Des Kaisers Flieger im neuen Gewand

Volker Cseke

Ka 8
2,25 m Segelflugmodell von Parkzone, im Vertrieb von Horizon-Hobby GmbH, Elmshorn


Für unseren Fliegerausflug über Himmelfahrt in die Alpen wurde ein schönes, vorbildähnliches Flugmodell mit guten Hangflugeigenschaften gesucht. Gefragt war nicht so sehr das ultimative Hanggeschoss, sondern der Flieger für den Anfang oder das Ende eines Tages. Anfänger wie auch Fortgeschrittene sollten Gefallen an dem Modell finden. Dieses Anforderungsprofil wird sicher von vielen Modellen erfüllt, jedoch lehnte sich der Vertriebschef von Horizon Hobby GmbH in Elmshorn ziemlich weit aus dem Fenster, denn er warb für den Flieger mit den Worten: „Ich verspreche Euch mal so viel....wenn nichts mehr geht am Hang...der geht noch!“

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(Quelle: Katalog Horizon Hobby 2014)

Um was geht es?

Die Ka 8 (K 8) im Original ist eine Konstruktion von Rudolf Kaiser. Dieser sehr erfolgreiche deutsche Flugzeugkonstrukteur hat viele Segelflugzeuge und Motorsegler konstruiert und erfolgreich in die Luft gebracht. Rudolf Kaiser wurde am 10.09.1922 in der Nähe von Coburg geboren. Da er in der Nähe eines Flugplatzes aufwuchs, war sein Herz dem Fliegen immer näher als der väterlichen Metzgerei, die er eigentlich übernehmen sollte. Noch vor Kriegsausbruch machte er die A-Prüfung für Segelflugzeugführer. Während des Krieges schaffte er Abitur und C-Prüfung, um dann Soldat zu werden. Nach dem Krieg folgte ein technisches Studium zum Tiefbauingenieur in Coburg. Noch während des Studiums entsteht die Ka 1, ein Hochdecker mit abgestrebten Flügeln und 10 m Spannweite. Der Erstflug erfolgt Ostern 1952 auf der Wasserkuppe. Es folgen die beruflichen Stationen bei Flugzeugbau Scheibe in Dachau und Schleicher in Poppenhausen. Ab 1955 war er dann dauerhaft bei Alexander Schleicher GmbH & Co. Segelflugzeugbau in Poppenhausen beschäftigt. Er verstarb am 11.09.1991 in Poppenhausen.

Seine vielleicht bekannteste Konstruktion ist die Ka 6 in den Typen (o), A, B, BR, CR, D und E.
Rudolf Kaiser bezeichnete die K 8 als „entfeinerte“ Version der Ka 6 CR. Ebenfalls 15 m Spannweite und einsitzig, jedoch eine andere Zielrichtung. Der auffälligste Unterschied ist der geänderte Rumpf. Während die Ka 6 CR einen Holzschalenrumpf auf Spantenbasis besitzt, hat die Ka 8 einen Stahlrohrrumpf. Der Tragflügel hat eine etwas größere Flügelfläche (plus 1,75 m2) und einen Profilstrak mit extrem gutmütigen Eigenschaften (Gö533 (16,7%) / Gö532). Von der Ka 8 gibt es die Typen Ka 8, Ka 8 b, Ka 8 c und eigentlich auch noch die Ka 9, die sich nur durch einen verkürzten Flügel mit 12 m Spannweite unterscheidet. Insgesamt wurden etwa 1200 Flugzeuge dieser Typenreihe gebaut. Robust und einfach zu fliegen, geringer Wartungsaufwand und Langlebigkeit sind immer noch die Tugenden der Ka 8.


Wie geht nun die Ka 8 von Parkzone mit diesem Erbe um?

Eine Spannweite von 2250 mm gibt die Richtung vor. Gefertigt aus Z-Schaum (Z-Foam®) ist natürlich kein Stahlrohrrumpf im Versandkarton enthalten. Dafür aber ein, in der getesteten PNP-Version, flugfertiges Modell mit eingebauten Servos und Störklappen, ohne Sender, Empfänger und Akkus. Diese Komponenten wurden aus dem Bestand des Autors entnommen. Um die Einstellung des Schwerpunktes nicht zu sehr zu beeinflussen, wurde der vorgeschlagene Lipo-Akku nebst BEC und ein 7-Kanal-Empfänger verwendet.


