Videoverbesserung

Entwackeln und Entzerren


Das Modellfliegen wird immer häufiger zum Aufnehmen von Videos genutzt. Das ist jedoch mit etlichen Problemen und Schwierigkeiten technischer bzw. optischer Art verbunden. Beispielsweise ist es nicht so ohne Weiteres auf Anhieb möglich, schön anzusehende Videos zu produzieren. Fast immer stören Kameravibrationen und optische Verzerrungen den Filmgenuss. Deshalb haben wir,
die :rcn:-MAGAZIN-Redaktion, gerne das Angebot der Firma proDAD GmbH genutzt, die uns drei Lizenzen für Tests ihrer Videobearbeitungssoftware ProDRENALIN durch unsere User zur Verfügung gestellt hat.

Ein und das selbe Produkt gleichzeitig von drei Nutzern ausprobieren zu lassen mag im ersten Moment vielleicht etwas verwundern. Wie aber das Ergebnis zeigt, ist dieser Ansatz durchaus sinnvoll gewesen, da so mehr Aspekte unter die Lupe genommen werden konnten, als wenn nur ein einziger Anwender diese Software beurteilt hätte.

ProDRENALIN

Videostabilisierungs-Software


Julian Schloßmacher, Christian Lemke (Ferngesteuert-RC)


Das Problem ist bekannt: Wer ein mal versucht hat, mit seinem Modell einen Film zu machen, also zum Beispiel eine Outdoor-Kamera auf seinen Monster Truck geklebt hat, wird sicher viele verwackelte Bilder geerntet haben. Es gibt bekanntlich einige herkömmliche Methoden, dem ewigen Wackeln beizukommen. Beispielsweise hilftt ein Schwamm unter der Kamera bereits, einiges an Vibrationen zu vermeiden. Auch gibt es professionelle Software, die sich dem Problem annimmt. Zwei davon wollen wir heute gegeneinander antreten lassen: Der im iMovie standardmäßig eingebaute Stabilisator im Vergleich mit der „stand-alone“ Lösung von ProDRENALIN.

Wie kommen wir darauf? Gerade am Anfang unserer „Karriere“ haben wir viele Clips produziert bei denen wir am Abend vor dem Rechner feststellen mussten: Viele Clips sind wegen der Erschütterungen völlig unbrauchbar. Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Versuche, diese Vibrationen schon im Ursprung zu bekämpfen. Level 1 im Kampf gegen die Vibrationen ist der schon angesprochene Schwamm. Wer das ausprobiert hat, kommt recht schnell zu einem Gumball, um grobe Wackler auszugleichen. Das sind Gelkissen, die ständig wiederkehrende Vibrationen, wie sie durch Rotoren bei Fluggeräten entstehen, dämpfen. Doch auf mechanischem Wege ist diesem Problem kaum befriedigend beizukommen.

Mit diesem Wissen nutzen wir bereits seit einiger Zeit die stabilisierenden Funktionen, die das Schnittprogramm unserer Wahl, das iMovie von Mac OS, bereits eingebaut hat. Stark verwackelte Aufnahmen werden allerdings nie wirklich ruhig und man büßt viel Bilddiagonale ein. Denn die Technik sieht wie folgt aus: Das Programm schneidet die sich bewegenden Teile des Bildes einfach ab. Bei iMovie kann der Nutzer bestimmen bis zu welchem Grad er das möchte. Hier muss also die Wahl immer zwischen einem kleinen, möglichst ruhigen Bild, oder einem großen, eher verwackelten Bild getroffen werden.

iMovie Screenshot-700.jpg
Screenshot iMovie​

ProDRENALIN setzt genau hier an. Das kleine Programm für Windows und Mac OS (siehe Systemanforderungen unten) verspricht, ohne Bildreduzierung sämtliche Vibrationen herausrechnen zu können.

ProDrenalin Screenshot-700.png
Screenshot ProDRENALIN​

Nach einem ausführlichen Test können wir sagen, dass dieses Versprechen gehalten wird. Wie in unserem Testvideo zu erkennen ist, wird das Bild deutlich ruhiger. Sogar grobe Stöße der Kamera werden spürbar gemildert, womit das Betrachten des Films für den Zuschauer viel angenehmer gemacht wird. Sogar im Vergleich zu bereits durch iMovie stabilisierten Sequenzen schneidet es noch deutlich besser ab.
Die Menüführung ist dabei simpel und schnell verständlich, wenn auch das Design eher altbacken ausschaut. Für knapp 50,- Euro hätten wir eigentlich ein optisch ansprechenderes Produkt erwartet.

