Hotliner Speedy von REELY

SPEEDY

von REELY

Lukas Jäger


Manchmal will der Zufall es so und es landet einem ein Modell auf der Werkbank, welches man so nicht erwartet hatte. Ich geb zu, die Modelle von REELY hatte ich nie wirklich auf dem Schirm gehabt,jedoch darf man beim Speedy schon ein zweites mal hinsehen.


Mehr ein Boxenstopp als Modellbau

Der Speedy wird in einem großzügigem Pappkarton geliefert, der sich auch super für Transport und Lagerung des Modells eignet. Neben dem Modell finden hier auch Akkus und Fernsteuerung problemlos Platz.Die beiden Flächenhälften, das Pendelhöhenleitwerk und der Rumpf sind jeweils einzeln in verschweißten Luftpolstertaschen verpackt. Außerdem findet man im Karton einen robusten CfK-Vierkantverbinder, eine umfangreiche Betriebsanleitung und ein Tütchen mit einigen Kleinteilen wie Klappprop mit Kunststoffspinner, Höhenleitwerksverbinder, ein paar Schrauben, Kunststoffunterlegscheiben, Klettband sowie ein Y-Kabel für die Querruder.

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Viel Arbeit gibt es also nicht vor dem Erstflug! Es beschränkt sich, abgesehen von der Montage des Klappprop und Spinners, auf das Aufrüsten, Auswiegen und Programmieren.
Wer mag, kann einen Blick in die Anleitung werfen. Diese ist sehr ausführlich und wird von einigen Schwarzweißbildern ergänzt. Neben Informationen zum Aufbau, empfohlen Ruderwegen und dem Schwerpunkt werden einige Tipps zum Einfliegen gegeben. Des Weiteren wird ein optionaler Umbau auf Wölbklappen beschrieben. Einzig zur empfohlenen Akkugröße ist nichts zu finden.
Erwähnenswert ist auch der gut gelöste Höhen- und Seitenruderservoeinbau. Sie befinden sich im Seitenleitwerk, was kurze und spielfreie Anlenkungen ergibt. Topp gemacht!

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Positive Überraschungen!

Anfangs war ich etwas skeptisch, was die Flugeigenschaften und Bausatzqualität des Modells betrifft. Wer sich jedoch die einzelnen Teile genauer ansieht, erkennt schnell, dass hier beim Konstruieren gut überlegt wurde.
Das Höhenleitwerk wird mit zwei CfK-Stäben an den Rumpf gesteckt. Mit vier Schrauben klemmt man die Stäbe und sichert so das Höhenleitwerk gegen herausrutschen.
Die Flächen sind für das dünne Profil erstaunlich fest. Beim Durchleuchten stellt man fest, dass einige sinnvolle Verstärkungen angebracht wurden. Die Querruder verlaufen über einen Großteil der Endleiste und sind mit einem 9g-Servo angelenkt. Auf dem gesamten Modell ist das Folienfinish sehr sauber und passgenau aufgebracht.
Auch dem Rumpf wurden einige durchdachte Kunststoffverstärkungen spendiert. So ist ein Großteil des vorderen Rumpfboots mit einer Kunststoffschale verstärkt. Der Motorspant wurde integriert. Die Flächenaufnahme und die Servoaufnahme im Leitwerk sind ebenfalls aus Kunststoff. Beim Biegeversuch staunte ich über die extreme Steifigkeit der Rumpfröhre. Grund dafür ist ein Vierkant-CfK-Profil. Seiten- und Höhenruderanlenkung, der 32 mm-Außenläufer und der Skywalk 40 A-Regler sind montiert.
Die Flächen haben an der Wurzel jeweils eine Lasche. Beim Anstecken an den Rumpf liegen diese übereinander und die Flächen werden von unten mit einer M5-Schraube gesichert. Das ist zwar leicht überdimensioniert, funktioniert jedoch zuverlässig und ohne viel Fummelei.

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Als Akku habe ich einen 1500 mAh 3s 30C Lipo verwendet. Der Schwerpunkt lässt sich damit gut einstellen. Wer gerne etwas kopflastiger fliegt, kann auch, ohne Blei im Heck platzieren zu müssen, zu 2200 mAh 3s LiPos greifen. Platzprobleme wird es ganz sicher nicht geben.


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Wie fliegt er sich denn nun?

Mit korrektem Schwerpunkt und nach Anleitung programmierten Ruderausschlägen ging's abends zum Erstflug. Motorcheck, Rudercheck und ohne Motor starten.Tragen tat heute nix mehr, aber der Speedy flog im flachen Gleitwinkel schnurgeradeaus. Motor ein und es geht endlos senkrecht.
Oben angekommen wurden Ruderausschläge und der Abfangbogen getestet. Der Speedy reagierte agil auf alle Ruder. Selbst mit dem ganz hinten im Rumpf liegenden Akku ist das Abreißverhalten unspektakulär. Nur nach Seitenruder- und/oder Querruderausschlag ging’s nennenswert über die Fläche abwärts.
Für seine 1300 g hat das Modell einen ordentlichen Durchzug. Beim Turnen zeigte der Speedy eine weitere Stärke. Loopings von ganz eng bis groß, Mehrzeitenrollen, Turns, Rückenflug mit etwas Tiefenruder kamen sauber. Gestoßene oder gerissene Figuren hingegen funktionierten nicht so gut.

Die Landung gelingt einfach, solang man den Gleitwinkel beachtet. Ich habe mir die Verwölbung der Querruder auf einen Schieber gelegt. Bei negativer Verwölbung sinkt der Speedy extrem, wird aber nicht langsamer.
Die Verwölbung kann auch im Flug sinnvoll eingesetzt werden. 3-4 mm bewirken Wunder. Neben der deutlich geringeren Fluggeschwindigkeit steigt das Modell am Hang und im Bart sehr viel angenehmer.

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Preis <=>Leistung?

Topp! Das kann man wirklich sagen. Allerdings mit den neuen Multiplexmodellen kann sich der Hotliner Speedy nicht messen, kostet dafür aber auch nur einen Bruchteil. Verstecken braucht er sich jedoch keineswegs, denn er kann einiges und das gar nicht mal schlecht. Festigkeitsmäßig habe ich mir in keiner Situation Sorgen machen müssen.

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Ui, das ist aber ärgerlich: kommt der Testbericht raus und das Modell gibt es nicht mehr?

Schade, das wäre die ulitmativ-günstige-Hangtest-Schlampe gewesen...
 
Moin Moin zusammen,
ja leider. Ich find es auch sehr schade. Evtl gibt es ja nochmal ne Auflage.
VG
Lukas
 
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