Zahlen, Daten und Fakten

Spannweite2250 mm
Modell Länge1065 mm
Modell Gewicht gesamtohne Angabe
ModelltypSegler vorbildähnlich
Akku2S LiPo 1300 mAh
BECS-BEC
Servo5 Sub-Micro Digitalservos eingebaut + 1 Ergänzung
Fernsteuerung (nicht im Set PNP enthalten)7-Kanal 2,4 GHz MPX

(http://www.horizonhobby.de/parkzone-ka-8.html vom 20. Juli 2014)

Folgende Massen wurden bestimmt:

Rumpf komplett402 g incl. elektrischer Ausrüstung
Tragfläche rechts197 g
Tragfläche links196 g
Höhenleitwerk21 g
Steckungsrohr und Verbinder41 g
Abfluggewicht857 g


Nach dem Öffnen der Verpackung ist die gute und sichere Unterbringung aller Einzelteile in der geschäumten Modellhalterung auffällig. So überstehen alle Teile unbeschadet den langen Weg zwischen Hersteller und Verbraucher.

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So kommt sie beim Kunden an

Das Auspacken macht Spaß und das Auge freut sich über makellose Oberflächen. Tragflächen sind zwar immer interessant, diesmal jedoch landet der Blick sehr schnell beim Rumpf. Man erkennt es gleich, die Proportionen der Ka 8 sind gut getroffen. Selbst ohne weiteren Hinweis ist so für fast jeden, der das Original, wie der Autor, schon mal geflogen hat, die Ka 8 identifizierbar. Der Rumpf verfügt über ein angeschäumtes Seitenleitwerk mit fertig montiertem Ruder. Das Höhenleitwerk ist ebenfalls einbaufertig vorbereitet und wird mit einer kleinen Schraube auf der entsprechenden Unterlage am Rumpfrücken befestigt. Die Anlenkungen und Rudermaschinen sind betriebsbereit und brauchen nur angeschlossen zu werden. Der Zugang zum Rumpf erfolgt einerseits über einen Durchbruch unterhalb der Tragflächenauflage, zum anderen durch die abnehmbare Kabinenhaube, in der ein Pilot schon auf die ersten Ausflüge wartet.

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Fertiges Cockpit

Doch wenden wir uns zunächst dem Tragwerk zu. Die Tragfläche ist zweigeteilt, die Kräfte nimmt ein Kohlefaserrohr auf. An der Flügelwurzel schauen drei kurze Servokabel hervor. Die Oberflächen sind sehr glatt und gleichmäßig, verschiedene Kunststoffeinsätze scheinen als Verstärkung an den entschiedenen Stellen zu sitzen.

Auf der Tragflächenoberseite fällt der Blick auf längliche Kunststoffrahmen. Da stand doch was in der Produktbeschreibung von Horizon Hobby: „...sowie vollproportionalen Störklappen ausgestattet“. Das könnten sie sein, Störklappen nach dem Schempp-Hirth-Prinzip.

Und hier folgt dann das erste Stirnrunzeln. Warum hat die eine Fläche zwei Servokabel und die andere nur eines?

Natürlich kennt man noch aus den Anfängen seiner Modellfliegerei, zumindest wenn man es wie der Autor schon 45 Jahre macht, die Ansteuerung der Querruder und der Störklappen mit jeweils einer Rudermaschine aus dem Rumpf heraus. Oder aber in heutiger Zeit an jeder Klappe ein eigenes Servo.
Doch hier?
Nach dem Umdrehen der beiden Flächenhälften ergibt sich des Rätsels Lösung.
In der einen Flächenwurzel sitzt ein Servo mit einem großen, beidseitigen Hebel, an dem auf einer Seite die Störklappe des Flügels angeschlossen ist. In der anderen Flächenwurzel ist nur ein Gabelkopf zu sehen. Die Anleitung bestätigt die Vermutung: Man soll die beiden Flächen mit dem Kohleverbinder zusammenstecken, alles schön ausrichten und dann den Gabelkopf der einen Flächenhälfte auf den freien Hebelarm der anderen Flächenhälfte aufklipsen. Jetzt fangen aber die Probleme an. Meine Finger sind zu dick, der Platz zu knapp und der Gabelkopf zu störrisch. Es ist eine arge Quälerei bis es das erste Mal gelingt. Nun gut - das muss man eben üben.
Jetzt mal schauen, wie die Klappen funktionieren. Das Servo wird an den Servotester angeschlossen, die Tragflächen mit der Abdeckung des Spaltes zwischen den Tragflächenhälften fixiert und vorsichtig das Servo bewegt. Wie schön, aus der Oberseite der Tragflächen kommen die typischen „Bretter“ der Schempp-Hirth-Klappen. Sehr schön weit und mit einer Verriegelung im eingefahrenen Zustand, damit die Klappen vom Fahrtwind nicht rausgesaugt werden. Sie sind als sogenannte doppelstöckige Klappen aufgebaut und werden sicherlich gut wirken.