Die größte Stärke dieses Programms ist der Vibrationsfilter. Wir waren darüberhinaus von zwei weiteren Funktionen positiv überrascht.
1. in einem Dropdown-Menü kann man sein Kameramodell aussuchen. ProDrenalin hat dann auch die Möglichkeit, das GoPro-Fischauge herausrechnen zu können. Leider werden nur die gängigen ActionKameras gelistet, eine komplette Liste gibt es auf der Homepage des Herstellers. Wir finden es etwas schade, dass gerade Smartphones hier nicht zu finden sind. Schließlich werden diese heutzutage für viele kleine Videos genutzt.

2. Sollten die Licht/Kontrast-Verhältnisse nicht optimal sein, gibt es zahlreiche Möglichkeiten hier Hand anzulegen. Für Ungeübte hat das Programm einige Voreinstellungen, die nur noch angeklickt werden müssen.​

Auch die Rauschunterdrückung darf nicht unerwähnt bleiben. Diese macht einen soliden Job, man erkennt aber, dass ProDRENALIN in der Stabilisierung von verwackelten Videos seine eigentlichen Stärken hat.
Nach unseren Erfahrungen können wir dieses Programm jedem empfehlen, der professionelle Videos machen möchte, die vibrationsanfällig sind oder sonst einen hohen Anspruch an Qualität haben. Wer nur eine oder zwei Aufnahmen hat, wird mit den „normalen“ Funktionen im Schnittprogramm ausreichend bedient sein. Unser Top-Tipp ist die Nutzung der Testversion von ProDRENALIN. Damit kann man das komplette Programm kostenfrei testen und sogar 10 Sekunden Film stabilisieren und exportieren. Wer dann Blut geleckt hat, kann sich jederzeit die Vollversion durch einen Code freischalten. Das klappt im Handumdrehen und ist auch für Gelegenheitsfilmer machbar.

Wir werden ProDRENALIN jedenfalls zukünftig nutzen!



ProDRENALIN

Frank Siegert​

Kurzer Hintergrund zu dem, was ProDRENALIN macht: Es liest Videos, entwackelt und verbessert diese und schreibt sie neu. Die eingesetzten Verfahren sind recht ausgeklügelt, kommen allerdings nicht ohne Einschränkungen daher. Dazu später aber noch mehr.

Das Programm ist für die Bearbeitung von Videos – speziell solche, die mit Actionkameras erstellt wurden - vorgesehen. Es ist im wesentlichen eine 'kleinere' Version der ProDAD Mercalli-Software, allerdings mit eingeschränkten Import/Export- und Einstellmöglichkeiten. Die generelle Vorgehensweise bei der Bearbeitung ist aber sehr ähnlich zur 'grossen' Version.

Prodrenalin_2-700.jpg
ProDRENALIN-Benutzerinterface. Der 'Export'-Knopf ist im Fensterrahmen oben links zu erkennen.​

Die Bedienung ist – sobald man sich an die Vorgehensweise des Benutzerinterfaces gewöhnt hat - recht einfach und ohne großes Hintergrundwissen zu benutzen. Das zu verbessernde Video wird eingeladen, ein der Quellkamera entsprechendes Kameraprofil ausgewählt und die Art der gewünschten Verbesserungen eingestellt. Das Kameraprofil wird die Fisheye-Entzerrung des Quellvideos verwenden (->"Horizont wird gerade"). Auswählbar sind "Video stabilisieren" und dazu gegebenenfalls noch eine "Rolling-Shutter-Korrektur". Weiterhin kann als "VideoFX" eine Farb/Kontrastoptimierung, sowie eine Geometriekorrektur und Entrauschen ausgewählt werden. Keine der Optionen erfordert oder erlaubt es, weitere Einstellungen vorzunehmen. Das Ergebnis kann als MP4 oder Quicktime MOV gespeichert werden, es stehen drei Qualitätsstufen für den Ausgang zu Verfügung.

