Red Bull X-Alps 2019 Der Start

Red Bull X-Alps 2019

Start und Tag 1

Claus Eckert (Text, Fotos) - Red Bull Media (zwei Fotos)​


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Strecke: 1138 km, 13 Turnpoints, 32 Athleten und 13 Tage Zeit. Das sind die Eckpunkte des weltweit härtesten und bekanntesten „Hike and Fly“-Rennens. Die Red Bull X-Alps 2019 finden zum neunten Mal statt. Alle zwei Jahre messen sich die besten Gleitschirmflieger in diesem Wettbewerb. Weit über die Gleitschirmfliegerszene hinaus findet diese Red Bull-Challenge Beachtung.
:rcn: unterstützt dieses Jahr Manuel Nübel und sein Team GER1.


Kurz vor dem Start am Mozartplatz in Salzburg konnten wir ein paar Worte mit ihm wechseln. Er ist froh, endlich starten zu können. Die Wetteraussichten sind aktuell besser als noch vor ein paar Tagen prognostiziert.
Was vor Manuel und seinem Team liegt, ist für Außenstehende nur schwer zu verstehen. Vier Menschen in zwei Fahrzeugen sind jede Stunde rund um die Uhr nur für ihn da. Egal wo er ist, immer wird in irgendeiner Form der Kontakt gehalten.

Mal ein Beispiel: Der Athlet startet meist gegen 5:30 Uhr mit einem Aufstieg zum nächsten Startplatz. Der ist irgendwo im Nirgendwo oder im besten Fall ein bekannter Gleitschirmstartplatz. Im Alpenraum setzt die Thermik im Laufe des Vormittags ein. Das kann, je nach Wetterlage, auch mal später sein. Während des Aufstiegs wird der Athlet mindestens von einem Supporter begleitet. Besser sind zwei Begleiter, einer der antreibt und ein zweiter, der mit einem E-Bike vorausfährt und Wasser und Nahrung dabei hat.
In der Zwischenzeit macht der Rest der Boden-Crew Wetterchecks, holt aktuelle Informationen ein, macht die Fahrzeuge startklar und begibt sich auf die Strecke. Wo der Tag endet, weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Sicher ist nur eines: Ab 22.30 Uhr muss der Teilnehmer rasten und darf sich nicht mehr wesentlich von der Stelle bewegen. Das Team muss dann vor Ort sein. Egal wie viele Alpentäler zuvor überquert wurden, egal in welcher Höhe und auf welchem Berg oder in welchem Tal der Athlet ist. Irgendwie muss er erreicht werden. Vor diesen logistischen Herausforderungen steht das Team jeden Tag. Ganz zu schweigen von der körperlichen Belastung.

Die Red Bull X-Alps sind viel mehr als nur „Laufen & Gleitschirmfliegen“. Gegenseitiges Vertrauen, absoluter Teamgeist, Ablegen von Egoismen, logistisches Geschick, Konzentration auf das Wesentliche und der Fokus auf eine einzige Person. Das sind die Voraussetzungen, um erfolgreich sein zu können.

Der Start am Mozartplatz in Salzburg verlief in gewohnter Weise. Pünktlich um 11:30 Uhr starteten die 32 Teilnehmer unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer. Erstes Ziel war der Turnpoint 1 am Gaisberg. Der Gaisberg liegt direkt neben Salzburg und ist ein bekannter Startplatz für Gleitschirmflieger.
1 Stunde 5 Minuten 50 Sekunden benötigte der Franzose Maxime Pino (FRA4), um auf den 1288 m hohen Gaisberg zu kommen. Nur 24 Sekunden später war der Lokalmatador Paul Guschlbauer (AUT1) am ersten Turnpoint. Als Dritter erreichte Simon Oberrauner (AUT2) den Gaisberg.

Kurze Zeit später wurden auch die anderen Piloten von den begeisterten Zuschauern begrüßt.
Der Wind war mäßig stark und die Wolkenuntergrenzebefand sich nur wenige Dutzend Meter über dem Berg. Jetzt hieß es schnell starten und raus. Einer nach dem Anderen startete, um das zu machen, was sie am liebsten machen, fliegen.
32 Schirme hingen kurze Zeit später am Himmel über dem Gasiberg, als sich plötzlich einer löste und auf Strecke ging. Die anderen flogen hinterher. Etwas weiter entfernt fanden sie wieder etwas Auftrieb und kreisten gemeinsam.

Langsam aber sicher arbeitete sich die Piloten Richtung Tennengebirge. Auf halber Strecke verließ sie jedoch das Glück. Alle landeten verstreut im Gebiet östlich von Hallein. Auf unterschiedlichen Routen gingen sie Richtung Turnpoint 2 Wagrain.
Drei Nightpässe wurden eingesetzt. Damit ist sicher, dass diese drei den Turnpoint 2 noch in der Nacht erreichen und sich auf den Weg nach Aschau zum Turnpoint 3 machen.
Buchstäblich auf die letzte Minute kam Chrigel Maurer (SUI1) am Trunpoint in Wagrain an.
Manuel Nübel (GER1) übernachtete in Bischofshofen.


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"Durch diese hohle Gasse..."
Na ja, da gibt es einsamere Gassen in Salzburg.

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Der Mozartplatz in Salzburg fest in Red Bull Hand.
Das hätte sich "Wolferl" auch nicht träumen lassen.


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Die Athletenzone von oben aus dem Pressezentrum gesehen.

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Bald geht es los!


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Team GER1 Markus Anders hat seinen eigenen Fanclub dabei.


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Zwei Wingsuiter springen aus den Red-Bull Helis und landen zwischen den altehrwürdigen Gebäuden am Mozartplatz, auf wirklich kleinster Fläche.


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Race-Director Christoph Weber ist nach den monatelangen Vorbereitungen sichtlich entspannt.


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Chrigel Maurer gibt im Pressezentrum kurz vor dem Start noch ein Interview für den ORF.


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Die Fans sammeln sich auf dem Mozartplatz.


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Pünktlich um 11:30 Uhr starten die Athleten auf ihre 1138 km lange Challenge (Videobild)


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Nach etwas über einer Stunde ist Manuel auf dem Gaisberg. (Videobild)


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Kurz darauf starten die ersten Teilnehmer.


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Am Gaisberg wird bis an die tiefliegende Wolkenbasis Höhe getankt. Dann ging es weiter Richtung Wagrain zum Turnpoint 2.

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Wie ein Vogelschwarm sind sie unterwegs. In den nächsten Tagen werden die Abstände deutlich größer.
 
Danke für den Bericht!

Für mich sind Informationen über das aktuelle Wetter immer besonders wichtig, da ja jedes Alpental sein ganz eigenes Wetter hat, und man da mit dem üblichen Internet Wetterbericht nur einen ganz groben Überblick über die Verhältnisse bekommt.
 
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