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Klappe ausgefahren

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Klappe eingefahren

Nun werde ich ein bisschen mit dem Servotester rumspielen und zuschauen, wie die Klappen ein- und ausfahren.
Doch halt - was ist das?
Die eine Klappe ist fast draußen, die anderen fängt gerade erst mit der Bewegung an.
Ah - Gestänge einstellen!
Dann ist auch gleich Gelegenheit, die Fingerfertigkeit zu trainieren. Nach gefühlten 1000 Stunden und mehreren Versuchen beginnen beide Klappen gleichzeitig mit ihrer Bewegung aus der Tragfläche.
Jetzt aber!
Raus- und reinfahren macht Spass, leider haben aber beide Klappen nun eine unterschiedliche Höhe im ausgefahrenen Zustand.
Meine Geduld ist zu Ende, ein letztes Aufbäumen und dann - na ja, ein zweites Servo wird montiert und schon ist die Welt wieder in Ordnung.
Die Grundeinstellung des Nachbarservos wird übernommen, der Rest wird senderseitig geregelt.

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Vom Hersteller vorgesehenes Zentralservo

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Zusätzlich eingebautes Servo für zweite Klappe

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Tragfläche zusammengesteckt

Meine Bitte an den Hersteller: Baut bitte gleich zwei Servos ein. Die Kräfte sind gering und die Geschwindigkeit sollte sowieso eher mäßig sein.

Die Ansteuerung der Querruder ist über einen Empfangskanal und eine Signalverteilung mittels V-Kabel vorgesehen. Für die Anfänger unter uns: Dabei werden zwei Servos mit dem gleichen Signal versorgt und laufen parallel. Leider bleibt durch die vorgegebene Einbaulage von Servo, Ruderhorn und Gestänge die Querruderdifferenzierung auf der Strecke. (siehe hierzu: Differenzierung Querruder). Ob und wie sich dies auswirkt, werden wir noch testen. Laut Anleitung sollen die Querruder einen Ausschlag von 17 mm nach oben und 15 mm nach unten machen. Dies war bei dem Testmodell wegen des V-Kabels nicht einzustellen. Die Ausschläge nach oben und unten waren bei beiden Flächenhälften gleich.

Da ich für den technischen Ausbau einen 7-Kanal-Empfänger vorgesehen hatte, habe ich alle Ruder einzeln an den Empfänger angeschlossen und die entsprechenden Wirkungsweisen im Sender gebildet. Der Leser wird sich sicher fragen, passt das zum Modell? Mein Sender kann das nämlich gar nicht.
Ohne der weiteren Erprobung vorzugreifen, sei folgender Satz aus dem Katalog zitiert: „Für erfahrene Segelflugpiloten ist es ein ideales Modell, um schnell mal ein paar Runden zu drehen, auch wenn der Platz eingeschränkt ist.“
Dies Modell ist kein Anfängermodell!
Der Rumpf musste nur geringfügig bearbeitet werden. Für den Akku ist in der Rumpfnase eine Tasche eingeschäumt, in welcher dieser einen guten und sicheren Platz hat. Für den Empfänger und das BEC ist dies nicht so eindeutig. Also heißt es den Flieger aufrüsten, um den Schwerpunkt einzustellen und damit die Lage der Einbauten festzulegen. Hier musste ich feststellen, dass bei meinem Modell der Kunststoffverbinder der beiden Tragflächen für die Schrauben zu geringe Aussparungen hat. Der Schraubenkopf der beigefügten Zylinderkopfschrauben hatte einen zu großen Durchmesser für das kleine Führungsröhrchen. Eine entsprechend abgedrehte Innensechskantschraube ging dann ohne Probleme hinein. Wer also Probleme mit den beigelegten Kreuzschlitzschrauben hat, sollte auf Inbusschrauben wechseln - notfalls den Kopf etwas abarbeiten. Dies geht zur Not auch in der Bohrmaschine mit einer kleinen Feile.