Die Videostabilisierung basiert anscheinend auf Erkennung gleicher Bildfeatures zwischen den Videoframes und einer Verschiebung und Rotation des nachfolgenden Bildes, so dass es zu dem vorhergehenden 'passt'. Das funktioniert recht gut, hat aber die Eigenschaft, dass es 'Rand' kostet, da die Bildverschiebung einen grösseren Bildausschnitt freilegt, der sich ausserhalb des Videobildes befindet. Im Ergebnis fehlen nach der Bearbeitung also die äußeren Bereiche des Quellvideos und der Bildausschnitt ist kleiner als vorher.
Interessant ist die „Rolling-Shutter-Korrektur“. Dabei wird ein spezielles Problem des Videoauslesens der Digitalkameras korriegiert. Es gibt keinen "Shutter" (Verschluss), der das eingehende Licht abblendet, sondern das jeweilige Einzelbild wird während der fortlaufenden Belichtung zeilenweise ausgelesen. Dieses Auslesen erfordert aber eine gewisse Zeit, somit wird der Oberteil des Bildes früher als der untere Teil ausgelesen (oder umgekehrt, je nach Einbaulage des Sensors). Solange das Motiv unbewegt ist, stört das nicht. Aber bei bewegten Motiven oder Kameraschwenks kommt es zu diagonalen Verzerrungen. Diese erkennt man z. B. auch bei sich drehenden Propellern im Bild, die sichelartig aussehen.

Mit der Kamerakorrektur kann man das Video so verzerren, dass eine schräge Aufnahme gerade gerichtet wird oder mit einem höherer 'Zoomfaktor' (Ausschnitt in der Mitte) abgebildet wird. Das Bild kann gedreht werden, was bei Hochformat-Aufnahmen hilfreich ist. Auch kann das Quellvideo entrauscht werden. Ich habe diese Feature bei meinen Tests jedoch nicht gebraucht.

Funktioniert es? Ja, ProDRENALIN liefert recht gute Ergebnisse. Man kann damit verwackelte Videos präsentationsfähig machen. Wackler werden deutlich reduziert und das Video damit ruhiger. Auch der Anti-Fisheye funktioniert, passendes Preset für die Kamera vorausgesetzt.

Nun zu den Einschränkungen: Was mir als Erstes (und leider negativ) auffiel, sind die eingeschränkten Presets. Ich benutze im Modellbereich primär die Keycam 808 HD für 720p/30 und die Mobuis Action Cam für 1080p/30, weil sie günstig sind und gute Ergebnisse produzieren. Prodrenalin unterstützt diese aber leider nicht und teilt mir als erstes mit, dass ich für 20 Euro "ProDAD Defish"erwerben könnte, um meine eigenen Kameraprofile zu erstellen. Nun, ich habe das 'GoPro Hero (generic)' Profil für alle Tests benutzt, dadurch war zwar mein Horizont immer noch krumm, sah aber etwas besser aus als ohne Korrektur.

Die Videostabilisierung hat keine Einstellmöglichkeiten. In Mercalli kann man den "Rand" der für die Bearbeitung geopfert werden soll vorgeben, in Prodrenalin ist dieser fix. Für die Stabilisierung ist ein Analyselauf notwendig. Prodrenalin führt diesen sofort aus, wenn man den Haken bei der Option setzt.

Bei starken Wacklern oder schnellen Schwenks kommt das Verfahren an seine Grenzen. Wunder darf man keine Erwarten. ProDAD Mercalli macht es stellenweise besser, respektive hat mehr Einstellungs- und Korrekturmöglichkeiten.

Ein sauber funktionierendes Brushless-Gimbal für die Kamera, die damit schon saubere, wackelfreie Videos liefert, ist meiner Ansicht nach ProDRENALIN im Ergebnis überlegen. Schon weil eine Rekompression immer zu Auflösungsreduktion führt und das Entwacklungsverfahren auch etwas Unschärfe zu erzeugen scheint.

Was mich zum Export führt: Man kann keine Details des erzeugten MP4 oder MOVs (ebnso mit MP4-Codec) einstellen. Bei Keyframes und MP4-Vorgaben geht nur der Default. Die Bitrate kann lediglich in drei "Stufen" vorgewählt werden.
Das Benutzerinterface empfand ich als gewöhnungsbedürftig. ProDRENALIN hält sich nicht an das übliche Design einer Windows-Anwendung. Im Prinzip arbeitet man in einem Fenster die Einstellungen von links nach rechts ab. Wenn man dann mit den Einstellungen fertig ist, muss man seltsamerweise das Video mit einem Knopf ganz links oben im Fensterrahmen exportieren. Wer denkt sich so was aus?


