Baubericht Pilatus PC-6 Turbo Porter

Baubericht: SF-Modell Pilatus PC-6 Turbo Porter

Michael Grüßer (Schwabenpfeil)​



Dies ist der Baubericht meiner Pilatus Porter PC 6 mit 1640 mm Spannweite von SF-Modells, mit deren Bau ich im Juli 2013 angefangen habe.
Der Erstflug fand am 01. November 2013 statt.

Eines vorweg: Der Porter fliegt sehr schön und hat Landeklappen, im Gegensatz zu Modellen fast gleicher Größe von anderen Anbietern.

Folgendes habe ich in das Modell eingebaut bzw. musste zum Bausatz dazu gekauft werden:

Motor: Turnigy SK3-420-740 KV mit 870 W
Regler: Dymond 60 A
Servos: Höhenruder (HR) HD 1810 MG, Seitenruder (SR) Turnigy TGY 1501 MG 15,5 kg, Querruder (QR) 2 x Multiplex Tiny-S, Landeklappen (LK) 2 x HS 81
Ruderhörner: SR 2 x aus Alu 24 mm lang, QR und LK 4 x aus Alu 34 mm lang
Kabel: Fertig verlötetes 12adrige S-SUB Stecker/Buchse für QR und LK, Servoverlängerungskabel für HR
Propeller: Graupner Cam Prop 12 x 8
Räder: Ich habe die Hauptfahrwerksräder gegen Kavan Profilreifen und das Spornrad gegen einen Luftreifen mit Alufelge getauscht
Akku: 4s4000 mAh LiPo
Diverse Kleinteile wie 4 mm und 3,5 mm Goldies, Servostecker und Buchsen, Propelleraufnahme, 2 mm Stahldraht zum Biegen der Spornradaufnahme…


Modell und Teile:

Beim Auspacken stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ein Motorhalter für Elektromotoren dabei war, der perfekt zu meinem Turnigy Motor passte. In der Beschreibung stand nämlich, dass es sich eigentlich um ein Verbrennermodell handeln würde.
Die zweite positive Überraschung war, dass alle Ruder schon fertig angeschlagen waren.
Cool, ein Arbeitsgang weniger.
Ich habe mir angewöhnt, die Kleinteile in einem Karton zu „sammeln“, damit sie nicht verloren gehen.
Ursprünglich hatte ich vor, QR und LK mit HD1810 MG-Servos zu bestücken. Dann stellte ich aber leider fest, dass die Servohebel dafür zu kurz waren. Längere gibt es leider nicht.

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Tragfläche:

Vor dem verkleben der Flächenhälften habe ich die 34 mm-Aluruderhörner montiert.

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Die Tragfläche habe ich mit UHU-Endfest zusammengeklebt.
Aber auch die Unterlage für die leichte V-Form nicht vergessen.

Nun habe ich die S-SUB-Steckerkabel passend zur Fläche abgelängt und mit Servobuchsen verlötet.
Anschließend habe ich die Kabel mithilfe von Paketschnur eingefädelt und danach gegen Reinrutschen verknotet.

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Die QR- und LK-Servos wurden mit Klötzchen an den Verkleidungen befestigt, ...

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...dann eingebaut und an die Ruderhörner angeschlossen.

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Ein erster Funktionstest zeigte, dass alles perfekt funktioniert.
Die LK habe ich so eingestellt, dass sie 4 Sekunden zum Ausfahren brauchen.
Warum so lange?
Weil mich die Erfahrung gelehrt hat, dass man beim langsamen Ausfahren der Klappen die Änderung des Flugverhaltens ganz leicht mit Höhe oder Tiefe korrigieren kann und daher das Modell keinen unkontrollierten Satz mehr macht.

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Der Rumpf:

Als Verstärkung für die Aufnahme des Seitenruderservos habe ich unter das Servobrett noch zwei Klötze aus Balsa geklebt.

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Die Stäbe für die Anlenkung des SRs und des Spornrades habe ich gemäß Anleitung angefertigt. Auf dem Foto ist die dem Bausatz beiliegende Anlenkung aus Holz zu sehen. Da ich noch einen Stab aus CfK hatte, habe ich ihn anstelle des zweiten Holzteils verwendet.

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Da mein Spornrad breiter als das Original ist, musste ich aus 2 mm Stahldraht eine neue Aufnahme biegen.

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Normalerweise wird das Höhenruderservo (Standardservo) laut Plan zusammen mit dem Seitenruderservo auf das Servobrett montiert.
Diese Lösung gefiel mir nicht. Deshalb habe ich das Höhenruderservo (HD 1810 MG) hinten im Rumpf eingebaut und das Servoverlängerungskabel durchgezogen.

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Vor dem Einbau des HRs wurden die "Winglets" angeklebt.

Fenster, Seiten- und Höhenleitwerk 13.10.2013 010.JPG

Fenster, Seiten- und Höhenleitwerk 13.10.2013 012.JPG

Nach Verkleben des Höhenruders wurde die exakte Position des 24 mm Aluruderhorns angezeichnet und entsprechend befestigt.

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Höhenruder 26.10.2013 002.JPG

Jetzt wurden die Anlenkungsstäbe installiert, also mit dem Seitenruderservo und dem Seitenruder bzw. Spornrad verbunden.

