Cessna 182 RTF von Art-Tech/Hobbyfly

Cessna 182 RTF von Art-Tech/Hobbyfly

Arno Wetzel, Ulrich Horn​


Aus dem Einsteigerbereich des Modellflugs sind sie längst nicht mehr wegzudenken: geschäumte Modelle. Die zähelastischen Eigenschaften moderner Schäume machen diese Modelle für Einsteiger interessant - es ist aber vor allem der geringe Bauaufwand, mit dem sie das Hobby Modellflug auch für Leute attraktiv machen, die nicht die Zeit aufbringen können, Modelle in klassischer Holzbauweise zu bauen.

Es verwundert also nicht, wenn das Prinzip "Kaufen und Fliegen" immer weitere Bereiche des Modellflugs erobert. Kommen nun nach Einsteigermodellen, schnellen Spaßfliegern und Combatmodellen auch die Scale-Modelle?

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Die Cessna 182 'Skylane' von Art-Tech ist ein Beispiel dafür, dass man auch vorbildähnliche Modelle aus Schaum fertigen kann. In diesem Fall kann man tatsächlich fast schon von einem Scale-Modell sprechen. Mit gefälliger Optik komplett aus EPO gefertigt, und mit fast schon liebevoll ausgeführten Details wie z. B. der Beleuchtung, wendet sich das Modell an Piloten, die ohne Bauaufwand ein gefälliges, vorbildähnliches Modell fliegen wollen.

Angeboten wird dieser Ready-To-Fly Flieger (RTF) mit seinen 1,3 m Spannweite von mehreren Importeuren, z. B. auch von robbe. Dieser Bericht bezieht sich allerdings auf das Angebot von Hobbyfly, wo man den Begriff "RTF" wörtlich nimmt und dem sowieso schon komplett ausgestatteten Modell auch noch Sender, Empfänger und einen Antriebsakku samt Ladegerät beilegt.

So vollständig ausgestatte RTF-Modelle richten sich normalerweise an Leute, die über keinerlei RC-Equipment verfügen, mithin also an Einsteiger. Daher liegt für mich ein besonderer Fokus auf der Frage, ob die Cessna 182 tatsächlich einsteigertauglich ist.


Das Modell

Der Bausatz kommt sorgfältig verpackt an, und dass es sich um ein RTF-Modell handelt, ist definitiv nicht übertrieben. Das Modell ist praktisch fertig. Antrieb und RC-Anlage sind bereits eingebaut, selbst das Dekor ist schon aufgebracht. Qualitativ ist dabei nichts zu bemängeln, alles ist dort, wo es hingehört, es gibt auch keine auffälligen Nähte oder andere Fertigungsrückstände.

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Im Fertigrumpf sind Motor, Empfänger, Regler, Servos und Gestänge bereits montiert. Ebenso das angelenkte Bugrad. Sogar das Cockpit ist mit Sitzen und einer Instrumententafel dezent ausgebaut. Der Akkuschacht liegt im Rumpf unterhalb des Schwerpunkts und verfügt über eine verschließbare Klappe. RC und Motor sind über verschraubte Abdeckungen zugänglich.

Die Flächen sind aus dem gleichen Material wie der Rumpf. Es erinnert in seiner Elastizität an EPP, ist aber nicht so grobporig und hat eine glattere Oberfläche. In jeder Tragfläche sind zwei Servos montiert einschließlich der Anlenkungen für Querruder und Landeklappen.

Die Flächen werden seitlich in entsprechende Aufnahmen an der Rumpfoberseite geschoben und über jeweils eine Kunststoffschraube arretiert. Verbunden sind sie durch einen langen CfK-Stab, der gleichzeitig in den Flächen auch als Holmverstärkung dient. Ein zweiter, kleiner Kohlestab verhindert eine Torsion der Flächen zum Rumpf.

Die Flächenstreben sind übrigens gesteckt und dienen daher ledilich der Optik, nicht als tragende Verstrebung.

Technische Daten der Cessna 182 von Hobbyfly (Herstellerangabe):
* Spannweite: 1300 mm
* Länge: 993 mm
* Fluggewicht: 1350 g
* Flächenbelastung: 58,9 g/dm²

Gewichte (gemessen)
* Rumpf (mit Leitwerk, Fahrwerk, RC und Motor) 820 g
* Fläche links: 144 g
* Fläche rechts: 136 g​
Die Differenz der Flächengewichte dürfte sich mit dem nur in der linken Fläche vorhandenen "Landescheinwerfer" erklären.

Mitsamt Akku und allem Kleinkram bringt die Cessna 1380 g auf die Waage, nur minimal mehr, als vom Anbieter angegeben.