Fazit: Ist es eine sinnvolle Anschaffung?

Würde ich es mir kaufen? Eher nicht, denn ich habe
a) schon den grossen Bruder ProDAD Mercalli und
b) einen gut eingestellten Brushless Gimbal am Hexacopter. Hätte ich Mercalli noch nicht wäre es allerdings eine gute Option, erst recht bei dem im Vergleich dazu sehr günstigen Preis.​

Dennoch halte ich es für eine durchaus sinnvolle Anschaffung, um Videos von Actionkameras für YouTube etc. aufzuhübschen. Wer keine aus der Box unterstütze Kamera hat, sollte aber die Zusatzanschaffung von Defish mit einrechnen, sofern er auf gerade Horizontlinien Wert legt.

Im Vergleich zur Umsonstkonkurrenz (DeShaker Filter für VirtualDub, vReveal (inzwischen vom Markt genommen)) liefert ProDRENALIN meiner Ansicht nach weit bessere Resultate. Ein Demo wird angeboten; deshalb empfehle ich, einfach mal einen Test zu machen.

Positiv:
  • Funktioniert gut, Ergebnisse bei Verwacklungen im Eingang deutlich aufgewertet.
  • Einfache Bedienung wenn man sich mal dran gewöhnt hat.
  • Ergebnis kann vor dem Export kontrolliert und mit dem Original verglichen werden.
  • Kann auch hoch aufgelöste (4k Videos) bearbeiten (mangels Material nicht getestet).
  • Ohne viel Vorwissen zu verwenden: rein, drei Knöpfe zu einstellen, raus.
  • Kann auch mehrere Videos im "Batchbetrieb" hintereinander bearbeiten.
  • Kostenloses Demo zum Testen mit eigenen Videos verfügbar.

Negativ:
  • Limitierte Kameraprofile. Andere Kamera(linsen)profile nur nach Zusatzanschaffung 'Defish' möglich.
  • Limitiere Einstellmöglichkeiten (verzeihlich, wegen günstigem Preis und notwendigem Unterschied zu ProDAD Mercalli).
  • Relativ langsame Analyse und Bearbeitung (6 frames/sec auf i5 2,4 GHz, 8 GB RAM bei 1080p/30), dazu noch recht prozessorlastig. Eine vorhandene ATI-Grafikkarte wurde nicht benutzt.
  • Gewöhnungsbedürftiges Benutzerinterface (Windows, MacOSX nicht getestet).


Bitte mal stillhalten!

Gregor Tödte​


Im Zeitalter der Multicopter werden wir mit aus der Luft aufgenommen Videos überspült. Darin sind zwar die Motive oft schön anzusehen, mancher Betrachter sich allerdings nach kurzer Zeit fragt, ob er sich mal einem Test auf Parkinson unterziehen müsse. Viele der verwendeten „Action-Cams“ liefern nämlich, auch bedingt durch ihre weitwinkeligen Objektive, leider verwackelte und verzerrte Aufnahmen. Das liegt nicht zuletzt an der Verwendung von „günstigen“ Kamerahalterungen, bei denen die Entkoppelung zwischen dem Kopter und der Kamera nicht ausreichend wirksam ist. So können sich Vibrationen von Motoren und schlecht ausgewuchteten Propellern deutlich sichtbar im Bildmaterial zeigen.

Das Unternehmen ProDAD hat sich in der Pilotenszene mit den ‚Mercalli‘-Produkten im Segment der Videostabilisierung einen guten Namen gemacht. Die aktuelle Version ist mit einem Preis von 299 € für den Hobbyfilmer jedoch oft außerhalb des Budget.

Das Programm ProDRENALIN kostet weniger als 50 €, ist optimiert für Actionkameras, unterstützt aber bereits 2.7 und 4k Videoauflösung. Zum Test lag mir die Version 1.072 vor.

Nach der problemlosen Installation und der Eingabe der Seriennummer öffnet sich eine klar gestaltete Oberfläche, die für die ersten Versuche ausgesprochen intuitiv zu bedienen ist. Ein roter, blinkender Balken fordert mich dazu auf, per Drag & Drop eine Mediendatei in den Arbeitsbereich zu ziehen. In diesem befindet sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Das ist gut gelöst, daher kann es sofort losgehen.

