Hendrik Schneider

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SOLIUS von Multiplex, eine Analyse​


Hendrik Schneider

Der SOLIUS von Multiplex ist seit 1½ Jahren auf dem Markt. Natürlich hat inzwischen jede Fachzeitschrift zumindest einen Bericht abgeliefert. Auch im RCN-Forum gibt es einen eigenen SOLIUS-Thread, der mittlerweile fast tausend Beiträge umfasst und nicht nur Anfangsprobleme, Schwerpunktsfragen und Verbesserungsvorschläge enthält, sondern auch recht abstruse Flugvorführungen zeigt.

Ist damit alles gesagt?
Die anfänglichen Artikel haben sich auf das übliche Auspacken, fliegen und ein "OK, toller Flieger" beschränkt. Allerdings verdient das Modell doch eine etwas nähere Betrachtung. Von Anfang an wurden Vergleiche zum EasyGlider gezogen. Um es vorweg zu nehmen: Der SOLIUS ist kein aufgeblasener EasyGlider, sondern ein eigenständiges Flugzeug mit eigenständiger Charakteristik. Ich werde sie nicht vergleichen und dennoch:


Einordnung

Um meinen Blick auf den SOLIUS zu verstehen, muss man zunächst den EasyGlider-Elektrik (EGE) verstehen. Damit meine ich nicht so sehr seinen Aufbau, sondern das Anwendungsgebiet: Als Anfängerflieger ausgelegt, ist er bei sehr vielen Piloten zum „immer dabei“ und zum Feierabendmodell geworden. Vor allem Wildflieger schätzen ihn. Immer dann, wenn ein unbekanntes Gebiet erflogen werden soll, ist der EGE als Modell zum ersten Rauswerfen eine gute Wahl. Wer den EGE nicht dabei hat, tut dies aus verschiedenen Gründen:
  • Allgemeine Abneigung gegen Foamies
  • Flugleistungen des EGE nicht ausreichend
  • Schlechtes Packmaß des EGE durch das nicht demontierbare Höhenleitwerk.
Die Gründe ihn dabei zu haben sind
  • Robustheit
  • Ausreichende Flugleistungen
  • Unglaublich zahmes Verhalten
Als Anfängerflieger hat der EGE mittlerweile eine breite Konkurrenz. Allen voran der Radian, aber auch Arcus, Graupner Junior und viele andere. Der Radian ist allerdings noch eine Stufe zahmer als der EGE und wird daher kaum noch verwendet, sobald das Fliegen einigermaßen erlernt ist. Dann folgt das Verlangen nach einem einfachen, robusten Flieger, der den Pilot auch etwas mehr fordern darf und dennoch schönes Fliegen ermöglicht.


Flugverhalten

Der SOLIUS erlaubt sowohl einfaches, unkompliziertes aber auch etwas anspruchsvolleres Fliegen. Wird der Schwerpunkt recht weit nach vorne gelegt, kann das Modell gut auf eine stabile Geschwindigkeit eingestellt werden und macht dann alle Manöver in gut kontrollierbarer Weise mit. Mit weiter zurück verlegtem Schwerpunkt wird er zunehmend anspruchsvoller und leistungsfähiger. Dieser Zusammenhang ist an sich nicht verwunderlich, interessant ist aber das Spektrum, das der SOLIUS dabei überstreicht.

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Blick auf das Instrumentenbrett am bayrischen Voralpenhimmel


Ich finde das Flugbild sehr ansprechend. Da sich aber über Schönheit trefflich streiten lässt, kann sich jeder selbst anhand der Bilder seine Meinung bilden. Interessant ist, dass Multiplex dem SOLIUS ein T-Leitwerk spendiert hat. T-Leitwerke sind allgemein dafür bekannt, größere Belastungen auf das Rumpfende zu bringen als andere Leitwerkskonstruktionen. Dennoch sieht es sehr gut aus und hat sich gelohnt.
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Was Multiplex unternommen hat, damit das T-Leitwerk mit Elapor funktioniert, wird weiter unten erläutert. Im Flugbild ist nur selten zu erkennen, dass es sich um einen Elapor-Flieger handelt. Deutlich wird das eigentlich nur an der spürbar begrenzten Höchstgeschwindigkeit und dem damit verbundenen geringeren Durchzug, sowie an der sichtbaren Biegung der Flächen bei Abfangmanövern oder Wenden.