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Verbinder der Tragflächenhäften

Nachdem das Modell aufgebaut ist, wird die EWD gemessen. Ich einigte mich mit meinem Messagerät auf ca. 2° plus. Die dicken Endleisten lassen etwas Spielraum bei der Betrachtung zu. Ich gehe dann immer von der geometrischen Mitte aus, exakt wäre ja der Treffpunkt der Ober- mit der Unterkontur des jeweiligen Profilsverlaufs.

Nach dieser kleinen Hürde wurden die Einbauten verteilt und versucht, die empfohlene Schwerpunktlage zu erreichen. Dabei ergab sich, dass der Empfänger hinten im Rumpf und das BEC vorne beim Akku liegen möchte. Doch dann bilden sich vorne über den beiden Rudermaschinen einige Kabelschlaufen. Nach schlechten Erfahrungen mit sich in Ruderhörnern verfangenden Kabeln, ziehe ich eine Lösung mit dem Maulkorb für die Kabel oder den Zwinger für die Rudermaschinen vor. Ich habe einfach eine passend zugeschnittene PP-Stegplatte mit vier kleinen Heißkleberpunkten über den Rudermaschinen angebracht. Jetzt können sich die Kabel nicht mehr mit den Ruderhörnern zanken. Für das Auswiegen ist kein Blei erforderlich, der große Innenraum lässt immer eine geeignete Verteilung zu. Auch wenn das Innenleben nicht viele Ecken und Kanten hat, sollte man den Empfänger stoßgedämpft in Schaumstoff lagern. Das BEC sollte mit Klettband am Fortlaufen gehindert werden.

Alle Ausschläge der Ruder wurden zunächst nach Anleitung eingestellt, die Querruder nicht differenziert. Die Möglichkeiten des Sender zur Ansteuerung der Schempp-Hirth-Klappen wurden genutzt und daher gehen jetzt die Klappen gleichmäßig rein und raus.

So gerüstet ging es mit der Ka 8 und natürlich weiteren Fliegern in die Alpen. Dort war in den ersten Tagen des Treffens viel Wind und das Fliegen an Hängen angesagt, die ich noch nicht kannte. Deshalb wurde die Ka 8 erst mal im Auto gelassen bzw. nur zum Bestaunen und „Begreifen“ raus geholt. Alle waren vom Aussehen und den Fertigungsqualitäten beeindruckt. Das Abfluggewicht von 860 g ist für 2250 Millimeter Spannweite sicher nicht zuviel. Schon mal aufrüsten und den Flieger in den Wind halten. Es zerrt gewaltig und der erste Start soll doch bei ruhigerem Wetter erfolgen.

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Ein paar Tage später war das Wetter ruhiger und es herrschte ein sanfter Hangaufwind am Abend. Jetzt war die Stunde der Ka 8 gekommen. Das Aufrüsten ist schnell erledigt, der Reichweitentest war erfolgreich, der Schwerpunkt wurde noch mal grob auf den Fingerspitzen kontrolliert und dann raus. Mhmm - die Ka 8 nimmt sofort die Nase hoch. Kurz gedrückt und der Flieger jagt dem Erdboden entgegen. Die Höhenruderwirkung ist heftig und das Modell schwanzlastig. Die Wiese ist glücklicherweise groß genug und die Ka 8 setzt nach einigen bösen Wellen auf. Das dämpfende Gras ist hoch und der Flieger leicht - nichts passiert. Die Kontur des Höhenruderprofils wurde noch mal akribisch kontrolliert und der Schwerpunkt um 5 mm nach vorne verlegt. Das Höhenruder wird per Exponentialfunktion angesteuert, was die Ausschläge um die Mitte herum verkleinert, den Maximalausschlag dabei aber nicht verringert. So verändert ging es wieder auf die Wiese und der nächste Wurf folgte. Schon besser - mit kleinen Ausschlägen konnte ein Stück den Hang abwärts geflogen werden, immer schön gerade aus. Dann etwas Querruder zum Einleiten der ersten Kurve. Auch hier wieder heftige Reaktionen des Modells. Böses Schieben, Strömungsabriss an der rückdrehenden Fläche und platsch, erneut ins hohe Gras. Auch diesmal passiert nichts am Flieger, doch der Pilot wundert sich. In der Nachbesprechung waren sich alle einig: Die Ka 8 muss auf jedem Fall laufen, die Querruder brauchen nicht nur eine Differenzierung sondern auch kleinere Ausschläge. In der Anleitung sind für die Ruder begrenzte Wege (Dual-Rate) angegeben. Diese sind für ruhige Thermikflüge sicher die bessere Wahl. Wir haben dann alle Ruder mit einer Exponentialfunktion versehen und den Querrudern eine Differenzierung von 40% verordnet. Jetzt beträgt der Ausschlag 17 mm nach oben und 10 mm nach unten. Das Höhenruder wurde einen Millimeter auf Tiefe getrimmt, um die Grundgeschwindigkeit erst mal etwas zu forcieren.