Für den ersten Test hatte ich einen 10 Sekunden langen Ausschnitt aus einem Video zur Verfügung, das für die Inspektion eines Strommasts verwendet worden ist. Aufgrund der Struktur des Masts lassen sich eventuelle Korrekturen leicht erkennen. Der Kameraträger hatte zudem eine deutliche Neigung zum Zittern.

Also los, das Video wird in den Arbeitsbereich gezogen und dort angezeigt. Unter der eigentlichen Bildanzeige befindet sich eine Zeitleiste. Sollen nur Teile des Films bearbeitet werden, so sind hier der Start und der Endpunkt wählbar.

Nun geht der Anwender über dem Anzeigebereich von links nach rechts durch die Toolbar, um die gewünschte Korrektur einzustellen.

Der Ablauf ist wie folgt:

1. Hat das Video einen Fisheye Effekt, der entfernt werden soll?

In diesem Fall wird das Profil der Kamera angewählt. Für die gängigsten Action-Cams ist bereits ein Profil vorhanden. Ist das Produkt ‚proDAD DeFishr‘ installiert, so lassen sich weitere Kameraprofile für zukünftige oder exotische Modelle generieren.

Direkt nach der Auswahl eines Kameraprofils wird die Korrektur des Fisheye Effektes in der Vorschau angezeigt. Dank der Möglichkeit, den Vorschaubereich sowohl horizontal als auch vertikal in Original- und Korrekturbild zu trennen, lässt sich das Ergebnis direkt beurteilen.
Im Beispielbild wurde zur Darstellung bewusst ein falsches Profil gewählt, die Verzerrung im rechten, „optimierten“ Bildbereich, ist deutlich zu erkennen.

Bild 1.jpg

Wem die automatischen Korrektur nicht ausreicht, dem steht die Möglichkeit „Virtuelle Kamera anpassen“ zu Verfügung. Damit können weitere Optimierungen in Bezug auf Zoom, Neigung, Schwenk und Rollen vorgenommen werden.


2. Muss eine Farb-, Helligkeits- oder Kontrastkorrektur vorgenommen werden?
Im Menü „FX Vorlagen“ befinden sich diverse Voreinstellungen, um Korrekturen in Bezug auf Farbe, Helligkeit und Kontrast vorzunehmen. Es gibt diverse Voreinstellungen. Darüber hinaus können über den Menüpunkt „Clip Einstellungen“ Feinjustierungen bis zum gewünschten Ergebnis vorgenommen werden. Auch hier werden die gewählten Änderungen im Bildbereich direkt sichtbar, das ist prima! Im Testvideo wurden Kontrast und Helligkeit ein wenig erhöht:

Bild 2.jpg

3. Nun folgt „Video stabilisieren“
Bei der ersten Anwahl wird das Video analysiert. Ein kleines Fenster zeigt den Fortschritt. Ist die Analyse beendet, kann das Ergebnis wieder im geteilten Bildbereich betrachtet werden. Etwas störend ist beim Vergleich der Versatz von Original und Korrektur.

Bild 3.jpg

Bei diesem Schritt besteht auch die Möglichkeit der „Rolling-Shutter Korrektur“. Diese dient dazu, das Action-Cam typische „wabbeln“ aus dem Videomaterial zu entfernen.

4. „Export“ ist der nächste Schritt der Bearbeitung:
Nun muss das Exportformat und das –ziel gewählt werden. ProDRENALIN exportiert im MPEG4- und im MOV-Format. Im Register „Optimierte Medien exportieren“ wird das Zielverzeichnis und –format eingestellt. Außerdem gibt es hier noch die Wahlmöglichkeiten für drei Ausgabequalitätsstufen.
Ein wenig versteckt befindet sich hier noch die Möglichkeit, das vielleicht vorhandene Bildrauschen zu reduzieren. Weshalb sich diese weitere Optimierungsmöglichkeit unter dem Menüpunkt „Export“ befindet, hat sich mir nicht erschlossen. Vielleicht liegt es daran, dass dabei keine Vorschau verfügbar ist. Das Ergebnis des „Entrauschen“ kann jedenfalls erst nach erfolgtem Export beurteilt werden.
Leider konnte ich der Exportdatei keinen neuen Namen geben. Somit ist es zwingend erforderlich, einen Exportordner anzulegen, der nicht gleich dem Quellordner ist. Um unterschiedliche Exportformate und Qualitäten zu testen, muss die Exportdatei nach dem Export entweder umgetauft werden oder jeder Export muss in ein eigenes Verzeichnis erfolgen. Das könnte sicher besser gelöst werden.