Vom Typ her ist die Cessna 182 ein Trainer in Hochdeckerkonfiguration mit 3-Achs-Steuerung, man sieht aber auf den ersten Blick, dass das Modell nicht für diesen Zweck entwickelt wurde.
Für einen Querrudertrainer (eine aussterbende Gattung von Flugmodellen, die den Pilot mit der 3-Achs-Steuerung vertraut machen soll) fehlt die V-Form der Tragflächen, d. h. das Modell wird nur bedingt eigenstabil fliegen.
Für einen Kunstflugtrainer wäre das zwar normal, aber dafür sind die Querruder zu klein. Zudem hat man bei den Rudern auf Scharniere verzichtet; hier ist einfach nur das Material entsprechend dünn gepresst. Diese sogenannten "Elastoflaps" sind etwas schwergängig, und dadurch sind auch Präzision und Rückstellgenauigkeit gegenüber "richtigen" Scharnieren beeinträchtigt. Welche Rolle das im Flug spielt, wird sich noch zeigen, aber hochpräziser Kunstflug dürfte nicht die Domäne der Cessna 182 sein.

Und dann ist da noch die relativ hohe Flächenbelastung. Sie läßt auf eine hohe Grundgeschwindigkeit schließen, und darauf, dass die Landeklappen möglicherweise kein optisches Beiwerk sind.

Aber auch wenn hinter das Stichwort "Einsteigertauglich" erst mal ein dickes Fragezeichen gemacht werden muss: Die Cessna sieht einfach klasse aus, und der Scale-Charakter steht eindeutig im Vordergrund.


Die Ausstattung

Hobbyfly liefert mit der Cessna 182 nun wirklich alles, was man zum Fliegen benötigt, gut verpackt in einem Karton. Zumindest fast; für den Sender muss man noch 8 Mignonzellen als Batterie oder Akku besorgen. Ansonsten ist, bis hin zu Klebstoff und Schraubendreher, alles dabei.
Die Komponenten überraschen durch eine gewisse solide Qualität, die man bei voll ausgestatteten RTF-Modellen nicht unbedingt erwarten kann. Zu keiner Zeit kommt der Eindruck auf, dass hier für den Spielzeugmarkt produziert wurde.

Antrieb

Der Motor, ein Brushless-Außenläufer der 300 W-Klasse, entspricht dem heutigen Stand der Technik. Dem Vorbild entsprechend wirkt der Motor als Direktantrieb auf eine Dreiblatt-Luftschraube.

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Der Akku ist ein 3S-Lithium-Polymer-Akku mit 2400 mAh, und dürfte damit geschätzt für 10-15 min Flugzeit ausreichen. Auf dem Akku findet man einen Aufkleber mit Hinweisen für die Handhabung in deutscher Sprache, Hobbyfly weiß also um die Gefahren, die in einem solchen Energiespender lauern.
Dazu gibt es noch einen kleinen Lader mit integriertem Balancer, der von einem 12 V-Steckernetzteil versorgt wird. Dieses Steckernetzteil kann man auch zum Laden der Sendebatterien verwenden. Ungewöhnlich ist die Tatsache, dass der Akku über den Balancer-Anschluss geladen wird und zwar mit maximal 1 A. Mehr als zwei Stunden Ladezeit bei leergeflogenem Akku sind natürlich eine Spaßbremse; aber das Ganze erfüllt seinen Zweck, und man sollte nicht vergessen, dass ein gutes Ladegerät durchaus mehr kosten kann als hier das ganze Set.

Sender

Beim Sender handelt es sich um den im europäischen Raum nicht sehr verbreiteten Einsteigersender E-Fly 100C, der, wie das Modell auch, aus dem Programm des chinesischen Hersteller Art-Tech stammt.
Die mitgelieferte Bedienungsanleitung bezieht sich (Stand: November 2010) noch auf das Vorgängermodell des Senders. So lange man ihn nur für eben dieses Modell verwendet, ist das unproblematisch, denn es ist bereits alles richtig eingestellt. Alternativ kann man sich ein Manual für den Sender von der Webseite des Herstellers herunterladen, allerdings in Englisch.

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Obwohl die Bezeichnung "Computersender" etwas zu hoch gegriffen ist, verfügt der Sender gegenüber den üblicherweise mit RTF-Modellen gelieferten Einfachstsendern über einige Komfortmerkmale:
* 6 Kanäle, davon 2 Schaltkanäle
* 4 Modi (Fläche, V-Leitwerk, Heli mit und ohne Taumelscheibe)
* Dual-Rate und Mischfunktion
* Servo-Reverse
* Digitales Display mit Spannungsanzeige​
Allerdings fehlen diesem Sender auch einige Merkmale zu einem tatsächlich hochwertigen Gerät:
* Keine Modellspeicher
* Dual-Rate und Mischfunktion sind einstellbar, aber nicht programmierbar - d. h. sie beziehen sich auf (je nach Modus) fest vorgegebene Kanäle​

Interessant ist, dass Sender und Empfänger im 2,4 GHz Band miteinander kommunizieren. Das System ist als DSSS Frequency-Hopper angegeben. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt scheint es noch so neu zu sein, dass der Hersteller Art-Tech auf seiner Webseite den Sender noch mit 35/40 bzw. 72 MHz bewirbt.
Wie es sich gehört, hat der Sender eine CE-Kennzeichnung.