Analyse

Der SOLIUS ist ein Elapor-Modell von Multiplex, in das die bisherige Erfahrung im Bau solcher Modelle eingegangen ist. Wie bei anderen unzähligen Foamies ist die Grundstruktur identisch: Die Form ist selbsttragend durch Hartschaum aufgebaut. Kräfte werden über eingeklebte Verstärkungen, Holme und Gurte eingeleitet. Auch wenn es heftige Diskussionen über die verschiedenen Qualitäten der herstellerabhängig verwendeten Hartschäume gibt, funktioniert jede Konstruktion doch erst in der Verbindung der Materialien und dem punktgenauen Einsatz der Verstärkungen. Dies erfordert das Wissen um die Grenzen des Materials.
Oder anders ausgedrückt: Ein Schaumstoffflieger wird durch drei Aspekte gut:
  • Gute Aerodynamik, Leistungsfähigkeit ohne kritisch zu werden.
    Die Konstruktion muss die typischen, in der Bauweise bedingten Probleme aufnehmen oder kaschieren.
  • Versteifung an den richtigen Stellen mit Augenmerk auf den Leichtbau.
  • Gute Ausstattung. Dazu gehören funktionale Teile, wie zum Beispiel die Tragflächenaufnahme oder optisch ansprechende Teile, wie beispielsweise die Klarsichthaube. Gut auch, wenn beide Aufgaben gleichzeitig erfüllt werden, wie beim Hauptrad oder der Spornradattrappe.

Rundgang

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Durchsicht: Gut sichtbar sind der Holm, die Aufhänge- und Justierpunkte des Holms,
Servoausschnitt, Kabelkanäle und Querruderstrukturen



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Kaum sichtbar: Die Abdrücke der Aufschäumdüsen - Oberseite


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Gut sichtbar: Die Servoausschnitte, Kabelkanäle, QR-Scharnier, Holmstützen - Unterseite


Ein Baubericht verbietet sich bei einem nahezu fertigen Modell. Egal in welcher Ausbaustufe man den SOLIUS kauft, der Weg bis zum ersten Flug ist ein kurzer. Oder ein sehr kurzer. Ich habe mir die Version „BK“ angeschaut, da hier zumindest noch ein paar Einblicke in das Innenleben und die Ideenwelt der Multiplexkonstrukteure möglich sind.


Tragflächen
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Der SOLIUS hat einen Aluholm mit rechteckigem Querschnitt. Dieser ist fest in die Tragfläche eingeschäumt. Damit ist die Krafteinleitung aus zwei Gründen anders als bei einem steckbaren Rohrholm. Zum einen ist das Material fest verbunden, damit werden also Scherkräfte direkt in das Elapor eingeleitet.

Zum andern wird Torsion (Drehkräfte) vom Elapor leichter in den Holm eingeleitet. Dies ist bei einem gesteckten Rohrholm nicht möglich.
Der Gefahr einer Beulung und damit des Einknickens begegnet man mit einer Kunststoffauskleidung des Holms. Betrachtet man den SOLIUS im Flug, so scheint der Holm recht elastisch zu sein: Die Flügel bewegen sich bei Belastung ohne weich zu erscheinen. Vergleicht man die Bruchdehnung von Duraluminium (22%) mit Glasfasern (5%) oder Kohlefasern (1,5%), sieht man, dass bei diesem Holm viel größere Durchbiegungen erlaubt sind, als es mit anderen, in diesem Segment gebräuchlichen, Materialien möglich ist.
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Die Querruder sind relativ breit, also weit bis an den Rumpf herangezogen. Die Breite der Querruder ist durch eine Versteifung möglich. Hier wird ein sehr dünnwandiges Aluminiumrohr eingeklebt und ermöglicht so die Einleitung der Servostellkraft auf einer großen Breite.

Selbstverständlich sind die Aussparungen für die Servos passgenau. Die Kabelkanäle sind inklusive Ausbuchtung für die Steckverbindung auf die Verlängerung und einem Staufach für eine Kabelschleife vorbereitet. Endlich gibt es auch eine Servoabdeckung, die eine Hutze für die Ruderanlenkung angeformt hat.
Die Außenflügel sind ganz leicht nach oben gewölbt und geben so ein wenig Querstabilität. Der Pilot wird nicht unterfordert.


