Bundesjugendvergleichsfliegen „UHU-Cup“ 2014
Super Leistungen bei bestem Wetter und guter Laune
Hilmar Damm
Super Leistungen bei bestem Wetter und guter Laune
Hilmar Damm
Schon im Vorfeld dieses UHU-Cups wurde beschlossen, dass die kleinen UHUs morgens zwischen 8 und 10 Uhr fliegen sollen. Das war auch gut so. Lars, mit fünf Jahren der jüngste Teilnehmer der Wettbewerbe, fieberte schon seinem ersten Start entgegen. Er war am Freitagabend mit Bruder und Vater aus Hessen angereist und stand wie fast alle im Stau des Pfingstreiseverkehrs. In der Klasse „Der kleine UHU“ starteten 20 Kinder bis zum Alter von 16 Jahren, am Samstag schafften sie bis 10 Uhr zwei Durchgänge.
Ab diesem Zeitpunkt wurde auch manntragender Flugbetrieb durchgeführt, deshalb starteten anschließend die ferngesteuerten Segelflugmodelle der Gliding- und Open-Gliding-Class. Beide RC-Segelklassen wurden zusammengelegt, Teilnehmer, die sich für beide Klassen qualifiziert hatten, konnten auswählen, in welcher sie starten wollten. Durch die neuen Regeln in diesem Jahr werden bei Regionalwettbewerben kaum noch Doppelstarter antreten, deshalb können in Zukunft beim Bundesausscheid die Segelklassen gemeinsam geflogen werden. Bis zur Mittagspause konnten viele Flüge absolviert werden. Nach der Erbsensuppe mit Würstchen wurden die restlichen Starts gemacht. Wegen der hohen Temperaturen wurde anschließend eine Ruhepause bis zum Abendessen verordnet. Manche fuhren zum Schwimmen, andere lagen einfach nur im Schatten, um sich auszuruhen.
Nach dem Grillen, vom Team des Hauses der Luftsportjugend (HDL) vorbildlich organisiert und durchgeführt, durften die Piloten des „Mini UHU“ ihr Können beweisen. Gestartet wurde teilweise mit High-Tech-Fliegern der SAL-Starttechnik, teilweise mit Wurfgleitern der alten Art. Dadurch kam es zu enormen Leistungsunterschieden. Im nächsten Jahr werden wohl nur noch SAL-Flieger am Start sein. Nach dem Wettbewerb ging es bei Einbruch der Dunkelheit mit Fackeln zur Nachtwanderung.
Dabei lernten die Kinder die Umgebung des HDL und die verschiedenen Startstellen am Hang über der Unstrut kennen. Im Gebüsch an der Startstelle der Paraglider wurde auch noch eine Kiste mit Süßigkeiten gefunden, die natürlich als Wegzehrung diente. Die älteren Kinder und Jugendlichen saßen anschließend noch am Lagerfeuer. Lars und sein Bruder mussten ins Bett, sie hatten ja am Sonntagmorgen pünktlich um 8 Uhr die restlichen Starts mit ihren kleinen UHUs zu machen. Diese schafften nicht nur sie sondern alle anderen UHU-Flieger bei strahlendem Himmel ohne Probleme bis 10 Uhr.
Um die Klassen mit besonderen körperlichen Anstrengungen nicht in die größte Hitze zu verlagern, wurde sofort mit dem Wettbewerb der Schleuder-UHUs begonnen. Dort wurden bis zum Mittag vier Serien mit je fünf Starts geflogen, was schon einiges an Kondition erforderte. Doch die Piloten hatten ihre Modelle unter Kontrolle, die Wurftechnik beherrschten alle perfekt. Zum Mittagessen gab es wie jedes Jahr Nudeln mit Tomatensauce, die von der Lauchaer Firma Leha gespendet worden war. Anschließend gab es wegen der großen Hitze wieder eine Pause bis 17 Uhr. Lars und sein Papa nutzten diese Pause, um in der kühlen Werkstatt des HDL einen SAL-Wurfgleiter zu bauen. Material und Werkzeug war in ausreichender Menge vorhanden. Wir werden sehen, ob er bis zum nächsten Jahr die Technik beherrscht...
Ab 17 Uhr wurde der Wettbewerb der Electric-Class geflogen, dabei kamen die unterschiedlichsten Modelle zum Einsatz. Von konventionellen Holzmodellen mit Bürstenmotoren bis hin zu modernen Konstruktionen mit Carbonrohren und Brushlessmotoren war alles vertreten. Sogar ein kleines Modell aus geschäumtem Material und umgebaute Freiflieger waren dabei. Um so erstaunlicher ist es, wie dicht die Ergebnisse beisammen liegen. Der Abstand zwischen den ersten 14 Plätzen beträgt lediglich nur 50 Sekunden! Es zeigt sich also, dass die Regeländerungen für das laufende Jahr sinnvoll sind. Danach gibt es nur noch einen Steigflug von maximal 60 Sekunden, die Gesamtflugzeit wurde auf vier Minuten erhöht.
Nach dem Abendessen sollte eine Diskussionsrunde der Kinder und Jugendlichen im Seminarraum stattfinden. Vor zwei Jahren gab es eine solche Runde schon einmal. Dabei gab es viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die im darauffolgenden Jahr auch gut umgesetzt werden konnten. Dieses Jahr trafen sich nur fünf Kinder. Anscheinend waren alle anderen mit der Durchführung der Wettbewerbe zufrieden oder hatten mit der Hitze zu kämpfen. Also feierten die fünf Erschienenen eine klitzekleine Party.
Montagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, fand die mit Spannung erwartete Siegerehrung statt. Lauchas Bürgermeister, Herr Michael Bilstein, der Jugendrefferent der BuKo Modellflug, Herr Michael Jäkel und Eventleiter Hilmar Damm freuten sich über die guten Leistungen der Kinder und Jugendlichen und das gute Gelingen der Veranstaltung.
Jeder Teilnehmer bekam für seine Platzierung eine Urkunde, die drei Ersten aller Klassen je einen Pokal.
Sachpreise standen dieses Jahr nur begrenzt zur Verfügung, da die Modellbaufirmen, die uns früher unterstützt haben, nichts mehr geschickt haben. Um so höher ist es zu bewerten, das die Firmen UHU und Modellbau-Thiele wieder einige Preise gestiftet haben.
Claus Thiele war an allen Wettbewerbstagen vor Ort, gab den jungen Piloten wertvolle Tipps zum Umgang mit den „Thiele-Modellen“ und stand auch bei allen Wettbewerben als Zeitnehmer zur Verfügung. Vielen Dank beiden Firmen dafür! So bekam jeder Starter eine Tüte mit Klebstoffen und die Erstplatzierten konnten sich vom „Gabentisch“ etwas mitnehmen.
So auch Lars, der jüngste von allen, der mit guten Platzierungen in den Klassen „Der kleine UHU“ und „Mini-UHU“ erschöpft aber zufrieden die Heimreise antrat. Er ist fest entschlossen, sich dieses Jahr wieder zu qualifizieren, um nächstes Mal wieder dabei zu sein. Wir werden sehen...