Neue Flieger braucht das Land

Neue Flieger braucht das Land


Eine Förderaktion der Sommerliga im Bereich von F3J

Otto Fröhlich


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Wieso klettern Menschen ohne Sicherung und Seil an gefährlichen Felsen empor, wenn nebenan eine Seilbahn für sicheren Aufstieg sorgt?
Wieso entfernen Andere Bremsen, Licht und Schaltung von ihrem Fahrrad und kreuzen als sogenannte SingleSpeed durch unsere Straßen?
Wie kommt es, dass Genießer im Zeitalter des Kaffeevollautomaten ihren Kaffee selbst mahlen und mit Filter und Papier brühen?
Sind all' diese Puristen einfach hinter der Zeit zurückgeblieben oder sind sie die Spitze eines neuen Trends?


Wer als Purflieger ohne Motor und viel Elektronik segelt, erntet viele erstaunte Blicke und Nachfragen. Und zugegeben, das Segelfliegen ohne Motor ist deutlich riskanter und will deshalb auch besser vorbereitet und im Zweifelsfall auch abgesagt werden. Worin liegt also der Reiz einer einst so verbreiteten Form des Fliegens?

Für mich liegt der Reiz eindeutig im Umgang mit der Bequemlichkeit. Es ist deutlich nervenschonender, wenn ich in heiklen Situationen einfach den Flautenschieber anschalten kann und mich batteriegetrieben aus jeder Situation rette. Aber lerne ich dann noch etwas? Gibt es überhaupt noch einen Anreiz, Grenzen auszuloten, wenn das Drücken des „Home-Button“ das Flugzeug computergesteuert wieder an den Ausgangspunkt lotst? Wie wahrscheinlich die Meisten, habe ich das Segelfliegen mit motorgetriebenen Schaumfliegern gelernt und das zu Anfang am liebsten im Schüler/Lehrer-Modus. Was mich jedoch sehr schnell fasziniert hat, war die Fähigkeit, die Luft zu „lesen“, Vermutungen aufzustellen, wo es eine Thermik geben könnte und wie ich diese am effektivsten ansteuern kann. Für mich ist das ein spannendes Spiel und auch nach Jahren lerne ich noch jedesmal etwas dazu. Kein Flug ist wie der andere und der Erfahrungsaustausch mit anderen Purfliegern hat mich dann irgendwann in die F3J-Wettbewerbsszene gebracht. Dort durfte ich 2017 anlässlich der deutschen Meisterschaft miterleben, dass es möglich ist, selbst bei Regenwetter die geforderten 10 Minuten Flugzeit in der Luft zu bleiben.

Im gleichen Jahr habe ich mit Bernd Brunner zusammen die Sommerliga aus der Taufe gehoben, da unserer Meinung nach, zwischen Spitzensport und Vereinsliga eine große Lücke klafft. Die Sommerliga zeichnet sich dadurch aus, dass die Teilnehmer nur ihr Modell und die Fernsteuerung mitbringen müssen. Wir als Organisatoren erledigen den Rest. Es wird mittels Gummiseil gestartet. Das Reglement wurde auf 12 verständliche Punkte reduziert. Im letzen Jahr konnten wir immerhin 21 neue Piloten begrüßen und von Hessen bis Bayern im Süddeutschen Raum fünf Wettbewerbe ausrichten.

Auch in diesem Jahr wollen wir neuen Piloten den Weg ins Purfliegen ebnen, indem wir 10 F3J-Flugzeuge mit etwa 40% des Listenpreises subventionieren. Dazu haben wir Geld bei privaten Sponsoren eingesammelt und die Unterstützung wichtiger Hersteller und Händler organisiert. Wer also schon immer mal mit dem Gedanken geliebäugelt hat, in das antriebslose F3J reinzuschnuppern, der erhält hier eine einmalige Chance. Grob gesagt gibt es zwei wesentliche Bedingungen, um von dieser Aktion zu profitieren: Man muss (Senior-) Neuling sein und mindestens dreimal in einem Jahr in der Sommerliga mitfliegen. Und wer weiß, vielleicht wird die Purfliegerei ja der neue Trend! Dann wäre man bei einer spannenden Sache gleich von Anfang an mit dabei.

Neugierig geworden?
Wer Fragen hat oder Anmerkungen, bitte unter diesem Thread loslegen.

Wünschen Euch allen eine bruchfreie und erfolgreiche Saison!

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