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Die Seitenscheiben liegen fast fertig bei. Ich musste sie nur noch etwas zurecht schneiden.
Vor dem Einbau die Folie ausschneiden (einen etwa 5 mm breiten Rand lassen) und umbügeln.

Fenster, Seiten- und Höhenleitwerk 13.10.2013 001.JPG

Fenster, Seiten- und Höhenleitwerk 13.10.2013 002.JPG


Das Fahrwerk:

Beim Fahrwerk habe ich die vorgesehenen Befestigungsschrauben gegen Imbusschrauben mit selbstsichernden Muttern getauscht.
Der Zusammenbau gestaltet sich sehr einfach.
Wenn man die Aluhülle aufschraubt, kann man die Federung erkennen und gegebenenfalls die Feder tauschen.

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Das Cockpit:

Ich habe etwas im Netz gestöbert und ein maßstäblich passendes Foto vom Armaturenbrett gefunden, ausgedruckt, zurecht geschnipselt und dann verklebt.
Das ist zwar einfach, sieh aber meiner Meinung nach topp aus.

Die Pilotin (Maßstab 1:9) habe ich auf ein Balsaklotz gesetzt, der gleichzeitig auch Anschlag für den Akku ist.
Die Frontscheibe ausschneiden und verschrauben.
Fertig.


HR+SR-Gestänge, Pilotin einsetzen 25.10.2013 011.JPG

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Der Antrieb:

Den Motor habe ich mit Imbusschrauben am Motorträger befestigt und provisorisch mit dem Rumpf verschraubt.
So konnte ich sehen, ob die Motorverkleidung passt oder ob noch etwas am Halter geändert werden muss.
Passte aber wie die Faust aufs Auge.
Dann habe ich den Motor wieder abgeschraubt und alle Schrauben des Motorträgers festgezogen und mit Sekundenkleber großzügig gesichert.

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Jetzt musste ich nur noch den Regler am Motor anschließen, testen ob der Motor richtig rum läuft und dann konnte alles am Rumpf verschraubt werden.
Damit der Akku sicher hält, habe ich Klettband darauf geklebt und zusätzlich noch Akkuband im vorderen Bereich eingefädelt.
Da der Akku senkrecht steht, kann er sich im Flug nicht mehr bewegen.
Die Motorabdeckung muss man auf der Oberseite dem Akkudeckel anpassen.
Kein Akt, kurz angezeichnet und abgeschnitten.
Die Abdeckung wird mit den gleichen kleinen Schrauben befestigt wie die Frontscheibe.

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Die Streben:


Ganz einfach: Dem Plan entsprechend die Position anzeichnen und Halter einschrauben.

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Fast geschafft.

Sieht doch klasse aus.

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Das Auswiegen:

Den Empfänger einbauen und anschließen, danach alles zusammenbauen und die Schwerpunktwaage auf 73 mm einstellen.
20 g Blei musste ich unter das Höhenruder kleben, damit der Schwerpunkt passte.
Ich nehme Auswuchtblei (was an die Felgen geklebt wird). Das bekommt man umsonst bei jedem Reifendienst. Die sind froh, wenn die ihr altes Blei loswerden und dafür keine Entsorgungskosten zahlen müssen.

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Der Erstflug:

Vorflugkontrolle, dann ab auf die Startbahn.
Mit gezogenem Höhenruder anrollen, Höhe etwas zurücknehmen, Fahrt aufnehmen bis sich das Heck hebt und dann wieder leicht ziehen.
Die Pilatus PC 6 hebt sehr schön ab.
Fast keine Trimmung (nur auf Quer) ist nötig und sie fliegt sehr kursstabil.
Die erste Landung habe ich ohne Landeklappen gemacht und sie mit wenig Schleppgas reinkommen lassen.
Die Akkukontrolle (beim Erstflug auf 5 Minuten eingestellt) ergab, dass noch Kapazität vorhanden ist.
Den zweiten Akku rein und wieder raus.
Diesmal auf 7 Minuten eingestellt.

Der Flug verlief unspektakulär (halt wunderschön) und bevor ich die Kurve zur Landung eingeleitet habe, wurden die Landeklappen ausgefahren.
Durch mein langsames Ausfahren von 4 Sekunden konnte ich problemlos auf die leichte Lastigkeitsänderung durch etwas Tiefe reagieren. Nachdem die Klappen draußen waren, flog das Modell neutral weiter.
Die Landung klappte mit verminderter Geschwindigkeit (wesentlich langsamer als ohne Klappen) und Schleppgas hervorragend.
Nach 7 Minuten Motorlaufzeit hatte ich (es war nicht arg windig) noch 35% Akkukapazität.
Diese Einstellung behalte ich bei, damit ich auf der sicheren Seite bin, wenn es mal etwas windiger ist.

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Fazit:

Ein Flugzeug, das meiner Meinung nach optisch wie auch im Fluge was hermacht.
Dank der großen Räder ist es sehr gut rasentauglich.

Das Modell hat eine angenehme Größe, um noch im Auto transportiert werden zu können.

Nach über einem Jahr und bestimmt über 30 Flügen macht mir die PC 6 noch immer Freude.

Ich hoffe, Euch hat der Bericht Spaß gemacht und ich konnte dem einen oder anderen weiter helfen.

Als Schmankerl noch ein Flugvideo, das mit Musik unterlegt ist.

Viele Grüße,

Michael (Schwabenpfeil)

 

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