MOBLX - der 254cm (100") Bow von OneWing im F3F-Style

UweH

User
Ich hatte bei meinem Flieger am Anfang viel zu große Ruderausschläge, vor allem auf Höhe. Am Erstflugtag hatte ich einen Abtrudler in einer Turbulenzböe hinter einer Hecke. Nach Reduzierung der Höhenruderausschläge auf erstaunlich geringe +-2,5 mm hatte ich dann nur noch Probleme mit dem losen Ballastanteil in der Trimmballastkammer. Als ich den fixiert hatte war die Kammer vom Volumen her voll, deshalb habe ich mich 1 Jahr lang gescheut den Schwerpunkt weiter vor zu legen, bis Ted geschrieben hat das Handling ist bei seinem Moblx mit Schwerpunkt weiter vorne deutlich besser👍


Ich kann Uwes Ausführungen zum HR-Ausschlag bestätigen: ich hatte ursprünglich die von Martin vorgeschlagenen 7-8mm eingestellt. Das war mir viel zu direkt, habe dann aber den Fehler gemacht, das sehr sensible Verhalten durch Expo zu entschärfen - damit hatte ich um die Mittellage sehr gefühlvolles Ansprechen, aber der Maximalausschlag bliebt erhalten. Der Flieger hat aber eine sehr geringe Trägheit um die Querachse und braucht desonders dynamisch wenig HR-Ausschlag.
Das ging solange gut, bis ich in F3F-Manier am Hang entlang geballert bin und die Wenden immer enger gezogen habe. Irgendwann kam der Moment, dass ich voll durchgezogen habe: Strömungsabriss in 8m Höhe und Einschlag!
Mittlerweile bin ich bei +/- 4mm Ausschlag angekommen, und denke, das ich den Ausschlag weiter reduzieren kann.

Der zweite Flug dann bei böig auffrischendem Wind - hui da ging es wie im Fahrstuhl rauf und wieder runter. Mal der Versuch eines engen Loopings mit speed ... ok, reißt ab, Höhenruderausschlag (5mm) kann wohl noch verringert werden ... abfangen und durchatmen. Konzentration war notwendig, der MoblX will immer gerne viel Fahrt haben um direkt am Ruder zu hängen. Stellt man ihn ohne Fahrt in den Wind wird er schwammig und kippt ab.


😟

Hi Axel,

auch wenn's schwer fällt das vorher zu glauben ohne dass man selbst auf die Schnauze gefallen ist:
Ich fliege den Moblx bei Schwerpunkt 137 mm mit +- 3 mm Höhenruder-Maximalausschlag, auch die engen Wenden und engen Loopings in meinen Videos.
Ich kann niemandem raten am Anfang mehr einzustellen.
Das reicht für alle Manöver vollkommen aus, auch zum langsam bis zur Minimalfahrt fürs Landen ziehen, und damit ist er sehr, sehr gutmütig.
Mit mehr Ausschlag kann es zum Speedstall oder zu sonstigen ungewollten Abrissen kommen wenn man voll durchzieht und oder noch kein Gefühl dafür hat was der Moblx verträgt und was nicht.
Es ist so einfach Probleme bis zur Gewöhnung an das Modell zu verhindern, einfach Schwerpunkt 137 mm und nicht mehr als 3 mm Höhenruder-Maximalausschlag!

Gruß,

Uwe.
 

akay

User
Ich hatte den HR Ausschlag nach dem thread Studium schon deutlich reduziert gegenüber Martins Angaben (7mm hoch / 4 mm runter) ... und großzügig Expo fliege ich sowieso meistens. Genug Sicherheitshöhe für mein Experiment hatte ich auch, also alles gut und meine Flugerfahrung mit dem SpeedBow hat mir auch geholfen zuvor Trimmung, Manöver und dann das Abreißverhalten einschätzen zu können.
Wirklich neu für mich war die unvermittelte Rückenlage, irgendwie logisch durch den fehlenden Leitwerkshebel aber doch überraschend ...
 