Die gewählte Grundeinstellung bestimmt die Funktionalität des Senders, die dann auch nicht verändert werden kann.
Was bedeutet das? In der Grundkonfiguration ("Standard") als Einstellung für unsere Cessna 182 sind die Motorregelung (Gas) auf dem linken Knüppel und Höhenruder auf dem rechten Steuerknüppel angeordnet. Dementsprechend besitzt der linke Knüppel auch für Gas keine Rückholfeder. Wenn das nicht den Steuergewohnheiten des Piloten entspricht, er also Gas mit dem rechten Knüppel bedient, muss man das ändern. Das geschieht normalerweise, in dem man den Sender öffnet und die Rückholfeder entsprechend an den Knüppeln tauscht. In diesem Fall erlebt man nach dem Öffnen allerdings eine Überraschung: Wenn man den Bodendeckel am Sender abgeschraubt hat, findet man auch am Gasknüppel eine Rückholfeder, die auch den Knüppel in eine mittige Position zwingt. Bei geschlossenem Deckel hat diese Feder auf einmal keine Funktion mehr und der Gasknüpppel lässt sich in jede beliebige Position verstellen, ohne dass er in die Mittellage zurückschnalzt. Die Lösung für dieses Phänomen sind vier unscheinbare Schrauben, die man auf dem Bodendeckel des Senders erblickt. Zwei dieser Schrauben sind dafür verantwortlich, dass jeweils die Rückholfedern am linken und rechten Knüppel wegdrückt werden und ihn nicht mehr selbstständig in die Mittellage zurückstellen; mit den restlichen beiden Schrauben lässt sich jeweils eine Bremsfeder auf den beiden Knüppel spannen, damit die Knüppel etwas schwergängiger werden und somit die Gassteuerung exakter erfolgen kann.
Die komplette Umstellung von "Gas links" auf "Gas rechts" lässt sich also ohne Öffnen des Senders von außen mit diesen Schrauben bewerkstelligen. Eine coole Idee - schade, dass darüber in den Unterlagen nichts zu finden ist.
Damit diese Umstellung auch funktioniert, muss nun noch am Empfänger das Höhenruderservo mit dem Motorsteller getauscht werden.

Die Laufrichtung der Servos lässt sich über Schalter umkehren. Diese Schalter sind am Sender etwas vertieft eingebaut, ein unbeabsichtigtes Verstellen ist somit ausgeschlossen.
Der Dual-Rate Schalter des Senders reduziert die Steuerwege gefühlt um ca. 40% und wirkt ausschließlich nur auf die Querruder und das Höhenruder. Durch die Umstellung auf Gas rechts wirkt er allerdings nun auf den Motorregler und nicht mehr auf das Höhenruder, was natürlich keinen Sinn macht.

Die Landeklappen sind fest einem der beiden Schaltkanälen zugeordnet, sie kennen also nur zwei Positionen: Eingefahren und ausgefahren. Aktiviert man die Mischfunktion, bewegen sich beide Querruderservos ca. 30% gegenläufig aus ihrer Mittenstellung heraus, warum auch immer. Die beiden Positionen des Schalters sind bezeichnet mit "NOR" und "3D". Darunter befindet sich ein kleines Hinweisschild: "Must be NOR before flight!" Diesen Hinweis sollte man auch unbedingt befolgen!

Der Sender wird mit 8 Mignon-Zellen betrieben, alternativ lassen sich auch NiMH-Akkus verwendet. Eine Ladebuchse findet man seitlich am Gehäuse. Der Ladezustand lässt sich über eine recht große Anzeige ablesen. Hier wird auch eine Uhr angezeigt, die im Sekundentakt nach dem Einschalten des Senders bei 0:00 beginnt. Es lässt sich also damit grob die Flugzeit bestimmen.


Empfangsanlage

Die im Modell eingebauten Komponenten entsprechen ebenfalls dem, was man erwarten würde. Da wären:
* 6-Kanal Empfänger
* 6 Microservos
* 30 A BL-Regler

Der Empfänger hat im Rumpf einen festen Platz und zwar unterhalb des Antriebsakkus in einem eigenen Schacht. Er besitzt zwei ca. zwei Zentimeter lange Antennen.
Ein Blick in die Servoschächte der Flächen zeigt, dass für die Bewegung der Querruder und der Landeklappen Servos gleichen Typs die Arbeit verrichten. Auf der Website von Art-Tech wird bei den technischen Angaben für das verwendete Modell AS-090 eine Stellkraft von 10 Ncm angegeben. Mit mehr als doppelt so viel Stellkraft, nämlich 22 Ncm, warten die Servos für Seitenruder/Bugfahrwerk und Höhenruder auf. Mit je 17 g sind sie auch doppelt so schwer. Die beiden Flächenservo der Landeklappen sind übrigens mit V-Kabel miteinander verbunden.