Tragflächenverbindung

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Tragflächenverbindung Detail
Tragflächenverbindung gesteckt


Wirklich gut gelungen ist die Tragflächenaufnahme des SOLIUS.
Der geteilte Holm wird in der jeweils gegenüberliegenden Wurzelrippe gehalten. Die Führung in der Wurzelrippe ist recht kurz und benötigt eine passgenaue Verriegelung. Diese ist vor dem Holm durch zwei Ösen und einen Bolzen gegeben. Die Montage und Demontage sind so extrem vereinfacht.
Bei genauerer Betrachtung sind natürlich noch zwei weitere Aspekte beachtenswert:

Wie ist die Sollbruchstelle ausgelegt und wie die Servoanbindung?

Beim SOLIUS sind die Ösen der Verriegelung in Spannweitenrichtung offen. Sie werden im Wesentlichen durch jeweils einen Gummiring gespannt und zusammengehalten. Auf seitlichen Zug können sie also auslösen und die Tragflächen freigeben. Das funktioniert hervorragend. Im Flug löst sich diese Verbindung nicht, ein Schlag auf die Tragflächenvorderkante oder eine Stecklandung löst die Tragflächen zuverlässig und ohne allzu großen Kraftaufwand. So sollte gewährleistet sein, dass die Flächenaufnahme im Rumpf, die lediglich aus Elapor ohne weitere Verstärkung besteht, einige solcher Missgeschicke wegsteckt.

Betrachtet man sich dieses Lösen der Tragfläche vom Rumpf, ist klar, dass eine automatische Servoverbindung schwierig zu realisieren gewesen wäre. Also werden die Servokabel einfach vor der Montage der Tragfläche in die im Rumpf fest eingeklebte Buchse gesteckt. Je nach Auslösen der Tragflächenverbindung lösen sich diese Kabel dann auch (und sollten danach auf Schäden überprüft werden). Häufiger ist die Landung nur etwas zu hart, so dass sich die Flügel nur leicht aus der Verriegelung lösen und die Kabellänge reicht. Die Stecker sind dann weiterhin in Kontakt.


Rumpf und Leitwerk
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M-Space: In der Schnittebene liegende GFK Gurte (rot)
und die in der seitlichen Kontur liegenden Gurte (blau)

Multiplex nennt die Verstärkungsstrukturen im Rumpf M-Space Technologie. Dabei handelt es sich um Gurte aus vollflächig in Nuten eingeklebten GfK-Stäben, die Kräfte im Rumpfbereich verteilen. Im vorderen Rumpfbereich bleiben dabei die Außenflächen glatt, alle Verstärkungen liegen innen. Die Lage der Gurte stellt sicher, dass mit leichter Entkopplung über Elapor-Bereiche Kräfte vom Motorträger bis in den Leitwerksträger und von dort in die Struktur des T-Leitwerks eingeleitet werden. Wo ein Gurt endet, wird überlappend ein anderer eingesetzt. Das ist gut und leicht gelöst.

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M-Space: Übergang vom
Rumpfrohr (rot) in die
Leitwerksgurte (blau,
hier noch geteilt), über
das HL-Lager (grün) bis
in den HL-Holm (schwarz)



Am Leitwerk mussten die Gurte in die Außenhülle, um so die Biegelast des T-Leitwerks als Torsion auf den Leitwerksträger und dort auf das Alu-Sechskantrohr abtragen zu können.

Auch hier ist anzunehmen, dass kein GfK- oder CfK-Rohr verwendet wurde, um Torsion besser in das Elapor einleiten zu können. Zudem passen die Steckverbindungen der Servokabel gerade so in das Alurohr. Bei gleich großem Innendurchmesser hätte ein faserverstärktes Kunststoffrohr einen größeren Außendurchmesser gehabt.

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Höhen- und Seitenruderservos
im Leitwerk. Das Alurohr reicht
fast bis zum Ende des Rumpfes​


Die Servos direkt in das Leitwerk zu setzen ist bei einem Höhenruder in T-Form sinnvoll, da ansonsten immer mit Anlenkungsspiel zu rechnen ist. Das Seitenruderservo ist gleich mit gewandert. Der übliche Nachteil des größeren Gewichts im Leitwerk tritt beim SOLIUS mit Motor nicht auf: Er wird über Ballast im Leitwerk getrimmt. Dieser Ballast fällt dann entsprechend kleiner aus oder, wie bei mir, ganz weg. Bei mir kamen allerdings auch die nano Pro MG zum Einsatz. Das Metallgetriebe bringt hier das notwendige Gewicht.