Nach dem Export wird angeboten, das optimierte Video im Standard Medienplayer wiederzugeben.


Das Testvideo hat keinen Fisheye Effekt. Der Kontrast, die Farbsättigung und die Helligkeit werden ein wenig nachjustiert, stabilisieren und Rolling-Shutter Korrektur werden gewählt. Nach dem Wechsel zur Registerkarte „Export“ wird ein Ausgabeverzeichnis und die Qualität(high) ausgewählt und dann der Knopf „Start Export“ angeklickt. Der Exportvorgang ist erstaunlich schnell. Zwischen den unterschiedlichen Formaten und Qualitäten gibt es kaum Zeitunterschiede. Das Ergebnis ist gut, die Wackler sind weitestgehend verschwunden, die Kontrast. und Farbkorrektur arbeitet zuverlässig.
Die drei Videos zeigen das Ergebnis in den drei möglich Auflösungen: hoch, mittel und niedrig.

Zusammenfassung

Im Laufe des Tests habe ich mit dem Programm etwa 20 Stunden Filmmaterial aus den unterschiedlichsten Quellen „optimiert“.
Das Ergebnis: ProDRENALIN macht genau dass, was es soll!
Das Preis- Leistungsverhältnis ist vollkommen in Ordnung.
Das Versprechen auf der Homepage, dass das Eingangsmaterial sei „mühelos zu professionell aussehendem Filmmaterial“ zu verarbeiten, erscheint mir in Anbetracht der Zielgruppe „Actionkamera“ ein wenig vollmundig. Wer professionelle Ergebnisse erwartet, wird zu anderen Kameras und zum Produkt ‚MERCALLI‘ aus gleichem Haus greifen.
Besitzern von GoPro und ähnlichen Kameras wird das Tool schnell ans Herz wachsen, denn auch ohne Kenntnisse von Videobearbeitung gibt es ordentliche Ergebnisse.
Filmer mit höherem Anspruch und hochwertigerer Ausrüstung werden vermutlich nicht glücklich werden, aber die sind ja auch nicht die Zielgruppe.

gut:
  • Bedienung intuitiv, klare Struktur,
  • schnelle Erfolgserlebnisse,
  • gut gemachte, übersichtliche Online-Anleitung vorhanden,
  • vorhandene Kameraprofile decken den aktuellen Markt der Action-Cams ab, auch bei seltenen Kameras hat immer ein Profil gepasst,
  • Fisheye-Entfernung und Stabilisierung sind im Bereich der Action Cams problemlos möglich,
  • reichlich vorhandene Effektprofile,
  • Unterstützung 4K-Auflösung,
  • die Möglichkeit, nur Teile des Videos zu bearbeiten,
  • das Preis- Leistungsverhältnis.
weniger gut:
  • Mir ist es nicht gelungen, das Programm auf einem englischen Windows in Deutsch zu installieren. Obwohl laut Beschreibung mehrere Sprachen verfügbar sind, richtet sich die Sprache der Installation anscheinend nach der Sprache des Betriebssystems.
  • Immer wieder gibt es in der Vorschauansicht zwischen den beiden Bildern einen Versatz, der den Vergleich erschwert.
  • Es gibt keine Möglichkeit, den Namen der Ausgabedatei zu bestimmen.
  • Das Bildrauschen wird erst beim Export entfernt, hier benötigt man gegebenenfalls mehrere Versuche, welche je nach Länge des Videos zeitaufwändig werden.
  • Die Dateigröße der Ausgabedatei ist bei hoher Qualitätsstufe bis zu 500% größer als die der Quelle. Es gibt keine Möglichkeit der Größenberechnung vor dem Export

Mac OS System Anforderungen:
Mac OS X 10.6 und neuere Versionen
Intel Mac vorrausgesetzt
Alle Infos auch hier: http://www.prodad.com/home/products/actioncam/300582316/mac_version,l-us.html