UweH

User
Hi Axel,

Martin fliegt schon sehr lange und viel Brettnurflügel, ich weiß, dass er das Höhenruder gerne sehr knackig mag, bei Thomas Laqua war das auch so:....auf Höhe bloß kein Expo:D ....aber für die meisten neuen Piloten die nicht so viel Erfahrung mit schnellen Hangbrettern haben ist es besser am Anfang mit Sicherheitsausschlägen zu fliegen statt mit "Profi-Kunstflug"ausschlägen.
Ungepfeilte Bretter wie Azorace und Amokka sind dazu noch viel toleranter bei großen Höhenruderausschlägen als gepfeilte Bretter mit hoher Zuspitzung wie XBow und hoher Streckung wie Moblx, da sollte man sich erst drauf einstellen....aber dann macht das richtig Spaß die Reaktionen nah an der Grenze zu kitzeln.
Sowas wie Dein Rückendreher ist mir mit dem Moblx noch nicht passiert, aber beim extrem gutmütigen Curst und bei Leitwerkern auch schon. Irgendwo habe ich auch schon mal geschrieben dass der Moblx bei voll gesetzten Klappen empfindlicher auf Turbulenzen reagiert, das ist bei Brettern prinzipiell stärker ausgeprägt als bei Leitwerkern und kenne ich auch von Amokka1, Strong Run und Azorace, die hat mirs alle schon mal in stark turbulentem Lee durcheinander gewirbelt.....wenn die Fahrt dabei ziemlich raus ist passiert es schneller, dafür passiert dabei meist auch wenig weil die Einschlagenergie gering ist....solange man kein hartes Hindernis wie Steine oder dicke Äste trifft.

Ich hoffe es hilft etwas wenn ich hier beschreibe wie ich mit den Brettern zurecht komme. Am Freitag habe ich allen möglichen bewussten und unbewussten Blödsinn mit dem Moblx gemacht und den Haken durch die verklemmte Höhenruderklappe hat er trotz der extremen Flugbewegung nicht mir einem Abriss quittiert, er war immer gutmütig aus den schrägen Situationen heraus zu manövrieren und sicher zu fliegen.

Ich denke Du wirst mit für Dich passenden Einstellungen und etwas Gewöhnung noch sehr viel Spaß mit dem Moblx haben, auch wenn er mit > 40 g/dm² etwas anders und anspruchsvoller zu fliegen ist als die leichten Bow-Varianten aus Holz, die schon alleine durch die geringere Flächenbelastung auch einfach "leichter" fliegen.

Gruß,

Uwe.
 

Ted

User
Ich sehe das wie Uwe: kein Expo auf Höhe!!! Das wiegt einen in Sicherheit, aber wenn man dann doch mal durchzieht, dann kann es zum Strömungsabriss kommen. Ich denke, wenn man mit den hier vorgeschlagenen und von vielen MobLX-Piloten geflogenen +/- 3mm - ohne Expo! - anfängt, dann ist man auf der sicheren Seite und kann nach der anfänglichen Gewöhnung nach eigenem Geschmack noch Finetuning machen.

BTW: Der MobLX hat eine sehr geringe Trägheit um die Querachse und braucht auch dynamisch nur geringe Ausschläge. Mir war das bei dem Video von Martin am Gaugen sofort aufgefallen, dass jede HR-Betätigung ein deutlich sichtbares Nicken des Fliegers nach sich zieht (ich glaube nicht, dass Martin grobmotorisch fliegt 😉).

Ted
 

akay

User
Danke für eure Tips, meine Einstellung des Höhenruderausschlages war ja wie gesagt ein Mittelding zwischen "Herstellerangabe" (Martin) und den Erfahrungen hier aus dem Forum. Der von mir bewußt provozierte Abriß war schnell kontrollierbar und der einzige Ausreißer während des ansonsten einwandfreien Flugs. Die geringe Trägheit um die Querachse kenne ich durchaus von meinem SpeedBow, der verhält sich da ganz ähnlich. Der ist ja zum Großteil aus Holz und muß nach längerer Zeit am Boden immer mal wieder nachgetrimmt werden - die höhnischen Kommentare der Fliegerkollegen nach anfänglichem Wellenflug verstummen erst wenn der Trimm wieder 100% stimmt.
Ich hatte Uwe nicht so verstanden daß er kein Expo auf Höhe empfiehlt, lediglich die Ausschläge sollten minimiert werden. Und das Höhenruder war ja auch nicht der Grund für meinen Abgang sondern eine heftige Turbulenz ca. 20m über dem Boden mit anschließender Rückenlage.

BTW: hat eigentlich schon mal jemand SnapFlap mit dem MoblX probiert?
 

UweH

User
Moischen,

Expo ist ja immer auch Geschmacksache. Ich habe beim Moblx 30% Expo programmiert, so wie bei den meisten meiner Modelle.
Ich erinnere an ein XBow-Video mit Bruce Tebo als Pilot, in dem der Filmer Steven Welsh immer wieder reimt "No expo at the XBow":D
Wenn man Expo gewöhnt ist wird man beim Moblx in der Regel keine Nachteile empfinden wenn man welches programmiert hat.
Wenn man aber sehr viel Höhenruder programmiert hat weil man das sonst mit Gefühl aussteuert und dann bei viel Speed reflexartig mal voll in die Knüppel langen will oder muss, kann es unbeabsichtigt zum einseitigen Höhenruderabriß kommen.
Das lässt sich ganz einfach verhindern indem man nicht mehr Höhenruder programmiert als der Flieger braucht.