Rad und Spornradattrappe sehen nicht nur gut aus, sondern helfen auch, die Rumpfunterseite zu schützen. Das klappt natürlich je nach Gelände, in dem gelandet wird, mehr oder weniger gut. Das Seitenruder und dessen Servo wird über eine Rumpfverlängerung unter dem Ruder geschützt. Viel wichtiger für die Alltagstauglichkeit ist das abnehmbare Höhenleitwerk. Dabei wird der Anlenkungsdraht einfach seitlich in das Ruderhorn eingeschoben, das Leitwerk wird dann mit zwei Kunststoffschrauben befestigt. Das ist wirklich schnell und gut zu handhaben. Auch hier ist das Gewicht nicht problematisch.


Motorisierung
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Der Antriebsstrang​


Spinner, Mitnehmer und Propeller liegen dem SOLIUS schon bei. Dazu habe ich den Antriebssatz Li-BATT powered verwendet, der mehr als ausreichend Leistung für den SOLIUS bietet und mit der beigelegten Klappluftschraube angenehm leise zu Werke geht. Der Standstrom liegt bei 27 A, im Flug sinkt der Strom auf etwa 26 A, das ergibt dann etwa 310 W. Damit werden die benötigten Motorlaufzeiten kurz, und es kann ausgiebig gesegelt werden.


Alles perfekt?

Hartschaum lässt keine sehr dünne Strukturen zu. Dementsprechend sind alle Hinterkanten relativ dick. Wo bei anderen Flugzeugkonstruktionen auf eine möglichst dünne Flügelhinterkante Wert gelegt wird, wirkt diese bei Modellen aus Hartschaum recht grob. Diese „aerodynamische Katastrophe“ wird durch eine senkrechte, nicht abgerundete Kante optimiert. Das funktioniert erstaunlich gut und der SOLIUS zeigt ansprechende Flugleistungen. Mit einer Profildicke von 13% ist er auch nicht auf hohe Geschwindigkeit ausgelegt.

Aluminium als Holm und Rumpfrohr ist für die meisten Modellbauer in diesem Bereich zumindest ungewohnt. Im Vergleich zu sonst üblichem GfK/CfK oder Holz wird Aluminium ab einer gewissen Dehnung duktil: Es verbiegt sich bei einer Belastung, die seine Elastizitätsgrenze überschreitet. Vor- und Nachteile lassen sich abwägen und, wie man den entsprechenden Diskussionen entnehmen kann, zeigen sich persönliche Vorlieben für oder gegen dieses Verhalten. Sicherlich nimmt Aluminium bei der Verformung mehr Energie auf, so dass Schäden beim „Bruch“ geringer ausfallen als dies mit Standardmaterialien der Fall wäre. In gewissen Maßen lässt sich Aluminium dann auch wieder in Form bringen: Man biegt den Flieger wieder gerade.

Beim Bauen gab es nur zwei beachtenswerte Punkte:
  1. Die Gurte in der äußeren, vorderen Rumpfkontur muss man beim Verkleben dort halten, weil die Kontur gebogen ist und sich die GFK-Stäbe aufgrund ihrer Spannung sonst aus der Verklebung heraus drücken (Schritt 3, Abb. 4 der Anleitung).
  2. In der Anleitung sind die Servos (in der Bebilderung) falsch beschrieben: die Nano gehören in das Leitwerk, die Tiny in die Flügel.

Die Kritikpunkte nochmals zusammengefasst:
  • Begrenzte Höchstgeschwindigkeit
  • Diskussion der Endleistendicke
  • Diskussion des Alu als Holm und Rumpfversteifung
  • Keine Automatische Servokabelsteckung im Flügelanschluss

Alles in Allem

Der SOLIUS ist nicht einfach nur ein Feierabendflieger oder eine Testboje für einen neuen Hang. Ich habe ihn mittlerweile immer dabei. Seine Flugleistungen und, nicht zu unterschätzen, das Fachsimpeln mit Fliegerkollegen über den SOLIUS machen einfach Spaß.

Spannweite2160 mm
Länge1100 mm
GewichtAngabe MPX: 1450 g -- real: 1330 g


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Elaporteile


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Kleinteile Bug


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Kleinteile Rumpfmitte


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Kleinteile Leitwerk


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Zubehör


Alle dargestellten Materialien wurden von Multiplex für diesen Bericht zur Verfügung gestellt.

