Wie macht man Lüfter-Schlitze in eine Motorhaube

Lüftungsschlitze für Motorhauben

Gestaltung einer Stanzvorrichtung

Klaus Giller


Als ich den Modell-Dampfwagen der Firma Stanley baute, stieß ich auf ein Problem. Wie bekomme ich die Lüftungsschlitze in die Motorhaube?

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Die Lüftungsschlitze sollten wie beim Original gestanzt werden. Also habe ich bei einer Firma angerufen, die solche Arbeiten durchführt und durfte mir dort die Stanzwerkzeuge ansehen.
Folgende Informationen konnte ich mitnehmen: Der Schnittspalt muss gleich oder kleiner 10% der Blechdicke sein, die Messer müssen spielfrei geführt werden und sie sollten gehärtet und plan geschliffen sein.
Mit diesen Informationen habe ich meine Vorrichtung gebaut, die so aussieht:


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Das ist eine 0,5 mm dicke Kupferplatte mit zwei Lüftungsschlitzen. Nun zur Vorrichtung:


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Sie besteht aus einer 10 mm dicken Aluminiumplatte, die Ausfräsungen für das Untermesser und das Formstück hat. Das Untermesser, rechts, ist mit zwei Senkkopfschrauben befestigt und durch die Ausfräsung ist die Messerkante rechtwinklig ausgerichtet.
Das Formstück formt während des Stanzvorganges mit dem Obermesser die Lüfterhutze. Die Größe der Ausnehmung entspricht der Breite des Obermesserrückens + 0,5 mm der Blechdicke.
Mit der Breite des Formstückes wird der Abstand der Lüftungsschlitze festgelegt. Das Formstück ist in der Aluplatte eingeklebt.
Links sieht man die Obermesserkassette von oben. Das Obermesser wird stramm in der Kassette geführt.


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Hier sieht man das Obermesser von unten. Das Messer wurde bewusst so breit gewählt, damit es sich beim Stanzvorgang nicht verbiegt. Links ist die Messerschneide und rechts der Messerrücken, der entsprechend der Schlitzform gefeilt und geschliffen wurde. Die Kassette ist auf eine Platte aufgeschraubt und wird über zwei Passstifte fixiert und zusätzlich mit zwei M 4-Schrauben auf der Aluplatte befestigt.


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Damit das Blech nicht verrutschen kann, wird es mit einer stabilen Brücke auf der Aluplatte befestigt. Wenn das Blech ausgerichtet und verspannt und die Messerkassette befestigt ist, geht es in den Schraubstock.


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Im Schraubstock wird die Vorrichtung eingespannt und sobald sich ein Widerstand einstellt, wird kraftvoll gedrückt. Wie weit gedrückt wird, ist von der Form der Lüftungshutze abhängig.


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Nach der Demontage der Vorrichtung ist ein dritter Lüftungsschlitz entstanden. Je schärfer die Messer sind, je strammer die Messerführung und je weicher das Blech ist, um so sauberer ist die Stanzfläche.

Bisher habe ich nur gerade Bleche mit Lüftungsschlitzen versehen. Es müsste aber auch möglich sein, Lüftungsschlitze in gewölbte Bleche zu stanzen.
 
Hallo,

eigentlich baue ich nur Modellflugzeuge, aber ich baue. Bei den Fliegern kann man auch solche Lüftungsschlitze in die Motorenhaube anbringen. Da mein Vater zufällig jahrelang als Werkzeugmacher gearbeitet hat, hat er mir in der Zeit, als es kein WWW. gab, gezzeit, wie solche Kiemen hergestellt werden können.
An werkzeug braucht man einen Schraubstoch, Meissel Hammer. Des Blech wird in den Schraubstock so eingespannt, dass die Stelle, an der später der Durchbruch ist, in den Backen geklemmt wird. dann wird oberhalb der Backen das Blech mit dem Meissel durchgetrennt, die Schnittkanten sind dabei Meissel und Schraubstockbacken,

Ich hoffe meine Beschreibung ist verständlich, Bilder oder ein Video will ich jetzt nicht machen.
 