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Hier findet man noch ein zusätzliches, kleines Gimmick: Die Signale vom Empfänger zu den Landklappenservos müssen noch ein kleines Delay-Modul passieren. Hiermit kann einerseits der Weg der beiden Servos stufenlos eingestellt werden, d. h. die Größe des Ausschlages und somit die Wirkung der Landeklappen wird damit festgelegt, was durchaus Sinn macht. Weiterhin lässt sich mit diesem Modul auch eine Verzögerungszeit (Delay) einstellen die bewirkt, dass die Klappen langsam aus- und einfahren. Neben dem Scale-Charakter birgt dies auch einen sicherheitstechnischen Aspekt: Schlagartiges Ausfahren von Landeklappen kann zu einem gefährlichen Strömungsabriss führen. Mit so einem Delay-Modul wird dies sicher unterbunden.
Als letztes Element der RC-Anlage findet man den E-Regler, der lose im vorderen Rumpfbereich untergebracht ist. Er braucht nicht programmiert zu werden und aktiviert sich auch nur, wenn der Sender eingeschaltet ist und sich der Gas-Knüppel in Leerlauf-Position befindet. Das integrierte BEC-System versorgt den Empfänger mit dem notwendigen Strom, wie natürlich auch die Beleuchtung.
[PAGE]2 - Montage des Modells[/PAGE]
Montage des Modells

An Arbeiten zur Fertigstellung der Cessna 182 fällt nur eine Art "Endmontage" an, d. h. Seiten- und Höhenleitwerk werden eingeklebt und die Ruder mit den bereits verlegten Anlenkungen verbunden. Das dürfte auch Leute mit zwei linken Händen nicht überfordern.

Für die eigentliche Montage ist eine 30-seitige bebilderte Broschüre beigelegt, in der alle Komponenten beschrieben werden und auch die Technik näher erläutert wird, also der Motor mit Lipo-Akku und Ladegerät sowie die gesamte RC-Anlage. Die Broschüre ist zweisprachig, die ersten 15 Seiten in Englisch, der Rest mit chinesischen Schriftzeichen. Eine deutsche Übersetzung findet man nicht. Nun, hieraus ein flugfertiges Modell zu erstellen, wird auch dem Unkundigen in Sachen Fremdsprachen nicht schwer fallen, da die einzelnen Montageschritte ausgezeichnet bebildert sind. Lediglich die technischen Erläuterung der RC-Anlage und des Checks vor dem Erstflug bedürfen der Kenntnis einer diesen beiden Sprachen, aber darüber später mehr.

Zunächst wird das Hauptfahrwerk an die vorgesehene Position gesteckt. Die Passung ist sehr stramm, so dass eine zusätzliche Sicherung mit Schrauben nicht erforderlich und auch nicht vorgesehen ist. Das lenkbare Bugfahrwerk ist bereits fertig montiert und angelenkt, sodass man das Modell nun sicher auf der Werkbank für die weiteren Montage positionieren kann.

1Fahrwerk.JPG

Es folgt die Montage der Tragflächen. Dazu werden zunächst der Hauptholm und die Verdrehsicherung in die vorgesehenen Rumpfhülsen gesteckt.
Die Flächen werden auf die Holme geschoben, anschließend gilt es die beiden Stecker der Querruder- und Flap-Servos in die dazugehörigen Buchsen zu stecken. Dies ist wirklich Filigran-Arbeit und nur mit einer Pinzette zu bewerkstelligen. Die Servostecker sind zwar in der Polarität beschriftet, allerdings braucht man dafür eine Lupe. Kenntnis über die Codierung ist bei der Montage hilfreich, also schwarzes Kabel ist minus(-) und über das weiße Kabel wird das Signal zum Servo übertragen. Getoppt wird das Gefummel dann noch durch den dritten Miniaturstecker, der die LED-Flächenbeleuchtung mit entsprechendem Strom versorgt.
So richtig erschließt sich der Zweck dieser Steckerorgie nicht. Wenn es einerseits möglich ist, die Steckverbindungen im Rumpf fest zu verkleben, leuchtet es nicht ein, warum die Gegenstücke in den Flächen einzeln angeschlossen werden sollen. Da freut man sich ja jetzt schon auf die Montage auf dem Fluggelände. Da die Flächenverbindung ausgesprochen passgenau ist, wären z. B. zwei DB9-Verbindungen eine simple, einfache Lösung. Der erste echte Kritikpunkt.

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Die filigrane Steckermontage und auch die Schraubbefestigung der beiden Flächenstreben deuten darauf hin, dass die Tragflächen nicht nach jedem Flugtag demontiert werden sollten. Nun ist das auch nicht unbedingt notwendig, denn bei den Abmessungen handelt es sich noch um ein transportfreundliches "Kofferraummodell".

1Flächenmontage.JPG

Wer die Steckerorgie erfolgreich gemeistert hat, braucht die Flächen nur noch an den Rumpf zu schieben und die M4-Kunststoff-Befestigungsschrauben einzudrehen. Diese geben den Flächen sicheren Halt. Abschließend werden die charakteristischen Tragflächenstreben der Cessna 182 in die vorgesehenen Passungen am Rumpf und Flächen gesteckt und mit M2-Blechschrauben gesichert. Hierfür findet man im Zubehörbeutel auch ein passendes Werkzeug, nämlich einen Mini-Kreuzschlitz-Schraubendreher.

Die Montage des Höhenleitwerks steht als nächster Schritt an. Es soll von hinten in die vorgesehene Aussparung am Rumpf eingeschoben werden. Damit das möglich wird, muss zunächst ein Steg am Rumpfende entfernt werden, was in der Anleitung allerdings nicht angemerkt ist. Bei einem Rumpf aus EPO ist dies mit einem Balsamesser sofort erledigt.