 
Super Bemerkung! Alles was kein Verriss ist, ist also für dich eine Werbeanzeige. Lesen kannst du offensichtlich, mit dem Verstehen hapert es aber gewaltig...:mad:
 
Ich finde den Bericht auch interessant und mir persönlich erscheint er sachlich und objektiv. Es wird das für und wider mancher Lösungen beleuchtet OHNE eine abschließende Bewertung. Also ich kann an dem Bericht nichts entdecken was man als Manipulation auslegen müsste. Das der Author eine eigene Meinung zu verschiedenen Punkten hat wird ja wohl gestattet sein
 

icke12

User
Sehr schoener Bericht zum derzeit besten Schaumsegler - meiner Meinung nach. Nix für Anfänger, aber gut als nächster Schritt und auch als immer Dabei Flieger einfach praktisch mit ansprechenden Leistungen !
 

Roland Schmitt

Vereinsmitglied
Der Artikel spiegelt das wieder was mir Vereinsmitglieder, die ansonsten wirklich fast nichts von Multilex haben, zu diesem Modell gesagt haben. Mir gefällt das auf die grundsätzlichen "Besonderheiten" von Schaummodellen und deren Konstruktion eingegangen wird.
 

Hupf

User
Lange keinen so guten Bericht mehr gelesen! Sachlich, kritisch, konkret und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen! Lieber Autor, bitte mehr davon!Habe selber auch einen Solius, viele Kollegen ebenfalls. Nutzen ihn meist zum schnell mal rausschmeissen, Hang erkunden u.ä., Vergewaltigungsobjekt ;) Auch das wieder gerade biegen kommt schon ab und an mal vor, sehe ich persönlich als Vorzug dieser Bauweise.
 

MD-Flyer

User gesperrt
Nicht schlecht gemacht, der Bericht. Dass er allerdings von MPX gesponsert worden ist, hinterläßt einen etwas "unguten Geschmack".
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

"Gesponsort" und "zur Verfügung gestellt" sind zwei paar Stiefel.

Wobei unsere Autoren sachlich fundierte und konstruktive Kritik formulieren sollen. Da muss nichts schön geredet werden.
Wir kennen die Testbericht-Diskussionen in unserem Forum in allen Ausprägungen.
Warum sollten wir also den dünnen Teil des Eises aufsuchen? ;)
 
Für mich ist der Bericht gut gemacht, auch wenn Robbe sich sicherlich freuen wird, dass typische negative Seiten nicht angesprochen wurden? Damit meine ich insbesondere die Langlebigkeit von Schaumfliegern: Es mag an meinen anfängerlichen Flugkünsten liegen, aber meine preiswerteren Schäumlinge sahen nach ca. 20 Einsätzen ziemlich unansehlich aus. Und es war auch kaum reparabel: Schmutz ist schwer zu entfernen und mehrfach "angestoßene" Tragflächenränder waren hässlich, ausgerissen und weich. Bei der ASW17 von Hype funktionierte schon früh das Seitenruder nicht mehr, da das fragile "Schaumgelenk" verständlicherweise zerstört war und durch Klebefilm nicht wirklich ersetzt werden konnte. Die Tragflächenenden verdrehten sich unaufhaltsam vorn langsam nach unten. Bei der Yuki LS18-8 zerbrach der Rumpf oft kurz vor dem T-Leitwerk und Klebeversuche endeten irgendwann - für mich unweigerlich - in einer irreparablen Mitverklebung der Bowdenzüge. Bei beiden zerfiel nach ca. jeweils 50 Flugtagen/150 Flügen die Tragflächenaufhängung.Positiv war bei beiden Modellen: Die Wasserfestigkeit, das Flugbild und die Flugeigenschaften, wie mir "alte Hasen" bestätigten. Das scheint also das geringste Problem dieser Schaumwaffeln zu sein.Deshalb interessiert mich der Solius. Der höhere Preis - Faktor 2! - scheint gerechtfertigt.Mich interessiert noch ein Schaumsegler ohne Motor, also als reiner Segler. Ich sehe, dass man den Solius als "BK" ohne Motor für ca. 125 € kaufen kann. Ich habe viele Ersatzteile (Servos etc) von drei gleich großen, aber minderwertigeren Schaumseglern (Hype ASW 17, Yuki LS8-18). Weiß jemand, was noch fehlt, um dann mit einem BK starten zu können? Und vor allem: Verschmuddelt der Solius auch relativ schnell?
 

