP1_2.jpg
Die Tragflächen sind fertig zum Bespannen


SP2_1.jpg
SP2_2.jpg
Die Rippen F2b und F2a sind schon mit beiden Holmen sowie Endleiste und Nasenleiste
verklebt (oben). Anschließend klebt man die Verkastungen fest (unten)


SP3_3.jpg
Schon im Rohbauzustand macht der Big Easy eine gute Figur


Schwerpunkt stimmt

Die letzten Arbeiten sind das Anziehen der Luftschraube mit Spinner, das Anschließen von Regler und Empfänger, das Befestigen der Fläche und das Einsetzen des LiPo-Akkus. Das komplett ausgerüstete Modell wird rechts und links neben dem Rumpf unterstützt, 84 Millimeter hinter der Nasenleiste. Den Akku muss man dafür ein wenig verschieben – dann stimmt der Schwerpunkt! Schließlich wird noch der obligate Reichweitentest durchgeführt und der erste Start kann erfolgen.

Natürlich habe ich vor dem Start zuerst einige Messungen durchgeführt – hier die Daten: D Power-AL35-09-Brushless-Motor mit 11 Σ 5,5 Zoll großem APC-Prop, Eingangsspannung 11,5 Volt, Drehzahl 8.990 U/min – ergibt eine Eingangsleistung von 320 Watt. Eine zweite Messung mit einem 11 Σ 7 Zoll großen APC-Prop bei 11,8 Volt ergibt für die Drehzahl etwa 8.550 U/min und eine Eingangsleistung von 400 Watt. Das müsste für unseren einfach zu fliegenden Querrudertrainer Big Easy mit seinem Startgewicht von 1.680 Gramm respektive einer Flächenbelastung von 39,5 g/dm2 reichen. Locker!
1.jpg
Die obere Beplankung, angepasst und verklebt

2.jpg
Fertiger Servo-Rahmen

3.jpg
Sekundenkleber mit Kapillardüse lässt sich sehr fein dosieren

Spa223.jpg
Der Randbogen wird hergestellt

5.jpg
2015er Antriebskomponenten von D-Power

6.jpg
Höhen und Seitenruderanlenkung

2.jpg
Servos Höhen- und Seitenruder


Ein Genuss beim Bauen und Fliegen

Nun folgt der erste Start mit Halbgas. Das reicht völlig aus, um das Modell sogar von einer winterlichen Graspiste in die Luft zu befördern. Dabei waren nur kleine Korrekturen mit dem Seitenruder/Bugfahrwerk nötig. Beim Erstflug waren über den Dualrate-Schalter nur die kleinen Ausschläge wirksam, was sich jedoch als unnötig erwies, da sich unser Big Easy mit den vorgegebenen Werten für die Ruderausschläge, natürlich mit Expo, sehr gut und sicher fliegen lässt.

Das Modell fliegt so, wie ich es erwartet habe, das heißt das Modell verdient seinen Namen –Fliegen ganz easy! Bei ausreichender Höhe wird der Motor ausgeschaltet. Und siehe da: der Big Easy segelt auch ganz easy! Und nicht nur das: Zieht man am Höhenruder, nimmt das Modell die Schnauze hoch, wird langsamer und kippt sanft nach vorne ab. Etwas Gas geben und das Modell fliegt wieder geradeaus. So hat man es gern! Anschließend wird die Landung eingeleitet. Mit ein wenig Schleppgas kommt er brav zur Landung herein und nach wenigen Metern steht er schon „bei Fuß“! Auch ein zweiter Start erfolgt problem los. Diesmal mit Vollgas, so dass das Modell schon nach kurzer Strecke „airborne“ ist und steil in die Luft steigt. Es ist dabei normal, dass ein Hochdecker mit einfachem Flächenprofil bei Vollgas so steigt. Aber es ist auch kein Problem: Entweder erhöht man dann den Motorsturz, gibt Tiefenruder oder, noch eleganter,
mischt auf Gas noch ein wenig Tiefe bei. Man kann sich aber beim Gasgeben auch einfach auf den Steigflug freuen. Nach einem längeren Flug und einigen einfachen Kunstfiguren lande ich schließlich meinen Flieger – butterweich. Es grinst ein begeisterter und vollkommen zufriedener Pilot und Erbauer über die gutmütigen Flugeigenschaften seines selbstgebauten Big-Easy-Modells. Ach ja – und die Flugzeiten? Je nach Flugstil des Piloten reicht ein 3S-LiPo-Akku mit 3.300 mAh für gut zehn bis 15 Mi nuten Flugzeit aus. Bei einem gemütlichen Flug und ruhigem Wetter bin ich auch schon 20 Minuten in der Luft geblieben, wobei der Akku noch eine Restkapazität von 25 Prozent hatte – das kann sich doch sehen lassen!

Fazit

Der Big Easy von Grüner CNC im Vertrieb von Höllein ist ein schönes und leistungsfähiges Dreiachs-Modell mit niedrigem Fluggewicht, viel Tragflächeninhalt und sehr gutmütigen und neutralen Flugeigenschaften. Diese prädestinieren das Modell auch hervorragend für die Schulung und um einfachen Kunstflug zu erlernen. Auch manch fortgeschrittener Pilot wird von diesem Trainer begeistert sein. Die hohe Qualität des Baukastens, der definitiv seinesgleichen sucht, eine gute Bauanleitung mit 1:1-Bauplan und das alles verbunden mit sehr guten Flugleistungen und einem gutmütigen, ausgewogenen Flugverhalten rechtfertigen den Bausatzpreis von rund 100 Euro voll und ganz.