Hallo Purzel,

Dein Vater war sicher ein guter Werkzeugmacher, aber auch bei Deiner beschriebenen Methode darf der Meißel zur Schraubstockbacke nur 10% der Blechdicke als Luftspalt haben, sonst gibt es einen hässlichen Schneidgrat am Blech.
Außerdem hast Du vergessen zu beschreiben, wie Du die Wölbung der Lüftungsschlitze herstellen willst, die ensteht nämlich nicht von selber.
Man sollte eine bessere und vollständige Lösung zu bieten haben, wenn man versucht eine Fertigungsmöglichkeit abzuwerten.
 
Hallo dampfklaus,

lass mal Dampf ab.

purzel hat für meine Begriffe in keinster weise Deinen sehr guten Beitrag abgewertet.
Er hat lediglich eine einfache Methode aufgezeigt.

Ich stimme mit Dir überein, dass das Ergebnis nicht mit Deinem vergleichbar ist.
Jedenfalls nicht ohne großen Nachbearbeitungsaufwand. Wenn nur ein oder zwei Lüftungsbleche überhaupt benötigt werden, müßte man das halt mal überlegen.
Allerdings müssten diese schon aus sehr dünnem Blech sein.

Der Zeitaufwand für die Herstellung der Stanz-/Biegevorrichtung ist ja auch nicht ohne.
Allerdings wenn einmal vorhanden kann ich viele exakte Lüftungsschlitze machen.

Um noch etwas konstruktives beizutragen,
man kann auch Schlitze mit einer dünnen Trennscheibe ins Blech schneiden und mit einer Form aus dem 3D Drucker im Schraubstock die Wölbung pressen.
Die Kunststofform hält nicht ewig, aber für ein paar Schlitze reicht es allemal.
Ausserdem ist ja auch schnell eine neue gedruckt.

Grüße
Danny
 
Hallo Purzel,

Dein Vater war sicher ein guter Werkzeugmacher, aber auch bei Deiner beschriebenen Methode darf der Meißel zur Schraubstockbacke nur 10% der Blechdicke als Luftspalt haben, sonst gibt es einen hässlichen Schneidgrat am Blech.
Außerdem hast Du vergessen zu beschreiben, wie Du die Wölbung der Lüftungsschlitze herstellen willst, die ensteht nämlich nicht von selber.
Man sollte eine bessere und vollständige Lösung zu bieten haben, wenn man versucht eine Fertigungsmöglichkeit abzuwerten.

Nur 10% sind es keine 11%, können auch 9% sein oder? Der Meissel natürlich auf der Schraubstockbacke aufsetzen, sonst wird man das Blech irgendie verbiegen und nicht durchtrennen, Der Winkel mit dem das Blech vom Lüftungsschlitz/ von der Kieme abgenogen wird, hängt von der Rückseite der Meisselschneide und davon ab, wie der meissel gehalten wird. Die verwerfung am Anfang-Ende entsteht automatisch.
Meinen Beitrag habe ich nur geschrieben, weil ich an einer Motorenhaube auch gerne Kieme haben wollte, darauf gab mir mein Vater folgenden Rat, den ich erfolgreich umsetzen konnte.

Markus
 
Sehr schöner Bericht! Danke dafür!
Tolles Ergebnis, ein bildschönes Modell!
Danke auch für die Versuche alternative Methoden zu zeigen, sehr interessant.
 
Man sollte eine bessere und vollständige Lösung zu bieten haben, wenn man versucht eine Fertigungsmöglichkeit abzuwerten.

Absolut erbärmlicher und unpassender Beitrag.

Der Eingangskommentar bietet keinerlei Interpretationsfreiraum für hineinzudichtende Abwertungen. Er Beschreibt lediglich eine primitivere Methode für kleine Stückzahlen.
Die Meissel Methode erfordert bestimmt mehr Fingerspitzengefühl und es wird nicht so leicht gelingen, dass alle Luftschlitze identisch sind, aber wer gerne mit weniger Vorleistung eine geringe Anzahl an Schlitzen herstellen möchte ist damit sicher nicht schlecht beraten.

Ich finds echt traurig, dass unter den Kommentaren quasi vom Autor nur Huldigungen und Preisungen gewünscht sind und alles andere negativ bewertet wird.
Da verliert man die Lust sich mit der Methodik überhaupt auseinander zu setzen.
 

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