Der nächste Start verlief dann schon deutlich besser, die Ka 8 glitt den Hang hinab, kleine Querruderausschläge wurden mit einer Schräglage belohnt. Bei Seitenruderausschlägen dreht der Flieger langsam aber deutlich. Also die Ka 8 laufen lassen und den Hangaufwind schön streicheln. In weiten Schleifen wurde Höhe getankt und zum ersten Mal konnte das Flugbild der Ka 8 bewundert werden. Herrlich - ohne wenn und aber. Die Ka 8 will geflogen werden, der Schwerpunkt ist an der Grenze, beim Andrücken erfolgt nur noch zögerlich ein ganz leichtes Abfangen. Die Differenzierung der Querruder wurde noch im Flug auf 50% erhöht. Einwandfreie Kurven brauchen ein koordiniertes Zusammenspiel von Seiten- und Querruder. Für den faulen Piloten funktionieren 60% Seitenruderzumischung bei 100% Querruderausschlag ganz gut. Dann kam die erste Landung. Und fertig! Die Ka 8 reagiert auf die Schremp-Hirth-Klappen mit einer deutlichen Zunahme der Sinkgeschwindigkeit und etwas Fahrtaufbau. Das Modell nimmt etwas die Nase nach unten, die Fluggeschwindigkeit erhöht sich nur geringfügig, aber ausreichend, um die Gefahr eines Strömungsabrisses zu vermeiden. Die Störklappen lassen sich in der Wirkung gut dosieren und ergeben ein herrliches Bild beim Anflug. Durch das geringe Gewicht rollt der Flieger zwar auf dem Rad nicht weit, aber er macht eine prima Show und lässt sich mit den Querrudern lange gerade halten. Eine Landung auf einem Putting-Green muss wunderschön aussehen.

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Die Flugleistungen des leichten, sehr agilen Modells sind dem System und Vorbild angemessen. Ein Gerät für ruhiges Wetter mit schwachen Bedingungen - eben wenn die Hangrocker am Boden bleiben und das Herz den Abend genießen möchte. Wir hatten bekanntlich im Letzten Jahr den Radian von Parkzone ausprobiert und als wunderbaren Anfängerflieger entdeckt. Die Ka 8 ist etwas ganz anderes. Sicher kein Anfängermodell aber mit ganz viel Mythos und Herzkitzeln. Ein Flieger zum Dabeihaben für die netten Abendstunden. Untergehende Sonne, die Ka 8 am Himmel und neben sich ein Gläschen Veniziano lässt ein Gefühl von entspannter Zufriedenheit entstehen.
 
Dem kann ich nur zustimmen, die Ka 8 ist jeden Cent wert ! Besonders interessant ist der Hochstart mit einem HLG Hochstart Gummi !...
 
Ich stimme dem Autor im Wesentlichen zu. Sehr schade finde ich, dass das Modell keinerlei V-Form der Tragflügel aufwies. Dies entspräche dem Original, ist so auch vom Hersteller abgebildet, und verbessert die Flugeigenschaften. Dies läßt sich leider auch nicht ändern, da die Tragflügelverbinder von Werk fest eingeklebt sind. Des weiteren stimmte der EWD Winkel werksmäßig auch nicht. Aus der Box heraus flog das Modell erst mal grottenschlecht. Als ich hinten an der Fläche etwas unterlegte, damit die Fläche hinten etwas hochkommt, passte es. Das Model fliegt jetzt extremst langsam und nimmt jeden Aufwind mit. Nur mein Orion und mein Hyper gehen noch länger.
 
Die Ka-8 von Parkzone hat werkseitig durch geneigt gebohrte Führungen für den Flächenverbinder eine V-Form von einigen Grad (ca. 5°) fix eingebaut!

Hier im Video meines Erstfluges mit der Katie (alles original - "out of the box" - nur der Schwerpunkt liegt an der richtigen Stelle - sprich: 1cm vor dem in der Anleitung angegebenen Wert) kann man die V-Form deutlich erkennen!

 
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