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
BTW: hat eigentlich schon mal jemand SnapFlap mit dem MoblX probiert?


Ich habe sowohl Wölbklappe, als auch SnapFlap programmiert, aber ich bin mir noch nicht sicher ob es in der Praxis Vorteile bringt, es ist fast nichts davon zu spüren.
Ich fliege stufenlose Wölbklappe auf einem seitlichen Drehgeber meiner Jeti.

Wenn der Schwerpunkt nur etwas hinter den 137 mm liegt, dann wird mit den gesetzten Innenklappen als Wölbklappen das Abrißverhalten spürbar schlechter. Das ist natürlich blöd weil man die Wölbklappen ja für den Langsamflug setzen will und wenn man dann eh schon näher am Abrißpunkt fliegt, dieser aber auch noch früher kommt beißt sich die Katze in den Schwanz.
Mit CG 137 mm oder weiter vorne und 3 mm max Höhe ist der Abriß aber noch nicht schärfer als ohne Wölbklappenzumischung.

Ich hatte zunächst nur ca. 3 mm maximale Wölbklappe und 2 mm maximale SnapFlap-Zumischung der Innenklappen programmiert um Probleme zu vermeiden, aber letzte Woche den maximalen Wölbklappenausschlag auf 5 mm vergrößert und an den letzten beiden Flugtagen ausgiebig getestet.
Der Moblx fliegt mit gesetzten Wölbklappen etwas langsamer, aber der eventuelle Leistungszuwachs beim geringsten Sinken ist subjektiv sehr gering und ich persönlich merke davon nichts.

Da die Innenklappen momentenneutral sind wird die Wendigkeit auf Höhenruder durch Snap-Flap nicht besser. In der Theorie werden die Profilwiderstände am Innenflügel in der Wende etwas kleiner, aber zum Teil durch die dagegen wirkenden Profilwiderstände des Flügelteils mit den gezogenen Außenklappen wieder aufgefressen.

Gruß,

Uwe.
 

taeniura

User
Hi Zusammen,
@Axel, lass uns mal am Hang treffen 😉
Hört sich fast so an als könnte dein Moblx noch ein paar Gramm in der Nase vertragen, meiner ist da echt kreuzbrav.
Mir hats meinen F3F in Breitbrunn auch schon mal auf den Rücken gedreht, falls du den Busch unten rechts meinst, der ist dafür bekannt 😅

Tatsächlich bin ich relativ lange mit Expo auf Höhe geflogen, hab das aber letztens auch abgeschafft. geht auch so und ist eigentlich wirklich unnötig. Hatte persönlich da aber auch nie Probleme, weil ich praktisch nie Vollausschläge fliege und schon gar nicht digital.

@Ted, das Nicken im Gaugenvideo war der erste Flug da, da hatte ich deutlich zu tief getrimmt und hab am Anfang im Flug getrimmt, daher das geeier.

Snapflap hab ich ausgiebig getestet und Steffen auch. Hat irgendwie schon einen Effekt, macht aber den Flieger irgendwie schwammig und auch nicht schneller um die Ecke.

Viele Grüße
Martin
 

akay

User
Ich würden den MoblX durchaus schon als gut beherrschbar bezeichnen, das ging schon deutlich besser gestern als zuvor am Osthang mit sehr schwachen Bedingungen. Die äußeren Bedingungen waren gestern nachmittag zeitweise alles andere als kreuzbrav, da waren alle am kämpfen. Schlechtes timing von mir, ich hätte einfach länger oben bleiben und abwarten müssen - eine halbe Stunde später war wieder gleichmässiger Wind plus Thermik.

Ja ... der Rückendreher mit anschließendem Abgang war rechts überm Busch bzw. noch etwas rechts davon - der Wind kam aus SW und erzeugte wohl die heftige Turbulenz. Meinen Focus hat es da auch schon mal erwischt ...

Sind die Scharniere bei meinem MoblX mit Abreißgewebe hergestellt? So leicht wie die beiden Wölbklappen bei mir weggeflogen sind habe ich Kevlar noch nie reißen sehen. Naja, jetzt sind 3 von 4 Scharnieren aus Silikon, das hält erstmal 😉

Eine MolbX session mit Dir am Hang - jederzeit gerne. Ich lasse Dich wissen wenn ich mit dem MoblX wieder rüberfahre. Vermutlich bist Du aber zeitlich nicht ganz so flexibel wie ich ...
 
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