8.jpg
 
Artikel geschrieben Ende 2016, veröffentlicht 06.2016, in RC-N jetzt teils veroffentlicht;)
Leider hat Höllein nicht mit Preiserhöhung gewartet.

Da wäre vielleicht eine redaktionelle Korrektur nicht schlecht gewesen... Schließlich steht da "veröffentlicht am 29.09.2016".

Nichts desto trotz, ich kenne etliche CNC-Bausätze von Höllein und die waren ihr Geld immer wert.
 
Naja, eher die Sparversion der beiden Klassiker. Fehlende Beplankung und Rechteck-Flächen und -Leitwerke, das konnten Charter und Taxi schon vor 50 Jahren eleganter/steifer.

Immerhin gut, dass da noch jemand in Holz baut - aber warum so kantig?
H.

Aber eben auch mit mehr Bauaufwand und mit höherem Gewicht. Und "Eleganz" liegt im Auge des Betrachters ��

Durch die heutigen, guten Bespannfolien (z. B. Oracover), ist die Torsionsfestigkeit der Tragflächen mehr als ausreichend.
 
Ich konnte bei uns auf dem Platz dieses Modell betrachten und fliegen sehen. Die Konstruktion ist leicht und stabil und für die Belastungen durch einen E-Antrieb mehr als angemessen. Das hat mit den alten Konstruktionen eines Charter u.ä. Modelle nichts zu tun. Ich denke, da kann man z.B. auf eine Beplankung gut verzichten. Ich finde das Modell sehr gelungen und qualitativ hochwertig. Ich bin mir gar nicht sicher, aber kostete der Big Easy nicht schon immer so viel?

Gruß Mirko
 
naja, der himmlische hat zigtausende Baukästen seiner Holzflieger ausgeliefet, bevor etwas in den Verkauf geht, wird auf wirklich auf biegen und brechen getestet. Der weiss schon was er tut...
 
Nein.
Fahr mal im Sommer mit dem Ding im aufgeheizten Auto zur Fliegewiese. Da ist von der "Torsionssteifigkeit" nichts übrig. Folie kann das einfach nicht.
H.

Ich meinte mit "Deluxe" die Bauweise.
Quasi ein Puzzle anstatt eine Baukastens.

Natürlich ist die Ausführung billig (Rechteckflügel, fehlende Beplankung).
Ich bin völlig Holgers Meinung bezüglich der Stabilität.
Keiner kann mir weißmachen das Folie den Effekt einer Verkastung und Beplankung ersetzten kann.

Ich habe noch die Ur -Charter gebaut und das war schon viel aufwändiger.
Wenn ich mir den Baukasten der Charter anschaue (letzte Ausführung) denke ich auch das dieses Gerippe von Grüner da nicht mithalten kann.

Immerhin werden auf diese Art und Weise Modelle in Holzbauweise einem wesentlich größeren Kreis zugänglich und das ist auf jeden Fall positiv zu bewerten.

Es wird genug Modellbauer geben die nie einen Baukasten Taxi/Charter gebaut haben, also was solls.

Diese Art von Modellen fliegt doch immer, auch wenn sie ein wenig schief sind :-)

Vielleicht ermutigt dieser Bericht den einen oder anderen mal etwas zu bauen, das wäre doch ein Erfolg.
 
Ich sehe das anders. Der Big Easy ist als Elektromodell konstruiert, fliegt mit weniger Gewicht und Flächenbelastung und weniger Geschwindigkeit durch die Gegend. Das Modell braucht nicht die Stabilität der alten Trainer, muss ja auch keinen Verbrenner aushalten. Von dem her ist es doch völlig richtig, alles wegzulassen, was nicht notwendig ist. Das hat gar nichts mit billiger Konstruktion zu tun, es ist schlicht konsequent. Dieser Stabilitätswahn ist ja vielen Modellfliegern in die Gene gelegt, macht aber selten wirklich Sinn. Man muss sich schon darauf einlassen, es mit Leichtigkeit zu versuchen. Bei den vielen Seglern vom Höllein schreit doch auch kaum jemand nach D-Boxen, weil klar ist, dass die für ihren Einsatzbereich stabil genug sind.

Gruß Mirko
 
...Keiner kann mir weißmachen das Folie den Effekt einer Verkastung und Beplankung ersetzten kann...

Der Holm ist beidseitig verkastet siehe Bild. Bei meiner ersten Libelle vor vielen Jahren dachte ich vor dem Bespannen auch das wird nicht stabil...für die, die von alten Bausätzen gewohnt sind / waren halbe Wälder zu verarbeiten ist das gewöhnungsbedürftig.
Schaut man aber manches Grossmodell mit einem Abfluggewicht von 2-3,5 kg (Piper, Porter, Ju 52) der Spezialisten an, sieht man dass es auch anders geht.
 
Wollt Ihr allen Ernstes Eine Charter, Taxi & Co. mit den heutigen Modellen vergleichen? Nicht ernsthaft... :rolleyes:

Der Big Easy ist als solches ein völlig durchdachtes, optimales Trainermodell, mit absolut ausreichenden Festigkeiten - davon bin ich überzeugt. Höllein gibt dem Bauwilligen einen wirklich zu bewältigenden Holzbausatz an die Hand, mit vielversprechenden Erfolgsaussichten und besten Flugeigenschaften. Was gibt es da zu meckern? Klar, das geht alles vielleicht runder, aerodynamisch ausgefeilter, noch stabiler etc... Aber wozu?!? Es ist ein Trainermodell!

Da hat Höllein m. E. schon alles völlig richtig gemacht. Das kann man (oder frau) bauen, ohne überfordert zu sein, man erfährt einen guten Support und bekommt - wenn man möchte - ein allumfassendes Zubehör- und Ausrüstungspaket.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten