FS 4000 von Sport Klemm (Teil 2)
Volker Cseke
(Reloadet aus Magazin-Archiv. Erstveröffentlichung: Juni 2005)
Eine Trilogie über die Eindrücke beim Erwerb, der technischen Ausrüstung und dem Fliegen des großen Voll–GfK/CfK/AfK–Seglers mit Elektroantrieb.
Teil 2 oder: Die lange Zeit im Keller.Volker Cseke
(Reloadet aus Magazin-Archiv. Erstveröffentlichung: Juni 2005)
Eine Trilogie über die Eindrücke beim Erwerb, der technischen Ausrüstung und dem Fliegen des großen Voll–GfK/CfK/AfK–Seglers mit Elektroantrieb.
Nun liegen sie da, die wenigen Teile, die es gilt, sinnvoll zusammenzusetzen. Das Modell selbst, der Antrieb und die Steuerung. Bevor mit dem Zusammenfügen – „Modellbauen“ ist es schon nicht mehr - begonnen wird, erst mal auf die Waage. Mein Ziel ist ein fertiger Flieger unter 5 kg Abfluggewicht. Auch wenn mir alle im Vorfeld erklärt haben, eine FS4000 dürfe ruhig 5,5 kg wiegen, so ist doch der Schritt in die Illegalität für mich ein Gräuel. Durch die Bekanntschaft mit einem Bauern aus meinem Wohnort habe ich das eine oder andere Flugfeld exklusiv vor der Haustür, aber eben kein genehmigtes Modellfluggelände. Somit ist bei 5 kg Abfluggewicht Schluss.
Die nachfolgende Wägeliste gibt gleichzeitig Auskunft über die geplanten Einbauten.
Folgende Gewichte wurden ermittelt:
<span style="color:#fcbe6b">FS 4000</span> | <span style="color:#176E1B">----------------------------</span> | <span style="color:#176E1B">---</span><span style="color:#fcbe6b">Gewicht</span><span style="color:#176E1B">----</span> |
Rumpfteil 1 | 360 g | |
Rumpfteil 2 | 80 g | |
Höhenruder, rechts | 60 g | |
Höhenruder, links | 60 g | |
Flügel, Mittelteil incl. Haube | 1052 g | |
Flügel, rechts | 575 g | |
Flügel, links | 577 g | |
Verbinder, rechts | 43 g | |
Verbinder, links | 43 g | |
Summe | 2850 g |
<span style="color:#fcbe6b">FS 4000</span><span style="color:#176E1B">----------------------</span> | <span style="color:#fcbe6b">Antrieb, Steuerung</span> | <span style="color:#176E1B">-----------------</span> |
Akku | 18 x RC2400 | 1110 g |
Motor | FUN 600-18 incl. Getriebe | 312 g |
Steller | JAZZ 55-6-18 | 50 g |
Empfängerakku | 4 x KR1600AU | 135 g |
Luftschraube | CfK-Folding-Prop 17 x 10 | 70 g |
Empfänger | MPX RX-9-Synth DS IPD | 37 g |
Servo, Flügel | 4 x MPX Profi digi | 192 g |
Servo, Rumpf | 2 x Graupner C3241 | 60 g |
Kabel und Stecker | 40 g | |
Summe | 2006 g |
<span style="color:#fcbe6b">FS 4000</span><span style="color:#176E1B">---_________-----</span> | <span style="color:#176E1B"> -------____________------ </span> | <span style="color:#fcbe6b">Abfluggewicht</span> |
geplant | 4856 g | |
erreicht | 4902 g |
An der einen oder anderen Stelle musste doch noch etwas Material zum Montagesatz hinzugefügt werden. So erklärt sich der Gewichtszuwachs von ca. 50 g. Aber ich bin immer noch im Limit und dies beruhigt mich. Um es vorweg zu nehmen, der Schwerpunkt lässt sich in den vorgegeben Grenzen ohne Einsatz von Blei einstellen.
So sehen die Einzelteile des Antriebsstranges aus. Bei meinem Modell war die Montage des Motorspantes und des Abstützungsklötzchens schon erfolgt und machte somit auch keine Arbeit. Die Steckverbinder zwischen Motor und Steller lagen bei und wurden vorab schon mal angebracht. Das Servokabel am Steller musste verlängert werden. Hierzu habe ich ein verdrilltes Kabel mit 0,25 mm² Querschnitt verwendet. Der Ferritring wurde wieder aufgefädelt und in die Nähe des Stellers gebracht.
Die von mir vorgesehenen RC–Komponenten entsprechend der Auflistung in der Gewichtstabelle. Die hier noch sichtbaren MPX-Micro-digi–Servos für das V-Leitwerk habe ich im Zuge der Anpassung an den Rumpf gegen Graupner C3241–Servos austauschen müssen, da die MPX–Servos 3 mm zu hoch waren. Der Würfel des Empfänger–Akkus (4 x KR1700AU) wurde gestreckt und in einer zwei lang/zwei breit–Anordnung eingebaut.
Ein Teil der mitgelieferten Kleinteile. Es fehlen auf dem Bild noch einige Teile der Ruderanlenkungen; die kleben, mit Tape befestigt, in den einzelnen Servoausschnitten im Flügel. Ferner sind noch passende Kohlfaserschubstangen für die V-Leitwerksansteuerung im Rumpf versteckt.
Die erste Arbeit, die ich direkt am Modell vollzogen habe, war das Kürzen der hinteren Flügelbefestigungsschraube, welche 10 mm in den Rumpf ragte. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, ob ich den Platz vielleicht brauche und mir Schrauben, die mehr als einen Gewindegang aus der Mutter schauen, ein Gräuel sind, habe ich sie kurzentschlossen entsprechend gekürzt. Und schon sind wir mit allen Unzulänglichkeiten des Bausatzes durch.
Der Servoeinbau
Entsprechend dem Hinweis der Bauanleitung, den Anforderung an die Befestigung und dem Anspruch des Fliegers, habe ich mir einige Gedanken über das Einkleben der Servos gemacht. Einerseits kann sich, wenn man Servos dieser Größe in Schrumpfschlauch verpackt und den Schrumpfschlauch einklebt, im Laufe der Zeit eine gewisse Beweglichkeit des Servos innerhalb des Schrumpfschlauches einstellen. Andererseits wollte ich die Servos nicht direkt einkleben, da dann das Ausbauen im Fehlerfalle eine arge Murkserei ist.
Meine Lösung: Ich habe die Servos auf den großen Seitenflächen mit einer Schicht dünnem, doppelseitigem Klebeband beklebt. Es gibt ein Doppeltape, welches klar und sehr dünn ist und somit nicht unnötig aufträgt.
Wenn man das Tape aufgebracht hat, bekommt man aber nach dem Abziehen des Abdeckstreifens den Schrumpfschlauch nicht mehr über das Servo. Also habe ich mir vom Teppichklebeband die Abdeckfolie genommen und diese auf die Klebestreifen des Servos geklebt.
Dann kann man den Schrumpfschlauch aufschieben und positionieren. Dann die Abdeckbänder entfernen und schrumpfen.
Da ich die wunderschöne Oberfläche nicht gleich mit Kleber voll schmieren wollte, habe ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten abgeklebt und dann die Servo aufgeklebt. Hierzu den Schrumpfschlauch mit grobem Papier anschleifen – eigentlich nur Riefen ziehen – und dann mit Aceton entfetten. Eingeklebt habe ich mit einer Klebemasse aus 20 Minuten E-Harz, Aerosil als Tixotropiermittel und Baumwollflocken. Bei einer Probeklebung auf einem Holzbrettchen war das Servo auch mit brutalen Stößen nicht mehr locker zu bekommen. Das Rausoperieren war dann auch ein echter Akt, geht aber ohne Beschädigung des Servos oder der Umgebung.
Die Verkabelung
Eigentlich die Hauptarbeit am Modell. Und sicher auch die, die mit möglichst viel Umsicht und Sorgfalt ausgeführt werden sollte. Die erforderlichen Stecker und Kabel inklusive aller erforderlichen Kleinteile liegen dem Modell bei. Für die Verbindung vom Flügelmittelteil zu den Außenflächen sind die fünfpoligen Stecker/Buchsen von MPX vorgesehen. Für diese sind in den Wurzel- bzw. Anschlussrippen schon die erforderlichen Grundausschnitte vorhanden. Diese müssen nur noch freigelegt und geglättet werden. Die Steckerbelegung habe ich so, wie in all’ meinen Modellen gewählt, obwohl die Tragflächenteile sich nicht untereinander tauschen lassen.
Da die Verbinder mittig in der Endrippe sitzen und die Kabel im Flügel ein Stück ohne weitere Befestigung verlaufen, habe ich die Übergänge von der Lötstellen an die Litze erst mit einem Schrumpfschlauch abgefangen und isoliert und dann zusätzlich mit etwas Heißkleber eine langsam auslaufende Abstützung anmodelliert. Hiermit hoffe ich, Kabelbrüchen an den Steifigkeitsübergängen vorgebeugt zu haben.
Das Einkleben der Stecker in die Endrippen gelingt auf Grund der exakten Lage der vorgefertigten Durchbrüche mühelos. Sauber aufgeraut und mit der schon oben erwähnten Klebemasse eingeklebt, habe ich bis jetzt bei meinen Modellen noch keine Steckung verloren. Und abgeklebt habe ich auch, allerdings muss ich gestehen, bei der Gegenseite habe ich es dann vergessen und musste prompt etwas mit dem Federmesser schaben.
Im Rumpf selbst sind die grünen MPX–Hochstromstecker vorgesehen. Da ich gerne alle Adern einzeln verbinde, sofern es machbar ist, habe ich nicht einen sondern zwei Stecker vorgesehen. Ein rotes und ein grünes Pärchen, jeweils eines für rechts und links. Vielleicht hilft es ja mal irgendwann, einen Totalverlust zu vermeiden.
Das Flügelmittelteil
Im Mittelteil muss für die Servomontage ein Keil angefertigt werden, der dem Servoarm maximale Bewegungsfähigkeit für die großen Ausschläge erlaubt. Im ersten Augenblick habe ich natürlich an einen Holzkeil gedacht, aber dann – wer mag schon eine Voll–GfK–Schale mit einem Holzkeil verunstalten. Also aus Harz und braunen Microballons eine kleine Platte gefertigt, auf der Fräse geplant und auf die richtige Geometrie gebracht. Der Winkel wurde am Winkeltisch eingestellt und gefräst. Das Teil ist jetzt wunderbar leicht, ausreichend stabil und lässt sich gut verkleben. Die Eigenbewegungen durch Feuchtigkeit und Wärme passen zu den restlichen GfK-Teilen.
Hier ist der Keil in den Flügel integriert und es ist alles vorbereitet, bis auf die Abklebung zum Einbau des Servos.
Der Rumpfausbau
Die Servos für das V-Leitwerk, der Empfänger und der Empfängerakku werden in Reih’ und Glied auf einem Sperrholzträger zum Einschieben in die hintere Rumpfröhre aufgebaut. Auf den Empfängerakku habe ich nicht verzichtet, obwohl der Motorsteller ein BEC hat. Dieses ist parallel geschaltet und versorgt zusätzlich die energiehungrigen Digitalservos mit der nötigen Energie. Diese Betriebsart ist von Kontronik zugelassen und vorgesehen. Die Einstelltaste und die LED des Scanempfängers werde ich noch nach vorne verlegen, wenn das Kabel bei mir eintrifft. Da die Rumpfröhre völlig ohne Kohlefasern aufgebaut ist, habe ich nach Rücksprache mit der Fa. Klemm die Antenne im Rumpf gestreckt verlegt. Die Flugerprobung wird zeigen, ob dies einen sicheren Empfang erlaubt. Da der Empfänger Signalausfälle speichert und anzeigt und außerdem das vorgesehene Picolario von Thommys die auftretenden Störungen unmittelbar meldet, dürften Schwachstellen beim Empfang schnell festgestellt werden.
Die richtigen Servos (zumindest Servos mit den passenden Maßen) ermöglichen einen unkomplizierten Einbau im Rumpf, der letztendlich mit nur einer Schraube gehalten wird. Für Servicezwecke ist das ganze Technikgerüst in wenigen Sekunden gelöst und herausgenommen.
So sieht der Rumpfausschnitt nach dem Einsetzen der Komponenten aus. Der Akku ragt noch etwas in den Haubenausschnitt und lässt sich zur Schwerpunktseinstellung verschieben. Dahinter bleibt ausreichend Platz für’s Vario.
Die Programmierung des Senders
Die Programmierung des Senders ist ein wesentlicher Punkt der Fertigstellung und hat bei mir dazu geführt, dass ich mich doch recht intensiv mit der Anleitung meines Senders beschäftigt habe. Die in der Modellbeschreibung genannten Einstellwerte habe ich für den Erstflug so übernommen. Ein Flieger dieser Klasse lässt sich ohne Computersender nicht ordentlich fliegen, da umfangreichste Mischfunktionen vorausgesetzt werden. Sicher sind die Flagschiffe der RC–Hersteller allesamt geeignet, ich selbst verwende einen MC4000 von MPX – eigentlich logisch, eine FS4000 mit einer MC4000 zu steuern. Ob es gelingt oder nicht wird der nun folgende Erstflug zeigen.
Zum Teil 1!
Teil 3 folgt demnächst!