Hendrik Schneider

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hi Edouard,

Der Solius BK braucht nur die unter "Zubehör" gezeigten Teile, einen Akku und einen Empfänger, um fliegen zu können.
Wenn Du also Servos hast, solltest Du recht schnell recht weit kommen.

Die Oberfläche ist in der Tat empfindlich. Empfindlicher natürlich als GFK oder CFK Schalen. Ich baue daher grundsätzlich auf Noppenfolie (wird mitgeliefert) und versuche auch später nicht allzu sehr anzuecken. Elapor kannst Du allerdings auch mit etwas Wärme wieder "ausbeulen". Das Material hat ein Gedächtnis. Rad und Spornradattrappe halten den Rumpf einigermaßen sauber (wie geschrieben). Das wirkt keine Wunder. Auch dem Solius wirst Du eine missglückte Landung ansehen.


Hi MD-Flyer

es ist recht üblich, dass man das Modell zum Testen gestellt bekommt. Vielleicht solltest Du eher den Berichten misstrauen, in denen eben das nicht erwähnt wird.

Dass ein zur Verfügung gestelltes Modell nicht bedeutet, dass man es kritiklos lobt, kannst du z. B. hier sehen: Darf's ein wenig Scale sein?

Gruss
Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Leute, mal ganz ohne rosa Brille und Schaumwaffelliebhabenmodus: Es gibt doch nun wirklich genug "Testberichte" auch über dieses Modell und es gibt wohl nichts, was noch nicht im Forum geschrieben wurde. Was soll so ein Artikel da also sein, wenn nicht schnöde Promotion, auch wenn es vom Autor nie so gedacht und gemeint ist... Ach ja: bei Sponsoring und "zur Verfügung gestellt" gibt es eine große Gemeinsamkeit: Man bekommt das Material und es wird eine Gegenleistung erwartet... Gruß Mirko
 

SirToby

User
Ich hatte mir den Solius quasi wegen akuten Zeitmangels, gepaart mit unüberwindbarem Flugwunsch gekauft. Ich habe es nicht bereut. Man darf den Solius nicht mit Voll-GfK-Fliegern oder Einfachstschaumfliegern vergleichen. Er liegt irgendwo dazwischen und macht seine Sache mehr als gut, wie ich finde. Sehr angenehm/ausgewogen zu fliegen und ein bißchen 'rumtoben geht auch. Ich bin zwar von Haus aus kein Schaumliebhaber, auch, wenn ich das ein oder andere mal eines kaufe, aber der Solius ist m. E. Schaum auf höchstem Niveau. Ich habe den Solius als RR+ Version, also fix und fertig gebaut, nur ohne Empfänger, gekauft. Akkustecker auf mein System (4 mm Goldstecker) umgelötet, Empfänger 'rein, programmieren - fertig! Flog auf Anhieb - und zwar besser, als ich es vermutet hätte. Klar, im Vergleich zu vielen anderen Schaumseglern ist der Solius preislich im oberen Preissegment angesiedelt - ABER: Man bekommt dafür ein von vornherein ausgereiftes Produkt allerhöchster Qualität (im Schaumsegment). Die verwendete Ausstattung funktioniert nicht nur einfach, sondern ist auch alltagstauglich robust. Das einzige, was mich am Solius etwas stört: Das Rad hätte man sich sparen können. Oder wenigstens als Option vorsehen können. Stattdessen vielleicht eine Schutzschale, wie beim Shark. Klar, das Rad schützt den Rumpf bei der Landung, sieht in der Luft aber nicht schön aus. Und die Klarsichtkabinenhaube ist zwar wirklich glasklar, weil nicht tiefgezogen, sondern ein Spritzgußteil, aber leider auch dementsprechend auch etwas spröde. Für den Solius hätte mir eine tiefgezogene, schlagfestere Haube gereicht. Das sind aber wirklich Peanuts... Von meiner Seite aus gibt es keine wirkliche Kritik an dem Solius. Da hat MPX einfach seine Hausaufgaben mit 1+ gemacht und nicht nach dem Motto: "Der Kunde wird sich da schon etwas hinfummeln". So. Dies war und ist meine völlig unabhängig vorgetragene Meinung, denn ich bekomme weder einen Blumenstrauß dafür, noch sonstwas. Und den Solius habe ich regulär bei meinem Händler um die Ecke gekauft. Es gibt also auch Modellpiloten, die den Solius einfach so toll finden, ohne daß da irgendein Verdacht erhoben werden muß. :p ;)
P.S.: Ich habe versucht, den Solius in der Luft an seine Belastungsgrenzen zu bringen, unter Inkaufnahme eines Bruches. Ergebnis: Ich habe es nicht geschafft.
 