1Leitwerksmontage.JPG

Die Dämpfungsfläche wird dann zusammen mit dem Anlenkungsdraht des Höhenruders in die Aussparung geschoben und mit 5-Minuten Epoxi festgeklebt. Das Leitwerk passt saugend in die Aussparung und darüber hinaus findet man auf der Oberfläche auch Markierungen, so dass eine absolut rechtwinklige und gerade Ausrichtung kaum zu verhindern ist. Ach ja, das Klebemittel findet man gleichfalls im Zubehörbeutel.
Wenn man zuvor die Kleberänder auf dem Leitwerk mit Tesaband abklebt, kann man den überquellenden Klebstoff schnell und sauber entfernen.

Das gleiche Prozedere wendet man bei der Montage des Seitenleitwerks an. Auch dieses wird zusammen mit dem Anlenkungsdraht in die vorgesehene Aussparung gesteckt und verklebt. Auch das geschieht saugend und ohne störendes Spiel, sodass eine absolut rechtwinklige Montage sichergestellt ist. Klasse!
Abschließend wird auf das Rumpfende noch eine Kunststoffkappe gesteckt. Die sollte man aber auf keinen Fall verkleben, weil man sonst nicht mehr an das Ruderhorn des Höhenruders gelangt. Zwei kleine M2-Blechschrauben sorgen hier für eine wartungsfreundliche Montage.

Nun müssen die beiden Anlenkungsdrähte des Leitwerks mit den Servos verbunden werden. Über einen Deckel auf der Rumpfunterseite kann man dies schnell erledigen. Mit dem beigefügtem Imbusschlüssel lassen sich die Drähte an dem Klemmbefestigungen auf den Servoarmen fixieren.
Der "Bau" wird mit der Montage der Luftschraube nebst Spinner abgeschlossen. Dabei wird der Spannkonus auf die Welle des fertig montierten Motors gesteckt und mit einer Mutter festgeschraubt. Auch hier passt einfach alles.
Auf die Montage der charakteristischen "Antennen" auf der Tragflächenoberseite sollte man vor den ersten Flügen zunächst verzichten. Für Trimmeinstellungen der Gestänge muss man das Modell auf den Rücken legen, dabei würden die Antennchen zwangsläufig abbrechen.

Die gesamte Montage nimmt maximal 120 Minuten in Anspruch, wenn man sich die Zeit nimmt, die einzelnen Bauschritte genau zu studieren. Die Komponenten sind absolut passend, die guten Bebilderungen der einzelnen Baustufen ergänzen den überaus positiven Eindruck und lassen die fehlende deutsche Übersetzung nicht vermissen. Montagefehler sind nahezu ausgeschlossen. Man erhält ein flugfertiges Modell mit ausgeprägtem und detailliertem Scale-Charakter.

1fertiges Modell.JPG


Montagecheck

Wenn man den Akku mit dem Motorregler der Cessna verbindet, ist die RC-Anlage betriebsbereit und die LED-Lampen, zwei Positionsleuchten an den Randbögen und ein Scheinwerfer an der Nasenleiste, beginnen zu leuchten, wobei die rote Positionsleuchte am linken Randbogen blinkt und die Blaue auf der anderen Seite ein dauerndes Lichtsignal aussendet, was nicht so ganz dem Vorbild enspricht. Korrekt wäre die Dauerbeleuchtung und eine grüne Positionslampe im rechten Randbogen. Auf dem Seitenleitwerk befindet sich auch noch eine Positionslampe, sie ist allerdings nur eine Attrappe.
Der Antriebsakku wird von unten in seinen Schacht eingelegt, der mit einer Klappe verschlossen wird. Der Verschlussmechanismus erscheint auch bei näherer Betrachtung sehr sicher ausgeführt, so dass man sich keine Sorgen machen muss, die Energiequelle unfreiwillig während des Fluges zu verlieren.
Vor einem Erstflug gehört die Einstellung des Schwerpunktes zum Pflichtprozedere. Er ist für das Modell mit 60 - 70 mm hinter der Nasenleiste angegeben. Die Schwerpunktwaage ergibt einen Wert von 65 mm im flugfertigen Zustand mit eingelegtem Akku. Der Hersteller hat also hier seine Aufgabe optimal erledigt und alles so positioniert, dass kein zusätzliches Gewicht verwendet werden muss.
Der Rudercheck zeigt nur minimale Ausschläge, die vor allem dadurch begründet sind, dass die Gestänge an den Flaps grundsätzlich ganz außen an den Ruderhörnern befestigt sind.
Bei so geringen Ausschlägen kommen Zweifel auf. Also werden alle Ruder einmal mit der Hand kräftig bis zum Anschlag hin und her bewegt, dadurch werden die EPO-"Scharniere" etwas geschmeidiger, die Ruder lassen sich leichter bewegen, und die Rückstellgenauigkeit wird besser. Danach werden die Gestänge in der mittleren Position an den Ruderhörnern eingehängt.
Die Cessna 182 ist flugbereit.