PC System Anforderungen:
Dual-core Processor
(proDAD empfiehlt Intel Corei7 mit 8GB RAM)
4GB RAM
25MB freier Speicher zur Installation
Vista, Win7, Win8, Win8.1
Alle Infos auch hier: http://www.prodad.com/home/products/actioncam/300582316/windows_version,l-us.html

Unterstützte Kameraformate:
http://www.prodad.com/home/products/actioncam/300582316/mac_version,l-us.html
 
Solche Kommentare sind ja sowas von entlarvend für den Verfasser. Zeigt er doch damit in aller Öffentlichkeit, dass es ihm an einigem fehlt, Toleranz, Lebenserfahrung oder Überblick? Begreift er nicht, dass es außer seinem eingeschränkten Universum auch noch andere Existenzen gibt, für die solche Hinweise durchaus sinnvoll sein können? Muss da so ein großkotziger Kommentar vom Stapel gelassen werden Ich habe ein Gimbal? :mad: Ja, wie schön für dich, dann freu dich, mach' deshalb aber Andere nicht gleich zur Minna!
 
Das hat mit Toleranz überhaupt nichts zu tun. Nur wer so was vorstellt ist anscheinend eine ganze weile am schlafen gewesen. Weil die Technik geht immer weiter das wär genauso als wenn ich dir jetzt was von NIMH Akkus erzählen würde anstatt von Lipos.
 
So ein Gimbal mag ja eine praktische Sache sein. Nur an meine Schleppmaschine passt das irgendwie nicht. Am Segler sieht das auch nicht gut aus.Habt ihr Wissenden, nuri_e und flybasti dafür eine Lösung?
 
Ja schau nur mal in China vorbei da gibt es Gimbals extra für Flugmodelle und passende Mini Kameras die sind so klein wenn man die nicht rein bekommt dann weiß ich es auch nicht
 
Das hat mit Toleranz überhaupt nichts zu tun. Nur wer so was vorstellt ist anscheinend eine ganze weile am schlafen gewesen. Weil die Technik geht immer weiter das wär genauso als wenn ich dir jetzt was von NIMH Akkus erzählen würde anstatt von Lipos.

Also ich wollte so ein Gimbal auch nicht an meinen Segler hängen.
Mag ja sein das die Technik immer weiter geht, das heißt noch lange nicht das alles was ausgespuckt wird auch in JEDEM Fall eine Verbesserung darstellt.
Der hier zuvor gepostete Link wäre für mich keine Alternative.

Mag sein das so ein Gerät eine Lösung ist für diejenigen denen es primär ums filmen geht.
Für mich sind die Filme aus meiner Mobius Cam eine schöne Bereicherung (die etwas mehr als 40 Gramm wiegt) , die Hauptsache ist für mich das fliegen an sich.

Abgesehen davon gebe ich Holofernes absolut Recht.

Schön wenn du etwas nützliches zu dem Thema weißt dann lass uns daran teilhaben.
Ich kann nur hoffen das du bei deinen Recherchen nach der neuesten Technik auch eine Lösung findest deine Texte Konstruktiv zu gestalten
 
Moin,ich denke da gibt es bessere Programme, vor allem wenn ich lese das ein Core i7 als System gefordert ist.Die Programierung scheint auch nicht sauber zu sein wenn die Rechenleistung der Grafikkarte nicht mit einbezogen wird, immer diese halbherzigen Sachen, und wenn man dann noch im OpenSocre nachsieht findet man bessere Tools für Null.GrußUwe
 
Hallo, vielleicht kann mir einer helfen (bin nicht sonderlich fit bei diesen "Videogeschichten") . Bei meinen mit ProDRENALIN bearbeiteten Testvideos habe ich oben und unten im Bild immer einen schwarzen Balken, der sich "bewegt". Bei den hier verlinkten Videos ist das nicht zu sehen?? Dasselbe Problem habe ich auch bei YouTube, wenn ich die Möglichkeit der Videoverbesserung probiere. Noch eine Frage, paßt ein Kameraprofil für eine sjcam sj4000 ? Ich habe auf die schnelle kein passendes gefunden. Danke und Gruß Markus
PS Danke für Eure ausführlichen Tests!
 
Zitat Debian :"und wenn man dann noch im OpenSocre nachsieht findet man bessere Tools für Null.GrußUwe " Hast Du vielleicht einen link? Danke und Gruß Markus
 

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