Ja, toll! Und Mirko Fliegerassel kann keinen positiven Test eines Konkurrenzprodukts ohne bösen Verdacht zu äußern akzeptieren, da er zu diesem Zweck von der Firma XY gesponsert wird. Das ist ja sowas von durchsichtig. Von dieser Meinung kann mich überhaupt nichts und niemand abbringen. Ist doch alles nur eine einzige Mauschelei! Schreibst du was, bekommst du was! IRONIE off! Sprengt es eigentlich dein Weltbild, wenn du mal akzeptierst, dass es auch andere Beweggründe gibt als reines Profitdenken?
 

Relaxr

User
Der Solius ist , finde ich und einige andere, zZ der Referenzflieger dieser Klasse, er zieht für Schaum recht gut durch und fliegt einfach authentisch von Thermik bis zu moderatem Hangflug. Durch die glatte Oberfläche erkennt man ihn erst aus der Nähe als "Schaumwaffel". Habe ihn gerade am Hang, leicht aufballastiert, fliegen sehen. Vom Flugverhalten her schon "recht leistungsfähig"! Der Rumpf ist allerdings mE vorne zu zerteilt, zu instabil. Da könnte man etwas verstärken.
 

Papa14

User
Und ich sage aber euch - erfreuet euch am schnellen Glück, einen watscheneinfachen Sofortlosfliegensegler zu haben, der wo auch mit anständigen Flugleistungen aufwarten kann. Jahrelang nicht mehr (outdoor) geflogen, Appetit bekommen, abends beim Händler geholt, in Ruhe RC eingebaut, am nächsten Tag Akku rein und 37 Minuten am Stück geflogen. Goil. Hätte noch länger fliegen können, wenn sich nicht die Kabine verabschiedet hätte ^^. Pro Akku sind's jetzt 60 bis 75 Minuten, wenn man sich ein wenig Mühe gibt, auch 90. So ein Hin und ein Her - das Ding ist einfach genial und genial einfach. Ist zwar kein Anfänger-Flieger, aber hat echte Rundumsorglos-Qualitäten!
 

.Claus

User
Der Solius ist eine super Schaumwaffel aber warum wurde dieser Beitrag geschrieben? Im Forum sind genügend Erfahrungswerte gepostet und das ohne irgend einem Hintergrund des Herstellers. Leider ist dies ja auch in sämtlichen, sogenannten Modell Zeitschriften, zu erkennen. Diese sind nur noch mit Werbung voll. Die sogenannten Tests sind nichts anderes als versteckte Werbung, so wie dieser Beitrag. Schreibt halt gleich drüber "Anzeige" dann wäre es OK. Ich habe nichts gegen Werbung aber ich habe was dagegen wenn man meint, die Kunden so offen manipulieren zu können.
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Claus

warum wurde dieser Beitrag geschrieben? Im Forum sind genügend Erfahrungswerte gepostet

Sorry für "Sarkasmus":
Weil DU es NICHT gemacht hast und andere vielleicht nicht gerade Lust und/oder Zeit haben weit über 800Beiträge (thread) durchzulesen?! ;)
 
Guter Review, so ziemlich alles angesprochen. Habe den Solius auch, wollte den Egepro danach aufs Altenteil schicken oder abgeben, habs (noch) nicht getan. Warum? Hab ich im Thread geschrieben: ich kriege nach wie vor keinen gescheiten Abfangbogen nach dem Anstechen hin, ist immer viel zu stark ausgeprägt. Habe mit dem Schwerpunkt experimentiert, aber es will nicht so recht wie ich wohl will. Der schöne Motorsegler ist leider nicht so souverän bei mir, eher nervös und manchmal zickig. Ich besitze 5 MPX Schaumflieger und bin von jedem begeistert, nur der Solius bringt mir nicht den Genuss wie ich es von den anderen kenne. Ich weis nicht was ich falsch mache - vielleicht "liegt" er mir einfach nicht. Wenn es Tipps und Ratschläge für mich gibt - bitte im Thread für mich schreiben. Mit Fliegergruß Peter (...der die Hoffnung nicht aufgibt)
 
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