Erstes Fazit

Die Cessna 182 von Hobbyfly ist tatsächlich das, was der Werbetext verspricht: Ein komplett ausgestattetes Fertig-Semiscale-Modell zum erstaunlich günstigen Preis. Die Montage ist von Jedermann zu bewerkstelligen. Die Konstruktion scheint ausgereift, denn nennenswerte Modifikationen sind nicht erforderlich. Alle Komponenten sind bereits aufeinander abgestimmt und, soweit möglich, korrekt eingestellt.
Soweit ist das alles sehr einsteigerfreundlich. Die spannende Frage ist, ob die Hobbyfly-Cessna 182 diesen Eindruck auch in der Luft bestägen kann.

[PAGE]3 - Flugeigenschaften[/PAGE]
Erstflug

Der Erstflug muss bis zum Frühling warten; vorher läßt der Zustand des Platzes eine Landung mit dem doch recht filigranen Fahrwerk nicht empfehlenswert erscheinen. Der erste Tag des Jahres mit reichlich Sonne und Temperaturen um die 18°C stellt einige Herausforderungen, denn es weht ein ziemlich heftiger Wind.
Da aber ein Fliegerkollege interessiert zur Seite steht, um mit einem Handstart eine stressfreie Anfangshöhe zu verschaffen, wird der Erstflug angegangen.

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Auch im Zeitalter der 2,4 GHz-Technik gehört der Reichweitentest zum unverzichtbaren Prozedere, bevor man einen Flieger das erste Mal seinem Element übergibt. Abschließend der obligatorische Rudercheck, Vollgas und Abwurf aus der Hand des Helfers. Das Modell zieht sauber und gerade nach oben, der starke Gegenwind scheint ihm zunächst nicht viel auszumachen. Nach den ersten Kurven kommt aber schnell Ernüchterung auf: Das Modell reagiert überaus träge, insbesondere auf Querruder und Seitenruder, es fliegt sich wie der sprichwörtliche "nasse Sack". Nein, das macht so keinen Spaß, also wird schnellsten eine Landung eingeleitet. Zum Glück lässt der Wind einen Augenblick nach und das Modell kann sauber auf der Graspiste abgesetzt werden.

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Die Ruderausschläge sind offensichtlich noch immer zu gering, zumindest auf Seiten- und Querruder. Kurzerhand werden die Ausschläge nun maximiert, d. h. äußerster Anlenkpunkt am Servohebel und innerste Befestigungsmöglichkeit am Ruderhorn. Der Handstart wird diesmal ohne fremde Hilfe ausgeführt, das geht wirklich unkompliziert. Das Modell lässt sich jetzt wesentlich agiler steuern, der starke Wind setzt ihm aber doch zu. Hätte man das Modell im Auslieferungszustand mit den sehr geringen Ausschlägen gelassen, es wäre sicherlich schon verloren gewesen. Bei derart widrigen Windverhältnissen sollte man solche Flieger allerdings generell am Boden lassen.

Der nächste Schritt bei einem Erstflug ist das Austesten des Überziehverhaltens. Also Höhe gewinnen, das Modell gegen den Wind stellen, Motor ausschalten und das Höhenruder langsam bis zum Anschlag durchziehen. Die Cessna 182 bleibt absolut gerade, bäumt sich etwas auf und pumpt danach langsam Richtung Erde. Es kann kein Abkippen über die Fläche, kein Strömungsabriss mit gefährlichem Ausbrechen beobachtet werden, das sieht alles sehr erfreulich aus.
Der Erstflug wird nun aufgrund des bockigen Windes abgebrochen, der Test der Landklappen wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Kurz vor dem Aufsetzen wird der Flieger nochmals durch einen Windstoß erfasst und sackt anschließend ziemlich heftig durch, so dass das Bugrad zuerst Bodenkontakt bekommt und die Landung ziemlich ruppig ausfällt. Ein deutlich hörbares "Knacks" signalisiert, dass diese Landung nicht schadfrei gewesen sein kann. Das Bugrad hat sich nach hinten verbogen, die Radverkleidung hat sich gelöst. Der Schaden kann allerdings problemlos behoben werden, das Bugrad wird gerichtet und die Verkleidung wieder festgeschraubt.


Flugeigenschaften

Drei Wochen später kann die Cessna 182 auf insgesamt 15 weitere Flüge zurückblicken, in denen das Modell in allen möglichen Flugsituationen ausführlich getestet wurde. Die weiteren Flüge wurden bei ruhigem Wetter mit wenig Wind durchgeführt, also bei Verhältnissen, die ein solches Modell eigentlich braucht.
Genug Flugzeit, um ein valides Fazit zu ziehen:

Schwerpunkt

Der angegebene Schwerpunkt ist absolut in Ordnung, es besteht bei einem Modell dieser Bauart auch keine Veranlassung, hier großartig zu experimentieren. In Verbindung mit Motorsturz und EWD ist die Gesamtabstimmung ausgewogen. Falls man den Flugakku nicht ändert, braucht man sich über die Gewichtsverteilung keinerlei Gedanken zu machen. Die Konstruktion ist dem Hersteller also in der Abstimmung sehr gut gelungen.

Schwachpunkt Bugrad

Beim Flugbild muss man sich an eines gewöhnen: Das Bugrad ist immer leicht nach hinten gebogen. Das Modell hat in der Testzeit nicht nur Graspisten gesehen, sondern es wurden auch diverse Landungen auf einem 200 m langen asphaltierten und recht einsamen Feldweg absolviert. Es kann nicht jede Landung butterweich gelingen, ein Modell dieser Größe reagiert empfindlich auf Luftturbulenzen, die gerade in Bodennähe häufig auftreten. Jeder Stoß, der letztlich auf das Bugfahrwerk einwirkt, verbiegt es mehr oder weniger nach hinten. Das liegt einerseits an der Form des Fahrwerkdrahtes (mehrfaches Abkröpfen um 90°), andererseits natürlich auch an der Dicke des verwendeten Federstahls, die mit 3 mm nicht allzu üppig ausfällt. Man kann das zwar immer wieder zurechtbiegen, wünscht sich aber dennoch eine etwas stabilere Konstruktion.

Ruderausschläge

Die Ruderausschläge wurden beim Erstflug maximiert auch so beibehalten. Dies hat allerdings einen nicht unerheblichen Nachteil: Die Servos für Querruder, Seitenruder und Höhenruder quittieren diesen Eingriff mit leicht gequälten Laufgeräuschen und mangelnder Rückstellgenauigkeit. Wir haben es hier mit einfachen Mikroservos zu tun, die einen großen Teil Ihrer Stellkraft dafür verwenden, die "Elastoflaps" überhaupt zu bewegen, da diese ja bekanntlich schwergängig sind. Das ist ein Problem bei allen Modellen dieser Konstruktionsart, die Cessna bildet da keine Ausnahme.
Die Servos schaffen es nicht gänzlich, die Ruder wieder in die Neutrallage zurückzustellen. In der Folge wird ein Kurvenflug immer noch leicht fortgesetzt, auch wenn der Pilot ihn eigentlich durch die Neutralstellung der Senderknüppel für beendet hält. Beim Höhenruder ist das anfänglich etwas nervig, da die Einhaltung eines exakten Horizontalfluges nur schwer gelingen möchte.
Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an, nach dem Kurven-, Steig- oder Sinkflug bei der Rückstellung der Senderknüppel etwas zu übersteuern, damit die Ruder ihre Neutrallage einnehmen, und dann stört es einen auch nicht mehr.

Allgemeines Flugverhalten

Um eines vorweg zu nehmen: Die Cessna 182 hebt nicht nur von asphaltierten Runways ab, sondern auch ganz locker von Graspisten und das auch sehr sicher. Von Letzteren löst sie sich nach ca. 60 - 80 m Anlaufstrecke ganz selbstständig, ohne das man großartig was dazu tun muss. Nach dem Abheben ist der Flieger recht flott unterwegs. Man wünscht sich eigentlich eine langsamere Gangart, aber nimmt man die Geschwindigkeit zurück, drängt es ihn nun mal nach unten. Die Cessna 182 muss flott geflogen werden, sie braucht die Geschwindigkeit, um sicher in der Luft zu bleiben. Diese Grundgeschwindigkeit gelingt nur ab Minimum ¾- Gas (Knüppelstellung), man ist also immer mit Vollgas oder Stellungen im oberen Gasbereich unterwegs, was im übrigen Flugzeiten zwischen 8 und 10 Minuten zulässt. In diesem Geschwindigkeitsbereich ist man allerdings sehr sicher in der Luft. Die kleine Cessna folgt willig allen Steuersignalen, sie läuft geradezu wie auf Schienen. Es gibt kein kritisches Überziehverhalten. Wenn man mit zu wenig Gas Höhe zieht, sackt sie einfach über den Propeller nach unten weg und nimmt so wieder Fahrt auf.

Für saubere Kurven braucht die Cessna kräftige Unterstützung durch das Seitenruder. Loopings und Turns stellen für sie kein Problem dar, eine Rolle muss man sich jedoch nicht unbedingt antun, da es sehr träge und behäbig aussieht. Die Ausschläge der Querruder sind für solche Manöver einfach zu gering.
Für Kunstflug-Enthusiasten ist die Cessna auch nicht das richtige Modell. Schöne tiefe Überflüge erfreuen das Auge, die Cessna 182 ist einfach hübsch anzusehen.

Mit dieser hohen Grundgeschwindigkeit muss man auch landen, zumindest wenn man die Landehilfe nicht in Anspruch nimmt. Man kann ohne Landeklappen landen, muss dann aber sehr präzise anfliegen. Die Landeklappen sind also wirklich nicht nur ein nettes Scaledetail, sondern für eine sichere Landung erforderlich.

Die Landeklappen

Wie der Name schon sagt sollen diese Klappen eigentlich zur Unterstützung einer Landung dienen. Wer die Klappen zum ersten Mal einsetzt, sollte dies zunächst in etwas größerer Höhe ausprobieren, da die Cessna 182 recht eigenwillig darauf reagiert. Die Landklappen werden über einen Schalter am Sender bedient und können somit nur vollständig aus- oder eingefahren werden. Betätigt man diesen Schalter, bäumt sich die Cessna heftig auf, verliert natürlich sofort an Fahrt und fällt dann über die Nase wieder nach unten. Wenn man es anschließend geschafft hat das Modell in einen stabilen Sinkflug zu zwingen, sieht man, dass die Grundgeschwindigkeit deutlich abgenommen hat. Die Sinkflugrate ist aber immer noch zu hoch, um das Modell sanft auf der Piste abzusetzen. Es muss vor dem Absetzen mit deutlicher Höhenruderzugabe abgefangen werden und kann dann vorsichtig und mit sehr geringer Geschwindigkeit auf der Landebahn abgesetzt werden. Beachten muss man aber dabei, dass sich mit der stark reduzierten Geschwindigkeit auch die Ruderwirkung deutlich verringert, notwendige Korrekturen mit den Querrudern laufen sehr behäbig ab und bewegen sich teilweise im Grenzbereich.

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Zusammenfassend sieht die perfekte Landung dann wie folgt aus: Modell in die Landerichtung einkurven, Klappen betätigen und dem drohenden Aufbäumen mit gleichzeitigem Tiefenruder entgegenwirken. Das Modell nun in einen gleichmäßigen Sinkflug zwingen, die Geschwindigkeit reduziert sich durch Bremswirkung der gesetzten Landklappen deutlich, kurz vor dem Aufsetzen mit kräftigem Höhenruderstoß abfangen und dann mit pumpenden Höhenruderbewegungen vorsichtig absetzten. Um das perfekt vorzuführen braucht es eine gewisse Übung. Derjenige, der noch nie mit Landeklappen gesteuert hat, sollte zunächst die Radverkleidungen am Modell entfernen, sonst sind diese irgendwann unbrauchbar. Das Timing ist bei diesem Modell nicht einfach, und es bedarf einiger Versuche, bis man es beherrscht. Bis dahin sollte man sich darauf einstellen, das verbogene Fahrwerk gelegentlich wieder zu richten.
Wenn man den Dreh einmal raus hat, kann man allerdings vor dem interessierten Publikum richtig glänzen. Man darf nicht vergessen: Es handelt sich um einen EPS-Flieger mit rund 1,5 kg Lebendgewicht. Solch perfekte Landungen erwartet man damit eigentlich nicht.
Wenn man sich im Aufsetzpunkt verschätzt hat, kann man ohne weiteres mit gesetzten Klappen noch einmal Zwischengas geben und das Modell näher heran holen. Auch neigt die Cessna 182 nicht zu Abkippen über die Fläche, wenn man sie mit Landeklappeneinsatz zu langsam gemacht hat.

Alles in allem kann man sagen, dass die Cessna 182 ein unkritischer Flieger ist, der in keiner Situation mit unkontrollierbaren Flugbewegungen reagiert. Sie muss allerdings zügig geflogen werden, nur für die Landung sollten die Landeklappen zum Geschwindigkeitsabbau eingesetzt werden, und eine (schadlose) Landung ist für den wenig geübten Piloten anfangs nicht einfach. Die mangelnde Rückstellgenauigkeit der Servos nervt zunächst etwas, man kann sich aber darauf einstellen.

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Fazit:

Die Cessna 182 von Hobbyfly ist ein gefällig aussehendes, mit einem Minimum an Aufwand fertig zu stellendes semiscale-Modell mit unkritischen Flugeigenschaften und dabei vollständig ausgestattet.
Es sind an Modell und Ausstattung keinerlei bauliche Modifikationen notwendig, um die Cessna zu fliegen. Das ist durchaus bemerkenswert, man erlebt es oft genug anders. Lediglich die Änderung der Ruderwege gegenüber dem Auslieferungszustand ist unabdingbar.

Natürlich gibt es ein paar Kritikpunkte. Neben den schwergängigen Rudern und der fummeligen Flächenmontage ist da vor allem das wenig robuste Fahrwerk zu nennen. Wenn man Kritik an solchen Punkten übt, sollte man sich aber auch noch einmal den Preis vor Augen halten; in dieser Preisklasse muss man normalerweise noch ganz andere Schwächen einkalkulieren.

Die Cessna ist trotz ihrer Rundum-Ausstattung nicht für Neueinsteiger in den Modellflug geeignet. Für "Wiedereinsteiger" eignet sie sich aber durchaus. Wer schon mal ein Trainermodell geflogen hat, wird mit diesem neutral und unkritisch fliegenden Modell wenig Probleme haben. Auch für Gelegenheitsflieger, die Wert auf ein schönes Modell legen und den dafür normalerweise notwendigen Bauaufwand scheuen, ist sie ein attraktives Angebot. Und so ziemlich jedes Teil des Modells läßt sich bei Hobbyfly zu fairen Preisen einzeln nachbestellen

Ob die Vollausstattung von Hobbyfly den Preisaufschlag gegenüber dem Angebot von z. B. robbe rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Derzeit sind es etwa 20 Euro, für die man neben Sender und Empfänger auch noch Akku und Ladegerät hinzubekommt.
Die Komponenten sind für Vielflieger zwar nicht erste Wahl, immerhin aber doch höherwertig als bei vollausgestatteten RTF-Modellen gemeinhin üblich. Als Zweit- oder 2,4 GHz-Einstiegsanlage für den Nachwuchs eignet sich die mitgelieferte Ausstattung durchaus.


Das Modell wurde von Hobbyfly für diesen Bericht zur Verfügung gestellt.

Weblinks:
Produktseite der Cessna 182 RTF bei Hobbyfly
 
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